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SPARC-Architektur

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Datei:SUN4.jpg
SUN SPARCstation 4 mit Mozilla unter CDE
Sun UltraSPARC II

Die SPARC-Architektur (Scalable Processor ARChitecture) ist eine Mikroprozessor-Architektur, die von der Firma Sun Microsystems ab 1985 entwickelt und ab 1987 vermarktet wurde. SPARC-Prozessoren sind hauptsächlich in den Produkten von Sun zu finden. Daneben gibt es noch andere Hersteller, wie zum Beispiel Fujitsu Siemens Computers. 1989 erfolgte die Gründung der nichtgewinnorientierten Organisation SPARC International, als Anlaufstelle für die Weiterentwicklung der offenen SPARC-Architektur.

Sun war zum Zeitpunkt der Entwicklung bereits der größte Hersteller von Workstations mit dem Betriebssystem Unix. Mit dem SPARC-Prozessor wollte die Firma, wie damals viele Hersteller von Workstations, eine RISC-Prozessorarchitektur schaffen, die die Motorola 68020 Prozessoren ablösen und für viele Jahre konkurrenzfähig bleiben sollte. Die Prozessoren wurden von anderen Herstellern wie Texas Instruments oder Fujitsu gefertigt.

Sun brachte viele Workstations mit SPARC-Prozessoren heraus. Neben SunOS bzw. Solaris können auf SPARC-Systemen auch Linux oder die modernen BSD-Varianten eingesetzt werden. 1995 wurde die ursprüngliche 32-Bit-Architektur auf 64-Bit erweitert und unter dem Namen UltraSparc vermarktet. Diese Architektur hat neben zusätzlichen Einheiten eine tiefere Pipeline und einige einfache SIMD-Befehle (Visual Instruction Set VIS). Der Ultrasparc-Standard hat bisher vier Hauptversionen, die derzeit aktuelle Version ist UltraSparc IV.

Herausragende Eigenschaften der Architektur ist ein Registerfile, das ursprünglich aus 128 32-Bit-Registern bestand. Die CPU kann nur auf einen Teil davon, normalerweise 32, direkt zugreifen. 24 davon sieht die CPU in einem Fenster, das per Software verschoben werden kann. Dadurch können Argumente und Ergebnisse von Unterprogrammen ohne Umkopieren von Registern durch Verschieben des Fensters übergeben werden.

Die Fließkommaeinheit kann als 32 32-Bit-Register mit einfacher Genauigkeit, 16 64-Bit-Register mit doppelter Genauigkeit oder 8 128-Bit-Register mit vierfacher Genauigkeit verwendet werden.

Die derzeit aktuellen Versionen sind 32-Bit V8 und 64-Bit V9. Eine einfache Version eines SPARC-Prozessors namens LEON-1 in der Hardware-Beschreibungssprache VHDL ist von der ESA frei erhältlich.

Modelle

Verschiedene Implementationen der SPARC Architektur, unter anderem Suns erfolgreicher SuperSPARC und UltraSPARC-I.

Sun SPARC Mikroprozessor Spezifikation
Modell Frequenz
[Mhz]
Architektur
Version
Jahr Prozess
[µm]
Transistoren
[Millionen]
Kernabmessung
[mm²]
IO Pins Aufnahme
[W]
Spannung
[V]
Dcache
[k]
Icache
[k]
Scache
[k]
microSPARC I 50 V8 1992 0,8 0,8 225 288 2,5 5 4 2 kein
SuperSPARC I 33-65 V8 1992 0,8 3,1 256 293 14,3 5 16 20 1024
microSPARC II 60-125 V8 1992 0,5 2,3 233 321 5 3,3 8 16 kein
SuperSPARC II 75-90 V8 1994 0,8 3,1 299 -- 16 -- 16 20 2048
TurboSPARC 170-180 V8 1995 -- -- -- -- -- -- 16 16 512
UltraSPARC I 140-200 V9 1995 0,5 5,2 315 521 30 3,3 16 16 1024
UltraSPARC II 250-480 V9 1997 0,25 5,4 156 521 21 3,3 16 16 8192
UltraSPARC IIi 270-480 V9 1998 0,25 5,4 148 370 17,6 1,7 16 16 2048
UltraSPARC IIe 400-500 V9 2000 0,18 5,4 -- 370 13 1,7 16 16 256
UltraSPARC III 600-1200 V9 2001 0,13 29 330 1368 53 1,6 64 32 8192
UltraSPARC IIIi 1064-1600 V9 2003 0,13 87,5 206 959 52 1,3 64 32 1024
UltraSPARC IV 1050-1350 V9 2004 0,13 66 356 1368 108 1,35 64 32 16384
UltraSPARC T1 1000-1200 V9 2005 0,09 -- -- -- 79 -- 8 16 3072
Ross/Bridgepoint SPARC Mikroprozessor Spezifikation
HyperSPARC A 55-80 V8 1993 0,5 1,5 -- -- -- 5 kein 8 256
HyperSPARC B 90-125 V8 1995 0,4 1,5 -- -- 25 5 kein 8 256
HyperSPARC C 110-166 V8 1995 0,35 1,5 -- -- 45,5 5 kein 8 1024
HyperSPARC D 180-200 V8 1995 0,35 1,7 -- -- -- 5 16 16 1024

Siehe auch