Zum Inhalt springen

Schlacht um die Aleuten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. November 2005 um 15:22 Uhr durch Küstenkind (Diskussion | Beiträge) (Übersetzung von en:Battle of the Aleutian Islands). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Dieser Artikel gibt einen Überblick über den Feldzug. Für einen detaillierten Bericht siehe Alëutenfeldzug

Vorlage:Schlacht

Die Schlacht um die Alëuten war ein Kampf auf dem pazifischen Schauplatz des II. Weltkriegs und erfaßte neben den Alëuten auch einen Teil Alaskas. Geringe japanische Kräfte besetzten die Inseln von Attu und Kiska, aber die Abgelegenheit der Inselgruppe und die schwierigen Wetter- und Geländeverhältnisse führten dazu, daß fast ein Jahr verging, bevor amerikanische Truppen dort gelandet werden konnten. Die Inseln waren für beide Seiten ohne strategischen Wert: die Invasion war ein erfolgloser japanischer Versuch, von der Schlacht um Midway abzulenken. Amerika fürchtete allerdings, daß die Inseln als Stützpunkte für Luftangriffe auf seine Westküste genutzt werden würden und es wurde zur Frage des nationalen Selbstbewußtseins, die ersten Invasoren amerikanischen Bodens seit dem Krieg von 1812 zu vertreiben. Japan verfügte freilich weder über Langstreckenbomber noch über die Mittel, Luftstützpunkte auf den Alëuten einzurichten und zu unterhalten.

Die Schlacht wurde von der synchron geschlagenen Schlacht von Guadalcanal überschattet und wird daher auch die "Vergessene Schlacht" genannt.

Der japanische Angriff

Am 3. Juni 1942 griffen japanische Bomber Dutch Harbor auf Unalaska an. Wegen des schlechten Wetters fand nur die Hälfte der Flugzeuge ihr Ziel, so daß sich der Schaden in Grenzen hielt.

Die japanischen Landungen auf Kiska am 6. Juni 1942 und Attu am 7. Juni trafen nur auf geringen Widerstand. Der größte Teil der eingeborenen Bevölkerung der Inseln, die Alëuten, war vor der Invasion gewaltsam evakuiert und in Lagern in Alaska Panhandle interniert worden, wo viele an Seuchen und Unterernährung starben. Die 42 zurückgebliebenen Einwohner wurden in ein Gefangenenlager bei Otaru, Hokkaido gebracht; 16 von ihnen starben dort.

Die Reaktion der Alliierten

Im August 1942 richteten die USA einen Luftstützpunkt auf Adak ein und begannen, japanische Stellungen auf Kiska zu bombardieren. Marinekräfte unter Konteradmiral Charles McMorris wurden beauftragt, die japanischen Versorgungskonvois zu unterbrechen. Nach der Schlacht um die Komandorski-Inseln verzichteten die Japaner auf weitere Versuche, ihre Garnisonen auf den Alëuten durch Überwasserkräfte weiterzuversorgen. Ab dann wurden nur noch U-Boote zur Versorgung eingesetzt.

Das Unternehmen zur Rückeroberung von Attu begann am 11. Mai 1943. Der Mangel an Landungsbooten, ungeeignete Strände und die bei dem widrigen Wetter versagende Ausrüstung machten es sehr schwierig, Truppen gegen die Japaner zu werfen. Viele Soldaten litten an Frostbeulen, weil wichtige Versorgungsgüter nicht gelandet oder nach ihrer Ankunft nicht ausgeliefert werden konnten, da die Fahrzeuge in der Tundra nicht funktionierten. Die japanischen Verteidiger bekämpften die Truppenanlandungen nicht, aber sie gruben sich auf hochgelegenem Gelände fern von den Stränden ein. Die Amerikaner verloren 3.929 Mann: 1.481 Gefallene, 2.348 Verwundete und 100 Vermißte. 549 fielen im Gefecht, 1.148 wurden verwundet, 1.200 erlitten schwere Kälteschäden, 614 erlagen Seuchen und 318 starben aus verschiedenen Ursachen, meistens durch japanische Sprengfallen und eigenes Feuer. Insgesamt fielen etwa 25% der amerikanischen Kräfte. Am 29. Mai begingen die letzten japanischen Einheiten Selbstmord, um nicht in Gefangenschaft zu geraten. Amerikanische Begräbniskommandos zählten 2.351 japanische Tote, aber es wird angenommen, daß während der Kämpfe Hunderte mehr begraben worden sind.

Am 7. August 1943 landeten 34.426 alliierte Soldaten, darunter 5.300 Kanadier, auf Kiska und fanden es verlassen vor. Die Japaner hatten am 28. Juli ihre Truppen erfolgreich abgezogen, ohne daß die Amerikaner es bemerkten. Die amerikanische Luftwaffe hatte für mehr als eine Woche längst verlassene Stellungen bombardiert.

Dennoch verloren die Alliierten hier 313 Mann durch eigenes Feuer, japanische Sprengfallen, Seuchen oder Frostschäden.

Die Schlacht um die Alëuten war das letzte Gefecht zwischen souveränen Staaten, das auf US-amerikanischem Boden ausgetragen wurde.