Fuck for Forest


Fuck for Forest ("F-F-F") ist eine Gruppe von Umweltaktionisten, die aus Einnahmen ihrer gleichnamigen Webseite mit pornographischen Amateuraufnahmen nach eigenen Angaben Umweltschutzprojekte finanziert.
Idee
Eine Gruppe um die norwegisch-schwedischen Umweltaktivisten Tommy Hol Ellingsen und Leona Johansson rief die Umweltbewegung im Jahre 2003 ins Leben.
Indem sie im Jahr 2004 in der Öffentlichkeit Geschlechtsverkehr vollzogen, sollte öffentlichkeitswirksam auf die Abholzung des Regenwaldes aufmerksam gemacht werden. Ellingsen und Johansson hatten während eines Open Airs, in Kristiansand (Norwegen), im Verlauf eines Auftritts der Gruppe "The Cumshots" auf der Bühne Geschlechtsverkehr.
Ellingsen, Johansson und die Band wurden 2005 vor Gericht zu einer Strafe von 1233 Euro pro Person verurteilt. Ellingsen zog sich vor den anwesenden Medien erneut aus.[1] Die beiden Gründer zogen daraufhin nach Berlin, wo sie von einer liberaleren Atmosphäre zu profitieren hoffen.
2009 musste Ellingsen wegen einer Passbeschaffung wieder nach Norwegen einreisen und die Behörden gaben ihm ein Ultimatum, um die Strafe zu zahlen. Nach eigener Angabe verkauften Ellingsen und Johansson Porno-Fotos an ein bekanntes norwegisches Pornomagazin, um die Strafe zu zahlen.[2]
Einnahmen
Mit ca. 15 US-Dollar können Kunden auf der gleichnamigen Website nach deren Selbstanspruch ökologische und pornografische Interessen verbinden. Nach Angaben der TAZ sollen nur 3 € hiervon für Verwaltungsaufgaben genutzt werden, der Rest werde gespendet.[3] Laut den Seitenbetreibern gibt es ungefähr 1.000 Abonnenten, etwa 80 % der Einnahmen kommen dem Kampf gegen die Abholzung zugute. Etwa 100.000 US-Dollar wurden durch diese Aktion erwirtschaftet, die aber durch die Umweltorganisationen Rainforest Foundation Norway und WWF nicht angenommen wurden. Eigenen Angaben zufolge werden mit den Einnahmen ein Regenwald-Projekt in Costa Rica und ein Wiederaufforstungsprojekt in Ecuador finanziert.[4]
Kritik
Das Projekt sei postkolonialistisch orientiert, da es durch Aufkaufen von Land den Regenwald schützen solle.[5] Kritiker werfen dem Projekt Sexismus vor, bei einem anarchistischen Kongress im Jahr 2009 wurde FFF des Platzes verwiesen. Die Gruppe berichtet auch von einigen Hausverboten in verschiedenen Hausprojekten.[6] Beim Slutwalk 2011 in Berlin, wurde die Gruppe von Ordnern abgedrängt und versucht der Demonstration zu verweisen.[7]
Einzelnachweise
- ↑ FuckForForest Through The History, letzter Abruf 06.10.2012
- ↑ FuckForForest Through The History, letzter Abruf 06.10.2012
- ↑ Ficken für Wald in Ecuador, in TAZ online, vom 25. Februar 2009 (abgerufen am 22. November 2009)
- ↑ Netzeitung: „Freie Liebe für freie Wälder“ vom 30. Juli 2008
- ↑ Indymedia: Historischer Tiefpunkt des dt. Anarchismus, abgerufen am 7. Mai 2009
- ↑ FuckForForest Through The History, letzter Abruf 06.10.2012
- ↑ Fuck for Forest wird beim Slutwalk Berlin 2011 ausgegrenzt, letzter Abruf 06.10.2012
Weblinks
- Offizielle Seite von Fuck for Forest
- Gabriel Kuhn: Stellungnahme zum Konflikt am A-Kongress in Berlin. Abgerufen am 15. Juni 2012.
- Interview des TV-Senders ARTE, gesendet am 31. März 2005
- Norwegian Wood. Porn activists go all the way to save the rainforest, GRIST magazine, 5. Oktober 2004 (engl.)
- Wolf-Dieter Roth: Fuck for Jail: Horizontaler Umweltbewegung droht Gefängnisstrafe, telepolis, 6. Oktober 2005