Serbien
Serbien (serb. Србија/Srbija ) ist eine Republik in Südosteuropa und Mitglied der Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro. Die offizielle Bezeichnung lautet Republik Serbien (Република Србија/Republika Srbija). Der Nationalfeiertag ist der 15. Februar.
Der Landescode nach ISO 3166-1 lautet: CS für Serbien und Montenegro (früher YU).
Nachbarländer sind Montenegro, Albanien, Mazedonien, Bulgarien, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Bosnien und Herzegowina.
Geographie

Der nördliche Teil Serbiens gehört zur Pannonischen Tiefebene, der südliche Teil des Landes wird zum großen Teil von mehreren Mittelgebirgszügen eingenommen, die eine Verbindung zwischen dem Dinarischen Gebirge im Westen und dem Balkan-Gebirge im Osten bilden.
Hydrographisch gehört der größte Teil Serbiens zum Einzugsbereich der Donau, die in ihrem Mittellauf auf einer längeren Strecke das Land durchquert. Die wichtigsten Donaunebenflüsse in Serbien sind die Save (in die wiederum die Drina mündet), die Morava, die Theiß und der Timok. Lediglich der äußerste Südwesten des Landes wird durch den Weißen Drin zur Adria hin entwässert.
Die größte Insel Serbiens ist die 60 km² große Flussinsel Ostrvo in der Donau östlich von Belgrad bei Kostolac.
Die 12 längsten Flüsse in Serbien:
- Donau (serb. Dunav) 588 km (gesamt 2783 km)
- Zapadna Morava 308 km (gesamt 308 km)
- Južna Morava 295 km (gesamt 295 km)
- Ibar 272 km (gesamt 272 km)
- Drina 220 km (gesamt 346 km)
- Save 206 km (gesamt 945 km)
- Timok 202 km (gesamt 202 km)
- Velika Morava 185 km (gesamt 185 km)
- Theiß (serb. Tisa)168 km (gesamt 966 km)
- Nišava 151 km (gesamt 218 km)
- Tamiš 118 km (gesamt 359 km)
- Kolubara 110Km (gesamt 110 Km)
- Begej 75 km (gesamt 244 km)
Die 6 größten Seen Serbiens:
- Djerdapsee (serb. Đerdapsko jezero) 163 km² (gesamt 253 km²)
- Vlasinasee (serb. Vlasinsko jezero) 16 km²
- Perućacsee (serb. Perućko jezero) 12,4 km²
- Gazivodesee (serb. Gazivode jezero) 11,9 km²
- Zvorniksee (serb. Zvorničko jezero) 8,1 km²
- Zlatarsee (serb. Zlatarsko jezero) 7,25 km²
Die 9 höchsten Gipfel Serbiens:
- Đeravica 2.656 m
- Crni vrh 2.585 m
- Gusam 2.539 m
- Bogdaš 2.533 m
- Žuti kamen 2.522 m
- Ljuboten 2.498 m
- Veternik 2.461
- Crni krš 2.426 m
- Hajla 2.403 m
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Serbiens, Geschichte Serbiens/19. Jahrhundert bis heute
Die erste namentliche Erwähnung der Serben findet sich beim griechischen Historikern, welche den Großteil der einfallenden slawischen Stämme unter dem Sammelbegriff der Serben bezeichnet haben. Bekannt ist hieraus, daß der ein gentildemokratisch gewählter Wojwode namens Višeslav 522 die Serben aus ihrer, heute ostdeutschen Urheimat, der Lausitz, nach Süden geführt habe. Erstmalige urkundliche Erwähnung findet der Staat Serbien angeblich im Jahre 822 bei Einhard, dem Biographen Karls des Großen. Außerdem bezog sich ein Schreiben des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogenitus im 10. Jahrhundert darauf, daß die Serben bereits seit der Mitte des 7. Jahrhunderts auf dem Balkan lebten. Im Jahre 622 erreichten sie die südlichen Gebiete Griechenlands, wo sie in manchen Teilen, wie z.B. im Taygetosgebirge des Chalkidiki, bis ins 14.Jhdt. als Sprachinseln erhalten blieben.
Serbien stand von seinen Anfängen bis zu seiner endgültigen Unabhängigkeit 1878 lange Zeit unter dem Einfluss des Byzantinischen beziehungsweise Osmanischen Reichs - teils war es Vasallenstaat, teils dem osmanischem Reich völlig einverleibt. Eine Ausnahme bildete die Zeit des unabhängigen Serbischen Reichs (1180 - bis etwa 1389).
Im Ersten Balkankrieg 1912-1913 besiegte das Bündnis aus Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro das Osmanische Reich. Dieses verlor durch den Vertrag von London vom Mai 1913 fast alle seine europäischen Besitzungen. Bulgarien auf der einen und Serbien und Griechenland auf der anderen Seite gerieten jedoch in heftigen Streit um die Aufteilung des von ihnen eroberten Mazedonien. Daraufhin unternahm am 29. Juni ein bulgarischer General ohne Befehl einen Angriff auf Serbien. So kam es zum Zweiten Balkankrieg, in dem Serbien gemeinsam mit Griechenland, Rumänien und dem Osmanischen Reich Bulgarien angriff. Konfrontiert mit dieser Übermacht blieb Bulgarien nur die Kapitulation. Es musste im Vertrag von Bukarest vom August 1913 seine im Ersten Balkankrieg gewonnenen Territorien wieder abtreten.
Infolge der Balkankriege wurde der nordwestliche Teil Makedoniens serbisch.
Am Ende des Ersten Weltkrieges entstand 1918 aus Serbien, dem bis dahin unabhängigen Montenegro sowie den meisten südslawisch besiedelten Ländern Österreich-Ungarns das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, das sich ab 1929 Jugoslawien nannte. Innere Konflikte des monarchischen Staates wurden durch die Ermordung des serbischen Königs Alexander zusammen mit dem französischen Außenminister in Marseilles Mitte der 30-er Jahre zu einem Erstarken anderer nationaler Bewegungen. Diese, darunter die kroatische Ustaša-Bewegung, annektierte ab 1941 mit der Hilfe der Achsenmächte weite Territorien Serbiens im Norden inklusive der Stadt Novi Sad und auch sonst aller serbisch besiedelten Gebiete in Bosnien und der Herzegowina. Möglich gemacht wurde das jedoch erst durch eine folgenschwere Unterschrift der damaligen Regierung unter Cvetković und Maček für ein Bündnis mit dem Deutschen Reich, was seinerseits Anfang April 1941 einen Volksaufstand in der serbischen Hauptstadt Belgrad auslöste. Nur Tage danach, am 6.April 1941 bombardierte der österreichische Nazi-General Alexander Löhr die Stadt und forderte rund 20.000 zivile Opfer. Serbien wurde dem General Böhme unterstellt, der dort schneller als sonst wo die Judenvernichtung vorantrieb. Während des Zweiten Weltkriegs war Serbien ideologisch geteilt zwischen kommunistischen und monarchistischen Bewegungen, von denen die letztere unter Minister Nedić kritiklos den Serbenmord (100 Zivilisten für einen Wehrmachler) der deutschen und kroatischen Okkupatoren hinnahm und offen mit den Nazis kollaborierte. Mit dem zweitwichtigsten Četnik-Führer Ljotić war die Spitze der Quisling-Gruppen erklommen worden, denn dieser beteiligte sich sogar an militärischen Aktionen der Wehrmacht zum Schaden der eigenen Bevölkerung.
Bis 2003 blieb Serbien Teil Jugoslawiens, von 1992 an nur noch zusammen mit Montenegro, mit dem es seit 2003 den Staatenbund Serbien und Montenegro bildet.
Politik
Serbien ist einer der beiden letzten aus Jugoslawien hervorgegangenen Staaten. Nach dem Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ) bildeten Serbien und Montenegro ab 1992 zunächst die Bundesrepublik Jugoslawien. Diese wurde durch Parlamentsbeschluss des damaligen Bundesparlaments am 4. Februar 2003 aufgelöst und durch den losen Staatenbund zweier unabhängiger Staaten namens Serbien und Montenegro (Srbija i Crna Gora) abgelöst.
Parteien in Serbien sind die SRS (Serbische Radikale Partei, rechtsnational), DSS (Demokratische Partei Serbiens, Zentrum), G17-Plus (liberal), DS (Demokratische Partei, liberal), SPS (Sozialistische Partei Serbiens), SPO (Serbische Erneuerungsbewegung, parlamentarisch-monarchistisch), NS (Neues Serbien, Zentrum) und andere. Bei den Wahlen am 28. Dezember 2003 kandidierten insgesamt 19 Listen, manche davon aus mehreren Parteien bestehend.
Im Herbst 2003 brach die bisherige Regierungskoalition unter dem Namen DOS (Demokratische Oppositition Serbiens) auseinander, so dass es am 28. Dezember 2003 zu Neuwahlen kam. Mit knapp 28% der Stimmen beziehungsweise etwa 35% der Parlamentssitze wurde die SRS, geleitet von Vojislav Šešelj, gegen den in Den Haag seit 24. Februar 2003 ein Gerichtsverfahren läuft, stärkste Partei, blieb jedoch in der Opposition.
Denn nach etwa zweimonatigen Verhandlungen bildete der demokratische Block eine Minderheitsregierung bestehend aus DSS, G17+, SPO-NS (unter Ausnahme der DS). Zunächst war diese Regierung partiell auf parlamentarische Unterstützung durch Miloševićs SPS angewiesen, was auch als Destabilisierungsfaktor gesehen wurde. Stabilisieren konnte sich die Regierungskoalition Ende September 2005, als die muslimische Sandžak-Partei dem Kabinett beitrat.
Mitte März 2004 verübten ethnische Albaner schwere Pogrome gegen die im Kosovo lebende serbische Minderheit. Dabei wurden über 4.000 Menschen vertrieben, 19 getötet, 1.000 Häuser in Brand gesteckt, 27 serbisch-orthodoxe Kirchen und Klöster zerstört.
Am 30. März 2004 wurde ein kontroverses Gesetz erlassen, durch welches die Republik Serbien verpflichtet ist, Angeklagten vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag alle Spesen zu ersetzen. Allerdings wurde drei Tage darauf ein Erlass veröffentlicht, wonach sich dieses Gesetz nicht auf die Familie von Slobodan Milošević erstreckt.
Am 27. Juni 2004 wurde ein neuer Präsident gewählt, nachdem mehrere vorangegangene Versuche wegen zu niedriger Wahlbeteiligung gescheitert waren. Die Beteiligung musste über 50% betragen; diese Quote wurde jedoch nie erreicht. Nach Abschaffung der 50%-Hürde gewann der liberale und Europa zugewandte Reformer Boris Tadić von der DS gegen Tomislav Nikolić von der nationalistischen Radikalen Partei mit 53,24% der Stimmen die Präsidentschaftswahl.
Am 17. August 2004 hat die serbische Nationalversammlung einstimmig das frühere königliche Wappen und die Hymne Bože Pravde des 19. Jahrhunderts als zu verwendende nationale Symbole vorgeschlagen, jedoch nur provisorisch, bis eine endgültige Lösung bestimmt wird. Die Hymne und das Wappen aus Zeiten der serbischen Monarchie sollen die letzten kommunistischen Symbole ersetzen. Das Wappen zeigt einen doppelköpfigen silbernen Adler, ein silbernes Kreuz und eine Krone.
Politische Gliederung
Innerhalb Serbiens existieren die autonomen Provinzen (serb. autonomne pokrajine) Vojvodina und Kosovo (albanisch: Kosova, amtliche serbische Bezeichnung: Kocoвo и Meтoхиja / Kosovo i Metohija, deutsch Kosovo und Metochien, als Kurzform Kosmet), die von 1974 bis 1989 eine weitgehende Selbständigkeit innerhalb Serbiens und Jugoslawiens besaßen. Unter Slobodan Milošević wurde die Autonomie der beiden Provinzen auf den Status vor der Verfassungsänderung von 1974 zurückgestuft, was vor allem im Kosovo zu Protesten führte. Seitdem wurden die Provinzregierungen nicht mehr gewählt, sondern von der Zentralregierung ernannt.
Mit der Wende vom 5. Oktober 2000 wurde beschlossen, dass das Regionalparlament der Vojvodina von den Bürgern Vojvodinas direkt und demokratisch gewählt werden kann.
Kosovo steht seit Juni 1999 unter UN-Verwaltung (UNMIK), ist jedoch völkerrechtlich weiterhin ein Teil Serbiens.
Derjenige Teil Serbiens (mehr als die Hälfte des Landes), der nicht zu diesen beiden Provinzen gehört, bildet keine eigene politische Einheit, deshalb gibt es auch keine offizielle Bezeichnung für ihn. Informell sind die Bezeichnungen Engeres Serbien (serbisch uža Srbija) und Zentralserbien gebräuchlich.
Zu administrativen Zwecken ist Serbien in 30 Bezirke (serb. Okrug) gegliedert (einschließlich der Stadt Belgrad). 18 Bezirke liegen im Engeren Serbien, 7 in der Vojvodina und 5 im Kosovo. (näheres siehe: Bezirke Serbiens)
Die örtlichen Selbstverwaltungseinheiten in Serbien sind die opštine (Sg. opština, wörtlich Gemeinde, der Größe nach oft eher Landkreise). Von diesen gibt es 108 im Engeren Serbien, 54 in der Vojvodina und 30 im Kosovo.
Bezirke

im engeren Serbien:
- Bezirk Belgrad (Beograd) (Београдски округ)
- Bor (Борски округ)
- Braničevo (Браничевски округ)
- Jablanica (Јабланички округ)
- Kolubara (Колубарски округ)
- Mačva (Мачвански округ)
- Moravica (Моравички округ)
- Nišava (Нишавски округ)
- Pčinja (Пчињски округ)
- Pirot (Пиротски округ)
- Podunavlje (Подунавски округ)
- Pomoravlje (Поморавски округ)
- Raška (Рашки округ)
- Rasina (Расински округ)
- Šumadija (Шумадијски округ)
- Toplica (Топлички округ)
- Zaječar (Зајечарски округ)
- Zlatibor (Златиборски округ)
in der Vojvodina:
- Severna Bačka (Северно-Бачки округ)
- Južna Bačka (Јужно-Бачки округ)
- Zapadna Bačka (Западно-Бачки округ)
- Severni Banat (Северно-Банатски округ)
- Srednji Banat (Средње-Банатски округ)
- Južni Banat (Јужно-Банатски округ)
- Srem (Сремски округ)
im Kosovo:
- Kosovo (Косовски округ)
- Kosovo-Pomoravlje (Косовско-Поморавски округ)
- Kosovska Mitrovica (Косовско-Митровачки округ)
- Peć (Пећки округ)
- Prizren (Призренски округ)
Bevölkerung

Die Zusammensetzung der Bevölkerung ist in den drei Landesteilen sehr unterschiedlich.
Im Engeren Serbien leben zum allergrößten Teil Serben, daneben auch Roma und Vlachen. In der Region von Stari Ras bzw. Sandschak lebt auch eine größere Minderheit von Bosniaken, im Preševo-Tal im südlichsten Zipfel des Engeren Serbiens eine albanische Minderheit.
Die Vojvodina ist schon seit Jahrhunderten geprägt durch ein buntes Völkergemisch - vor allem aus Serben, Ungarn, Slowaken, Kroaten, Roma, Juden und früher auch etwa 200.000 bis 350.000 Deutschen, die nach dem 2. Weltkrieg vertrieben wurden).
Das Kosovo wird von Albanern dominiert. Ergab die im Jahr 1981 durchgeführte Volkszählung noch einen albanischen Bevölkerungsanteil von 80%, gehen die Schätzungen nach dem Kosovo-Krieg von über 90% aus. Viele zuvor dort wohnende Serben, wie auch Angehörige anderer Minderheiten, etwa Roma, Bosniaken, Goranen und Türken zogen weg oder wurden vertrieben, zu einem Teil auch als Racheakt für zuvor von staatlicher (serbischer) Seite ausgeübte Repression.
In die Vojvodina und das Engere Serbien kamen in den letzten Jahren etwa 490.000 (Binnen)-Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten in Kroatien, Bosnien und Herzegowina und dem Kosovo (etwa 180.000 aus Kroatien, 90.000 aus Bosnien und Herzegowina, 220.000 aus dem Kosovo).
Nationalitäten
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Nationalitäten laut offiziellem Ergebnis der Volkszählung vom April 2002, ohne Kosovo-Metohija:
| Gesamt | Engeres Serbien | Vojvodina | ||||
| Anzahl | Prozent | Anzahl | Prozent | Anzahl | Prozent | |
| TOTAL | 7.498.001 | 100 | 5.466.009 | 100 | 2.031.992 | 100 |
| Serben | 6.212.838 | 82.86 | 4.891.031 | 89.48 | 1.321.807 | 65.05 |
| Montenegriner | 69.049 | 0.92 | 33.536 | 0.61 | 35.513 | 1.75 |
| Jugoslawen | 80.721 | 1.08 | 30.840 | 0.56 | 49.881 | 2.45 |
| Albaner | 61.647 | 0.82 | 59.952 | 1.1 | 1.695 | 0.08 |
| Bosniaken | 136.087 | 1.82 | 135.670 | 2.48 | 417 | 0.02 |
| Bulgaren | 20.497 | 0.27 | 18.839 | 0.34 | 1.658 | 0.08 |
| Bunjewatzen | 20.012 | 0.27 | 246 | 0 | 19.766 | 0.97 |
| Deutsche | 3.901 | 0.05 | 747 | 0.01 | 3.154 | 0.16 |
| Goranen | 4.581 | 0.06 | 3.975 | 0.07 | 606 | 0.03 |
| Kroaten | 70.602 | 0.94 | 14.056 | 0.26 | 56.546 | 2.78 |
| Mazedonier | 25.847 | 0.35 | 14.062 | 0.26 | 11.785 | 0.58 |
| Muslime im Sinne der Nationalität | 19.503 | 0.26 | 15.869 | 0.29 | 3.634 | 0.18 |
| Roma und Sinti | 108.193 | 1.44 | 79.136 | 1.45 | 29.057 | 1.43 |
| Rumänen | 34.576 | 0.46 | 4.157 | 0.08 | 30.419 | 1.5 |
| Russen | 2.588 | 0.03 | 1.648 | 0.03 | 940 | 0.05 |
| Ruthenen | 15.905 | 0.21 | 279 | 0.01 | 15.626 | 0.77 |
| Slowaken | 59.021 | 0.79 | 2.384 | 0.04 | 56.637 | 2.79 |
| Slowenen | 5104 | 0.07 | 3.099 | 0.06 | 2.005 | 0.1 |
| Tschechen | 2.211 | 0.03 | 563 | 0.01 | 1.648 | 0.08 |
| Ukrainer | 5.354 | 0.07 | 719 | 0.01 | 4.635 | 0.23 |
| Ungarn | 293.299 | 3.91 | 3.092 | 0.06 | 290.207 | 14.28 |
| Vlachen | 40.054 | 0.53 | 39.953 | 0.73 | 101 | 0 |
| Andere | 11.711 | 0.16 | 6.400 | 0.12 | 5.311 | 0.26 |
| Ohne Angabe | 107.732 | 1.44 | 52.716 | 0.97 | 55.016 | 2.71 |
| Unbekannt | 75.483 | 1.01 | 51.709 | 0.95 | 23.774 | 1.17 |
Das umfassende Gesamtergebnis der Volkszählung vom April 2002 findet sich HIER (englisch).
Größte Städte
Die größten Städte Serbiens sind [geschätzte Einwohnerzahlen für die eigentlichen Städte für 2004, gefolgt von der Einwohnerzahl der jeweiligen (Groß-)Gemeinde laut der Volkszählung von 2002]:
im Engeren Serbien:
- Belgrad (serbisch Beograd) etwa 1.290.000 (1.576.124)
- Niš etwa 175.000 (250.518)
- Kragujevac etwa 147.000 (175.802)
- Čačak etwa 74.000 (117.072)
- Kruševac etwa 65.000 (131.289)
- Leskovac etwa 64.000 (156.252)
- Smederevo etwa 64.000 (109.809)
- Valjevo etwa 62.000 (96.761)
in der Vojvodina:
- Novi Sad etwa 192.000 (299.294)
- Subotica etwa 101.000 (148.401)
- Zrenjanin etwa 81.000 (132.051)
- Pančevo etwa 77.000 (127.162)
im Kosovo:
- Priština etwa 210.000
- Prizren etwa 127.000
- Peć etwa 83.000
- Đakovica etwa 79.000
- Kosovska Mitrovica etwa 77.000
- Gnjilane etwa 71.000
Siehe auch: Liste der Städte in Serbien, Liste deutscher Bezeichnungen serbischer Orte
Infrastruktur
Serbien ist ein wichtiges Transitland im Verkehr von Ungarn/Ostmitteleuropa nach Griechenland, Bulgarien, Mazedonien und Albanien.
Die serbische Eisenbahn betreibt Verbindungen von Belgrad aus nach Bar, Thessaloniki, Istanbul und in die EU-Länder. Von Šid nach Leskovac führt eine Autobahn, die E75. Das Straßennetz Serbiens ist im Allgemeinen gut ausgebaut. In Serbien gibt es zwei internationale Flughäfen, in Belgrad und in Niš, die von vielen internationalen Flugrouten bedient werden. An der Donau gibt es viele Flußhäfen, die auch neuerdings eine touristische Route bedienen.
Wirtschaft
Serbien hat in den letzten 15 Jahren sein BIP wegen der Sanktionen, der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den ex-jugoslawischen Nachbarstaaten und der Nato-Bombardements von 1999, um die Hälfte reduziert. Dennoch besteht große Hoffnung und Zuversicht, daß besonders im Jahre 2005 die Früchte der neuen Demokratie in Serbien reifen und geerntet werden.
Serbien erhofft sich für dieses Jahr über 2 Milliarden € Direktinvestitionen, die auch zum Teil aus den Privatisierungen des Bankenwesens und anderer staatlicher Betriebe entspringen sollen. Die Privatisierung der staatlichen Betriebe soll etwa 2007 abgeschlossen sein.
Das Außenhandelsbilanzdefizit konnte im Vergleich zum Vorjahr um knapp 37% gesenkt werden. Die Exporte im ersten Halbjahr 2005 betrugen 1667,7 Mio. €, die Importe 3614 Mio. €.
Die Einnahmen durch den Tourismus sind um 50% gestiegen und der Standortvorteil aus geo-strategischer Sicht (Serbien hat 7 Nachbarländer) zieht mittlerweile große ausländische Firmen an.
Der durchschnittliche Nettolohn in Serbien beträgt circa. 200€ (2005), die Inflation liegt bei 13,8% (2004) und es herrscht 20% Arbeitslosigkeit (ohne Kosovo).
Das Freihandelsabkommen Serbiens mit der Russischen Föderation sticht dabei besonders ins Auge und könnte ein großer Anreiz für ausländische Investoren sein, wenn da nicht die immer noch blühende Korruption und die Rechtsunsicherheit wären.
In einem Mitte September 2005 veröffentlichten Bericht der Weltbank, wird Serbien und Montenegro als führendes Reformland im Bereich der Entwicklungförderung von Unternehmen und Schaffung von Arbeitsplätzen bezeichnet. Dies läßt sich auch anhand der immer zahlreicheren Joint-Ventures mit ausländischen Unternehmen belegen.
Serbien und Montenegro gehört auch zu den Ländern, die eine Flat-Tax eingeführt haben. Die Einkommensteuer beträgt pauschal 14% und die Körperschaftsteuer 10%.
Literatur
- Malte Olschewski: Der serbische Mythos. Die verspätete Nation., Herbig 2000, ISBN 3776620277.
- Steven W. Sowards: Moderne Geschichte des Balkans. Der Balkan im Zeitalter des Nationalismus, BoD 2004, ISBN 3-8334-0977-0.
Siehe auch
- Portal:Südosteuropa/Serbien
- Welterbe, Nationalparks und Schutzgebiete in Serbien
- Serbisch-Orthodoxe Kirche
- Serbische Küche
- Serbischer Dinar
- Serbische Persönlichkeiten bzw. Bekannte Serben
- Serbische Schrift
- Bezirke Serbiens