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Christian Meier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Christian Meier (* 16. Februar 1929 in Stolp/Pommern) ist ein deutscher Historiker und emeritierter Professor für Alte Geschichte an der Universität München.

Er besuchte Gymnasien in Stettin, Rostock und Hamburg. 1948 legte er in Hamburg sein Abitur ab und studierte anschließend Geschichte, Klassische Philologie und Römisches Recht. 1956 folgte die Promotion zum Dr. phil. in Heidelberg und 1963 die Habilitation in Frankfurt a. M. Ab 1964 war er Privatdozent in Freiburg i. B., danach folgten Lehraufträge für Alte Geschichte in Basel, Köln und Bochum.

Meier war von 1980 bis 1988 Vorsitzender des Verbandes der Historiker Deutschlands, 1981 bis 1995 Kurator des Münchner Historischen Kollegs und von 1981 bis 1997 Professor für Alte Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Meier ist zudem Mitbegründer der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und war von 1996 bis 2002 Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Meier ist einer der bekanntesten Historiker Deutschlands, zumal er auch einige populärwissenschaftliche Werke veröffentlicht hat. Breiteren Kreisen der Öffentlichkeit ist er durch seine beiden Bücher Caesar und Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte bekannt geworden. Der Schwerpunkt seiner Forschung ist die späte Römische Republik und das klassische Athen.

Als Historiker vertritt er den Anspruch, erzählerische Geschichtsschreibung zu betreiben. Nicht alles kann erzählt werden, und oft sind es eher Wahrscheinlichkeiten als Tatsachen (vgl. dazu Meier: Athen, Taschenbuchausgabe 1997, S. 692 f.). Meier blickt immer wieder über den Tellerrand seines Fachs. So beschäftigte er sich mit der modernen Demokratie und der Politik der Bundesrepublik Deutschland (vor allem im Zuge der Wiedervereinigung).

Auch beim Thema Rechtschreibreform äusserte sich Meier in seiner Rolle als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung engagiert und kritisch. Für seinen Einsatz für die deutsche Sprache erhielt Christian Meier 2003 den Jacob-Grimm-Preis.

Schriften

Viele Werke Meiers wurden in andere Sprachen übersetzt und erschienen in mehreren Neuauflagen. Der Siedler-Verlag hat ihm zu Ehren seine Caesar-Biographie und sein Athen-Buch in einer Neuausgabe herausgebracht. Meier verfasste zahlreiche Lexika- und Zeitschriftenartikel. Außerdem ist er Herausgeber mehrerer Sammelwerke und wissenschaftlicher Beirat der Zeitschrift DAMALS.

In Auswahl (ansonsten siehe Weblink):

  • Res Publica Amissa. Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik, Frankfurt 1997. (Erstauflage Wiesbaden 1966)
  • Die Entstehung des Politischen bei den Griechen, Frankfurt a. M. 1995. (Erstaufl. 1980)
  • Caesar, München 1997. (Erstaufl. Berlin 1982)
  • Zusammen mit Paul Veyne: Kannten die Griechen die Demokratie?, Berlin 1988.
  • Deutsche Einheit als Herausforderung. Welche Fundamente für welche Republik?, München 1990.
  • Die Nation, die keine sein will, München 1991.
  • Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte, Berlin 1993. Zahlreiche Neuauflagen.
  • Die Parlamentarische Demokratie, München 1999.
  • Von Athen bis Auschwitz, München 2002.
  • Sprache in Not? Zur Lage des heutigen Deutsch. Hrsg. von Christian Meier im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zu Darmstadt. Göttingen: Wallstein Verlag, 1999, 112 S., ISBN 3-89244-341-6

In Arbeit ist:

  • Siedler Geschichte Europas, Bd. 1, Die Alte Welt.