Zum Inhalt springen

Fette

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. April 2004 um 13:05 Uhr durch 217.227.11.90 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel befasst sich mit Fett als chemischer Bestandteil, andere Bedeutungen unter Fett (Begriffsklärung).


Fette (von nddt. vette) sind im chemischen Sinne Tri-Ester (siehe Triglyzerid) des dreiwertigen Alkohols Glycerin und verschiedener Fettsäuren. Durch die relativ langen aliphatischen Reste der Fettsäuren (12 bis20 C-Atome und mehr) werden die Sauerstoffatome der Esterbindung abgeschirmt, so dass Fette hydrophob und damit kaum in Wasser löslich sind.

Im engeren Sinn versteht man unter Fett einen primär aus Fetten bestehenden Stoff, der entweder aus Tier- oder Pflanzen-Zellen gewonnen oder synthetisch hergestellt wird. Fett kann in fester, halbfester (streichfähig) oder flüssiger (Öl) Form auftreten. Es findet Verwendung als Nahrungsmittel und wird auch für technische Zwecke, als Schmierstoff eingesetzt.

Umgangssprachlich wird mit Fett auch das Fettgewebe im menschlichen oder tierischem Organismus bezeichnet.

Eigenschaften

  • Fette sind meist geruchs- und geschmacklos, aber Geschmacksträger; der bei ranzigem Fett auftretende intensive Geruch stammt von kurzkettigen, freien Fettsäuren.


Physiologie

Fette und Öle gehören zu den Grundnährstoffen des Menschen. Sie dienen dem Menschen hauptsächlich als Energielieferant und sind notwendig um fettlösliche Vitamine zu transportieren.

Fette sind neben den Kohlenhydraten (Zucker, Glykogen) die wichtigsten Energiespeichersubstanz der Zellen. Man unterscheidet zwischen Braunem Fett (v.a. bei Neugeborenen vorhanden, dient vor allem der Isolation und Wärmeerzeugung) und weißem Fett (dient als Energiespeicher)

Der physikalische Brennwert liegt bei ca. 39 kJ/g Fett (39,7 kJ/g für Triolein) und ist somit ist mehr als doppelt so hoch wie bei Kohlenhydraten und Eiweiß (17,5 kJ/g).

Im Blut des Menschen werden die Gesamttriglyzeride bestimmt und zählen als solche neben dem Cholesterinwert zu den Blutfetten.

Normalwert der Triglyzeride im Blut: 70 - 170 mg/dl

Einige ungesättigte Fettsäuren und die gesättigten Fettsäuren können in geringem Umfang vom menschlichen Körper gebildet werden. Die anderen lebensnotwendigen, mindestens einfach ungesättigen Fettsäuren nennt man essentielle Fettsäuren (Vitamin F) und müssen dem Körper über die Nahrung zugefügt werden (Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren).

Das Depotfett als Energiespeicher im menschlichen Körper stammt weit überwiegend aus dem mit der Nahrung aufgenommenen Fett, da die in anderer Form dem Körper zugeführte Energie (Zucker und Eiweiß) aufgrund des enymatischen Ausstattung der menschlichen Physiologie nur äußerst eingeschränkt in Fett umgewandelt werden kann. Andere Säugetiere können sehr gut aus einem Energieüberschuß in der Nahrung Depotfette bilden.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind 60-80g Fett pro Tag für einen erwachsenen Menschen ausreichend.

Fett in der Kunst

  • Fett war ein vom Künstler Joseph Beuys öfter eingesetztes Material, um innerhalb eines künstlerischen Objektes oder einer Rauminstallation gespeicherte Energie zu symbolisieren. Bekannteste Objekte: die "Fettecke" und der "Fettstuhl".