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DAF 30

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DAF 30
DAF 2-Zylinder-Boxermotor
Hinterachsantrieb Variomatic

Der DAF 30 – auch Daffodil genannt – war ein niederländischer Kleinwagen des Herstellers DAF und eines der ersten Automobile mit serienmäßigem Automatikgetriebe "Variomatik".

Geschichte

Der DAF 30 erschien 1961 zusammen mit dem etwas weniger luxuriösen DAF 750. Beide waren bis auf Kühlergrill und Ausstattung identisch. Sie waren verbesserte Varianten des ersten DAF von 1959, dem DAF 600, der einen noch kleineren Motor mit nur 590 cm³ hatte, den es aber auch weiterhin als Einstiegsmodell gab.

Als Überarbeitung der 600/750/30-Reihe kam 1963 der von italienischen Designer Giovanni Michelotti gestaltete DAF 31 auf den Markt, den es nun in den Ausstattungsvarianten „Standaard“, „Luxe“ und „Luxe Extra“ gab. 1965 kam dann das letzte Daffodil, der DAF 32 – auch wieder als „Standaard“, „Luxe“ und „Luxe Extra“. Abgelöst wurde die Daffodil-Serie 1966/1967 durch den Kleinwagen DAF 33, hinzu kamen DAF 44 und DAF 55, die nun auch unterschiedliche Karosserien und Motoren hatten.

Der DAF 30 hat einen luftgekühlten Zweizylinder-Boxer-Motor mit 22 kW / 30 PS, der über eine Fliehkraftkupplung und die Keilriemen-Automatik Variomatik (s.u.) die Hinterräder angetrieb. Die schwere Variomatic war an der Hinterachse unter der Rückbank eingebaut; am Motor saß nach der Fliehkraftkupplung auch die 1:1-Rückwärtsübersetzung, durch die man mit dem Daffodil rückwärts genauso schnell wie vorwärts fahren kann. Das Daffodil hat kein Differential. Bei Kurvenfahrt kommt es deswegen zu einem Quietschen durch den Schlupf der Keilriemen der Variomatic. Da die Keilscheiben durch Unterdruck und Fliehkraft verstellt werden, haben beide Hinterräder die gleiche Drehzahl..

Die zweitürige Karosserie hat die damals modernen Heckflossen. Daffodile gehören mittlerweile zu den begehrten Oldtimern.

Variomatik

Zwei in ihrem Abstand gesteuerte Kegelscheibenpaare am Ausgang des Hinterachsgetriebes erlauben per Variation des wirksamen Durchmessers der Keilriemenscheiben die gezielte Veränderung der Übersetzungsverhältnisse. Eine solche Getriebebauart zeigt den gewöhnungsbedürftigen „Gummibandeffekt“, bei dem der Motor mit immer gleicher Drehzahl im Bereich des maximalen Drehmoments das Fahrzeug beschleunigt (zugleich der Drehzahlbereich mit dem spezifisch geringsten Benzinverbrauch) bis zu der Geschwindigkeit, mit der die Kegelscheiben die Endlage erreicht haben. Von da an dreht der Motor hoch.


Technische Daten Modell DAF 30 „Daffodil“
Motortyp Zweizylinder-Boxer, Viertakt luftgekühlt
Hubraum 746 cm³
Bohrung x Hub 85,5 x 65 mm
Leistung 30 PS bei 4000 min-1
Verdichtung 7,1:1
Kupplung automatische Zentrifugalkupplung in Trommelbauweise
Variomatic -Übersetzungen 16,4:1 / 3,9:1
Vorderradbremsen hydraulische Trommelbremsen
Hinterradbremsen hydraulische Trommelbremsen
Aufhängung vorn Dämpferbeine, Traghebel („Querlenker“) mit längs eingebauten Drehstabfedern
Zahnstangenlenkung
Aufhängung hinten Pendel-Halbachsen mit Schraubenfedern
Karosserie selbsttragend
Radstand 2050 mm
Länge x Breite 3610 mm x 1440 mm
Gewicht 665 kg
Zulässiges Gesamtgewicht 990 kg
Elektroanlage 6 V
Reifen 5.20 x 12 inch
Tank 28 l
Höchstgeschwindigkeit: 105 km/h
Beschleunigung 0–80 km/h 20 sec.
Karosserieform Limousine
Baujahre 1961 bis 1963
Produktionszahl 23.045
Commons: DAF 30 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien