Zum Inhalt springen

Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Oktober 2012 um 17:02 Uhr durch 88.134.62.205 (Diskussion) (Änderung 108853123 von Squasher wurde rückgängig gemacht. Es ist eine Dreistigkeit eine FH mit 5.300 Studierenden als Wald und Wiesen FH abzutun, über die (stud.) Wikipedia Leser keine Information zusteht.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Gründung 1946, seit 1991 als HTW
Trägerschaft staatlich
Ort Saarbrücken
Bundesland Saarland
Land Deutschland
Rektor Prof. Dr. Wolfgang Cornetz
Studierende 5310 (WS 2011/12)
Mitarbeiter 391 (WS 2010/11)
davon Professoren 127 (WS 2010/11)
Jahresetat 27,4 Mio. €
Website www.htw-saarland.de

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) ist 1991 nach der Umbenennung der Fachhochschule des Saarlandes durch das Fachhochschulgesetz vom 15. Mai 1991 entstanden.

Zum April 2009 hat die HTW ihre Fachbereichs-Struktur auf eine Fakultäten-Struktur umgestellt. Aus früher sieben Fachbereichen plus einem in Gründung und zwei fachbereichslosen Studiengängen wurden vier Fakultäten.

Geschichte

Die HTW geht unmittelbar auf die 1946 gegründete Staatliche Höhere Technische Lehranstalt zurück, die 1956 in Staatliche Ingenieurschule und 1971 in Fachhochschule des Saarlandes umbenannt worden war. Mittelbar geht sie auf die 1807 in Geislautern gegründete Ecole pratique des mines zurück. Zeitweise (1971-1989) waren die technischen Studiengänge auch mit den künstlerischen Studiengängen der 1924 gegründeten Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Hochschule der Bildenden Künste Saar) zu einer Fachhochschule zusammengeschlossen.[1]

Die 2005 gegründete Fakultät für Sozialwissenschaften geht auf die 1971 gegründete und 2005/2008 geschlossene Katholische Hochschule für Soziale Arbeit zurück.

Fakultäten

Campus Goebenstraße der HTW des Saarlandes
Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen (AuB)
School of Architecture and Civil Engineering

Als einzige saarländische Hochschule bietet die HTW die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen an.

Das Architekturstudium ist durchgängig projektorientiert organisiert, wobei die Studierenden meist reale Situationen bearbeiten können, z. B. im Rahmen von regionalen, nationalen und internationalen Studierendenwettbewerben. Auch im Bereich Bauingenieurwesen wird vom ersten Semester an Projektunterricht praktiziert.

Fakultät für Ingenieurwissenschaften (IngWi)
School of Engineering

Die klassischen Ingenieurdisziplinen Elektrotechnik und Maschinenbau waren in den letzten zwei Jahrzehnten Keimzellen für neue Studienangebote, z.B. Vertiefungsfächer oder Studienschwerpunkte. Als einzige saarländische Hochschule bietet die HTW den Studiengang Elektrotechnik als Bachelor- und Masterstudiengang an.

1997 wurde die Disziplin Maschinenbau differenziert in

  • Allgemeinen Maschinenbau und Energie- und Verfahrenstechnik (heute wieder zusammengeführt in "Maschinenbau und Prozesstechnik");
  • ebenfalls seit 1997 besteht die Sensor- und Feinwerktechnik, heute als Brückendisziplin "Mechatronik/Sensortechnik" zwischen Mechanik, Elektronik und Informatik.

1984 wurde an der HTW der Studiengang Praktische Informatik eingeführt.

2001 richtete die HTW mit der Kommunikationsinformatik den ersten Bachelor-Studiengang im Saarland ein und leitete einen Komplettumstieg auf Bachelor- und Master-Abschlüsse ein, der im Wintersemester 2005/06 für das gesamte Studienangebot abgeschlossen war.

2003 bot die HTW mit dem Studiengang Kommunikationsinformatik auch den ersten saarländischen Master-Studiengang.

Fakultät für Sozialwissenschaften (SoWi)
School of Social Sciences

Der erste Studiengang dieser Fakultät wurde 2005 eingeführt. Die HTW übernahm faktisch den Campus und damit die Funktion der 2008 geschlossenen Katholischen Hochschule für Soziale Arbeit, die seit 2005 wegen der angekündigten Schließung keine Studienbewerber mehr angenommen hatte.[2]

Neu war dabei der Studiengang Management und Expertise im Pflege- und Gesundheitswesen als Bachelor-Studiengang. Diesen kann man nach einer abgeschlossenen Ausbildung in einem Pflege- und Gesundheitsfachberuf nebst Berufserfahrung aufnehmen.

Der Studiengang Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit (ab 2006) stellt(e) eine Fortführung des Angebotes der KHSA dar.

Fakultät für Wirtschaftswissenschaften (WiWi)
Business School

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre startete 1971 mit sechs Vertiefungsrichtungen, die sich der Nachfrage des Marktes anpassten. Heute bietet die HTM die Fächer Logistik, Marketing, Personalmanagement, Rechnungs- und Prüfungswesen und Wirtschaftsinformatik an.

Der Studiengang Europäische Betriebswirtschaft wurde 1997 eingeführt und 2002 zur Internationalen Betriebswirtschaft erweitert.

Seit 2006 gibt es den Studiengang Internationales Tourismus-Management.

Der Studiengang Wirtschaftsingenieur/in vermittelt ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliches Wissen sowie soft Skills für spätere Tätigkeiten in Management, Unternehmensführung und Produktionswirtschaft.

Der Studiengang Aviation Business – Piloting and Airline Management (seit 2008) kombiniert die Ausbildung zum Piloten, die europäische Verkehrsflugzeugführerlizenz (Airline Transport Pilot License, kurz ATPL) mit einer akademischen Ausbildung.

Studienangebot

Die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) hat zehn Studienbereiche an fünf Standorten:

Campus Alt-Saarbrücken (ehemals Standort Goebenstraße)
Campus Göttelborn
Campus Rastpfuhl
  • Studienbereich Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit (S)
Campus Rotenbühl
Campus IT-Park
ZeMA - Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik


Sie bietet 18 Bachelor- und 14 Master-Abschlüsse an. Seit 1978 können in Kooperation mit der Universität Metz deutsch-französische Studiengänge (Deutsch-Französisches Hochschulinstitut) mit Doppelabschluss belegt werden.

Studierendenschaft der HTW

StuPa, AStA und Mensabetrieb

Die Studierendenschaft der HTW wird durch ihr jährlich zu wählendes Studierendenparlament (StuPa) vertreten, welches den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der HTW wählt und dessen Arbeit kontrolliert. Als Besonderheit der deutschen Hochschullandschaft gilt der Mensabetrieb an der HTW, da der AStA der HTW alle Mensen der HTW selbst betreibt. Dazu erhebt die Studierendenschaft Beiträge (41,25 EUR pro Studierendem für das SS2012 zzgl. 91 EUR für das Semesterticket), die Rahmen eines vom StuPa verabschiedeten Haushaltsplan vom AStA zu verwenden sind.

Ein Jahr kein StuPa 2010/11

Im Juni 2010 wurde die anstehende Wahl des Studierendenparlaments abgesagt. Die offizielle Begründung lautete, man könne das StuPa nicht wählen, da das Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft (MWW) eine vom StuPa beschlossene neue Satzung abgelehnt hatte, welche auch die Wahl zum Studierendenparlament neu regeln sollte. Es hieß, diese Neuregelung sei zwingend nötig, da die alte Satzung noch eine Wahl nach Fachbereichen vorsehe, die HTW ihre Studiengänge inzwischen aber in Fakultäten statt Fachbereichen gliedert. In Folge der Absage der Wahl gab es während der Wahlperiode 2010/11 (WS2010/11 und SS2011) kein Studierendenparlament mehr. [3] Der, bereits vor der abgesagten Wahl durch das noch amtierende StuPa neu gewählte, AStA wirtschaftete somit über die gesamte Wahlperiode 2010/11 ohne genehmigten Haushalt und ohne Kontrolle durch gewählte Studierendenvertreter, und legte auch am Ende seiner Amtszeit keinen Geschäftsbericht vor. Trotz schriftlicher Forderungen von Studierenden an das MWW, als Rechtsaufsicht über die HTW tätig zu werden, wurden über die Dauer eines gesamten Jahres von Seiten des Ministeriums keine Schritte zur Durchsetzung des Fachhochschulgesetzes unternommen.

Ereignisse der Wahlperiode 2011/12

Am 1. Oktober 2011 trat ein nach alten Fachbereichen neu gewähltes StuPa seine Amtszeit an. Der AStA legte erneut die gesamte Wahlperiode 2011/12 keinen Haushaltsplan und keine Geschäftszahlen vor. Einem am 26. März 2012 vom StuPa gewählten Untersuchungsausschuss untersagte Rektor Wolfgang Cornetz die Einsichtnahme in die Finanzen der Studierendenschaft, am 17. April löste er den Ausschuss ganz auf, da keine besondere Dringlichkeit zur Einrichtung des Ausschusses bestanden habe, und das Fachhochschulgesetz keine Untersuchungsausschüsse zulasse. In Folge sollte eine Satzungsreform einen Neuanfang ermöglichen. Die am 6. Juni 2012 im StuPa zur Debatte stehende Reform, welche den StuPa Wahlmodus neu regeln sollte und zugleich den Beginn der Amtszeit des neuen StuPa drei Monate vorverlegt hätte, wurde vom amtierenden AStA ohne Ankündigung boykottiert. Ebenso ohne Ankündigung wurde darauf hin der AStA durch ein konstruktives Misstrauensvotum abgewählt, welches vom alten AStA und der Hochschulleitung mit einem Polizeieinsatz beantwortet wurde. Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft im Streit um die Finanzen der HTW Studierendenschaft.[4]

Erneut kein StuPa

Seit 1. Oktober 2012 gibt es erneut kein Studierendenparlament an der HTW, da der Rektor mit dem Mittel Rechtsaufsicht auch die Wahl des StuPa-Wahlausschusses einschließlich des Wahlleiters sowie den Beschluss einer der Wahlorganisation dienenden Gliederung der Studiengänge in Fachbereiche außer Kraft gesetzt hat. Eine Reaktion der eingeschalteten Rechtsaufsicht über die HTW (inzwischen die Staatskanzlei unter Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer) steht seit Mitte Juni aus.

Einzelnachweise

  1. Geschichte der HTW
  2. Pressemitteilung der KHSA
  3. Artikel „Kumpel im Krieg“ im duz Magazin Ausgabe 07/12 vom 22. Juni 2012
  4. Saarbrücker Zeitung 19.06.2012: Staatsanwalt ermittelt jetzt im Studentenstreit

Koordinaten: 49° 14′ 8,5″ N, 6° 58′ 32,2″ O