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Carlo Tessarini

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Carlo Tessarini (* um 1690 in Rimini, † nach dem 15. Dezember 1766 in Amsterdam) italienischer Violinist und Komponist.

Spross einer Seefahrerfamilie. Von seiner Kindheit und seinen Studien ist fast nichts bekannt. Einige Quellen vermuten dass er der seine musikalische Ausbildung im venizianischen Umfeld (eventuell auch als Schüler von Antonio Vivaldi 1678-1741) erhält. Ab 1716 ist er Musikdirektor "maestro dei concerti" des "Ospedaletto" Sankt Johannes und Paul einem der vier Waisenhäuser Venedigs bis 1729, hier komponiert er seine Concerto à cinque op.1. Ab 1720 ist er gleichzeitig Violinist in der Kapelle des Markus Domes. 1731 erhielte er eine Anstellung in der Kapelle von San Sacramento di Urbino, die er bis 1738 inne hatte.

Er war ein Violinvirtuose von ausgezeichnetem Ruf und wurde schnell in ganz Europa berühmt. Von 1738 bis 1742 war er Kapellmeister und Konzertdirektor des Kardinals Schrattenbach in Brünn. Danach weilte er in Rom und Neapel, später wieder im Ausland. Seine Reisen führten ihn nach Paris, Brüssel, Nijmegen, Groningen und Frankfurt, um dort Konzerte zu geben. Ab 1766 verlieren sich seine Spuren in Arnheim. Carlo Tessarini ist nicht nur ein berühmter Violinist gewesen sondern ebenfalls ein gefeierter Komponist, wie zahlreiche Presseartikel aus seiner Zeit beweisen. Er schrieb auch Melodramen, Sonaten für Violine und Generalbass, Divertimentos für zwei Violinen op.2 "Il maestro e il discepolo", Konzerte für ein oder mehrere Instrumente und seine "Grand Sinfonie" op.20, welche sich dem galant klassischen Stil zuwenden.

Seine letzten Werke zwischen 1753-1763 zählen bereits zu den Voläufern der Wiener Klassik von Haydn und Mozart.

Tessarini war auch ein Theoretiker er gibt wichtige Anweisungen für Rhythmen, die Lehre der Verzierungen und zur Ausführung von Kadenzen.