Qesem-Höhle
Qesem-Höhle
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Lage: | 12 km östlich von Tel Aviv | |
Geographische Lage: |
32° 6′ 36″ N, 34° 58′ 48″ O | |
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Entdeckung | 2000 | |
Besonderheiten | Archäologischer Fundplatz |
Die Kassem-Höhle (international: Qesem Cave) ist eine etwa zwölf Kilometer östlich von Tel Aviv (Israel) gelegene Höhle mit Siedlungsresten der Altsteinzeit, die seit dem Jahre 2000 von Prähistorikern und Paläontologen wissenschaftlich untersucht wird. Aufsehenerregend sind die seit 2010 bekannt gewordenen Funde von Menschenresten, die dem Homo sapiens zugerechnet werden und mit einbem Alter von 200.000 bis 400.000 Jahren die ältesten Reste des anatomisch moderen Menschen außerhalb Afrikas darstellen sollen.[1]
Zahnfunde von Hominiden
Die Arbeitsgruppe um Avi Gopher (Universität Tel Aviv) berichtete über die Funde erstmals im „American Journal of Physical Anthropology“.[1] Acht Zähne von dort, die anhand der umgebenden Fundschichten ein stratigraphisches Alter von 200.000 bis 400.000 Jahre aufweisen, ähneln demnach denen des modernen Menschen.[2] Die Forscher haben die Zähne aus der Kassem-Höhle mit Funden aus den unweit im Karmelgebirge gelegenen Höhlen von Skhul und Qafzeh verglichen. Die dort entdeckten Fossilien gelten derzeit als die ältesten des modernen Menschen außerhalb Afrikas, ihr Alter wurde auf bis zu 110.000 Jahre bestimmt.
Skeptiker vermuten hingegen eher, dass die Zähne von Neandertalern stammen.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Hershkovitz, I.; Smith, P.; Sarig, R.; Quam, R.; Rodríguez, L.; García, R.; Arsuaga, J-L.; Barkai, R., Gopher,A.: Middle Pleistocene dental remains from Qesem Cave, Israel. American Journal of Physical Anthropology, Volume 143, Issue S51, 2010 doi:10.1002/ajpa.21446 (PDF-Download)
- ↑ a b Markus Becker: Forscher rätseln über 400.000 Jahre alte Zähne. Spiegel Online, 28. Dezember 2010, abgerufen am 29. Dezember 2010.