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Herne

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Wappen Karte
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Herne Lage der kreisfreien Stadt Herne in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Regionalverband Ruhr
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 51,41 km²
Einwohner: 171.278 (31. Mai 2005)
Bevölkerungsdichte: 3.332 Einwohner/km²
Höhe: 65 m ü. NN
Postleitzahlen: 44601 - 44653 (alt: 4690)
Vorwahl: 02323 und 02325
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: HER
Gemeindeschlüssel: 05 9 16 000
Stadtgliederung: 4 Stadtbezirke mit
12 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Friedrich-Ebert-Platz 2
44623 Herne
Offizielle Website: www.herne.de
E-Mail-Adresse: info@herne.de
Politik
Oberbürgermeister: Horst Schiereck (SPD)
Bevölkerung (31. Dezember 2002)
Arbeitslosenquote: 18,4 % (Juni 2005)
Ausländeranteil: 12,0 %
Altersstruktur:
0-18 Jahre: 17,6 %
18-65 Jahre: 62,8 %
ab 65 Jahre: 19,6 %

Herne ist eine Stadt im nördlichen Ruhrgebiet des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Die Kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Arnsberg ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen und ist Mitglied im Regionalverband Ruhr. Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrerer Gebietsreformen, durch die umliegende Gemeinden, darunter die ehemalige Großstadt (seit 1955) Wanne-Eickel (seit 1926 Stadtkreis Wanne-Eickel), nach Herne eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammen gelegt wurden. Die Einwohnerzahl von Alt-Herne hatte bereits 1933 die 100.000-Grenze überschritten und Herne damit zur Großstadt gemacht. Heute gehört Herne mit seinen 171.300 Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes und ist aufgrund seiner Fläche vor Offenbach die zweitkleinste Großstadt Deutschlands. Daher weist Herne nach München und Berlin die größte Bevölkerungsdichte aller Städte in Deutschland auf.

Früher war Herne eine wichtige Bergbaustadt. Bekannt waren dabei die Zechen Shamrock, Constantin, Mont-Cenis und Zeche Friedrich der Große. Im Stadtbild lebt die Bergbauvergangenheit in einigen erhaltenen Fördertürmen fort. Zahlreiche Bergmannsunterstützungsvereine (BUV) halten die Tradition bis heute aufrecht.

Geografie

Die Herner Innenstdt, von der Hohewardhalde (Herten) aus gesehen

Herne liegt zwischen Bochum und Recklinghausen auf dem südlichen Talhang der breiten Emscherniederung inmitten einer Bergbau- und Industrielandschaft, auf sandigen Terrassenflächen der Emschertalung. Der höchste Punkt im Stadtgebiet misst 130, der niedrigste Punkt 33 m ü. NN Die Stadtgrenze ist 42,80 km lang. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 6,30 und in West-Ost-Richtung 12,20 km.

Nachbargemeinden

Folgende Städte grenzen an die Stadt Herne. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Herten, Recklinghausen und Castrop-Rauxel (alle Kreis Recklinghausen) sowie Bochum und Gelsenkirchen (beides kreisfreie Städte)

Stadtgliederung

Die Stadteile Baukau, Horsthausen und Sodingen von der Hohewardhalde aus

Das Stadtgebiet Hernes besteht aus 4 Stadtbezirken. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Stadtbezirke sind in Stadtteile unterteilt. Die Namen der Stadtteile sind, mit einer Ausnahme, seit dem Mittelalter verwendete Ortsbezeichnungen früher selbständiger Gemeinden. Einzig Unser Fritz leitet sich vom gleichlautenden Bergwerk her. Jedoch stimmen die heutigen Stadtbezirksgrenzen teilweise nicht mit den früheren Gemeindegrenzen überein. Insbesondere ist Baukau auf die Stadtbezirke Mitte und Wanne aufgeteilt. Zu den Stadtteilen kommen noch historische Gewannbezeichnungen wie Altenhöfen, Pantringshof oder Vöde. Auch mit ehemaligen Zechennamen wie Friedrich der Große (Piepen Fritz), Teutoburgia oder Constantin identifizieren die Einwohner der Stadt ihr Wohnumfeld.

Die Stadtbezirke mit ihren Stadtteilen:

  • Stadtbezirk Herne-Mitte: Baukau, Herne, Holsterhausen
  • Stadtbezirk Eickel: Eickel, Röhlinghausen
  • Stadtbezirk Sodingen: Börnig, Holthausen, Horsthausen, Sodingen
  • Stadtbezirk Wanne: Bickern (kl.T.), Crange, Unser Fritz und Wanne

Geschichte

  • Um 880 erscheint der Name Hernes erstmals urkundlich als haranni in einem Urbar des Klosters Werden.
  • 1142 bezeugt Gvezelino de Strunkede eine Essener Urkunde. Die Strünkeder Ritter, die ihre Burg in Baukau haben, stehen im Dienst der Grafen von Kleve.
  • 1561 wird die Reformation eingeführt.
  • 1836 fährt die erste Postkutsche von Bochum nach Recklinghausen über Herne
  • 1847 wird die Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet, danach beginnt der Aufstieg des Dorfes Herne zur Industriestadt.
  • 1856 wird die Zeche Shamrock als erste Zeche in Herne errichtet.
  • 1897 bekommt Herne die Stadtrechte.
  • 1906 wird Herne eine kreisfreie Stadt.
  • 1975 Erfolgt der Zusammenschluss der Städte Herne und Wanne-Eickel zur "neuen Stadt" Herne.
  • 1989 Eröffnung der Stadtbahnlinie U35 der BOGESTRA von Bochum Hauptbahnhof nach Herne Schloss Strünkede. Sie ist die weltweit erste städteübergreifende, unterirdische Stadtbahnverbindung.

Religionen

Herne gehörte seit der Gründung zum Erzbistum Köln und war dem Dekanat Wattenscheid unterstellt. Ab 1561 fasste die Reformation nach lutherischem Bekenntnis Fuß. Danach war Herne über viele Jahrhunderte protestantisch. Zwischen 1681 und 1686 entstand auch eine reformierte Gemeinde. Beide vereinigten sich 1845 zur evangelischen Kirchengemeinde Herne, die seit dem Übergang an Preußen Teil der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. dessen westfälischer Provinzialkirche war. Herne wurde Sitz einer Superintendentur, aus welcher später der Kirchenkreis Herne innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen hervorging. Im Gebiet der späteren Stadt Wanne-Eickel wurde ab 1577 ebenfalls die Reformation eingeführt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gehörten die Protestanten zur Kreissynode Gelsenkirchen. 1933 wurden sie dem Kirchenkreis Herne zugeordnet. Heute heißt dieser Kirchenkreis Herne-Castrop-Rauxel und umfasst insgesamt 23 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Herne und der benachbarten Stadt Castrop-Rauxel. Die 16 Kirchengemeinden der Stadt Herne sind: Baukau, Bladenhorst-Zion, Börnig, Christus-Kirchengemeinde, Dreifaltigkeits-Kirchengemeinde, Kreuz-Kirchengemeinde, Luther-Kirchengemeinde, Sodingen, Crange, Eickel, Holsterhausen, Röhlinghausen, Wanne-Mitte, Wanne-Nord, Wanne-Süd und Wanne-West.

Die wenigen Katholiken im heutigen Stadtgebiet von Herne gehörten bis 1821 weiterhin zum Erzbistum Köln, dann wurden sie dem Bistum bzw. Erzbistum Paderborn zugeordnet. Infolge der Industrialisierung zogen weitere Katholiken zu, so dass 1859 in Herne eine Notkirche errichtet wurde und bereits 1862 konnte eine eigene Pfarrei gegründet werden. Im Gebiet der späteren Stadt Wanne-Eickel gab es im 17. Jahrhundert eine starke katholische Missionstätigkeit. So wurden insbesondere die Häuser Crange und Nosthausen zu Mittelpunkten katholischen Lebens. Bereits 1687 war in Eickel eine katholische Kapelle errichtet worden und in der Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Pfarrgemeinde Eickel schon mehrere Tochtergemeinden. Sie alle gehörten zum Dekanat Wattenscheid. Später wurde sowohl Herne als auch Wanne-Eickel (1926) Sitz eines eigenen Dekanats. Heute gehören zum Dekanat Herne die Pfarrgemeinden St. Barbara (Elpeshof), St. Bonifatius, St. Dreifaltigkeit (Holthausen), St. Elisabeth, Herz Jesu, St. Joseph (Horsthausen), St. Konrad, St. Marien (Baukau), St. Peter und Paul (Sodingen) und St. Pius (Pantringshof). Zum Dekanat Wanne-Eickel gehören die Pfarrgemeinden Allerheiligste Dreifaltigkeit, St. Barbara (Röhlinghausen), St. Franziskus (Holsterhausen), Heilige Familie (Holsterhausen), Herz Jesu (Wanne-Nord), St. Joseph (Wanne-Süd), St. Laurentius, St. Marien (Eickel) und St. Michael (Bickern). Auch gibt es inzwischen eine Syrisch-Orthodoxe Kirche in Herne.

Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Herne gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), die Evangelisch-methodistische Kirche und die Heilsarmee.

Auch die Neuapostolische Kirche (erster Betsaal 1929), die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) und die Jehovas Zeugen sind in Herne vertreten.

Eingemeindungen

Das Stadtgebiet der heutigen Stadt Herne hat sich wie folgt entwickelt. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts umfasste das heutige Stadtgebiet mehrere kleine Orte, die ab 1807 zum Großherzogtum Berg gehörten. Die französische Verwaltung bildete die Mairi Herne mit den Gemeinden Baukau, Bickern, Bladenhorst, Crange, Eickel, Herne, Hiltrop, Holsterhausen, Horsthausen, Pöppinghausen und Röhlinghausen sowie die Mairie Castrop, zu der u.a. die Gemeinden Börnig, Holthausen und Sodingen gehörte. Beide Mairien gehörten zum Kreis Bochum. Aus den beiden Marien wurden 1813 Bürgermeisterein und 1844 Ämter gebildet. Zum 1. August 1875 wurde das Amt Herne geteilt. Es entstand das Amt Wanne. Im Amt Herne verblieben nur noch die Gemeinden Baukau, Bladenhorst, Herne, Hiltrop, Horsthausen und Pöppinghausen. Nachdem Herne 1897 die Stadtrechte erhielt, wurde das Amt Herne aufgelöst. Die Gemeinden des bisherigen Amtes Herne bildeten fortan das Amt Baukau, aus dem 1902 die Gemeinde Hiltrop ausschied. Gleichzeitig entstand aus dem Restamt Castrop das Amt Sodingen mit den Gemeinden Sodingen, Börnig und Holthausen.

Am 1. Juli 1906 schied Herne aus dem Kreis Bochum aus und wurde eine kreisfreie Stadt. Am 1. April 1908 erfolgte die Eingemeindung von Baukau und Horsthausen aus dem Amt Baukau. Die dann noch verbleibenden Gemeinden des Amtes Baukau (Bladenhorst und Pöppinghausen) bildeten danach das Amt Bladenhorst, das jedoch heute nicht mehr zum Stadtgebiet Hernes gehört. Mit der Eingliederung eines Teils der Gemeinde Bladenhorst sowie des Amtes Sodingen (Gemeinden Sodingen, Börnig und Holthausen) am 1. April 1926 sowie von Oestrich und Kray am 1. August 1929 erreichte das Stadtgebiet von (Alt-)Herne vorerst seine größte Ausdehnung.

Das westliche Stadtgebiet des heutigen Stadtkreises Herne gehörte bis 1875 ebenfalls zum Amt Herne. Doch wurde dann das Amt Wanne im Kreis Bochum (ab 1885 Kreis Gelsenkirchen) mit den Gemeinden Bickern, Crange, Eickel, Holsterhausen und Röhlinghausen gebildet. 1891 wurde das Amt Wanne geteilt, es entstand das neue Amt Eickel mit den Gemeinden Eickel und Holsterhausen. Im Amt Wanne verblieben die Gemeinden Bickern (ab 1897 Wanne), Crange und Röhlinghausen. 1905 wurde Crange nach Wanne und 1910 Holsterhausen nach Eickel eingemeindet. Die beiden Ämter Wanne und Eickel wurden zum 1. April 1926 zur kreisfreien Stadt Wanne-Eickel vereinigt.

Über nahezu fünf Jahrzehnte bestanden somit zwei kreisfreie Städte nebeneinander, bevor diese zum 1. Januar 1975 im Rahmen der kommunalen Neuordnung zur neuen Stadt Herne vereinigt wurden. Ursprünglich geplant war eine Eingemeindung von Wanne-Eickel nach Gelsenkirchen und von Herne nach Bochum, der sich die Herner und Wanne-Eickeler Bürger erfolgreich zugunsten der heute bestehenden Lösung widersetzt haben.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohner
1809 575
1818 749
1843 938
1858 1.992
1871 4.417
1. Dezember 1890 ¹ 13.920
1. Dezember 1895 ¹ 19.304
1. Dezember 1900 ¹ 27.999
1. Dezember 1905 ¹ 33.266
1. Dezember 1910 ¹ 57.147
Jahr Einwohner
8. Oktober 1919 ¹ 64.118
16. Juni 1925 ¹ 68.249
16. Juni 1933 ¹ 98.595
17. Mai 1939 ¹ 94.649
13. September 1950 ¹ 111.591
6. Juni 1961 ¹ 113.207
31. Dezember 1970 103.800
30. Juni 1975 192.400
30. Juni 1980 183.000
30. Juni 1985 172.300
Jahr Einwohner
1. Januar 1989 174.664
31. Dezember 1990 178.132
30. Juni 1997 178.300
31. Dezember 2002 173.645
31. Dezember 2003 172.870
31. Dezember 2004 171.831

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Die Verwaltung der Dörfer im Raum Herne oblag den Herren von Strünkede, die schon sehr früh in die Lehenshoheit der Herrschaft Kleve gelangten, doch 1645 vom Großen Kurfürsten wieder erlangten. Bis 1812 gab es noch das Gericht Strünkede. In französischer Zeit wurde die Munizipalität Herne mit einem Maire an der Spitze gebildet. Nach dem endgültigen Übergang an Preußen leitet ein Bürgermeister bzw. Amtmann die Bürgermeisterei bzw. das Amt Herne, zu dem neben Herne die Gemeinden des Umlandes gehörten. Nach der Erhebung zur Stadt 1897 leitete ein Bürgermeister die Stadtverwaltung, der nach Erlangung der Kreisfreiheit 1906 den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1995 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Amtmänner, Bürgermeister und Oberbürgermeister

Oberstadtdirektoren:

(nach 1995 wurde das Amt des Oberstadtdirektors abgeschafft; seit dem ist der Oberbürgermeister zugleich Leiter der Verwaltung)

Der Rat der Stadt Herne hat gegenwärtig 66 Mitglieder, die sich auf die einzelnen Parteien wie folgt verteilen:

Wappen

Stadtwappen der kreisfreien Stadt Herne

Zur bildlichen Darstellung der Wappen der Stadt Herne (alt und neu) und der ehemaligen Stadt Wanne-Eickel siehe die Internetseite der Stadt Herne.

Das Wappen der Stadt Herne zeigt in Gold ein schwarzes springendes Pferd, links darüber schwarze, ins Kreuz gestellte Schlägel und Eisen. Es ist eine vereinfachte Kombination des am 14. Juni 1929 verliehenen Wappens der Stadt Wanne-Eickel (Pferd) und des am 30. Juli 1900 verliehenen Wappens der Stadt Herne (Schlägel und Eisen). Die Stadtfarben sind gelb-schwarz-gelb.

Die ehemalige Stadt Wanne-Eickel führt bis 1975 den alten Wappenschild der Ritter von Eickel, die seit 1275 bekannt sind, mit einem Emscherbrücher Wildpferd.

Die frühere Stadt Herne führte bis 1975 ein Wappen, das nach älterem Vorbild seit 1937 im Gebrauch war. Es zeigte einen Eichbaum auf "rotem", westfälischem Boden. Der Wappenschild im Fuß mit einem Kleeblatt vor den Bergmannswerkzeugen Schlägel und Eisen nahm Bezug auf die erste Herner Zeche Shamrock, Kleeblatt.

Städtepartnerschaften

Herne unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

Patenstädte sind:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Bahnhof von Herne

Durch das Stadtgebiet Hernes führen die Bundesautobahnen A 42 Duisburg-Dortmund und A 43 Wuppertal-Münster. Beide kreuzen sich in der Mitte des Stadtgebiets am "Autobahnkreuz Herne". Ferner führen die Bundesstraße B 51 Recklinghausen-Bochum durch das Stadtzentrum sowie die Bundesstraße B 226 Bochum-Gelsenkirchen durch das westliche Stadtgebiet.

Herne besitzt einen Binnenhafen am Rhein-Herne-Kanal mit Verbindung zum Rhein und über den Dortmund-Ems-Kanal zur Ems und zum Mittellandkanal.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere RegionalExpress-Linien der DB, die S-Bahn Rhein-Ruhr mit Linien nach Recklinghausen, Dortmund und Gelsenkirchen / Essen, die U-Bahn-Linie U35 der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG sowie die Busse der Straßenbahn Herne-Castrop-Rauxel GmbH. Alle Linien fahren zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR).

Medien

In Herne unterhält eine Tageszeitung eine Lokalredaktion. Über das regionale Geschehen berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" kurz "WAZ" mit der Lokalausgabe Herne. Neben der WAZ gab es bis Mitte der 70er Jahre die "Herner Zeitung", die "Westfälische Rundschau" und die Ruhr-Nachrichten, Dortmund, mit der Lokalausgabe Herne.

Die Stadt verfügt über einen eigenen Hörfunk-Lokalsender mit dem Namen "Herne 90,8". Zweimal wöchentlich erscheint das "Wochenblatt Herne/Wanne-Eickel" mit einer Auflage von 86.300 Exemplaren und wird kostenlos an alle Haushalte verteilt. Sonntags erscheinen die "Sonntagsnachrichten". Der Verlag WVW-Westdeutsche Verlags und Werbegesellschaft mbH & Co. KG ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Zeitungsgruppe WAZ.

Bildung

In Herne gibt es nahezu das gesamte Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen. Verkehrstechnisch (u.a. direkte U-Bahnverbindung) ist die Stadt bestens an die Ruhr-Universität und die Fachhochschulen in der Nachbarstadt Bochum angebunden, aber auch an die Universitäten Dortmund und Essen-Duisburg.
In Herne-Sodingen wurde die Fortbildungsakademie des Innenministeriums Nordrhein-Westfalens auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Mont-Cenis errichtet.

Die Sternwarte Herne im Dorneburger Park bietet regelmäßige Himmelsbeobachtungen, astronomische Vorträge und Vorführungen im Planetarium an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Kino

  • Herne verfügt mit dem "kleinen theater herne" über ein eigenes, 1995 gegründetes Ensemble, das bereits seit 1977 bei verschiedenen Theaterprojekten im Ruhrgebiet zusammengearbeitet hatte. Im November 1998 konnte das Ensemble ein eigenes Theater eröffnen. Es hat 50 Plätze. Bis 1970 gab es bereits ein Theater in Herne, das Zimmertheater, das jedoch seinerzeit geschlossen wurde. Zum Spielplan des "kleinen theaters herne" gehören ernste Werke sowie Boulevard- und Kindertheater.
  • Ein weiteres Highlight bereichert die Herner Kulturszene seit dem 28. Januar 2004: der "Mondpalast" von Wanne-Eickel. Das erste, echte und bislang einzige Volkstheater des Ruhrgebiets. Hier - im "tiefsten" Revier hinter der Jugendstilfassade des Städtischen Saalbaus - wird Ruhrkomik in Reinkultur geboten, Volkstheater mit Niveau, Lokalkolorit mit dem Echtheitssiegel des legendären Mondes von Wanne-Eickel. Inspiriert von den Menschen, die unter ihm leben. In Szene gesetzt von revierbekannten Theatergrößen.

Museen

Westfälisches Museum für Archäologie

Bauwerke

Siedlung Teutoburgia

Sehenswert in Herne ist das bereits erwähnte Wasserschloss Strünkede in Baukau, das als Wahrzeichen der Stadt gilt. Im Kern eine mittelalterliche Burg, wurde es im frühen 17. Jahrhundert in seiner heutigen Renaissanceform vollendet. Zum Gesamtensemble im Strünkeder Schlosspark gehören auch die gotische Schlosskapelle, die Städtische Galerie in einer Gründerzeitvilla und die ehemalige Fachwerkmühle Schollbrockhaus aus dem 19. Jahrhundert, heute Cafe. Charakteristisch ist auch das Rathaus in Herne. Die evangelische Hauptkirche ist die Kreuzkirche.

In Börnig wurde in den letzten Jahren die Siedlung Teutoburgia aufwendig restauriert. Zusammen mit dem alten Schachtgerüst der einstmals zugehörigen Zeche bietet sich dem Betrachter das reizvolle Bild eines Gartenstadtideals des frühen 20. Jahrhundert.

In Herne-Sodingen wurde die Fortbildungsakademie des Innenministeriums Nordrhein-Westfalens auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Mont-Cenis errichtet. Dieses Gebäude enthält die weltweit größte gebäudeintegrierte Solaranlage.

Im Stadtteil Wanne-Eickel sind zu erwähnen: Das Rathaus, die evangelische Kirche Wanne (Christuskirche), die evangelische Kirche Eickel (Johanneskirche), die katholische Kirche in Wanne-Süd (St. Joseph, "Löwen-Kirche") und das Sol- und Thermalbad

Eines der größten damaligen Stadien war das "Stadion am Schloß". Es wurde um 1910 gebaut. Es kann bis 40.000 Menschen beherbergen.

Sport

Herne hat mehrere namhafte Fußball-Mannschaften, von denen der SC Westfalia 04 Herne, der 1959 sogar Westdeutscher Meister war, und der DSC Wanne-Eickel zeitweise gemeinsam in der damaligen 2. Bundesliga Nord spielten. Traditionsreich ist neben diesen vor allem der SV Sodingen, der als Oberligist in den 1950er Jahren noch vor Westfalia Herne für Furore sorgte.

Der Bogensportverein "Sherwood BSC Herne" hat die erfolgreichsten Bogenschützen Deutschlands hervor gebracht.

Der Eishockey-Verein Herner EV spielte auch zeitweise erfolgreich in der 1. Bundesliga Nord. Zur Zeit gibt es nur den Verein Herner E.G. Blizzards der eine bedeutende Rolle auf regionaler Ebene in der Regional Liga West spielt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Festivals und Musik

Als ein kulturelles Ereignis von internationalem Rang finden im November die Tage alter Musik in Herne statt.

Volksfeste

Im August wird die Cranger Kirmes veranstaltet, es ist das drittgrößte Volksfest in Deutschland.

Das größte öffentliche Picknick Deutschlands findet einmal im Jahr im Rahmen des Boulevardfests statt. Zum Nightlight-Dinner laden jedes Jahr über 900 Meter festlich geschmückter Tische zum Feiern ein.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Herne hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1969: Edmund Weber, Oberbürgermeister
  • 1984: Robert Brauner, Oberbürgermeister

Söhne und Töchter der Stadt


Ferner leben oder lebten in Herne:

Literatur

  • Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
  • Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980