Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2012 um 09:16 Uhr durch Voyager(Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Barbara Ann Scott begann schon früh beim Minto Skating Club of Ottawa mit dem Eiskunstlaufen. Im Alter von elf Jahren wurde sie 1939 bereits kanadische Juniorenmeisterin. Ein Jahr später wiederholte sie diesen Titelgewinn. In den Jahren 1941 und 1942 nahm sie erstmals an den nationalen Seniorenmeisterschaften teil und wurde beide Male Zweite hinter Mary Rose Thacker. 1942 stand sie als erste Frau einen doppelten Lutz in einem Wettbewerb. 1941 war ihr Vater gestorben, was es der Familie erschwerte, ihr Training zu finanzieren. In den Jahren 1944, 1945, 1946 und 1948 wurde Scott kanadische Meisterin bei den Senioren, in den Jahren 1945 und 1947 gewann sie auch die damaligen nordamerikanischen Meisterschaften. 1947 gewann sie dann auch ihren ersten großen internationalen Titel. Sie wurde Europameisterin in Davos. Nicht-Europäer waren bis 1948 bei Eiskunstlauf-Europameisterschaften zugelassen. Scott war die erste, einzige und ein Jahr später, als sie ihren Titel in Prag verteidigte, letzte Nicht-Europäerin, die Europameisterin wurde. In beiden Jahren wurde sie auch Weltmeisterin; 1947 in Stockholm vor Daphne Walker und Gretchen Merrill und 1948 in Davos vor Eva Pawlik und Jiřina Nekolová. Auch bei den Olympischen Spielen 1948 in St. Moritz gewann sie die Goldmedaille, wobei sie sowohl in der Pflicht als auch in der Kür die höchste Punktzahl erhielt. Es war die erste Goldmedaille im Eiskunstlaufen für Kanada.
Als Scott im Jahr 1947 sowohl Europameisterin, wie auch Weltmeisterin geworden war, schenkten ihr die Einwohner Ottawas ein Auto; sie musste jedoch auf Druck von Avery Brundage das Geschenk zurückgeben, weil sie sonst ihren Amateurstatus verloren hätte.
Nach den Olympischen Spielen wechselte sie von den Amateuren zu den Profis und trat einige Jahre lang sehr erfolgreich bei Eisrevues auf. 1955 trat sie zurück, heiratete den amerikanischen Publizisten und Geschäftsmann Tom King und ließ sich in Chicago nieder, wo sie sich der Pferdezucht widmete und als Eiskunstlauftrainerin arbeitete.