Paintball

Paintball, oder auch Gotcha ! (von engl. Slang gotcha = got you "hab ich dich"), ist ein Spiel, bei dem zwei oder mehr Spieler versuchen, sich gegenseitig zu "markieren", indem sie sich gegenseitig mit Farbmunition aus speziellen Paintballwaffen, im deutschen euphemistisch Markierer genannt, beschießen. Dies ist eine von vielen Spielvarianten.
Paintball bekommt seinen Namen durch die verwendete Farbmunition, die aus mit Lebensmittelfarbe gefüllten Gelatinekugeln des Kalibers .68 (d.h. Durchmesser 17,3 mm) besteht, welche durch den Gasdruck einer CO2- oder Luftdruckflasche mit einem so genannten Markierer verschossen werden. Vor allem in Nordamerika ist Paintball sehr verbreitet. In Deutschland sind Paintball-Markierer, welche das F-Zeichen (ein F im Fünfeck) tragen müssen, ab 18 Jahren frei verkäuflich. Die benötigte Ausrüstung für Paintball besteht quasi nur aus dem Markierer und einer speziellen Schutzmaske, die das Gesicht schützt.
Es gibt verschiedene Spielregeln. Die am häufigsten gespielte Variante nennt sich Capture the Flag. Ziel ist es dabei, die gegnerische Fahne zum eigenen Startpunkt zu bringen oder alle gegnerischen Spieler zu markieren.
Paintball kann entweder mit Tarnkleidung in extra abgesperrten und sich in Privatbesitz befindlichen Waldstücken gespielt werden (Woodland), oder auf so genannten Sup Air-Spielfeldern, auf denen vielfältige aufblasbare Deckungen verteilt sind. Eine weitere Spielform ist das Speedball. Dieses Feld besteht aus künstlichen Deckungen, wie beispielsweise Strohballen und Holzverschlägen. Speedball spielt sich generell aber genauso wie Sup Air.
Paintball verbreitet sich zunehmend auch sehr stark in Europa. So gibt es eine europäische Meisterschaft, sie heißt Millennium Series. In Deutschland gibt es derzeit verschiedene Ligen sowohl im Nachwuchs Bereich als auch bei den Profis, die um die Spieler und Teams werben; zum Beispiel die DPL und die GPPL. In den USA wird Paintball wie Basketball und Baseball im Fernsehen ausgestrahlt.
Spielarten
Speedball - Speedball ist ein Überbegriff für Paintballspiele, die auf relativ kleinen übersichtlichen Feldern abspielen. 80x80 Meter ist ein guter Richtwert. Speedball ist eine Spielart mit meist künstlichen Deckungen. Das Spiel wird durch die kurzen Entfernungen und für beide Parteien gerecht angeordneten Deckungen sehr schnell gespielt (daher auch der Name). Die wichtigsten Unterarten von Speedball sind:
Sup'Air - Die Deckungen sind aufblasbare geometrische Körper, also Zylinder, Kegel, Kästen etc.. Meist werden sie entweder über Schläuche permanent mit Luft versorgt (würde man sie aufblasen und hinstellen könnten sie durch zu heftiges Anspringen evt. platzen), oder jede Deckung hat ihre eigene kleine Luftversorgung. SupAir gilt in Deutschland als "Königin des Speedballs". Das Spielverhalten ist teilweise noch schneller, denn man kann in die Deckungen reinlaufen, hineinrutschen und sich hineindrücken! Zudem ist das Geräusch unverkennbar, wenn Paintballs auf die Deckungen auftreffen. Turniere finden heutzutage in Deutschland eigentlich nur noch auf Sup'Air-Feldern statt.
HyperBall - Der Name ist rechtlich geschützt. Die Deckungen sind Röhren. Man kann sich dahinter oder darin verstecken, sie stehen aufrecht oder nicht. Findet sich nicht häufig in Deutschland, dafür aber in England! Hyperball bringt ganz neue Deckungsmöglichkeiten ins Spiel.
Freie Felder - Gotcha - Spielfelder, die mit dem was verfügbar ist aufgebaut wurden: Paletten, Reifenstapeln, Sandsäcken, Heuballen und ähnliches. Viele Vereine und Mannschaften nutzen solche recht günstig aufzubauenden Felder.
Woodland - Gotcha - Das klassische Woodlandspielfeld befindet sich im Wald und enthält keine oder nur sehr wenige künstliche Deckungen. Gespielt wird meist Elimination. Spielfelder dieser Art sind die ursprünglichen Spielfelder, die im Paintball Verwendung fanden. In Deutschland sind solche Felder heutzutage schwierig zu finden, da die rechtlichen Bestimmungen eine legale Eröffnung erschweren. Woodland ist nicht zu verwechseln mit illegalem Spielen im Wald.
RecBall - Recreational Paintball Felder, Felder auf denen z.B. Gebäude stehen (oder künstliche Gebäude), Gräben, Autos und so. In Deutschland nicht sonderlich verbreitet. Dafür in den USA umso beliebter.
Szenario - Diese Spielart ist recht neu. Hierbei werden Szenarien wie z.B. der D-Day (Decision Day) oder der Vietnam-Krieg nach gespielt. Oft wollen die Spieler, dass die Markierer aussehen wie eine AK-47 oder M-16. Viele spielen aber auch mit ganz normalen Paintballmarkierern.
Quelle: Infocenter des Woodlandforum.de
Wo kann man Paintball spielen??
Es gibt Spielfelder,Hallen,etc.Kurz hinter der Holländischen Grenze richtung Venlo gibt es ein Privates Woodland-Spielfeld;in der nähe von Aachen gibts ein edeles Paintballfeld;in Essen und Vörde zwei top Hallen
Schutzmaske
Die Bewegungsenergie von Paintballs ist ausreichend, um den Spielern gefährliche Verletzungen im Gesicht zuzufügen. Daher ist das Tragen einer Schutzmaske auf dem Spielfeld zwingend erforderlich. Das verwendete Sicherheitsglas (meist Lexan) des Sichtfensters ist so beschaffen, dass es der Bewegungsenergie der Paintkugeln widersteht. Andere Arten von Masken, die nicht eigens für den Paintballsport entwickelt wurden (Schweißermasken, Skibrillen), sollten deshalb aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden. Wenn das (hierfür ungeeignete) Glas anderer Maskenarten bricht und splittert, kann das schwere Verletzungen der Augen zur Folge haben. Eine Schweißerbrille zerspringt in viele kleine Stücke und wird vom Kopf gerissen, wenn sie von einem Paintball getroffen wird. Geeignetere Paintball-Vollgesichts-Schutzmasken haben den Vorteil, nicht nur Augen und Gesicht zu bedecken, sondern ebenfalls die Seiten bis über die Ohren. Es gibt auch verlängerte Maskentypen, um den Kehlkopf zu schützen.
Man bekommt diese Masken in unterschiedlichen Farben und Ausführungen. Die Hersteller von Paintballmasken versuchen z.B. durch geschickte Formgebung die Trefferfläche so klein wie möglich zu halten oder durch die Wahl flexibler Materialien die Wahrscheinlichkeit von Bouncern (d.h. die Kugel prallt ohne zu platzen ab) zu verbessern. Für Brillenträger gibt es eigens gebaute Brillengestelle, die in die Masken eingepasst werden können, jedoch kann man die meisten Masken einfach über der Brille tragen. Um lästiges Beschlagen der Maske zu verhindern, haben höherwertige Masken eine Doppelverglasung (wird von vielen Spielern empfohlen). Gegen Aufpreis gibt es auch Masken mit Lüfter, der die Luft im Maskeninneren ständig umwälzt. Eine (gute) Schutzmaske kostet zwischen 50 und 120 Euro.
Weitere Schutzausrüstung
Da es beim Paintball-Sport ohne entsprechende Schutzausrüstung zu empfindlichen Verletzungen kommen kann, werden neben der oben beschriebenen Schutzmaske häufig weitere Ausrüstungsteile getragen. Besonders hervorzuheben ist dabei ein Hals-bzw. Kehlkopfschutz, der schwere Folgen durch einen Halstreffer verhindert. Hierbei kann es sich um professionelle Neoprenbinden oder einfache Schals handeln.
Ebenso wichtig scheint ein Tiefschutz (Schutz der Genitalien) bei weiblichen und männlichen Spielern sowie ein Brustpanzer bei weiblichen Spielern zu sein.
Optional werden Knie- und Ellenbogenprotektoren getragen, die besonders bei Sup-Air-Spielern auf hartem Hallenboden bevorzugt eingesetzt werden.
Das Tragen von langer und dicker Kleidung wird geraten, selbst im Sommer, um einen guten Schutz zu haben.
Markierer
Hier unterscheidet man in zwei Klassen:
- Pump-action-Markierer, bei denen für jeden Schuss der Markierer repetiert werden muss
- Semiautomaten, die bei jedem Abdrücken einen Schuss auslösen und automatisch den nächsten Paintball nachladen. Die Semiautomaten können in mechanische und elektropneumatische Modelle unterteilt werden. Elektropneumatische Modelle (kurz: ePneus) haben einen Abzug, der aus einem Taster (wie bei Computermäusen) sowie einem kleinen Mikrokontroller besteht, der den Schussvorgang steuert.
Ebenso gibt es Markierer,die im Lauf eingebaut eine Lichtschranke (Break Beam Vision,Anti Chop Eye)haben,die die ROF (Rate of Fire,Feuergeschwindigkeit) soweit runterregeln,das kein Ballbrak( Ballbruch) passiert und so den Lauf mit Farbe verschmutz und die Waffe bis zur reinigung nahezu unbrauchbar macht.Bei der unten gezeigten Paintballwaffe
(Modell Smart Parts ION)liegt die max. ROF bei ca 18 bps(Bälle pro Sekunde)!!
Turnier- (und Fairness-)regeln sehen vor, dass die Wucht mit der die Farbmunition verschossen wird, begrenzt ist. In der Praxis wird die Mündungsenergie in Fuß pro Sekunde gemessen und kontrolliert (feet per second = fps, 3,281 fps = 1 m/s). International üblich sind 300 fps (rund 90 m/s).
Paintball-Markierer fallen in Deutschland unter das Waffengesetz! Dieses schreibt vor, dass die kinetische Mündungsenergie der Projektile, d.h. der verschossenen Farbbälle, die Energie von 7,5 Joule nicht überschreiten darf (WaffG §12). Die Farbkugeln haben ein Gewicht von ungefähr 3,5 g. Daraus folgt mathematisch eine Mündungsgeschwindigkeit von 214 Fuß pro Sekunde. Aus diesem Grund sind Paintball-Markierer nur mit Mündungsgeschwindigkeiten bis 220 Fuß pro Sekunde in der BRD zulässig.
Die Festlegung dieser Obergrenze ist also durch das Waffengesetz der BRD geregelt und ist unabhängig von bestehenden Turnierreglementes.
Hopper
Im Fachjargon bezeichnet man als "Hopper" den Kugelbehälter/Munibox (Munitionsmagazin) oberhalb des Markierers. Die Kugeln rollen, von der Schwerkraft getrieben, durch ein Rohr nach unten. Es gibt auch Modelle welche seitlich am Markier angebracht werden und die Kugeln mit Hilfe eines Transportmechanismus in den Markierer geschoben werden.
Es gibt im großen und ganzen zwei Hopper-Typen:
- 1. Schüttelhopper, der durch die Erdanziehungskräft bzw. durch schütteln die Bälle in Bewegung hält.
- 2. Elektronischer Hopper, der durch einen internen elekrisch angetriebenen Quirl die Kugeln in Bewegung hält und ein Verkanten verhindert.
Eine Sonderversion der elektronischen Hopper sind die sogenannten "Forcefeeder", bei denen die Ballzufuhr nicht über die Schwerkraft erfolgt sondern die Bälle mit Kraft ("Force")in den Markierer gedrückt werden, um so sehr hohe Schusskadenzen zu erreichen. So werden 22 und mehr Bälle pro Sekunde (bps) möglich.
Hopper gibt es in vielen Größen und Farben. Die kleinsten Hopper können 50 Kugeln aufnehmen, die größten bis zu 300. Für technisch hoch entwickelte Markierer werden passend abgestimmte Hopper verwendet.Ebenso gibt es Optische(per Lichtschranke) und Arkustisch(Per Schußgeräusch)Aktivierte Hopper!Nachteil an Optischen ist,das sie erst nachladen,wenn keine Kugel mehr fällt
WAS IST DAS TREIBMITTEL ?
Zumeist wird noch CO2 als Treibmittel benutzt. Das CO2 wird flüssig in sogenannte CA-Flaschen (Tanks) abgefüllt (ca. 70 bar). Die CA-Flaschen können bei Händlern und auf den Spielfeldern immer wieder gefüllt werden. Es gibt sie in den Größen 7,5 oz bis 20 oz (oz=Unze). Die Unze ist ein amerikanisches Hohlraummaß (ca 28.4 g). Es gibt CO2 auch in kleinen Kapseln (ähnlich wie bei Sahne-Spendern) zum einmaligen Gebrauch. Sie sind für Gelegenheitsspieler und einfache Pump-Markierer geeignet. Dann gibt es noch die Druckluftsysteme. Hier werden andere Flaschen und ein Regulator benötigt, um den Fülldruck von 200 bis 300 bar zu reduzieren. Auch diese Flaschen können immer wieder befüllt werden. Vorteil ist, daß Druckluft einen wesentlich konstanteren Druck liefert als CO2. Außerdem entzieht das CO2 beim Verdampfen der Umgebung Energie, so daß die Waffen im Winter leicht vereisen. Das heißt sie funktionieren dann nicht mehr.
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WAS IST EINE PAINTBALLKUGEL ?
Das Markieren erfolgt mittels des Paintballs, zu deutsch Farbkugel, einer Kugel mit dem Kaliber 0.68 (d.h. Durchmesser 17,3 mm). Er besteht aus einer Gelatinehülle die mit Lebensmittelfarbe gefüllt ist. Dadurch ist der Paintball biologisch vollständig abbaubar. Trifft der Ball auf ein Hinderniss, so platzt er auf und hinterläßt einen farbigen Fleck (Splat).
Battlepack
Das Battlepack ist ein Tragesystem für Reservemunition, welches an einem Gürtel auf dem Rücken oder am Bein eines Paintball-Spielers getragen wird. Darin werden Reservebehälter, sogenannte Pods oder auch Speedloader, getragen. Sowie bei manchen Battlepacks eine Flasche mit Treibmittel.
Spielvarianten
Capture the Flag (CTF)
Wird normalerweise 5 gegen 5 gespielt, je nach Turnier- und Feldgröße kann die Spieleranzahl allerdings von 2 gegen 2 bis 10 gegen 10 variieren. Gespielt werden kann sowohl auf einem Speedball-Feld oder in einem Woodland-Feld.
Jede Gruppe startet von ihrem "Lager". Dort ist auch die eigene Fahne gut sichtbar angebracht (auf einen Stock oder an einem Seil etc..., allgemein als "Base" bezeichnet). Ziel ist es nun, die gegnerische Flagge zu erobern, und sie ins eigene Lager zu bringen.
Wie "Capture the Flag", aber mit nur einer Flagge in der Mitte des Spielfeldes. Als Variante "Buzzer Game" mit einem Buzzer (siehe Spielshow), den man drückt oder als "Kick the Bucket", wo ein Hütchen umgeworfen wird.
Die folgenden Varianten findet man im Turnierpaintball eher nicht:
Dieses Spiel ist "Center Flag" ähnlich - aber dennoch mit wichtigen Unterschieden. Es wird ein Reservebehälter (Center-Pot) mit 140 Kugeln in der Mitte des Feldes platziert. Jeder Spieler startet mit 30 Kugeln. Wer den Center-Pot erreicht, hat natürlich bessere Bedingungen. Dieses Spiel kann auch 2 gegen 2 gespielt werden.
Deathmatch / Last Man Standing / Elimination
"Jeder gegen jeden". Gewonnen hat entweder die Gruppe, die alle Mitglieder der gegnerischen Gruppe markiert hat, oder (im Extremfall, wenn ohne Gruppen gespielt wird) der, der als Letzter übrig bleibt.
Protection / Bodyguard / Save the President
Ein Spieler wird als Zielperson festgelegt. Die Mannschaft, die sich um ihn schart, bildet die Leibwache und muss die Zielperson lebend (unmarkiert) zum Zielpunkt bringen. Das gegnerische Team versucht genau das verhindern. Sieg oder Niederlage hängt allein davon ab, ob die Zielperson erfolgreich den Zielpunkt erreicht.
Rescue Me
Ähnlich Save the President, nur die Zielperson ist als Geisel zu betrachten und die Angreifer als Befreier.
Es gibt noch diverse weitere Spielvarianten. Genaueres in der Quelle.
Quelle: Infocenter des Woodlandforum.de
Gotcha vs. Paintball - Oder wie aus Gotcha der Paintball-Sport wurde
"Illegale Paintballspieler im Wald erwischt!", so oder ähnlich heißt es alle paar Monate mal in Deutschlands Zeitungen. Paintball = Gotcha? Diese Gleichung geht nicht ganz auf. Beides hat zwar miteinander zu tun, sollte aber keinesfalls als das Gleiche oder sehr ähnlich dargestellt werden.
Gotcha kommt von dem englischen "I've got you" (Ich hab dich) und wird als Bezeichnung für das Ende der 80er entstandene Spiel verwendet. Über die genaue Entstehung des Spiels gibts es verschiedene Mythen, von denen allerdings keine dieser Versionen wirklich verifizierbar ist, daher soll darauf nun nicht näher eingegangen werden. Fakt ist, dass dieses Spiel Ende der 80er in den USA entstanden ist. Anfangs spielte man in wäldlichen Regionen und versuchte die Fahne des anderen Teams zu "reissen". Daran hinderte man seinen Gegenspieler durch das sogenannte "Markieren". Dabei wird mit Hilfe eines Markierers eine Farbkugel auf den Gegner geschossen, welche beim Aufprall einen bunten Klecks hinterlässt. Markierte Spieler scheiden natürlich aus... Aus diesem Spiel entstand das Szenariospiel Gotcha. Bei Gotcha werden verschiedenste Szenarien nachgespielt. Um diese möglichst realistisch zu gestalten, wurden die Markierer echten Waffen nachempfunden und die Gelände so ausgewählt, dass die Spiele einer militärischen Auseinandersetzung nahe kommen. Durch diese extreme Art ist auch das paramilitärische Image des Sportes entstanden.
Mitte der Neunziger wurde Gotcha immer populärer und es entstand die "No-Camo" Bewegung (Keine Tarnkleidung). Diese Bewegung war sowas wie die Geburt des Paintball. Paintball entwickelte sich innerhalb der nächsten 4 Jahre zu dem, was es heute ist. Paintball der Turniersport! Die Veränderungen machten sich erstmals in der Kleidung bemerkbar. Es war nicht mehr das Ziel ein Szenario oder ähnliches nach zu spielen, sondern der Sportsgeist stand im Vordergrund. Daraus resultierte auch, dass einheitliche Regeln und faire (symmetrische) Felder her mussten. Supair war geboren! (SupAir gründet in seinen Ursprüngen auf einer Idee des Teams "TonTon Flingueurs" aus Toulouse, Frankreich)
Heute gibt es festgelegte Regeln, klare Kleiderordnung und einheitliche Spielfelder.
Parallel dazu existiert weiterhin die "Gotcha-Fraktion". Die Paintball-Fraktion distanziert sich in Deutschland vielfach von den Gotcha-Spielern weil man schlechtes Image und Verbote fürchtet. Paintball ist ein Sport, Gotcha ein Spiel.
Rechtliches
Paintball-Markierer sind technische Geräte, die ein mit Flüssigkeit gefülltes Geschoss mittels Gasdruck durch einen Lauf befördern. Diese Eigenschaften stellen Markierer unter die Vorschriften des Waffengesetzes. Dieses Gesetz stellt scharfe Anforderungen an den Besitz und die Verwendung eines Markierers. Zuwiderhandlungen können mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.
Paintball-Markierer dürfen nicht überall verwendet werden. Das Spiel ist nur auf dafür bestimmtem, sogenanntem "umfriedeten", Gelände erlaubt. Der Zugang zum Gelände muss somit abgesperrt sein (z.B. Zaun), so dass sich kein unbeteiligter Passant in die Schusslinie verirren kann, und es muss derart beschaffen sein, dass daraus kein Schuss (auch kein unbeabsichtigter) nach außen dringt (z. B. Fangnetz). Das Spielen beispielsweise im öffentlichen Wald verstößt somit gegen das Waffengesetz, in der Regel wird wegen unbefugten Führens von Schusswaffen ohne Waffenschein ermittelt(vgl. § 52 WaffG). Um Paintball spielen zu dürfen, braucht man ein geeignetes Privatgelände, dessen Eigentümer das Spielen auch gestattet. Weiterhin ist es für Betreiber von Paintballgeländen und Zubehörläden verboten, Öffentlichkeitsbezug herzustellen. So ist es z.B. verboten, Auslagen in einem Schaufenster zu haben, oder Werbung für seinen Paintballplatz zu machen. Vielmehr muss das Interesse und die Initiative vom Kunden ausgehen. (dies ist auch der Grund, warum mehrere "Laserdomes" (Spielfelder, ähnlich dem Paintball, nur mit Laser"geschossen") auf derselben rechtlichen Grundlage geschlossen wurden)
Beim Transport müssen sich die Markierer in einem verschlossenen Behältnis befinden und müssen getrennt von der Munition transportiert werden, und dürfen nicht schussbereit sein, d.h. mit nur wenigen Handgriffen fertiggeladen sein. Im Idealfall "verbringt" (transportiert) man Waffen und Munition getrennt voneinander im Kofferraum und Wageninnenraum.
Beim Spielen bei Nacht oder in abgedunkelten Räumen wäre es sinnvoll eine Taschenlampe mit zu nehmen, aber vorsicht! Das Anstrahlen des Zieles, mit einer (Licht- und Laser-)Quelle an der Waffe, ist verboten. Ebenso sind Night Vision Goggles (Nachtsichtgeräte) verboten, da man, um sie tragen zu können, die Maske abnehmen müsste.
Ebenso ist es in Deutschland verboten/sehr ungern gesehen,wenn Spieler an Spielen mit Kriegswaffen-Replikaten (Replicaguns)teilnehmen,da dies wiederum dem allgemeinen Vorurteil der Kriegsverherrlichung mehr geltung verschafft!!!!
WER SPIELT PAINTBALL ?
Paintball kann jeder spielen. Es ist ein Teamsport und nichts für Freizeitrambos. Gefordert ist nicht Kraft und ein durchtrainierter Krper, sondern Teamwork und taktisches Geschick. Von amerikanischen und englischen Firmen wird es zur Mitarbeiterschulung eingesetzt. Auch ist es sehr gut geeignet, um sich nach einer harten Woche etwas Abwechslung zu verschaffen. Der Sport darf in Deutschland erst ab dem 18. Lebensjahr betrieben werden.
Kritik
Gerade das Woodlandspiel mit Tarnkleidung wird in Deutschland, vor allem von Außenstehenden, nicht selten mit mehr als nur Skepsis aufgenommen und oftmals mit Wehrsport und Kriegsverherrlichung in Verbindung gebracht. Anhänger der Spielart weisen diese Analogie oft von sich und führen an, dass die Freizeitbeschäftigung hier ob der deutschen Vergangenheit skeptischer betrachtet wird als in anderen Ländern.
Kritiker werfen den Teilnehmern an derartigen Kriegsspielen daher auch mangelnde Sensibilität im Umgang mit der deutschen Geschichte im allgemeinen und dem begeistertem Umgang der Nationalsozialisten mit Gewalt und militärischem Auftreten vor. Auch seien derartige Spiele kein gutes Vorbild für eine gewaltfreie Erziehung oder der Körperertüchtigung mit friedlichem Charakter. Die tatsächlich fehlende körperliche Gewalt werde durch simulierte Waffengewalt ebenso simuliert wie beim Spiel mit sog. Ego-Shootern aus dem Computerspiele-Bereich. Hier seien, so Kritiker, durchaus Zusammenhänge zwischen gewaltverherrlichenden Spiel und realen Übergriffen von Jugendlichen bekannt. Studien, die solche Zusammenhänge für das Paintball-Spiel belegen sind derzeit nicht bekannt.
Ist Paintball Gewallt- und Kriegsverherrlichend!?
Nein, Paintball wird sogar zum Abbau der Gewaltbereichtschaft bei gewalttätigen Jugendlichen benutzt. Dies wird auch durch ein Gutachten bestätigt,welches von der Dipl.-Päd. Linda Steinmetz veröffentlich wurde. Dieses Gutachten beruht auf umfangreichen Untersuchungen im Rahmen eines Forschungsprojektes, welches belegen sollte,das durch Paintball die Gewaltbereitschaft abnehmen und sogar das Gruppenzugehörigkeits-Gefühl und die zusammenarbeit zwischen gerade Einzelgängern Positiv beeinflusst werden kann!!
Ist Paintball/Gotcha gefährlich?
Eine der meistgestellten Fragen über Paintball/Gotcha ist ob es gefährlich ist. Nun, natürlich gibt es immer wieder blaue Flecken, aber schwerwiegende Verletzungen sind die Ausnahme. Vorrausetzung ist die vorgeschriebene Schutzmaske! Angabe in jährliche Verletzungen pro 1000 Personen: Paintball/Gotcha 0,31 im Vergleich zu Fußball 10.54
Weblinks (Informationen)
- Paintball, Regeln und allgemeine Informationen
- alle Informationen über und um den Paintballsport
- "Europäische Paintball Meisterschaft"
- "Lotse zu Spielfeldern im deutschsprachigen Raum"
- "Paintball in Mecklenburg-Vorpommern"
- "Paintball Team MadBallz aus Rostock"
- Beschusszeichen "F"
Foren und Diskussionen
- Das größte deutschsprachige Woodlandpaintball-Forum, angeschlossen ist ein Infocenter und eine Linksammlung
- Das größte deutschsprachige Paintball-Forum in Europa
- Viele Infos und Bilder, ausserdem ein gutes deutschsprachiges Forum
- Schweizerisches Paintball Forum
- Schweizerische indoor Tournierserie Swiss Indoor Series
- Paintballportal für Mecklenburg-Vorpommern