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Ringen

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Frauenringen ist erst seit 2004 olympisch
Im Freistil wird auch an den Füßen angegriffen

Ringen ist ein Kampfsport mit Ganzkörpereinsatz ohne Einsatz von weiteren Hilfsmitteln. Bei den Olympischen Spielen der Antike gehörte Ringen zu den Disziplinen des Fünfkampfs, war aber auch Einzeldisziplin. Seit Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit, seit 1896, gehört Ringen zum olympischen Programm. Seit den Olympischen Spiele 2004 ist Ringen auch olympische Dispziplin für Frauen.

Datei:WrestlingUSAF.jpg
Ausheber im Griechisch-Römisch über den Kopf

Es werden zwei Stilarten unterschieden:

  • Freistil: Der gesamte Körper, vom Kopf bis zu den Füßen, gilt als Angriffsfläche. Dieses gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf.
  • Griechisch-Römisch: Hierbei gilt nur der Körperteil oberhalb der Gürtellinie als Angriffsfläche. Dieses gilt im Stand- wie auch im Bodenkampf.

In der Antike traten die Athleten auch beim Ringkampf nackt an. Sie wurden nicht in verschiedene Gewichtsklassen eingeteilt. Derjenige, der den Gegner zuerst dreimal auf den Boden warf, war Sieger. Der Bodenkampf fand nicht statt, im Gegensatz zu heute, wo viele Aktionen am Boden gemacht werden.

Regeln

Die Regeln zielen darauf hin, seinen Gegner mit den erlernten Techniken aus dem Stand in die Bodenlage und mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen. Dabei kommen als Techniken Würfe, Schleudern und Hebel zum Einsatz. Schläge, Tritte oder Stöße sind genauso wie Würgen verboten. Die Kampfleitung und die Wertung der einzelnen Griffkombinationen übernimmt der Kampfrichter oder ein Kampfgericht bestehend aus drei Wertungsrichtern. Wer am Ende der Kampfzeit die meisten Punkte gesammelt hat oder vorher seinen Konkurrenten auf beide Schultern gebracht hat, ist der Sieger.

Ab 2005 wurde vom Weltverband FILA ein neues Reglement eingeführt: Es wird international und in Turnierkämpfen in 3 Kampfrunden, in Mannschaftskämpfen in 5 Kampfrunden zu je 2 Minuten Nettokampfzeit gerungen. Der Ringer, der als Erster 2 bzw. 3 Kampfrunden gewonnen hat, ist Sieger. Der Schultersieg beendet weiterhin den Kampf sofort.

Der Mattenrichter kündigt eine Wertung an.

Eine Runde gewinnt der jenige vorzeitig, der, völlig unabhängig vom Gesamt-Punktestand, zwei 3-Punkte-Wertungen hintereinander oder eine 5-Punkte-Wertung erzielt. Ein Punkteunterschied von 6 Punkten kann ebenfalls die Runde beenden. Der überlegene Ringkämpfer hat aber das Recht, eine Fortsetzung bis zum Ende der Rundenzeit mit dem Ziel des Schultersiegs zu bestimmen. Beendet keiner der beiden Kontrahenten die Runde vorzeitig, siegt der nach den in dieser Runde erzielten Punkten führende. Bei Gleichstand bestimmt die letzte erzielte Wertung den Sieger.

Die Regeländerungen sollen einen aktiveren Kampf und vor allem einen spannenderen und dadurch publikumswirksameren Sport aus dem Ringen machen. Beide Kontrahenten sind dazu gezwungen, schneller als früher zu agieren, um das Punkten des Gegners zu verhindern. Allerdings stellen die Regeländerungen die Ringergemeinschaft eher vor eine Art Zerreißprobe, da es auch Kritik an den neuen Regeln hagelt.

Abgrenzung zu anderen Sportarten

Ringen ist nicht zu verwechseln mit Wrestling, einer besonders in den USA populären Sportart, die anderen Regeln folgt.

In vielen Ländern der Welt ist das Ringen ein traditioneller Volkssport, z. B. in China Shuai Jiao in der Türkei Kırkpınar/Yagli Gures, im Iran, in Korea (Ssireum), in der Mongolei (Boke) und in Japan (Sumō).

Zitat

Kann ich einem Menschen klarer zeigen, dass er für mich existiert, als wenn ich mit ihm kämpfe? Der Ringkampf sieht der Umarmung zum Verwechseln ähnlich. - José Ortega y Gasset (Aufbau und Zerfall Spaniens, 1921)

Siehe auch: Liste der Ringer