Gustáv Husák
Gustáv Husák (* 10. Januar 1913 in Dúbravka (heute Stadteil von Bratislava), † 18. November 1991 in Bratislava) war ein slowakischer Politiker und von 1975-89 Staatspräsident der Tschechoslowakei.
Husák wurde schon 1929 Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes, 1933 der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Nach Abschluss seines Jurastudiums war er von 1938-42 in einer Anwaltskanzlei tätig, danach als Angestellter des slowakischen Spediteurverbandes. Seine politischen Aktivitäten setzte Husák auch nach dem Verbot der KP fort und wurde 1943 Mitglied von deren dreiköpfigen Führungsgremium. Er gehörte zu den Führern des Slowakischen Nationalaufstands und war u.a. stellvertretender Parlamentspräsident und Beauftragter für Inneres. Nach Kriegsende übernahm er verschiedene Ämter in der Partei und war von 1946-50 Vorsitzendes des "Beauftragtenausschusses" (d.h. faktisch der slowakischen Regierung).
Im Mai 1950 wurde er unter dem Vorwurf des "bourgeoisen Nationalismus" aller Ämter entbunden, im Februar 1951 verhaftet und im August 1954 zu lebenslanger Haft verurteilt. 1960 wurde er amnestiert, 1963 in aller Form rehabilitiert. Bis 1968 arbeitete er dann am Institut für Staat und Recht der Akademie der Wissenschaften, 1968 beteiligte er sich aktiv am Prager Frühling, wurde im April 1968 stellvertretender Regierungschef und Ende August 1968 Erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Slowakei. Nach der Absetzung von Alexander Dubček wurde er im April 1969 zum Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei gewählt.
Trotz seiner eigenen Erfahrungen mit der stalinistischen Repression setzte Husák rücksichtslos die sog. Politik der Normalisierung durch und ließ die meisten Anhänger des Prager Frühlings aus der Partei ausschließen. Er schreckte auch vor politischen Prozessen nicht zurück.
1975 übernahm er von Ludvík Svoboda das Amt des Staatspräsidenten, als Generalsekretär der Kommunistischen Partei wurde er 1987 von Miloš Jakeš abgelöst. Ab dem 17. November 1989 geriet er durch die Massenproteste der sog. Samtenen Revolution immer stärker unter Druck und ernannte schließlich am 10. Dezember 1989 eine neue Regierung unter Marián Čalfa, an der auch mehrere Oppositionspolitiker beteiligt waren (u.a. Václav Klaus und Jiří Dienstbier. Am selben Tag trat er als Staatspräsident zurück, sein Nachfolger wurde Václav Havel.
Vorgänger: |
Präsidenten der Tschechoslowakei | Nachfolger: |