Henry Fielding
Henry Fielding (* 1707 - † 1754) war ein berühmter englischer Romanautor, Satiriker, Dramatiker, Journalist und Jurist.
Henry Fielding wurde am 22. April 1707 in Sharpham Park bei Glastonbury, Somerset, in Großbritannien geboren. Er besuchte das Eton College und studierte Jura in London und Leiden. Von 1729 bis 1737 war er in London als Dramatiker und Theaterdirektor tätig. Von seinen 25 geschriebenen Dramen war die Farce The Life and Death of Tom Thumb The Great (1730) seinerzeit sehr erfolgreich. Daneben erschienen die Satiren Pasquin (1736) und The Historical Register for 1736 (1737). Fielding begründete mit The History of the Adventures of Joseph Andrews and of His Friend Mr. Abraham Adams (1742, deutsch 1765), einer Parodie auf Samuel Richardsons "Pamela", den humorvoll-realistischen Roman. Fieldings Miscellanies (3 Bände, 1743) enthalten The History of the Life of the Late Mr. Jonathan Wild the Great, einen satirischen Roman über das Heldentum. Sein berühmtester Roman, The History of Tom Jones, a Foundling (6 Bände, 1749, deutsch 1771) schildert die Abenteuer und Missgeschicke des schelmischen Helden Tom Jones und entfaltet ein reiches Bild englischen Lebens und englischer Sitten. In Amelia (1751) bezog Fielding soziale Fragestellungen, vor allem die Kritik am englischen Gerichts- und Strafsystem, in den Roman mit ein.
Zeitweise war Fielding auch journalistisch tätig, wovon die Zeitschriften The True Patriot (1745), The Jacobite's Journal (1747) und The Covent Garden Journal (1752) zeugen. Seit 1748 war er Friedensrichter, zunächst in Manchester und ab 1749 in Middlesex. In dieser Funktion kämpfte er gegen die sozialen Missstände in England und versuchte mit Hilfe von Reformen im Rechts- und Polizeiwesen die zunehmende Kriminalität in London einzudämmen. So erschienen unter anderem die Schriften An Enquiry into the Causes of the Late Increase of Robbers, etc. (1751) und Proposal for Making Effective Provision for the Poor (1753).
Fielding starb am 8. Oktober 1754 in Lissabon an Gelbsucht und Wassersucht. Posthum veröffentlicht wurde sein Journal of a Voyage to Lisbon (1755).
Der Roman Tom Jones wurde 1963 erfolgreich verfilmt (Regie: Tony Richardson).
Literatur
- Wilbur L. Cross: History of Henry Fielding, 3 Bände (1918)
- Martin C. Battestin und Ruthe R. Battestin: Henry Fielding: A Life (1989)
- Ronald Paulson: The Life of Henry Fielding: A Critical Biography (2000)