Cher
Cher (* 20. Mai 1946 in El Centro, Kalifornien; eigentlich Cherilyn LaPiere Sarkisian Bono Allman) ist eine US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin und Regisseurin.
Cher ist die Tochter einer Cherokee-Indianerin und eines Armeniers.
Biographie
Cher heiratete 1964 Sonny Bono, den sie zwei Jahre vorher kennen gelernt hatte. Dieser brachte sie als Backgroundsängerin in die Plattenstudios von Phil Spector. Dort sang sie auf Platten von den Ronettes und den Righteous Brothers. Es folgte die Gründung eines Pop-Duos mit ihrem Ehemann. Insbesondere der als rebellisch geltende Unisex-Look des Popduos sorgte für Aufsehen. Zusammen schrieben sie ab 1965 eine Reihe von Hits wie "I Got You Babe". Auch solo konnte Cher mit "Bang Bang" im Jahr 1966 Platz zwei der Charts in Amerika erreichen.
1968 führte das Engagement Bonos beim Hippie-Film Good Times zu einem finanziellen Ruin des Paares. Um ihre Schulden abzutragen, traten die beiden beinahe allabendlich in Varietés und Nachtclubs in Las Vegas auf.
1972 gelang dem Duo ein Comeback im Fernsehen: die "Sonny & Cher Comedy Hour" wurde mit einer durchschnittlichen Einschaltquote von 40% eine der erfolgreichsten TV-Shows der Zeit. Cher platzierte die Singles "Gypsies, Tramps & Thieves", "Half-Breed" und "Dark Lady" auf Platz 1 der amerikanischen Hitparade. Die anspruchsvolleren Alben "Jackson Highway 3614" und "Bittersweet" blieben erfolglos.
1974 trennten sich Cher und Bono. Cher begann eine zunächst erfolglos verlaufende Solokarriere. Ihre Platten blieben bei Kritikern und Käufern hinter allen Erwartungen zurück, auch mit Versuchen im Disco-Sound oder im Hard Rock-Stil (unter anderem im Duett mit Meat Loaf) konnte sie nicht an alte Erfolge anknüpfen. Im Fernsehen jedoch blieb sie mit der "Cher Show" weiterhin erfolgreich präsent.
Aufgrund ihrer nun gehäuften Misserfolge in der Musikbranche verlegte sich Cher nun mehr und mehr auf die Schauspielerei. Für ihren zweiten Film "Silkwood" (mit Meryl Streep) erhält sie 1983 einen Golden Globe und wird sogar für den Oscar nominiert. Nach zwei weiteren Filmen in unterschiedlichen Genres erhält sie schließlich 1988 für ihre Rolle in "Mondsüchtig" den Oscar.
Ihre nächsten beiden CDs "Cher" und "Heart Of Stone" sind ein kommerzieller Erfolg. Wieder trägt ihre Bekleidung zum medial gesteuerten Erfolg erheblich bei: Das Video zu "If I Could Turn Back Time" (1989), in dem Cher extrem leicht bekleidet auftritt, verfehlt seine kalkulierte Skandal-Wirkung nicht. Cher ist als Diva und Popstar Thema der Regenbogenpresse, die auch in den Folgejahren ausgiebig über Schönheitsoperationen und wohl inszenierte Auftritte in nahezu durchsichtigen Kleidern berichtet.
Musikalisch tritt Cher unerwartet 1998 wieder in Erscheinung. Die Discoproduktion "Believe" verhilft Cher zu einem mit einem Grammy ausgezeichnetem Welthit und zugleich dem größten Verkaufsschlager ihrer langen Karriere. Der in dem Song verwendete, stark überhöhte Auto-Tune-Effekt trägt fortan den Beinamen "Cher-Effekt".
2002 beschließt Cher im Alter von 56 Jahren ihre Tourneen mit einer „Farewell Tour“ zu beenden. Die Tour endet am 30. April 2005 nach 280 Shows in Nordamerika (2,9 Millionen Besucher) und rund 45 Shows in Europa und Australien mit einer Rekordeinnahme von rund 280 Millionen US-Dollar. Die Konzertreise ist damit laut "Billboard" "die erfolgreichste Tournee einer weiblichen Künstlerin aller Zeiten". "Kein anderer weiblicher Künstler kommt diesem Erfolg nahe", kommentierte Brad Wavra, Vice President Touring beim Konzertveranstalter Clear Channel Entertainment, gegenüber "Billboard" - "weder Madonna noch Bette Midler, Janet Jackson, Whitney Houston oder Tina Turner - ganz einfach, weil Cher fleißiger war und mehr Konzerte gespielt hat".
Familie
Aus ihrer 1964 geschlossenen ersten Ehe mit Sonny Bono hat Cher eine Tochter namens Chastity Bono. In den 70er Jahren war sie in zweiter Ehe mit Gregg Allman verheiratet, dieser Ehe entstammt der Sohn Elijah Blue Allman. Nach der Scheidung von Gregg Allman war Cher kurze Zeit mit dem KISS-Gitarristen Gene Simmons liiert.
Filme/TV
Filmographie
- 1965: Wild On The Beach (Regie: Maury Dexter; Kurzrolle)
- 1967: Good Times (Regie: William Friedkin)
- 1969: Chastity (Regie: Alessio de Paola)
- 1982: Come Back to the Five and Dime, Jimmy Dean, Jimmy Dean (Regie: Robert Altman)
- 1983: Silkwood (Regie: Mike Nichols)
- 1985: Die Maske (Regie: Peter Bogdanovich)
- 1987: Die Hexen von Eastwick (Regie: George Miller)
- 1987: Suspect - Unter Verdacht (Regie: Peter Yates; mit Dennis Quaid und Bill Cobbs)
- 1987: Mondsüchtig (Regie: Norman Jewison)
- 1990: Meerjungfrauen küssen besser (Regie: Richard Benjamin)
- 1992: The Player (Regie: Robert Altman; (mit Greta Scacchi und Bruce Willis; Kurzrolle)
- 1994: Prêt-à-Porter (Regie: Robert Altman; Kurzrolle)
- 1996: Haus der stummen Schreie (Regie: Nancy Savoca/Cher)
- 1996: Faithful (Regie: Paul Mazursky; mit Ryan O'Neal)
- 1999: Tee mit Mussolini (Regie: Franco Zeffirelli)
- 2004: Unzertrennlich (Regie: Bobby & Peter Farrelly)
TV-Shows
- 1975-1976: "THE SONNY AND CHER SHOW"
- für 3 Emmys Nominiert - 1975-1976 auf platz 23 besten Qouten des Jahres - beim erster ausstrahlung wurde das Duo von 30 Millionen Zuschauern in USA mit Spannung erwartet
- 1974-1975: "THE CHER SHOW"
- für 11 Emmys Nominiert, 4 Gewonnen - 1974-1975 auf platz 22 besten Qouten des Jahres
- 1970-1974: "THE SONNY AND CHER COMEDY HOUR"
- für 18 Emmys Nominiert, 1 Gewonnen - für 3 Golden Globe Nominiert, 1 Gewonnen - 1971-1972 auf platz 27 besten Qouten des Jahres - 1973-1974 auf platz 8 besten Qouten des Jahres
Fitness-Videos
- 1991- Cherfitness: A New Attitude (meist verkaufte Fitness Video der Welt, alleine in USA über 1,5 Mill. Ex.)
- 1992- Cherfitness: Body Confidence (der nachfolger war genau so eine Millionen Seller wie das erste Video)
Musik
Konzerte
- 2002-2005: "The Farewell Tour" - für 6 Emmys Nominiert, 3 Gewonnen
- 1999-2000: "Believe Tour" - für 7 Emmys Nominiert, 2 Gewonnen
- 1991-1992: "Love Hurts Tour"
- 1989-1991: "Heart Of Stone Tour" - für 2 Emmys Nominiert
- 1982-1984: "Cher A Celebration At Caesar's Palace"
- 1980-?: "Cher Live In Monte Carlo"
- 1979-?: "Cher... and Other Fantasies" für 1 Emmy Nominiert
- 1978-?: "Cher... Special" für 2 Emmys Nominiert, 1 Gewonnen
- 1976-1977: "Two The Hard Way Tour" (including Europe)
Nummer 1 und Top 10 Hits
1965-1969
- 1965 - I Got You Babe, Nr.1 in US und UK
- 1965 - All I Really Want to Do
- 1965 - Baby Don't Go, Nr.1 in Kanada
- 1965 - Just You / Sing C'est La Vie, Nr.1 in Belgien
- 1966 - Will You Love Me Tomerrow
- 1966 - What Now My Love
- 1966 - Littel Man, Nr.1 in Frankreich, Schweden, Holland, Belgien und Norwegen
- 1966 - Bang Bang
- 1966 - Sunny
- 1967 - The Beat Goes On
- 1967 - It's The Little Things
- 1967 - You Better Sit Down Kids
1970-1979
- 1971 - Gypsys, Tramps And Thieves, Nr.1 in US und Kanada
- 1971 - All I Ever Need Is You
- 1972 - A Cowboy's Work Is Never Done
- 1972 - The Way Of Love
- 1973 - Half Breed, Nr.1 in US und Kanada
- 1974 - Dark Lady, Nr.1 in US, Kanada und Schweden
- 1979 - Take Me Home
1980-1989
- 1981 - Dead Ringer For Love (Cher & Meatloaf)
- 1987 - I Found Someone
- 1988 - We All Sleep Alone
- 1989 - After All
- 1989 - If I Could Turn Back Time, Nr.1 in Norwegen und Australien
- 1989 - Just Like Jesse James
1990-1999
- 1990 - The Shoop Shoop Shoop Song, Nr.1 in UK, Norwegen, Europa, Irland und Österreich
- 1991 - Love And Understanding
- 1991 - Love Hurts
- 1993 - I Got You Babe (Cher & Beavis And Butthead)
- 1995 - Love Can Build A Bridge, Nr.1 in UK
- 1995 - Walking In Memphis
- 1996 - One By One
- 1998 - Believe, in 24 Ländern auf #1 und in über 30 Ländern in den TOP 10
- 1999 - Strong Enough, Nr.1 in Kroatien
- 1999 - All Or Nothing
- 1999 - Dove L'Amore
seit 2000
Diskographie
- 1965: All I Really Want To Do
- 1965: Look At Us (mit Sonny Bono)
- 1966: The Sonny Side of Cher
- 1966: Cher
- 1966: The Wonderous World of Sonny and Cher (mit Sonny Bono)
- 1967: In Case You’re in Love (mit Sonny Bono)
- 1967: Backstage
- 1967: Good Times (mit Sonny Bono)
- 1968: With Love, Cher
- 1969: 3614 Jackson Highway
- 1971: Sonny & Cher Live (mit Sonny Bono)
- 1971: Gypsys, Tramps and Thieves
- 1972: All I Ever Need Is You (mit Sonny Bono)
- 1972: Foxy Lady
- 1973: Mama Was A Rock & Roll Singer … (mit Sonny Bono)
- 1973: Bittersweet White Light
- 1973: Half Breed
- 1974: Live In Las Vegas Vol. 2 (mit Sonny Bono)
- 1974: Dark Lady
- 1975: Stars
- 1976: I’d Rather Believe in You
- 1977: Cherished
- 1977: Two The Hard Way (mit Gregg Allman)
- 1979: Take Me Home
- 1979: Prisoner
- 1980: Black Rose
- 1982: I Paralyze
- 1987: Cher
- 1989: Heart of Stone
- 1991: Love Hurts
- 1995: It’s a Man’s World
- 1998: Believe
- 2000: Not Commercial
- 2001: Living Proof
- 2003: Live: The Farewell Tour
Rekorde
- Mit 53 Jahren schaffte Sie es als älteste Sängerin einen Platz 1 Hit der WeltCharts zu erobern ("Believe" 1998)
- Mit 58 Jahren hält Sie den Rekord als älteste Sängerin in den TopTen der Welt Charts (2002 "The Musics No Good Without You")
- Sie schaffte es als einzigste Sängerin über alle 5 Dekaden hinweg mindestens einen Top Ten, und nummer 1 Hit pro Dekade zu landen.
- Sie hat die größte spanne der Welt zwischen ihren ersten und letzter Nummer 1 Hit "1965 I Got You Babe -33Jahren- 1998 Believe"
- Sie ist die am ältesten existierte Künstlerin in den Welt und US Charts "1965 I Got You Babe -38Jahren- 2003 Song For The Lonely"
- Cher und Barbara Streisand, sind die einzigen Künstlerin der Welt die ein Nummer 1 Hit haben, und ein Oscar gewonnen haben.
- Ihre Farewell Tour (2002-2005) ist die erfolgreichste Tour einer weiblicher Künstlerien.
- Ihr Vermögen wurde 2002 von "Rolling Stone Magazin" und Forbes Magazine auf über 600 Millionen US Dollar geschätzt. Damit war sie die drittreichste Künstlerin der Welt. Vor ihr lagen Paul McCartney und David Bowie.
- Believe Single ist das meist gespieltes Lied im Radio. " wurde fast 3 Milliarden mal auf der ganzer Welt gespielt"
- I Got You Babe 1965 beim TOP OF THE POPS ist das erste Musik Video der Geschiechte
Auszeichnungen
- 2005- MTV Australia Video Music Awards - für ihr Lebenswerk, und den großen Status in der Musik Industrie
- 2004- Women's World Award - als eine der erfolgreichsten Sängerin/Schauspielerinnen aller zeiten
- 2003- Emmy - Farewell Tour - beste Performance in Musik/Komödie/Serie
- 2002- Billboard Music Award - Dance/Club Künstler des Jahres
- 2002- Billboard Music Award - für ihr Lebenswerk
- 2000- Lucy Award - Frau des Jahres
- 2000- Bambi - beste Sängerin des Jahrhunderts
- 2000- World Music Award - Lebenslänglicher Beitrag zum Musikindustriepreis
- 2000- Blockbuster Awards- beste Sängerin
- 2000- Online Television Academy Awards - Cher Live In Concert - beste Performance in Musik/Komödie/Serie
- 1999- Star on the Walk of Fame - für TV erfolge in den 70ern
- 1999- Silberner Bär (Schweden) - beste Sängerin
- 1999- Grammy - Believe - beste Dance Single
- 1999- Echo - beste Internationale Sängerin
- 1999- International Dance Music Awards - Believe - Best Hi-NRG/Euro 12-Inch
- 1999- International Dance Music Awards - Believe - Best Overall Pop 12-Inch Dance Record
- 1998- Danish Grammy Awards - Believe - bester Internationaler Hit des Jahres
- 1997- Gold Apple(National Educational Media Network, USA) - If These Walls Could Talk - bester Film (Cher führte Regie und Spielte auch mit)
- 1998- GLAAD Media Awards - Frau des Jahres
- 1992- Bravo Otto - beste internationale Sängerin
- 1991- Echo - beste Internationale Sängerin
- 1988- Vanguard Award - Frau des Jahres
- 1988- Oscar - Mondsüchtig - beste Hauptdarstellerin
- 1988- Silver Ribbon - Mondsüchtig - beste Ausländische Hauptdarstellerin
- 1987- Golden Globe - Mondsüchtig - beste Hauptdarstellerin
- 1987- Kansas City Film Critics Awards - Mondsüchtig - beste Hauptdarstellerin
- 1987- David di Donatello Awards - Mondsüchtig - beste Ausländische Hauptdarstellerin
- 1985- Cannes Film Award - Mask - beste Hauptdarstellerin
- 1985- Hasty Pudding Theatricals, USA - Frau des Jahres
- 1984- Golden Globe - Silkwood - beste Nebendarstellerin
- 1974- Golden Globe - Sonny and Cher Comedy Hour - beste TV Musik/Komödie Hauptdarstellerin
Literatur
- Peter Wagner: Cher, Believe in Love! (1999, Ideal Verlag)
- Cher / Jeff Coplon: The First Time (2000, Time Warner Paperbacks)
- Mark Bego: If You Believe (2004, Taylor Trade Publishing)
- J. Randy Taraborrelli: Cher (1991, Pan)
- Mary Anne Cassata: The Cher Scrapbook (2002, Citadel Pr)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Cher |
ALTERNATIVNAMEN | Cherilyn LaPiere Sarkesian Bono Allman |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 20. Mai 1946 |
GEBURTSORT | El Centro, Kalifornien, USA |