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Schloss Neuschloß

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Friedrichsburg, Schloss Neuschloß
Alternativname(n) Friddelburg das newe Schloß, Neue Friedrichsburg, Neu-Friedrichsburg, Neues Schloß, Jagdschloss Lampertheim
Ort Lampertheim- Neuschloß
Entstehungszeit 1463-1468 (1465-1470)
Burgentyp Niederungsburg, später Jagdschloss
Erhaltungszustand nichts erhalten, überbaut
Ständische Stellung Hochadel

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Das Schloss Neuschloß oder Friedrichsburg ist eine abgegangene Burg, späteres Jagdschloss der Kurpfalz, entstanden in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an der Kreuzung dreier wichtiger Straßen, und lag im heutigen Lampertheimer Stadtteil Neuschloß im Kreis Bergstraße in Hessen.

Beschreibung

Erbaut wurde das Jagdschloss durch Friedrich den Siegreichen. Es wurde anfänglich Jagdschloss Friedrichsburg oder nur Friedrichsburg genannt, später nach ersten Zerstörungen und Neu-, Um- und Ausbau als Neues Schloß bezeichnet.

Im Jahre 1468 wird das kurpfälzische Jagdschloss Friedrichsburg - später "Neuschloß" - erstmals urkundlich erwähnt. Erbaut wurde es von 1465 bis 68 [1].

1496 unterstützte der Kurpfälzische Kurfürst Phillip der Aufrichtige den Herzog Georg von Bayern-Landshut, der sein Testament auf Neuschloss aufsetzte und seine Tochter Elisabeth, die 1499 Phillips Sohn Ruprecht den Tugendhaften heiratete, zur Erbin bestimmte und damit dem Wittelsbacher Hausvertrag widersprach.[2]

In den Auseinandersetzungen der Bayrischen Fehde wird Friedrichsburg 1504 durch die Landgrafschaft Hessen zerstört[3]. Zwischen 1544 bis 1556 wurde es neu aufgebaut und erweitert und während des Dreißigjährigen Krieges letztmals stark zerstört.

Ein Teilabbruch erfolgte bereits 1701. 1705 wurde das Territorium wieder uneingeschränkter Besitz des Bischofs von Worms und seit diesem Zeitpunkt wurde es vom Ort Lampertheim als Steinbruch benutzt. Das dazugehörende Ackerland wurde zunächst wie bisher an Beständer verpachtet. Bis um 1800 wurden die Schlossreste fast komplett abgebaut. 1803 fiel das Gelände an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt.

Die Gemeinde Lampertheim kaufte das Schlossfeld im Jahre 1808 auf. Von 1829 bis 1927 nahm auf dem ehemaligen Schlossgelände die Chemische Fabrik Neuschloß ihre Produktion auf. Den 1927 erfolgten Abriss der Fabrikationsanlagen hat neben der ehemaligen Kantine und dem Direktionsgebäude nur der schon zum ehemaligen Schloss gehörige Wirtschafts- und Beamtenbau überdauert. Dieser, ein zweistöckiges Wohnhaus hatte einen polygonalem Treppenturm auf quadratischem Unterbau. Es bildet heute den Rest jener im 15. Jahrhundert entstandenen prächtigen Anlage. Die Gemeinde Lampertheim hat das Gebäude schließlich übernommen und in der Nachkriegszeit Wohnungen darin eingerichtet. Auf dem alten Schlossgelände ist seit 1950 eine Siedlung entstanden, die in den folgenden Jahrzehnten in mehreren Bebauungsphasen erweitert wurde und heute ein Stadtteil Lampertheims mit über 1440 Einwohnern ist.

Literatur

  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0. S. 225
  • Peter und Marion Sattler: Burgen und Schlösser im Odenwald, Verlag Edition Diesbach, Auflage 1/2004
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen II: Regierungsbezirk Darmstadt, Deutscher Kunstverlag, Auflage 1/2008

Einzelnachweise

  1. andere Quellen sprechen von 1465 bis 1470
  2. Hans Fenske: Handbuch der baden-württembergischen Geschichte: Bd. 2: Die Territorien im Alten Reich, Klett-Cotta, Stuttgart 1995, S. 284
  3. Felix Adam von Löwenthal: Geschichte des Baierisch Landshutischen Erbfolgkrieges ..., München 1792, S. 73