Caligula
Gaius Caesar Augustus Germanius, Römischer Kaiser, bekannt als Caligula oder "Stiefelchen"(12 - 41 n. Chr., regierte 37 - 41). Sohn des Germanicus und Agrippina der Älteren, durch die Mutter Urenkel von Kaiser Augustus, durch den Vater Urenkel von Augustus' Frau Livia.
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Caligulas Vater Germanicus war besonders bei den Soldaten sehr populär gewesen, da er sich um ihre Anliegen gekümmert hatte. Daher wurden die Sympathien, die Caligulas Vater entgegen gebracht worden waren, zunächst auf ihn übertragen. Außerdem war Caligula den Soldaten gut bekannt, als Sohn des Oberbefehlshabers über die römischen Truppen am Rhein war er in Heerlagern aufgewachsen. Die Soldaten ließen für den kleinen Jungen eine komplette Legionärsausrüstung anfertigen, einschließlich der genagelten Schuhe, caligae, woher sein Spitzname Caligula (Stiefelchen) herstamt.
In den ersten Monaten seiner Regentschaft machte sich Caligula auch weiter beim Volk beliebt. Er beschloss Steuersenkungen und veranstaltete große Feste und Spiele mit Wagenrennen, Tier- und Gladiatorkämpfen. Sein Vorgänger Tiberius hatte ihm durch gekonnte Finanzpolitik einen gewaltigen Staatsschatz hinterlassen. Durch seine Verschwendung war das Geld aber nach wenigen Monaten aufgebraucht. Auch in heutiger Währung hätte es sich wohl um Milliardensummen gehandelt. Trotzdem wollte Caligula auf seinen verschwenderischen Lebensstil nicht verzichten.
Der römische Historiker Sueton schreibt in seiner Caligula-Biographie "Bis hierhin vom Herrscher, ab jetzt muss vom Scheusal berichtet werden". Um die Löcher in der Staatskasse zu füllen erließ Caligula immer neue Gesetze mit denen er das Volk ausplündern konnte. So wurden zum Beispiel Testamente ungültig, wenn jemand behauptete, der Verstorbene hätte den Kaiser als Erben einsetzen wollen. Weiter habe Caligula zur Vermehrung seiner Einkünfte sogar ein kaiserliches Bordell errichten und durch Ausrufer auf den Marktplätzen dafür werben lassen.
Neben seiner Verschwendungssucht entwickelte Caligula auch immer mehr Anzeichen einer Geisteskrankheit. So hielt er sich für einen Gott. Auch fand er immer mehr Gefallen daran, Herr über Leben und Tod seiner Untertanen zu sein und nützte dieses reiflich aus. So schickte Caligula einmal bei einer Tierhetze unschuldige Zuschauer in die Arena, weil nicht genügend verurteilte Verbrecher vorhanden waren.
Sein größter Fehler war es, den Soldaten den Sold zu kürzen. Daher entstand Unmut unter den Soldaten. Und so wurde Caligula schließlich von Mitgliedern der Prätorianergarde anlässlich eines Festes getötet.