Willmore-Energie
Willmore-Energie ist in der Differentialgeometrie eine Größe, die die Energie von im Raum eingebetteten Flächen misst.
Definition
Für eine glatte Immersion einer kompakten orientierten Fläche mit mittlerer Krümmung definiert man die Willmore-Energie
- .
Motivation
Minimalflächen im sind per Definition Flächen, deren mittlere Krümmung verschwindet: .
Aus dem Maximumprinzip folgt, dass es im keine kompakten Minimalflächen ohne Rand gibt. Stattdessen sucht man nach geschlossenen Flächen, welche die Willmore-Energie minimieren.
Variante
Gelegentlich wird die Willmore-Energie auch durch
mit der Gauß-Krümmung definiert.
Weil nach dem Satz von Gauß-Bonnet
gilt, unterscheiden sich die beiden Definitionen nur durch eine (von der Topologie der Fläche abhängende) Konstante.
Sphären
Eine runde Sphäre von beliebigem Radius hat Willmore-Energie . Eine elementare Anwendung der Ungleichung zwischen arithmetischem und geometrischem Mittel (zusammen mit dem Satz von Gauss-Bonnet) zeigt, dass für jede andere Sphäre die Willmore-Energie größer als ist.[1]
Tori
Clifford-Tori haben Willmore-Energie .
Tom Willmore vermutete 1965[2], dass für jede Fläche vom Geschlecht die Ungleichung
gilt. Ein Beweis dieser Vermutung wurde im Februar 2012 von Fernando Codá Marques und André Neves angekündigt.[3]
Literatur
- ↑ Die Willmore-Vermutung nach Marques und Neves
- ↑ T.J.Willmore: Note on embedded surfaces An. Sti. Univ. Al. I. Cuza Iasi, N. Ser., Sect. Ia 11B, 493-496 (1965)
- ↑ Fernando Codá Marques, André Neves: Min-Max theory and the Willmore conjecture