Borsdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 21′ N, 12° 32′ O keine Zahl: 129,553 | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Leipzig | |
Höhe: | 129,553 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,64 km2 | |
Einwohner: | 8209 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 525 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04451 | |
Vorwahl: | 034291 | |
Kfz-Kennzeichen: | L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR | |
Gemeindeschlüssel: | 14 7 29 060 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausstraße 1 04451 Borsdorf | |
Website: | www.borsdorf.de | |
Bürgermeister: | Ludwig Martin (CDU) | |
Lage der Gemeinde Borsdorf im Landkreis Leipzig | ||
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Borsdorf ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde im Landkreis Leipzig in Sachsen. Sie gehört zum Grünen Ring Leipzig.
Geografie
Lage
Borsdorf liegt in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Leipzig (im Westen) und Machern (im Osten). Das Gemeindegebiet wird von dem Fluss Parthe durchzogen, welcher bei Hochwasser gelegentlich den örtlichen Park überflutet.
Ortsteile
Neben Borsdorf gehören die folgenden Ortsteile zur Gemeinde:
Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1267 und ist zu finden im Merseburger Domstift. Damals wurde der Ort noch Borsdorph genannt.
Im Jahr 1929 wurden das Rathaus und das Feuerwehrhaus eingeweiht.
Ab 1952 gehörte Borsdorf zum Kreis Leipzig-Land, der bis 1994 (ab dem 3. Oktober 1990 als Landkreis Leipzig) bestand. Vom 1. August 1994 bis zum 31. Dezember 1998 gehörte es zum Landkreis Leipziger Land und ab dem 1. Januar 1999 zum Muldentalkreis. Zum 1. August 2008 wurde der Muldentalkreis mit dem bisherigen Landkreis Leipziger Land zum neuen Landkreis Leipzig zusammengefasst.
Am 1. Juni 1973 wurde der Ort Zweenfurth[2], am 1. Januar 1999 Panitzsch mit dem 1921 eingegliederten Cunnersdorf eingemeindet.[3]
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1 Borsdorf mit Zweenfurth
2 Borsdorf mit Zweenfurth, Panitzsch und Cunnersdorf
Politik
Der Gemeinderat der Gemeinde Borsdorf hat insgesamt 18 Mitglieder. Bei der letzten Wahl im Juni 2009 verteilten sie sich wie folgt auf die Parteien:
CDU | Freie Wählergemeinschaft '94 | Freie Panitzscher Wählergemeinschaft | Die Linke | SPD | Gesamt | |
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2009 | 8 | 4 | 3 | 2 | 1 | 18 |
Sehenswürdigkeiten
- Barocke Kirche Panitzsch (mit romanischen Taufstein, barocken Taufengel und spätbarocker Flemmingorgel von 1785)
- Zweenfurther Kirche
Gedenkstätte
Vor der alten Schule erinnert ein Denkmal an die Ärztin Margarete Blank, die nach 1933 den Widerstand gegen das NS-Regime unterstützte, ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter mit Medikamenten versorgte und Nachrichten von "Feindsendern" weitergab. Sie wurde denunziert und 1945 in Dresden ermordet. Die Grundschule in Panitzsch trägt ihren Namen. Ihr ehemaliges Wohn- und Praxishaus in der Margarete-Blank-Straße wurde 1975 als Gedenkstätte eingerichtet und 1993 denkmalsgerecht saniert. Eine ständige Ausstellung informiert dort über ihr Leben, aber auch über die Situation in den ehemaligen KZ-Außenlagern und Zwangsarbeiterlagern. Ein Förderverein kümmert sich seit 1996 um die weitere Entwicklung der Gedenkstätte.
Verkehr

Noch 91 Kilometer bis Dresden
Durch Borsdorf verläuft die B 6 (hier ursprünglich: Via Regia), auf der Ost-West-Achse.
Die Gemeinde liegt im Gebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV); Borsdorf liegt mit seinen Ortsteilen Cunnersdorf, Panitzsch und Zweenfurth sowie den Städten Brandis und Taucha in der Tarifzone 168. Ein Anschluss an das Schienennetz besteht seit dem 12. November 1837. Der Bahnhof Borsdorf liegt an den Bahnstrecken Leipzig–Dresden sowie Borsdorf–Coswig; er ist heute ein Regionalbahnhof und Verkehrshalt folgender Linien:
- MRB11 (Leipzig-Wurzen-(Oschatz))
- RE50 SAXONIA (Leipzig-Wurzen-Oschatz-Riesa-Coswig-Dresden)
- RB110 (Leipzig-Borsdorf-Grimma-Döbeln-Nossen-(Meißen))

Durch die LeoBus GmbH, einem Tochterunternehmen des LVB-Konzerns, ist Borsdorf mit den Linien 172, 173 und 175 angebunden. Die Linie 172 verkehrt nur montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit (HVZ) mit einzelnen Fahrten, sie dient vorrangig dem Schülerverkehr zwischen Borsdorf und Leipzig-Engelsdorf. Die Linie 173 ist eine Hauptlinie und verbindet Borsdorf mit dem Ortsteil Panitzsch und der Stadt Taucha; sie ist montags bis freitags von 5 Uhr bis 19 Uhr im Einsatz. Die Linie 175 verbindet Borsdorf mit dem Leipziger Stadtteil Sommerfeld und der Stadt Taucha, über Panitzsch, Cunnersdorf, Sehlis und Taucha-Dewitz. Die Linie 175 verkehrt nur montags bis freitags in der HVZ. Die Linien 173 und 175 sind am Bahnhof Borsdorf auf die MRB11 und die RB110 ausgerichtet.
Durch die Personenverkehrsgesellschaft Muldental mbH (PVM) ist Borsdorf mit den Buslinien 684 und 691 erreichbar. Die Linie 684 verbindet Borsdorf mit Beucha und Brandis, ihre Einsatzzeit liegt analog der Buslinie 172. Die Linie 691 verkehrt nur montags bis samstags zwischen Leipzig und Wurzen mit einzelnen Fahrten; ihr Verlauf ist weitgehend parallel zur MRB11.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hugo Oehmichen (1843–1932), Maler
- Christoph Höhne (* 12. Februar 1941), Leichtathlet und Olympiasieger
- Sarah Klier (* 2. Oktober 1990, Zwei Minuten vor Mitternacht), letztes geborene Kind der DDR vor der Wiedervereinigung
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- August Bebel (1840–1913), sozialistischer Politiker und Mitbegründer der SPD, lebte von 1881 bis 1890 in Borsdorf. An ihn erinnert noch eine Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Leipziger Straße 1.
- Wilhelm Liebknecht (1826–1900), gemeinsam mit August Bebel in Borsdorf
- Margarete Blank, Ärztin, lebte und praktizierte von 1930 bis 1945 im heutigen Ortsteil Panitzsch
- Dr.Gottfried Schille (1929–2005), ab 1961 Pfarrer in Borsdorf und Dozent für Neues Testament am Theologischen Seminar in Leipzig
Literatur
- Borsdorf, Porsdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 1. Band. Schumann, Zwickau 1814, S. 461.
Weblinks
- Borsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Internetauftritt der Gemeinde Borsdorf
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999
- ↑ vgl. Borsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ http://www.borsdorf-online.de/borsdorf/rathaus/gemeinderat.php4