Quick Response
Quick Response ist eine Strategie mit dem Ziel schneller auf die Marktentwicklung reagieren zu können. Sie baut auf einer Kooperation zwischen Einzelhandel, Distributoren und Produzenten auf und soll sowohl den Informations-, als auch den Warenfluß beschleunigen.
Quick Response führt zu einer Minimierung der Reaktionszeit auf unvorhergesehene Änderung der Nachfrage, sowie zu einer Reduktion der Lagerbestände in der gesamten Lieferkette. Der permanente Informationsaustausch wird durch die Verknüpfung der Informationssysteme erreicht. Meist wird hiezu der EDI-Standard eingesetzt.
QUICK RESPONSE
Definition und Einleitung
Quick Response ist vor allem für Unternehmen geeignet, deren Produkte eine schwankende Nachfrage haben, technisch komplex oder neu auf dem Markt einzuführen sind.
Nestlé SA und Levis Strauss & Co. sind nur zwei Beispiele für Organisationen, die Quick Response implementiert haben, um ihre Effizienz zu steigern. Systeme werden unter anderem von SAP AG, Logility Inc. und GlobeRanger Corp. angeboten.
Vorteile
Ein Unternehmen, dass Quick Response implementiert hat, profitiert unter anderem von folgenden Vorteilen: 1. Reduktion der Durchlaufzeiten um 80-95% 2. Reduktion der Produktionskosten um 15-30% 3. Verbesserung der zeitgerechten Lieferleistung von 60 auf 99% 4. Reduktion von Abfall und Nacharbeit um 80% und mehr
Weitere Vorteile durch den Vergleich von Quick Response mit Lean Production oder JIT-Verfahren: • Die grundlegende Unterscheidung besteht in der zeitbezogenen Denkweise: alle Prinzipien und Strategien von Quick Response sind auf die Reduktion der Durchlaufzeiten ausgerichtet. Im Gegensatz dazu versuchen die traditionellen Politiken Verschwendung zu reduzieren. • Dadurch wird das Management befähigt, ein einziges Ziel für die gesamte Organisation zu kommunizieren, auf das sämtliche Politiken auszurichten sind. • Quick Response ist eine unternehmensweite Strategie, während JIT und Lean Production sich vornehmlich auf Bereiche Fertigung und Beschaffung konzentrieren. • Die positiven Aspekte von Push- und Pull- Strategie werden situationsabhängig kombiniert. • Die Reaktion auf Schwankungen wird auf bestimmten Märkten als Chance gesehen, Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Hingegen versuchen JIT- und Lean-Verfahren lediglich, Schwankungen zu eliminieren. Quick Response schafft somit eine effektive Organisationsstruktur, um mit gegebenen Situationen umzugehen und Märkte zu versorgen.
Nachteil
Trotz der offensichtlichen Vorteile in der Anwendung sehen sich einige Manager mit Problemen der Implementierung der Quick Response-Strategie konfrontiert.
Implementierung von Quick Response
Ein unternehmensweites Verständnis der Grundlagen muss gegeben sein, was bedeutet, dass jedes Organisationsmitglied wissen muss, was Quick Response bedeutet, warum es notwendig ist und wie es funktioniert. Weiters ist die Politik in allen Bereichen, auf allen Ebenen einzuführen. Die Implementierung sollte nicht durch eine schlagartige Reorganisation der gesamten Unternehmung erfolgen, sondern schrittweise. Empfohlen ist die Fokussierung auf ein Marktsegment, wo die Chance besteht, dass ein kleiner Teil der Organisation den Markt während der Reorganisation versorgen kann. So können Risiken und Investitionen minimiert werden, während der Lernprozess im ganzen Unternehmen abläuft. Die Reduktion der Durchlaufzeiten kann nicht als Taktik durchgeführt werden, sondern muss als Quick Response-Strategie von der Führung geleitet werden. Um die gewünschten Ziele zu erreichen müssen Unternehmen traditionelle Vorgehensweisen ändern und organisationale Strukturen neu definieren.
Literatur
- Rajan Suri: Quick Response Manufacturing – A Company Wide Approach to reducing Lead Time ISBN1563272016 - D. Ahlert/ J. Becker/ R. Olbrich: Informationssysteme für das Handelsmanagement ISBN354063584X - Thomas Rümenapp: Strategische Konfiguration von Logistikunternehmen ISBN3824477572
Weiterführende Links
1. Quick Response Quick Study 2. Quick Response Manufacturing