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Al Gore

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Albert (Al) Gore (* 1948) ist ein US-amerikanischer Politiker.

Gore ist Mitglied der Demokraten. Von 1984 bis 1993 war er Senator des Bundesstaates Tennessee, vom 20.1.1993 bis zum 20.1.2001 war Gore Vizepräsident unter Präsident Bill Clinton.

Al Gore und das Internet

Am 9. März 1999 wurde Al Gore von Wolf Blitzer (CNN) interviewt. Während dieses Interviews sagte Gore: "During my service in the United States congress I took the initiative in creating the Internet." (dt: "Während meiner Amtszeit im US-Kongress ergriff ich Initiative in der Schaffung des Internets"). Diese Aussage sorgte erst für keine Überraschungen, und keiner der Journalisten, die über das Interview berichteten, beachtete die Aussage.

Erst zwei Tage später begann die Republikanische Partei Pressemeldungen herauszugeben, in denen sie Gore für seine Behauptung, das "Internet erfunden zu haben", anprangerte. Nicht nur in den konservativen Medien, sondern auch bei den Internet-Geeks wurde "Al Gore said he invented the Internet!" schnell ein Renner.

Die Pressemitteilungen enthielten ganz korrekt den Hinweis, dass das ARPANET, der Vorgänger des Internets, schon 1971 bestand, lange bevor Gore für den Kongress kandidierte.

Jedoch war das ARPANET ein relativ kleines privates Projekt von Universitäten, während das Internet ein privatwirtschaftliches Projekt von gigantischem Ausmaß ist. Gores Aussage bezog sich auf ein Gesetz von 1990, das die Entwicklung eines "Informations System Highway" für den wissenschaftlichen und erzieherischen Sektor fördern sollte. Das Gesetz hatte damit einen sehr großen Einfluss auf das Wachstum des damals noch kleinen Internets.

Am 28. September 2000 wurde dann von Vint Cerf und Robert E. Kahn, beide wichtige Persönlichkeiten in der Entwicklung des Internets, eine gemeinsame Email verbreitet. Die beiden nahmen Al Gore in Schutz und würdigten seine politische Unterstützung für die Entwicklung des Internets. Sie würdigten auch seine Arbeit als Vizepräsident der USA, in welcher er den staatlichen Einfluss auf das Internet verringerte und die Nutzung des Internets in staatlichen Institutionen und Schulen förderte.

Leider wird Al Gores Aussage ihm immer noch zu negativ angerechnet, aber er nimmt es mit Humor und sagte in der TV-Show von David Letterman "I gave you the Internet, and I can take it away!".

Präsidentschaftskandidatur 2000

Im Jahr 2000 bewarb sich Gore um die Nachfolge Clintons als Präsidentschaftskandidat der Demokraten.

Obwohl er 48,4 % der Stimmen erhielt und sein Gegenkandidat George W. Bush lediglich auf 47,9 % der Stimmen kam, wurde George W.Bush am 20.1.2001 als Nachfolger Clintons vereidigt.

Dem vorausgegangen war ein beispielloser Wahlkrimi, welcher der Präsidentenwahl vom 2.11.2000 folgte.

Trotz seines US-weiten Stimmenvorsprungs konzentrierte sich die Entscheidung auf den US-Bundesstaat Florida, da die Frage entscheidend ist, wieviel Wahlmännerstimmen ein Kandidat auf sich vereinen kann.

Für einen Sieg brauchten beide Kandidaten eine Mehrheit in dem Sonnenscheinstaat, um die entscheidenden Wahlmännerstimmen zu erlangen.

Jedoch bereitete das Auszählen der Stimmen erhebliche Schwierigkeiten, da die Stimmzettel unübersichtlich und die Zählmaschinen veraltet waren.

Interessanterweise gab es erhebliche Meinungsdifferenzen, wie lange die Stimmen nachgezählt werden dürften. Nach wochenlangem juristischen Tauziehen entschied der oberste Gerichtshof Floridas, dass eine weitere Nachzählung unzulässig sei, obwohl das Ergebnis nicht sicher war (letzten Zählungen zufolge lag Gore nur wenige Dutzend Stimmen hinter Bush).

So fielen die 25 Wahlmännerstimmen an Bush, der im wahlentscheidenden Wahlmännerkollegium 271 Stimmen erhielt, und Gore somit nur 267.

Trotz landesweit über 500.000 Stimmen Vorsprung war Al Gore somit der Verlierer der Wahl.

Im Sommer 2003 verzichtete er auf eine erneute Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen 2004.