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Alphonse de Neuville

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Alphonse de Neuville (spr. nöwil), (* 31. Mai 1836 in St.-Omer; † 20. Mai 1885 in Paris) war ein französischer Maler.

Neuville war kurze Zeit Schüler Picots, bildete sich aber hauptsächlich durch Selbststudium und im Atelier von Delacroix. Nachdem er 1859 mit einer Episode aus dem Krimkrieg debütiert, folgten 1861 die Gardejäger am Laufgraben des Mamelon Vert, 1864 der Straßenangriff von Magenta durch die Jäger und die Gardezuaven (Museum von St.-Omer), 1866 die Zuavenschildwache, 1867 die Schlacht von San Lorenzo in Mexiko und 1868 die Jäger zu Fuß, die Tschernaja durchwatend (Museum zu Lille). In der Zwischenzeit entstanden zahlreiche Illustrationen für Zeitschriften und für Guizots "Histoire de France.

Nachdem er den deutsch-französischen Krieg als Ingenieuroffizier mitgemacht hatte, begann eine zweite Periode seiner künstlerischen Tätigkeit, während welcher er, unterstützt durch seine glänzenden koloristischen Fähigkeiten und die Energie seiner dramatischen Schilderungskraft, sich schnell zu dem populärsten Kriegsmaler des jungen Frankreich emporschwang, welcher dem Ruhmbedürfnis und der Eitelkeit seiner Landsleute zu schmeicheln wußte und durch seine tendenziösen Darstellungen, auf welchen die Gegner immer die Rolle brutaler Barbaren, die Franzosen die Rolle ruhmreich Besiegter spielen, dem französischen Chauvinismus immer neue Nahrung verschaffte. Seine Hauptwerke in dieser Richtungsind:

  • Biwak vor dem Dorf Le Bourget (1872, Museum zu Dijon),
  • die letzten Kartuschen zu Balan (1873, in zahllosen Nachbildungen durch Kupferstich,Holzschnitt, Photographie etc. verbreitet),
  • der Kampf auf den Eisenbahnschienen (1874),
  • Angriff eines verbarrikadierten Hauses von Villersexel (1875),
  • preußische Gefangene in der Kirche von Villersexel, Le Bourget (1878, ebenfalls durch Nachbildungen weit-verbreitet),
  • das Panorama der Schlacht bei Champigny (mit Detaille),
  • der Kirchhof von St.-Privat am 18. August 1870 und
  • der Depeschenträger (1881).

Er hat auch zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen hinterlassen. Neuville starb am 20. Mai 1885 in Paris.

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