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Christian Ehrhoff

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Deutschland  Christian Ehrhoff

Geburtsdatum 6. Juli 1982
Geburtsort Moers, Deutschland
Spitzname Iceman
Größe 188 cm
Gewicht 90 kg

Position Verteidiger
Nummer #10
Schusshand Links

Draft

NHL Entry Draft 2001, 4. Runde, 106. Position
San Jose Sharks

Karrierestationen

bis 2003 Krefeld Pinguine
2003–2009 San Jose Sharks
2009–2011 Vancouver Canucks
seit 2011 Buffalo Sabres

Christian Ehrhoff (* 6. Juli 1982 in Moers) ist ein deutscher Eishockeyspieler auf der Position des Verteidigers, der seit Ende Juni 2011 bei den Buffalo Sabres in der National Hockey League unter Vertrag steht.

Karriere

Frühe Jahre

Christian Ehrhoff wurde in der Stadt Moers geboren und ist dort auch aufgewachsen. Als Beginn für das Interesse am Eishockey diente der Umstand, dass seine Schwester Eiskunstlauf betrieb und der zukünftige Verteidiger seine Schwester häufiger zur Eisbahn begleitete. Während der Trainingseinheiten der Schwester feilte Ehrhoff selber an seiner eigenen Lauftechnik. Als Ehrhoff anschließend im Fernsehen sein erstes Eishockeyspiel sah und mit seinen Eltern zu einem Spiel ging, wollte er selbst Eishockey spielen. Er bekam seine ersten Schlittschuhe schließlich im Alter von sechs Jahren geschenkt und begann das Eishockeyspielen bei der Juniorenabteilung der Krefeld Pinguine. Seine Lieblingsspieler der Kindheit waren Pawel Bure, den er vor allem wegen seiner läuferischen Qualitäten schätzte, Wayne Gretzky und als deutsches Vorbild Uwe Krupp.[1][2] Ehrhoff wurde in seiner frühen Jugend sowohl als Verteidiger als auch als Stürmer eingesetzt.[3]

In Deutschland (1999–2003)

Ehrhoff begann seine Profikarriere bei den Krefeld Pinguinen in der Deutschen Eishockey Liga. Der Linksschütze war in seiner ersten Saison per Förderlizenz für die Krefelder spielberechtigt, spielte aber hauptsächlich beim EV Duisburg unter dem Trainer Rico Rossi. In Duisburg erreichte er nach kurzer Zeit eine wichtige Stellung in der Mannschaft und war bei vielen Situationen, sowohl im Überzahl- als auch im Unterzahlspiel, auf dem Eis. Ein Jahr später konnte er sich bereits als Stammspieler bei den Pinguinen durchsetzen.[3][4]

Nach Abschluss der Spielzeit wurde er im NHL Entry Draft 2001 von den San Jose Sharks in der vierten Runde an insgesamt 106. Stelle ausgewählt. Nach dem Draft nahm Ehrhoff an Trainingseinheiten der San Jose Sharks teil, wurde allerdings früh am 11. September 2001 wieder zu den Krefeld Pinguinen zurückgeschickt.[5] Dort erreichte er in der Saison 2001/02 seine bis dato höchste Punkteausbeute mit sieben Toren und 17 Vorlagen für insgesamt 24 Punkte in 46 Spielen. Trotz dieser Leistungen konnte Ehrhoff ein Jahr später im Trainingscamp der Sharks 2002 noch nicht restlos überzeugen und kehrte für ein weiteres Jahr nach Deutschland zurück. Zu dieser Zeit war der General Manager der Sharks, Doug Wilson, bereits davon überzeugt, dass Ehrhoff fähig ist, in der darauffolgenden Saison in Nordamerika bleiben zu können.[6] Das letzte Jahr in Deutschland wurde insofern damit gekrönt, da Ehrhoff mit den Pinguinen im Frühjahr 2003 die Deutsche Meisterschaft gewann. Er erhöhte seine Punktbestleistung in einer Saison auf 27 Punkte, darunter waren zehn Tore und 17 Vorlagen. In 14 Playoff-Spielen konnte der Verteidiger drei Tore und sechs Vorlagen für sein Team beitragen. Nach dieser erfolgreichen Spielzeit entschied sich Ehrhoff, den endgültigen Sprung nach Nordamerika zu wagen.[4]

Ehrhoff im Trikot der San Jose Sharks

San Jose Sharks (2003–2009)

Zu Beginn seines Engagements bei den San Jose Sharks wurde der Verteidiger häufig zum Farmteam des Teams, den Cleveland Barons, in die American Hockey League (AHL) geschickt, setzte sich im Laufe der Spielzeit aber als sechster Verteidiger in San Jose durch und kam so auf 41 NHL-Spiele in seiner ersten Saison. Er wurde zudem zum NHL YoungStars Game eingeladen, bei dem die besten Rookies des Jahres gegeneinander antraten. Der Lockout in der Spielzeit 2004/05 führte dazu, dass Ehrhoff das gesamte Jahr bei den Cleveland Barons verbrachte, da er nicht wie viele seiner europäischen Kollegen in sein Heimatland zurückkehrte. So sammelte er ausreichend Spielpraxis auf den im Vergleich zu Europa kleineren nordamerikanischen Eisflächen. Er gehörte zu den besten Spielern der Barons und wurde daher für das AHL All-Star Classic nominiert. Mit 35 Punkten in 79 Partien war er der punktbeste Verteidiger des gesamten Teams und der fünftbeste Scorer der Barons überhaupt. Zum Start der Saison 2005/06 sah sich Ehrhoff wieder im NHL-Kader und etablierte sich in San Jose als Stammspieler. Er verbuchte 23 Punkte in 64 Spielen und präsentierte sich in den Playoffs besonders stark, als er acht Punkte in elf Spielen erzielte. In der Saison 2006/07 entwickelte sich Ehrhoff zu einem Spezialisten im starken Powerplay der Sharks und gehörte trotz der großen Konkurrenz im Verteidigungsverbund der Sharks zum Stammpersonal. Auch im darauffolgenden Spieljahr verbesserte der Deutsche trotz einiger Probleme zum Saisonbeginn vor allem im defensiven Bereich sein Spiel, wodurch er zunehmend mehr Eiszeit erhielt. Im darauffolgenden Sommer erhielt er daher, nachdem sein Vertrag ausgelaufen war und er deshalb als Restricted Free Agent galt, einen neuen Dreijahres-Vertrag zu verbesserten Konditionen, obwohl das Team als Folge eines Trainerwechsels in der Defensive umgebaut wurde.

Unter dem neuen Cheftrainer Todd McLellan füllte der Deutsche wieder eine etwas offensiver orientierte Rolle aus und verbesserte sein Spiel weiterhin. Am Ende der regulären Saison ging er mit der Mannschaft als punktbestes aller Teams in die Playoffs, wo die Sharks jedoch in der ersten Runde scheiterten. Als Folge des erneuten Misserfolges baute das Management das Team auf einigen Positionen abermals um. Diesem Umbruch fiel auch Ehrhoff zum Opfer, der Ende August 2009 gemeinsam mit Brad Lukowich an die Vancouver Canucks abgegeben wurde. Im Gegenzug erhielt San Jose die Nachwuchsspieler Daniel Rahimi und Patrick White.

Vancouver Canucks (2009–2011)

Ehrhoff als Spieler der Vancouver Canucks im Jahr 2010

Bei seinem neuen Verein in Vancouver wurde Ehrhoff schnell Stammspieler und entwickelte sich zu den offensivstärksten Verteidigern in der gesamten Liga. Seinen ersten Treffer im neuen Team schoss der deutsche Verteidiger am 5. Oktober 2009 in einer 3:5-Niederlage der Vancouver Canucks gegen die Columbus Blue Jackets.[7] Ein Monat später, am 20. November 2009, konnte Ehrhoff gegen die Colorado Avalanche sein erstes NHL-Spiel mit zwei Toren verbuchen, indem er außerdem eine Vorlage für sein Team beisteuerte.[8] Mit 44 Scorerpunkten und 14 Toren und einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 22:47 Minuten pro Spiel stellte Ehrhoff in der Saison 2009/10 neue persönliche Karrierebestmarken auf und führte mit diesen sämtliche Statistiken der Verteidiger der Canucks an. Mit 44 Scorerpunkte in einer Saison konnte Ehrhoff den Rekord für die höchste Punkteausbeute eines deutschen Verteidigers, den zu dieser Zeit Uwe Krupp innehatte, einstellen.[9] Zudem verbesserte er seine Plus/Minus-Bilanz von −12 in der Vorsaison auf +36, welche zusammen mit der Statistik von Daniel Sedin (ebenfalls eine Wertung von +36) den Teamrekord der Canucks von Pawel Wladimirowitsch Bure und Marek Malík um einen Punkt übertraf.[10] In den Playoffs 2010 erreichte der Abwehrspieler in 12 Spielen sieben Punkte, die Vancouver Canucks schieden gegen die späteren Stanley Cup-Sieger Chicago Blackhawks in der zweiten Runde der Playoffs schließlich aus. Ehrhoffs Leistungen wurden schließlich mit der Babe Pratt Trophy gewürdigt, die alljährlich an den besten Verteidiger im Kader der Canucks vergeben wird.

Diese Auszeichnung erhielt der gebürtige Moerser auch im Spieljahr 2010/11, als er seine Karrierebestmarke auf 50 Punkte schraubte und sich damit unter den zehn punktbesten Verteidigern der gesamten Liga widerfand. Die Canucks spielten ebenfalls eine gute Saison und gewannen in der regulären Saison die Presidents’ Trophy als erfolgreichstes Team der NHL. In den Playoffs scheiterten sie erst im Finale um den Stanley Cup an den Boston Bruins.

Buffalo Sabres (seit 2011)

Ehrhoffs Dreijahres-Vertrag, den er noch während seiner Zeit in San Jose unterzeichnet hatte, lief am Saisonende 2010/11 schließlich aus. Trotz Verhandlungen konnten sich beide Parteien nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Daraufhin transferierte Vancouver am 28. Juni 2011 seine bis zum 1. Juli exklusiven Verhandlungsrechte an die New York Islanders, die dafür ein Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2012 abgaben.[11] Auch die Verhandlungen mit den Islanders scheiterten, sodass diese am 29. Juni 2011 seine exklusiven Verhandlungsrechte im Austausch für ein Viertrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2012 zu den Buffalo Sabres transferierten.[12] Einen Tag später einigte sich Ehrhoff auf einen zehnjährigen Kontrakt mit den Buffalo Sabres. Er soll in dieser Zeit 40 Millionen US-Dollar verdienen. Dabei sind die Zahlungen seines Gehalts gestaffelt: In den ersten beiden Jahren verdient der Verteidiger pro Saison neun Millionen Dollar, in den Jahren drei bis sechs des Vertrags vier Millionen. Im siebten Jahr verdient Ehrhoff drei Millionen und in den letzten drei Vertragsjahren jeweils eine Million US-Dollar.[13] Ehrhoff gab an, dass er zunächst abwarten wollte, welche Auswahlmöglichkeiten bezüglich Teams und Gehalt er auf dem Free-Agent Markt haben würde. Als feststehendes Ziel strebte der deutsche Verteidiger einen Vertrag bei einem möglichen Aspiranten auf den Stanley Cup an. Als er das Angebot der Buffalo Sabres erhielt, sah er gute Chancen für seine sportlichen Ziele gegeben und stimmte dementsprechend den Vertragsbedingungen zu.[14][15][16]

Sein erstes Pflichtspiel als Verteidiger der Buffalo Sabres absolvierte Ehrhoff am 7. Oktober 2011 im Rahmen der NHL Premiere im finnischen Helsinki gegen die Anaheim Ducks. In diesem Spiel konnte er seinem Team bei einem Tor von Thomas Vanek eine Vorlage zum letztendlichen 4:1-Sieg beisteuern.[17] Den ersten eigenen Treffer erzielte der Deutsche am 18. Oktober 2011 gegen die Montréal Canadiens.[18] Ein Faustkampf gegen Gegenspieler Troy Brouwer bescherte dem gebürtigen Moerser am 31. Dezember 2011 in einem Spiel gegen die Washington Capitals seine erste Verletzung der Saison. Zur gleichen Zeit fehlten den Sabres, die in der Spielzeit 2011/12 von schweren Verletzungssorgen geplagt wurden, auch die Stammspieler Tyler Myers, Ville Leino, Corey Tropp, Tyler Ennis und Nathan Gerbe in der Startaufstellung. Die Verletzung von Ehrhoff wurde zunächst als schwer eingestuft,[19] der Verteidiger kehrte jedoch nach elf verpassten Saisonspielen am 24. Januar 2012 in das Team der Sabres zurück.[20][21] Nach der Verpflichtung von Alexander Sulzer in einem Tauschhandel der Sabres mit Ehrhoffs ehemaligem Team, den Vancouver Canucks, spielten die beiden deutschen Verteidiger von nun an in einem Verteidigungspaar zusammen. Beide Spieler kannten sich bereits durch die deutsche Nationalmannschaft, für die sie bei den Olympischen Winterspielen 2010 und der Weltmeisterschaft 2010 aufgelaufen waren. In einer Begegnung der Sabres gegen die Montréal Canadiens erreichte Christian Ehrhoff mit seiner Vorlage zu einem Treffer von Cody Hodgson am 21. März 2012 den Meilenstein von 200 Vorlagen in seiner NHL-Karriere.[22][23] In einer Partie gegen die Washington Capitals zog sich Ehrhoff die zweite Verletzung der Saison zu: Der Verteidiger kollidierte vor dem eigenen Tor Knie-an-Knie mit Gegenspieler Troy Brouwer zusammen; während Brouwer weiterspielen konnte, musste Ehrhoff den Rest des Spiels mit einem verletzen linken Knie aussetzen und verpasste zudem die letzten drei Spiele der Saison.[24][25][26] Obwohl Buffalo nach den gespielten 82 Partien der Saison 2011/12 88 Punkte vorzuweisen hatte, verpasste das Team des deutschen Verteidigers die Playoffs knapp. Am Ende sammelten die Sabres vier Punkte weniger als die Washington Capitals, die sich schließlich in der vorletzten Partie der Spielzeit den letzten Platz in der Endrunde sichern konnten. Trotz 24 Siegen in den letzten 32 Partien der Saison bedeutete die 2:1-Niederlage gegen die Philadelphia Flyers am 5. April 2012 für die "Säbel" das Ende der Saison.[25] Das Verpassen der Endrunde seines Klubs war für Ehrhoff das erste Mal in seiner gesamten NHL-Karriere: zuvor konnte er mit seinen beiden vorigen Teams die Playoffs Jahr für Jahr wieder erreichen.[27] Aufgrund des am 15. September 2012 begonnenen NHL-Lockout entschied sich der deutsche Verteidiger für eine Rückkehr zu seinem ehemaligen DEL-Team, den Krefeld Pinguinen.[28][29] Im Rahmen dieser Verpflichtung haben sich die Krefeld Pinguine dazu bereit erklärt eine Versicherungssumme von 20.000 Euro aufbringen, um Ehrhoff auflaufen zu lassen. Am 17. September 2012 bewilligte der Aufsichtsrat des Clubs die Finanzierung.[30]

International

Ehrhoff gab bei der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 1999, die in Füssen und Kaufbeuren stattfand, sein Debüt für eine Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes.[31] Der Verteidiger war auch im folgenden Jahr Bestandteil des Teams und nahm an der U18-Junioren-Weltmeisterschaft 2000 in der Schweiz teil. In diesem Turnier belegte die deutsche Auswahl am Ende den siebten Platz.[32] Wiederum ein Jahr später nahm Ehrhoff an der in Deutschland stattfindenden U20-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I teil, bei der das deutsche Team den Wiederaufstieg in die Top-Division verpasste.[33] Ehrhoff wurde bei der U20-Junioren-Weltmeisterschaft der Division I 2002, die an den Austragungsorten Kapfenberg und Zeltweg im Nachbarland Österreich stattfand, mit drei Toren und sieben Vorlagen punktbester Verteidiger des gesamten Turniers. Der zweitplatzierte Christoph Schubert, ebenfalls ein Verteidiger der deutschen Nationalmannschaft, konnte vier Tore und eine Vorlage vorweisen.[34] Zudem gelang im Gegensatz zum Vorjahr der Wiederaufstieg in die Top-Division.[35] In beiden Jahren, 2001 und 2002, war Christian Ehrhoff der Verteidiger mit den meisten Punkten aller Teams der Weltmeisterschaften und wurde am Ende beider Turniere als bester Verteidiger ausgezeichnet.[36]

Aufgrund seiner guten Leistungen in den Junioren-Nationalmannschaften wurde Ehrhoff 2002 in den Kader der A-Nationalmannschaft für die Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake Cityberufen. Er war zweitjüngster Spieler des gesamten Turniers und absolvierte insgesamt sieben Turnierspiele.[37] Obwohl die deutsche Nationalmannschaft als Außenseiter bei den Olympischen Winterspielen an den Start ging, erreichte die Auswahl das Viertelfinale, das die US-amerikanische Eishockeynationalmannschaft mit einem 5:0-Sieg für sich entschied.[38] Im gleichen Jahr Ehrhoff zudem an der Weltmeisterschaft 2002 teil, bei denen er in sieben Spielen fünf Punkte sammelte. Deutschland überstand die Gruppenphase, wurde aber im Viertelfinale durch Schweden mit 2:6 besiegt.[39] Auch im folgenden Jahr 2003 scheiterte die deutsche Mannschaft im Viertelfinale, Ehrhoff selbst konnte dabei keinen Scorerpunkt für die Nationalmannschaft beisteuern.[40] Nachdem der deutsche Verteidiger seine erste Saison in der NHL hinter sich hatte, spielte er beim World Cup of Hockey 2004.[41] Ein Jahr später kehrte Ehrhoff für die Nationalmannschaft zurück: bei der Weltmeisterschaft 2005 gab er eine Vorlage in sechs Spielen. Nachdem Deutschland sich mit dem vorletzten Platz am Ende der Weltmeisterschaft nicht für die Finalrunden qualifizieren konnte, gewann die Nationalmannschaft mit Ehrhoff eins der drei anschließenden Spiele der Relegationsrunde, mit diesem Abschneiden konnte das Absteigen in die Division I für das nächste Jahr aber nicht verhindert werden.[42]

Am 21. Dezember 2005 wurde Christian Ehrhoff zusammen mit seinem damaligen Mannschaftskollegen der San José Shars, Marcel Goc, für den Kader der Nationalmannschaft, der im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2006 auflaufen sollte, nominiert.[43] Das einzige Tor des Verteidigers beim Olympischen Turnier gelang ihm in einer 1:5-Niederlage gegen Kanada.[37], eine weitere Vorlage brachte ihm eine Ausbeute von insgesamt zwei Punkten in fünf Spielen. Deutschland konnte sich nicht für die Endrunde qualifizieren, da das Team kein Vorrundenspiel gewinnen konnte.[44] Seine bereits dritte Berufung in den Kader eines Olympiateams bekam Ehrhoff für die Olympischen Winterspielen 2010 in seiner damaligen Heimatstadt Vancouver. Ehrhoff gelangen in vier Spielen keine Scorerpunkte, war aber der Spieler mit der meisten Eiszeit des gesamten Teams.[45] Deutschland schied gegen Kanada mit einer 2:8-Niederlage bereits vor dem Viertelfinale aus.[46]

Nachdem die Vancouver Canucks aus den NHL-Playoffs 2010 ausschieden, konnte Ehrhoff in die Mannschaft für die gleichzeitig stattfindende Weltmeisterschaft nachrücken. Bei diesem Turnier war Deutschland der Austragungsort, in Mannheim und Köln wurden die Partien des Turniers ausgetragen. Da er erst nach dem Ausscheiden seines NHL-Teams zu der Nationalmannschaft stoßen konnte, verpasste er die ersten drei Spiele der Nationalmannschaft. In seinen sechs Spielen gelang es dem Verteidiger, ein Tor zu schießen und eine Vorlage zu geben.[47] Die Auswahl Deutschlands konnte überraschend das Halbfinale erreichen, in dem sie sich Russland geschlagen geben musste. In diesem Spiel gelang Ehrhoff seine einzige Vorlage, am Ende des Spiels wurde er als bester Spieler seines Teams geehrt.[48] Das Spiel um Platz 3 gegen die schwedische Auswahl verlor Deutschland mit 1:3 und verpasste somit die Bronzemedaille.[49] Der vierte Platz war aber dennoch die beste Platzierung seit 1953, als Deutschland die Silbermedaille gewinnen konnte. Wie bei den Olympischen Winterspielen 2010 war Ehrhoff auch bei diesem Turnier mit 23:34 Minuten pro Begegnung der Spieler mit der höchsten durchschnittlichen Eiszeit seines Teams. Er wurde zusammen mit Torhüter Dennis Endras ins All-Star-Team des Turniers berufen.[47]

Spielstil

Ehrhoff gilt als offensiv ausgerichteter Verteidiger, der das Spiel seines Teams nach vorne aufbaut. Häufig werden seine läuferischen Qualitäten gelobt, die ihm vor allem bei schnellen Spielzügen zugute kommen. Ehrhoffs harter Schuss, dem in früheren Jahren oft die Präzision fehlte, und sein guter Offensivdrang führten bei seinen bisherigen NHL-Teams zu langen Eiszeiten im Powerplay.[50] Ein häufig genannter Kritikpunkt in Ehrhoffs Spiel ist die Inkonsistenz im defensiven Spiel, die unter Druck in der Vergangenheit teils zu Fehlern führte.[51] Durch konstante Arbeit an seinem Defensivspiel erhielt Ehrhoff in den letzten Jahren aber auch in defensiven Situationen mehr Eiszeit.[50]

Privat

Christian Ehrhoff hat mit seiner Frau Farina zwei Töchter: Leni (geboren Mitte des Jahres 2009) und Milla (geboren Mitte 2011).[52][52] Ehrhoff unterhält bis heute eine enge Freundschaft mit seinem ehemaligen Teamkollegen aus den Zeiten bei den San José Sharks: Marcel Goc. Jedoch hat er auch mit anderen deutschen Spielern, die in der NHL tätig sind, wie Marco Sturm, Kontakt. Als bester Freund in Deutschland gibt der gebürtige Moerser Adrian Grygiel an, der zusammen mit Ehrhoff bei den Krefeld Pinguinen spielte. Bis heute verfolgt Ehrhoff die Ergebnisse seines damaligen Teams in der DEL.[53] Zwischen den Spielzeiten der NHL fliegt Ehrhoff mit seiner Familie zu seinen Angehörigen nach Deutschland. In Krefeld besitzt er noch immer eine Eigentumswohnung.[52] Ehrhoff gab in einem Interview an, dass er sich vorstellen kann, nach seiner NHL-Karriere wieder zurück nach Deutschland zu ziehen.[54]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre Saison Play-offs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1999/00 EV Duisburg Oberliga 41 3 12 15 50
1999/00 Krefeld Pinguine DEL 9 1 0 1 6 3 0 0 0 0
2000/01 EV Duisburg Oberliga 6 1 2 3 12
2000/01 Krefeld Pinguine DEL 58 3 11 14 73
2001/02 Krefeld Pinguine DEL 46 7 17 24 81 3 0 0 0 2
2002/03 Krefeld Pinguine DEL 48 10 17 27 54 14 3 6 9 24
2003/04 San Jose Sharks NHL 41 1 11 12 14
2003/04 Cleveland Barons AHL 27 4 10 14 43 9 2 6 8 11
2004/05 Cleveland Barons AHL 79 12 23 35 103
2005/06 San Jose Sharks NHL 64 5 18 23 32 11 2 6 8 18
2006/07 San Jose Sharks NHL 82 10 23 33 63 11 0 2 2 6
2007/08 San Jose Sharks NHL 77 1 21 22 72 10 0 5 5 14
2008/09 San Jose Sharks NHL 77 8 34 42 63 6 0 0 0 2
2009/10 Vancouver Canucks NHL 80 14 30 44 42 12 3 4 7 8
2010/11 Vancouver Canucks NHL 79 14 36 50 52 23 2 10 12 16
2011/12 Buffalo Sabres NHL 66 5 27 32 47
Oberliga gesamt 47 4 14 18 62
DEL gesamt 161 21 45 66 204 20 3 6 9 26
AHL gesamt 106 16 33 49 146 9 2 6 8 11
NHL gesamt 566 58 200 258 385 73 7 27 34 64

International

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Sp T V Pkt SM
1999 Deutschland U18-WM 6 1 2 3 6
2000 Deutschland U18-WM 6 0 1 1 20
2001 Deutschland U20-WM Div. I 5 1 3 4 6
2002 Deutschland U20-WM Div. I 5 3 7 10 10
2002 Deutschland Olympia 7 0 0 0 8
2002 Deutschland WM 7 2 3 5 4
2003 Deutschland WM 7 0 0 0 8
2004 Deutschland World Cup 4 0 0 0 2
2005 Deutschland WM 6 0 1 1 4
2006 Deutschland Olympia 5 1 1 2 4
2010 Deutschland Olympia 4 0 0 0 4
2010 Deutschland WM 6 1 1 2 0
Junioren gesamt 22 5 13 18 42
Herren gesamt 46 4 6 10 34

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Einzelnachweise

  1. My Journey to the NHL - Christian Ehrhoff. canucks.nhl.com, abgerufen am 1. Juni 2011.
  2. Gunnar Meinhardt: Christian Ehrhoff - "Wir schreiben deutsche Eishockey-Geschichte". welt.de, abgerufen am 2. Juni 2011.
  3. a b Friedhelm Thelen und Jens Wilke: Wie Ehrhoff und Seidenberg zu dem wurden, was sie sind. hockeyweb.de, abgerufen am 17. Juli 2011.
  4. a b Christian Ehrhoff Biographie. portal.krefeld-pinguine.de, abgerufen am 17. Juli 2011.
  5. Transactions. portal.nytimes.com, abgerufen am 17. Juli 2011.
  6. Ross McKeon: Sharks GM Wilson touts signings of 2001 draftees. articles.sfgate.com, abgerufen am 17. Juli 2011.
  7. Blue Jackets embarrass goalie Luongo, beat Canucks 5-3. usatoday.com, abgerufen am 1. März 2012.
  8. 2009-2010 Regular Season Statistics. canucks.nhl.com, abgerufen am 1. März 2012.
  9. Derek Jory: The Goods: Sweet Sedins. canucks.nhl.com, abgerufen am 1. März 2012.
  10. Career and Single-Season Leaders. canucks.nhl.com, abgerufen am 1. März 2012.
  11. Canucks trade Ehrhoff's rights to Islanders for fourth-round pick. NHL.com, abgerufen am 1. Juli 2011.
  12. Islanders trade Ehrhoff's rights to Sabres. NHL.com, abgerufen am 1. Juli 2011.
  13. Ehrhoff agrees to contract with Sabres. NHL.com, abgerufen am 1. Juli 2011.
  14. Ehrhoff agrees to 10-Year, $40 Million Deal with Sabres. TSN.ca, abgerufen am 1. Juli 2011.
  15. Ehrhoff nach Buffalo. sueddeutsche.de, abgerufen am 5. Juli 2011.
  16. John Vogl: Ehrhoff signing sends a message - Sabres becoming a destination team. buffalonews.com, abgerufen am 17. Juli 2011.
  17. Sabres 4, Ducks 1. sabres.nhl.com, abgerufen am 5. Februar 2012.
  18. Sabres 3, Canadiens 1. sabres.nhl.com, abgerufen am 5. Februar 2012.
  19. Christian Ehrhoff injured in fight. espn.go.com, abgerufen am 29. März 2012.
  20. Christian Ehrhoff #10 - D. tsn.ca, abgerufen am 29. März 2012.
  21. Sabres demote Brayden McNabb to AHL. espn.go.com, abgerufen am 29. März 2012.
  22. Kevin Snow: Sabres 3, Canadiens 0. sabres.nhl.com, abgerufen am 25. März 2012.
  23. Zachary Zielonka: Canadiens vs. Sabres Recap: Miller and Hodgson Lead Sabres To Victory. diebytheblade.com, abgerufen am 25. März 2012.
  24. Sabres' Christian Ehrhoff injured vs. Caps. nhl.com, abgerufen am 11. April 2012.
  25. a b Sabres lose D Christian Ehrhoff to knee injury. nhl.com, abgerufen am 11. April 2012.
  26. Sabres D Ehrhoff expected to miss final 3 games. nhl.com, abgerufen am 11. April 2012.
  27. Christian Ehrhoff Interview (4/9/12). sabres.nhl.com, abgerufen am 11. April 2012.
  28. Europa buhlt um Eishockey-Stars. spiegel.de, abgerufen am 18. September 2012.
  29. Ehrhoff in Krefeld: Rückkehr "der logische Schritt". sport1.de, abgerufen am 18. September 2012.
  30. Aufsichtsrat der Krefeld Pinguine bewilligt Finanzierung der Versicherungssumme für Christian Ehrhoff. Krefeld Pinguine, abgerufen am 18. September 2012.
  31. IIHF World U18 Championships. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  32. 2000 IIHF World Junior Championship Pool A. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  33. 2001 IIHF World U20 Championship. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  34. 2002 IIHF World U20 Championship Div I Topscorer. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  35. 2002 IIHF World U20 Championship Div I Final Ranking. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  36. Oliver Janz: German Draftee Situation, Part 2. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  37. a b Derek Jory: The Olymians: Ehrhoff. canucks.nhl.com, abgerufen am 30. März 2012.
  38. 2002 Olympic Winter Games Men´s Competition. Results and Schedule. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  39. 2002 IIHF World Championship Playoff Round. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  40. 2003 IIHF World Championship Playoff Round. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  41. World Cup of Hockey - Team Germany. espn.go.com, abgerufen am 30. März 2012.
  42. 2005 World Championships Final Ranking. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  43. 2005 World Championships Final Ranking. oursportscentral.com, abgerufen am 30. März 2012.
  44. Olympics 2006: Schedule/Results/Rosters. hockeycanada.ca, abgerufen am 30. März 2012.
  45. Olympics 2006: Schedule/Results/Rosters. olympic.org, abgerufen am 30. März 2012.
  46. Canada calms panic with a rout of Germany. cbc.ca, abgerufen am 30. März 2012.
  47. a b Ehrhoff a star. canucks.nhl.com, abgerufen am 30. März 2012.
  48. World Championship 2010 - Best players per game. iihf.com, abgerufen am 30. März 2012.
  49. WHC: Czechs upset Russia for gold; Sweden takes bronze. tsn.ca, abgerufen am 30. März 2012.
  50. a b Karl Samuelson: Ehrhoff earning rave reviews on Canucks' defense. NHL.com, abgerufen am 23. Mai 2011.
  51. Player Bio - Christian Ehrhoff. The Hockey News, abgerufen am 23. Mai 2011.
  52. a b c Jack Tarver: Der Mann, den jeder Torwart fürchtet. faz.net, abgerufen am 18. September 2012. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Privat“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  53. Christian Ehrhoff im Hockeyweb-Interview. hockeyweb.de, abgerufen am 29. März 2012.
  54. Heribert Schmitt: Christian Ehrhoff, der Zehn-Millionen-Dollar-Mann. wz-newsline, abgerufen am 29. März 2012.

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