Geschichte Nordmazedoniens
Der heutige Staat Mazedonien umfasst den nördlichen Teil der historischen Region Makedonien.
Bis 1918
Bis zu den Balkankriegen von 1912/1913 gehörte Mazedonien zum Osmanischen Reich, danach zu Serbien.
Zur älteren Geschichte siehe Makedonien#Geschichte.
1918-1945
Innerhalb des ab 1918 bestehenden jugoslawischen Staates blieb es unter serbischer Kontrolle, die slawischen Bewohner des Landes wurden offiziell als Serben angesehen. Das Gebiet des heutigen Mazedonien bildete administrativ die Provinz "Vardarska banovina".
Während des Zweiten Weltkrieges wurde 1941 der größte Teil des Landes von dem mit den Achsenmächten verbündeten Bulgarien annektiert.
1945-1991
Die jugoslawischen Kommunisten unter Josip Broz Tito anerkannten während des Zweiten Weltkrieges eine eigenständige "(slawo-)mazedonische" Nation. Ab 1945 existierte eine Volksrepublik Mazedonien bzw. Sozialistische Republik Mazedonien innerhalb Jugoslawiens.
Seit 1991
Die Gründung des unabhängigen Staates Mazedonien 1991 führte zu schweren Spannungen mit Griechenland, das aufgrund des Namens - im Hinblick auf die gleichnamige griechische Provinz Makedonien- und bestimmer Staatssymbole (Stern von Vergina) einen Angriff auf die nationale Integrität Griechenlands sah - sowohl geographisch als auch geschichtlich. International ist die Republik deshalb vorläufig als Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) anerkannt und wurde unter dieser Bezeichnung auch 1993 in die UNO aufgenommen. Die damalige Flagge "Stern von Vergina" wurde nicht als Staatssymbol anerkannt. Erst seit 1995 ist die jetzige Fahne als Staatssymbol bei der UNO anerkannt. Gerade weil der Namen "Mazedonien" des Staates FYROM problematisch ist, wird seit 1995 (laut Abkommen zwischen Griechenlands und FYROM) über den Namen des Staates FYROM verhandelt unter UNO Aufsicht.
Über einige Jahre mußte das Land ein griechisches Handelsembargo ertragen,welches nicht gegen das EU-Recht verstoßen hat.
Um das Jahr 2000 herum kam es in Mazedonien erneut zu Spannungen, weil innerhalb der großen albanischen Minderheit Separationstendenzen ausbrachen. Ein Bürgerkrieg konnte bisher durch ausländische Truppenpräsenz verhindert werden (Operation Amber Fox).
Der junge Staat hat seit der formellen Unabhängigkeit vor allem unter dem Gegensatz des zwei Volksgruppen zu leiden. Die Albaner, die nach eigenen Angaben ein Drittel der Bevölkerung ausmachen (die Volkszählung von 2003 ergab genau 25 Prozent, wird aber teilweise angezweifelt), wünschen mehr Autonomie, die ihnen die slawisch-mazedonische Mehrheit nur schwer zugestehen kann. Dies führte zu bürgerkriegsähnlichen Kampfhandlungen im Westen des Landes, die teilweise auf die Hauptstadt übergriffen und nur durch internationale Vermittlung beendet werden konnten.
Das 2001 abgeschlossene Rahmenabkommen von Ohrid kam vor allem durch die Haltung von Präsident Boris Trajkovski zustande, der auch die Annäherung an die EU in Bewegung brachte.
Am 26. Februar 2004 stürzte das Flugzeug des Präsidenten Boris Trajkovski über Stolac in Bosnien-Herzegowina ab. Er war gerade auf dem Weg zu einer Geldgeberkonferenz in Mostar. Da Trajkovski im allgemeinen als sehr offen und als Garant für den Frieden im Land galt, wird dieser Unfall als schwerer Rückschlag gesehen. Ministerpräsident Branko Crvenkovski will diese Politik zwar weiterführen, doch die notwendig gewordenen Präsidentenwahlen am 14. April 2004 stellen das Land erneut vor einen Scheideweg. Vier Kandidaten stehen zur Wahl, einen eindeutigen Favoriten gibt es jedoch nicht, jedoch gilt als aussichtsreichster Kandidat Ministerpräsident Branko Crvenkovski, der sich für eine Annäherung Mazedoniens an die NATO und EU einsetzt.
Nach den vorläufigen Ergebnissen vom Abend des 14. April führt Crvenkovski mit ca. 50 % deutlich vor den anderen Konkurrenten. Der Oppositionskandidat Kadev hat demnach ca. 40 %, und der Rest teilt sich auf zwei albanische Kandidaten auf.
Siehe auch:
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