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Gezielte Tötung

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Gezielte Tötung ist ein feststehender Ausdruck und umfasst alle illegalen Versuche, Repräsentanten von als terroristisch bezeichneten Organisationen zu liquidieren. Neben geheimdienstlichen Einzelaktionen ist die gezielte Tötung, die als Staatsterrorismus zu werten ist, ein Bestandteil der Strategie innerhalb des Nahostkonfliktes und der Streitkräfte der Vereinigten Staaten von Amerika in Afghanistan und dem Irak. Diese illegalen Tötungen sind typisch für Diktaturen.

Ebenfalls zum Prinzip der gezielten Tötung können verschiedene teilweise erfolgreiche Aktionen der UdSSR und der USA gezählt werden. So führte die ehemalige UdSSR einen Anschlag auf Trotzki wegen seiner Aktionen gegen Stalin aus dem Exil heraus durch, der KGB verübte den so genannten Regenschirmmord in London und die USA führte einen Anschlag auf Gaddafi und Raketenangriff im Jemen durch. Eine andere Form ist der amerikanische Versuch einen langwierigen Krieg durch die Ausschaltung des damaligen irakischen Herrschers Saddam Hussein am 20. März 2003 zu verhindern.

Israel, das seit dem Ausbruch der al-Aqsa-Intifada diese Strategie des Staatsterrorismus auf Führer von Hamas und anderen Gruppen anwendet, verweist auf Aspekte der Notwehr. Es wird der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgeworfen, nicht gegen jene Gruppen vorzugehen, die für den Tod israelischer Zivilisten verantwortlich seien. Ziel sei weiterhin die juristische Verfolgung und, im Falle einer Nichtdurchsetzbarkeit, die Abwendung von Gefahr.

Es ist innerhalb der israelischen Politik umstritten, welche Konsequenzen diese Strategie birgt. Kritiker Ariel Sharons verweisen auf die zunehmende Radikalisierung der palästinensischen Gesellschaft, während von der israelischen Armee angefertigte Studien mittelfristig eine Zurückdrängung des Einflusses der Hamas sehen. Gleichzeitig mehren sich Stimmen aus der politischen Rechten, die auch die gezielte Tötung Jassir Arafats fordern.

International lehnt die Mehrheit der Staaten diese Maßnahmen ab; sie seien mit dem Gedanken des Rechtsstaats kaum zu vereinbaren, da dem Opfer jede Möglichkeit der Verteidigung gegen die begründenden Anschuldigungen fehle.

Ranghöchste Person dieser Gruppen war Ahmed Jassin, der im März 2004 bei einem Angriff der israelischen Armee getötet wurde.

Siehe auch: Tyrannenmord, Enthauptungsschlag