Zum Inhalt springen

Adendorf (Wachtberg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2012 um 03:14 Uhr durch Update (Diskussion | Beiträge) (Geschichte: Amt --> Bürgermeisterei). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Adendorf
Gemeinde Wachtberg
Koordinaten: 50° 37′ N, 7° 4′ OKoordinaten: 50° 36′ 51″ N, 7° 3′ 47″ O
Höhe: 200 m ü. NN
Fläche: 7,11 km²
Einwohner: 1611 (30. Juni 2009)
Bevölkerungsdichte: 227 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1969
Postleitzahl: 53343
Vorwahl: 02225
Adendorf (Nordrhein-Westfalen)
Adendorf (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Adendorf in Nordrhein-Westfalen

Adendorf ist einer von 13 Ortsteilen der Gemeinde Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Bis zur kommunalen Neugliederung 1969 war Adendorf eine zum Amt Meckenheim gehörende Gemeinde im damaligen Landkreis Bonn.

Der Ort ist bekannt für seine traditionellen Töpferwaren ("Töpferort Adendorf").

Geographie

Geographische Lage

Adendorf liegt in der Voreifel südwestlich von Bonn unmittelbar an der Grenze zu Rheinland-Pfalz.

Nachbarorte und -gemeinden

Folgende Orte grenzen an Adendorf (sie werden im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend, genannt und gehören alle mit Ausnahme von Eckendorf und Gelsdorf, das im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz liegt, zum nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Dabei gehören die Ortschaften Meckenheim, Merl, Ersdorf und Altendorf zur Stadt Meckenheim): Merl, Villip, Klein-Villip, Arzdorf, Fritzdorf, Eckendorf, Gelsdorf, Ersdorf, Altendorf, Meckenheim

Geschichte

Die Besiedlung geht in vorgeschichtliche Zeit zurück, auf dem Lößfeld zwischen dem heutigen Ort Adendorf und der Burg Münchhausen wurde jungsteinzeitliche Werkzeuge ausgegraben, die auf eine zumindest vorübergehende Siedlung schließen lassen. Im Gebiet der heutigen Tongrube wurde im 20. Jahrhundert eine römische Villa rustica gefunden, von der heute keine Spuren mehr existieren. Dagegen ist die vorzeitliche Fluchtburg Trotzenburg nordöstlich des Dorfes als Bodendenkmal erhalten. Aus nachrömischer Zeit ist am Südrand des Dorfes der Hügel einer Motte erhalten, deren Vorburg heute den Schäfereihof bildet. In fränkischer Zeit gehörte in Adendorf der Hof Cumbe , von dem keine Spuren mehr existieren, nach schriftlichen Quellen dem Kloster Prüm. Zwischen 1510 und 1815 gehörten die drei Dörfer der Herrschaft Adendorf dem Geschlecht von der Leyen-Adendorf. Seit 1526 auch die vormals kurkölnische Zollburg Münchhausen bei Adendorf die bereits im Prümer Urbar von 893 erwähnt wird. 1669 konnte durch das Haus von der Leyen von den Herren von Jülich auch die Reichsunmittelbarkeit des Adendorfer Dingstuhl eingetauscht werden. Im 17. Jahrhundert wurden durch den Herrn Hugo Ernst von der Leyen Westerwälder Töpfer aus dem Raum Höhr-Grenzhausen zugekauft um die Adendorfer Tonlagerstätten wirtschaftlich zu nutzen. Zwischen 1806 und 1815 gehörte Adendorf zu dem kurzlebigen Rheinbund - Fürstentum des Hauses von der Leyen.

1815 fiel das Rheinland und damit auch Adendorf an Preußen. Das Dorf wurde Verwaltungssitz der Bürgermeisterei Adendorf im Kreis Rheinbach im Regierungsbezirk Köln der Provinz Jülich-Kleve-Berg, die 1822 mit der Provinz Großherzogtum Niederrhein zur Rheinprovinz zusammengelegt wurde. Die Bürgermeisterei wurde später nach Meckenheim verlegt. Bei der Volkszählung am 1. Dezember 1912 hatte die Gemeinde Adendorf 838 Einwohner.

Bei der Auflösung des Kreises Rheinbach 1932 kam Adendorf zum Landkreis Bonn. Am 1. August 1969 wurde die Gemeinde durch das Gesetz zur kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn (Bonn-Gesetz) mit den Gemeinden des Amtes Villip und den Gemeinden Arzdorf und Fritzdorf des Amtes Meckenheim zur neuen Gemeinde Wachtberg zusammengeschlossen[1], die zusammen mit den übrigen Teilen des gleichzeitig aufgelösten Landkreises Bonn (soweit nicht nach Bonn oder Wesseling eingemeindet) in den Siegkreis eingegliedert wurde, der seitdem Rhein-Sieg-Kreis heißt.

In Adendorf befinden sich die Burg Adendorf und die Burg Münchhausen, sowie die einzige Textilfabrik im Altkreis Bonn-Land.

Bevölkerungsentwicklung

Im Ortsteil Adendorf (einschließlich Klein-Villip) wohnten (incl. zweite Wohnsitze)

Jahr Einwohner
1969 1.221
1979 1.505
1989 1.493
1999 1.616
2002 1 1.650
2003 1 1.650
2004 1 1.664
2005 1 1.620
2006 1 1.649
2007 1 1.645
2008 1 1.650
2009 1 1.611
1 
jeweils 30. Juni des Jahres, Quelle: Statistische Angaben im Haushaltsplanentwurf 2010 der Gemeinde Wachtberg

Schule

Adendorf ist Sitz der Gemeinschaftsgrundschule Adendorf (Schule am Wald). In den fünf Klassen werden derzeit 115 Schüler aus den Wachtberger Ortsteilen Adendorf, Arzdorf, Fritzdorf und Klein Villip unterrichtet. Der Verein Betreute Schulen Rhein-Sieg e.V. bietet an der Schule die Betreuung von Kindern im Rahmen einer Offenen Ganztagsschule an.[2]

Ortsvertretung

Vorsitzende der Ortsvertretung Pech ist Ursula Perkams (CDU), stellvertretender Vorsitzender Volker Gütten (CDU) (Stand:2010).

Literatur

Commons: Adendorf (Wachtberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  2. Gemeinschaftsgrundschule „Schule am Wald“ in Wachtberg-Adendorf