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Die Nibelungen (1966)

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Film
Titel Die Nibelungen
Produktionsland Deutschland, Jugoslawien
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1966 (Teil 1), 1967 (Teil 2)
Länge 91 (Teil 1); 88 (Teil 2) Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Harald Reinl
Drehbuch Harald G. Petersson, Harald Reinl, Ladislas Fodor
Produktion Artur Brauner, Götz Dieter Wulf
Musik Rolf A. Wilhelm
Kamera Ernst W. Kalinke
Schnitt Hermann Haller
Besetzung

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Die Nibelungen ist ein deutscher Spielfilm (1966, 1967) in zwei Teilen (1. Teil: Siegfried, 2. Teil: Kriemhilds Rache). Die zweiteilige Verfilmung schildert das Nibelungenlied als romantisches Liebesdrama.

Handlung

Siegfried tötet den Drachen Fafnir und badet in seinem Blut, was ihn unverwundbar macht bis auf eine Stelle am Rücken, auf die sich ein herabfallendes Blatt gelegt hatte. Anschließend erobert er vom Zwergenkönig Alberich den Nibelungenhort, stiehlt diesem eine Tarnkappe und reist mit König Gunther nach Island, um für diesen um Königin Brunhild zu werben. Als er in Burgund die schöne Kriemhild erblickt, buhlt er um sie und verspricht Kriemhilds Bruder Gunther seine Mithilfe bei dem Versuch, die Hand Brunhilds zu gewinnen. Durch eine Intrige Siegfrieds mit Hilfe einer Tarnkappe kann Gunther Brunhild im Wettkampf besiegen, jedoch verweigert sie ihm zunächst nach der Hochzeit das Eherecht, sodass Siegfried ein weiteres Mal Gunther helfen muss. Von beiden Absprachen wird Hagen Zeuge, schweigt jedoch zunächst. Doch Kriemhild, eifersüchtig auf Brunhilds Stand als Königin und die vermeintliche Nebenbuhlerin um Siegfrieds Herz, sät Zwietracht. Brunhild lässt daraufhin Siegfried von Gunthers Gefolgsmann Hagen ermorden. Kriemhild schwört Rache und begibt sich auf den Heimweg nach Xanten. Hagen und Gunther verabreden, Siegfrieds Sohn entführen und in einem Kloster erziehen zu lassen, damit er ihnen nicht eines Tages gefährlich werden kann. Durch einen Unglücksfall stirbt Siegfrieds Sohn bei dem Überfall von Hagens Schergen auf Kriemhilds Reisegruppe. Rüdiger von Bechlarn, ein langjähriger und guter Freund des burgundischen Hofes, findet Kriemhild und nimmt sie mit an die Donau, wo sie den mächtigen Hunnenkönig Etzel ("Attila") heiratet, um mit seiner Hilfe Rache nehmen zu können.

Mehrere Jahre später werden die Burgunder zur Taufe von Etzels und Kriemhilds Sohn auf die Etzelburg eingeladen. Neben Etzels Bruder Blodin versuchen auch andere Untergebene der Königin, die Burgunder zu provozieren und Hagen muss Blodin in Notwehr töten, was durch Rüdiger vor Etzel bezeugt wird und somit keine Folgen nach sich zieht. Bereits beim nächsten Versuch jedoch folgt ein in mehreren Etappen stattfindendes grausiges Gemetzel, bei dem Etzels und Kriemhilds Sohn von Hagen getötet wird. Als Etzel Vergeltung gegen Hagen sucht, entkommt er selbst nur knapp dem Tod. Sogar Rüdiger selbst muss gegen die Burgunder, denen er durch die Hochzeit seiner Tochter Hildegund mit Giselher verwandtschaftlich verbunden ist, kämpfen und fällt. Erst durch die Hand Dietrichs von Bern und seines Waffenmeisters Hildebrand werden die mittlerweile letzten Überlebenden - Hagen und Gunther - festgesetzt. Gunther verweigert bis zuletzt die Abstandnahme von Hagen und verblutet schwerverwundet vor den Augen Kriemhilds. Kriemhild erschlägt Hagen und nimmt sich daraufhin mit Hildebrands Hilfe das Leben, indem sie sich in Siegfrieds Schwert Balmung stürzt. Als einzige Mitglieder des ganzen Burgundertrosses dürfen Rüdigers Tochter Hildegund und der bei den Kämpfen geblendete Sänger Volker von Alzey zu Fuß den Heimweg antreten.

Hintergrund

Der Film wurde zum Teil in Berlin, Spanien (Ciudad Encantada, Cuenca), Island und Jugoslawien (Höhlen von Postojna, Festung von Smederevo) gedreht.

Aus den beiden Teilen wurde 1976 eine einteilige Fassung für die Wiederaufführung in den Kinos hergestellt, die zunächst unter dem Titel Die Nibelungen gezeigt wurde. Diese Version hatte eine Länge von 110 Minuten und lief 1982 als Das Schwert der Nibelungen erneut an.

Zwanzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs enthält das Skript kleine Spitzen gegen die Vereinnahmung der Nibelungensage durch den Nationalsozialismus. Die zeithistorische Polemik wird besonders deutlich, wenn Dietrich von Bern das Ende der Burgunder mit den Worten kommentiert: "So ergeht es Männern, die einem Mörder die Treue halten".

Synchronisation

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Siegfried Uwe Beyer Thomas Danneberg
Brunhild Karin Dor Renate Küster
Gunther Rolf Henniger Rolf Schult
Hagen von Tronje Siegfried Wischnewski Siegfried Wischnewski
Rüdiger Dieter Eppler Dieter Eppler
Etzel Herbert Lom Herbert Lom
Volker von Alzey Hans von Borsody Christian Rode
Giselher Mario Girotti Claus Jurichs
Gernot Fred Williams Claus Holm
Alberich Skip Martin Franz Nicklisch

In zweiten Teil (Kriemhilds Rache) war Christian Rode gleich zweimal zu hören: Als Dietrich von Bern sprach er sich selbst, außerdem synchronisierte er Hans von Borsody, der als Volker von Alzey zu sehen war.

Kritiken

  • "Bekannte Motive der Nibelungensage als Erzählmaterial für eine naiv-aufwendige, gelegentlich komisch anmutende Abenteuerserie im großen Bilderbuchstil. In der Rolle Siegfrieds - Felsbrocken und Gittertüren stemmend - der olympische Hammerwerfer Uwe Beyer." – Lexikon des internationalen Films [1]
  • "Kindliches Heroen-Kino: Siegfried spielt mit den Muskeln, ein hydraulisch betriebener Drache pufft Feuer aus der Düsen-Nase, Damen in Glanzpapier-Gotik schneiden Gesichter, und Burgunds wortkager Kriegerverein blickt ernst in die Runde." – Der Spiegel, 1966 [2]

Auszeichnungen

Weitere Verfilmungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films, Ausgabe 1990, Seite 2775
  2. zitiert nach: Ilona Brennicke/Joe Hembus: Klassiker des deutschen Stummfilms, München 1983, Seite 113