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Straße

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Eine Straße (von lateinisch [via] strata) ist ein begeh- und befahrbarer, glatter und meist befestigter und klassifizierter Landverkehrsweg, der von Fußgängern und verschiedenen Fahrzeugen, die im Gegensatz zu Schienenfahrzeugen glatte Oberflächen befahren, benutzt wird.

Allgemeines

Eine Straße in der Eifel

Unter Straßen versteht man im Allgemeinen die für den Verkehr ausgelegten Verkehrsflächen. Das schließt sämtliche Flächen mit unterschiedlichen Nutzungsarten ein: Fahrbahnen - häufig falsch als "Straße" bezeichnet -, Seitenstreifen, Parkstreifen, Gehwege, Radwege, Grünflächen, Sperrflächen, Verkehrsinseln usw.

Mit der Bezeichnung Wege werden die für den nicht motorisierten Verkehr ausgelegten Verkehrsflächen bezeichnet. Eine Ausnahme bilden hier die so genannten ländlichen Wege. Diese sind auch für den motorisierten Verkehr der Land- und Forstwirtschaft ausgelegt.

Im Bereich der Straßen und Wege unterscheidet man weiterhin die freie Strecke, die Ortsdurchfahrt, den Knotenpunkt und die Nebenanlagen.

Beim Straßenbau werden Straßen aus Asphalt, Beton, Pflaster oder aus unbefestigtem Material (beispielsweise Schotter) hergestellt.

Straßen werden nach Straßenkategorien unterteilt.

Dazu zählen zum Beispiel Autobahnen, Fernstraßen, Bundesstraßen, Landesstraßen, Staatsstraßen, Kreisstraßen und Gemeindestraßen, Land- und Forstwirtschaftliche Wege, eigenständig geführte Radwege, Fußwege, Kreisverkehrsplätze, Tunnel und Parkplätze.

Darüberhinaus kommt der Begriff noch in weiteren Bedeutungen vor:

Bezeichnung

Ortsstraßen haben in Deutschland meist Namen (Ausnahme Innenstadt Mannheim). Überlandstraßen und Autobahnen tragen Nummern. Sie werden in Kreis-, Landes-, Bundesstraßen und Autobahnen unterteilt. In Deutschland werden nur die Nummern der Bundesstraßen und Autobahnen dem Kraftfahrer signalisiert, nicht die der Kreis- und Landesstraßen.

Kulturelle Bedeutung der Bezeichnung von Fernstraßen

Bezeichnungen von Bundesstraßen und Autobahnen dienten als Namenspatron für zahlreiche Diskotheken in der Nähe dieser Straßen.

Geschichte

Es hat im Laufe der Geschichte viele Gründe gegeben, Straßen zu bauen: Sie boten Zugang zu Nahrung und Unterkunft, dienten als Routen für jahreszeitliche Wanderungen, für Wallfahrten oder für den Handel. Die Straßen, wie wir sie heute kennen, entwickelten sich aus Straßen des Altertums, den so genannten Altstraßen. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen führten zur Einführung von Fahrzeugen, was das Verkehrsaufkommen noch verstärkte. Im Zuge der gesellschaftlichen Differenzierung brauchte man Straßen auch für den Zugang zu Arbeit, Bildung und Unterhaltung. Jedoch waren militärische und staatspolitische Überlegungen häufigstes Motiv für den Straßenbau. Die ersten Militärfahrzeuge (Streitwagen) wurden um 2500 v. Chr. entwickelt. Von da an waren Straßen ein wichtiges Hilfsmittel bei Angriff und Verteidigung, und viele Herrscher verwendeten beträchtliche Mittel für ihren Bau und Unterhalt (siehe z.B. Maut). Fast alle Straßen bestanden aus notdürftig planierter, nackter Erde. Notwendigerweise waren diese bei Trockenheit sehr staubig und verwandelten sich bei Regen in Schlammtrassen. Die Römer, wie auch andere Hochkulturen, hatten gepflasterte Straßen gebaut. Wo diese noch vorhanden waren, wurden sie in Europa noch bis ins 19. Jahrhundert hinein benutzt. Der britische Ingenieur John McAdam hatte sich lange mit dem Straßenbau beschäftigt. Im Jahr 1815 ließ er bei Bristol die erste geschotterte Landstraße bauen. Das Straßenbett lag höher als die umgebenden Felder, damit das Regenwasser abfließen konnte, es hatte einen Unterbau aus grobem Schotter, darüber eine Lage aus kleineren Steinen und war mit Schlacke befestigt. Diese Konstruktion bewährte sich dermaßen gut, dass sie sich schnell in anderen Ländern verbreitete. Von dem Namen McAdam leitete sich das lange noch gebräuchliche Wort "Makadam" für diese Art Straßenbau ab.

In Mitteleuropa wurden die Altstraßen erst ab etwa 1850 von den Chausseen abgelöst, die dann zu den Straßen wurden, wie man sie heute kennt. Speziell in neuerer Zeit wurden auch "neue" Straßen erfunden, um sie touristisch besser vermarkten zu können. Es sind die Ferienstraßen, die oft auch Bezüge zu den Altstraßen haben.

Rechtschreibung

Ein sehr häufiger Fehler im Zusammenhang mit der Rechtschreibung ist es, Straße mit Doppel-S zu schreiben. Das ist jedoch, außer in der Schweiz, nach sowohl der alten als auch der neuen Rechtschreibung falsch.

Literatur

  • M. L. Lay: Die Geschichte der Straße. Vom Trampelpfad zur Autobahn. Campus Verlag, Frankfurt 1994

Siehe auch

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