Buckel-Täubling
Buckel-Täubling | ||||||||||||
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![]() Buckel-Täubling (Russula amara) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Russula amara | ||||||||||||
Kučera 1927 (nom. cons.) |
Der Buckel-Täubling (Russula amara, syn. R. caerulea) ist eine Pilzart aus der Familie der Täublingsverwandten. Er hat einen dunkelvioletten, deutlich gebuckelten Hut und ockergelbe Lamellen. Er schmeckt mild, aber seine Huthaut schmeckt bitter, nachdem man sie eine Weile gekaut hat. Man findet diesen Täubling recht häufig unter Kiefern.
Merkmale
Der Buckel-Täubling hat einen dunkel violetten bis weinrot-violetten oder blau-violetten Hut mit zitzenartigem Buckel. Sehr selten fehlt ein solcher Buckel. Der Hut misst zwischen 5 und 10 Zentimeter im Durchmesser. Die Oberfläche ist stark glänzend. Das Fleisch ist weiß und strömt einen schwach obstartigen Geruch aus und ist etwas bitter im Geschmack.
Die Lamellen sind bei jungen Exemplaren blass, verfärben sich mit dem Alter aber nach ocker. Sie sind alle etwa gleich lang und selten gabelig.
Der Stiel des Buckel-Täublings ist 5 bis 10 Zentimeter hoch und erreicht einen Durchmesser von 1,2 bis 3 Zentimeter. Er ist stets von rein-weißer Farbe.
Das Sporenpulver ist ockergelb. Die Sporen sind zwischen 8 und 10 Mikrometer lang und zwischen 8 und 9 Mikrometer breit. Sie sind rundlich und deutlich stachelig. Die Stacheln sind netzartig verbunden
Ökologie
Der Buckel-Täubling ist wie alle Täublinge ein Mykorrhizapilz, er ist streng an Kiefern (Pinus), vor allem an die Waldkiefer (Pinus sylvestris) gebunden. Er bewohnt Wälder auf stark bis mäßig trockenen Wälder, mit stark sauren, besonders mit Rohhumus- und Moderpaketen bedeckten Böden, die sandig und nährstoffarm sind. In Kalkgebieten kommt die Art nur auf tief abgesauerten Böden vor. Die Fruchtkörper erscheinen in Mitteleuropa von Juli bis Anfang November.
Verbreitung

Legende:
grün = Länder mit Fundmeldungen
weiß = Länder ohne Nachweise
hellgrau = keine Daten
dunkelgrau = außereuropäische Länder.
Der Buckel-Täubling ist in den gemäßigten Zonen Europas, Nordamerikas und Asiens verbreitet. In Deutschland ist er in der Mark Brandenburg besonders häufig. Im Jahr 1987 wurden erstmals kleine Bestände in Südafrika entdeckt, wahrscheinlich ist die Art dort eingeschleppt.[11]
Systematik
Die Art wurde 1801 von Christian Hendrik Persoon in seinem Werk Synopsis methodica fungorum als Agaricus caeruleus erstbeschrieben. Das Artepiphet caeruleus (lateinisch caeruleus = blau) ist von seiner Farbe abgeleitet. Im Jahr 1883 stellte Elias Magnus Fries in die Gattung Russula.
Infragenerische Systematik
Der Buckel-Täubling ist ein Vertreter der Untersektion Integroidinae, einer Untersektion die innerhalb der Sektion Lilaceae steht. Die Untersektion vereinigt mittelgroße Täublinge mit ocker- oder blass gelben Sporenpulver, deren Fleisch graut oder schwärzt. Das Fleisch schmeckt mild, in den Lamellen aber bisweilen deutlich scharf. Die Huthautdeckschicht (Epicutis) enthält inkrustierten Primordialhyphen aber keine Dermatozystiden.
Nutzen
Der Buckel-Täubling ist essbar zählt in Deutschland aber nicht zu den Speisepilzen. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) listet die Art dennoch als Speisepilz, der vor allem in der Ukraine konsumiert wird.[12]
Quellen
Literatur
- Rudolf Schubert (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland / begr. von Werner Rothmaler. Band 1 Niedere Pflanzen. 3. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0655-2, S. 496.
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder, W. Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2. Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
Weblinks
- Sporenzeichnung nach Romagnesi, (1967) Bild 1 und Bild 2, unter www.cbs.knaw.nl
- Synonyme des Russula caerulea unter www.speciesfungorum.org
- Foto von Russula caerulea unter Russulales News
- Gute Fotos vom Buckel-Täubling unter www.funghiitaliani.it
Einzelnachweise
- ↑ Rapportsystemet för växter: Russula caerulea. In: artportalen.se. Abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ Rapporteringssystem for vekster: Russula caerulea. In: artsobservasjoner.no ]. Abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ Belgian Species List 2012 - Russula coerulea. In: species.be. Abgerufen am 7. Juni 2012.
- ↑ Cvetomir M. Denchev & Boris Assyov: Checklist of the larger basidiomycetes in Bulgaria. In: Mycotaxon. Band 111, 2010, ISSN 0093-4666, S. 279–282 (online [PDF; abgerufen am 31. August 2011]).
- ↑ Z. Tkalcec & A. Mešic: Preliminary checklist of Agaricales from Croatia V:. Families Crepidotaceae, Russulaceae and Strophariaceae. In: Mycotaxon. Band 88, 2003, ISSN 0093-4666, S. 291 (online [abgerufen am 31. August 2011]).
- ↑ Russula caerulea - GBIF Portal. In: GBIF Portal / data.gbif.org. Abgerufen am 18. August 2011.
- ↑ Nahuby.sk - Atlas húb - Russula caerulea. In: nahuby.sk. Abgerufen am 1. September 2012.
- ↑ Grid map of Russula caerulea. In: NBN Gateway / data.nbn.org.uk. Abgerufen am 1. September 2012 (englisch).
- ↑ PILZOEK Auswahl nach Pilzart. In: pilzoek.de. Abgerufen am 18. August 2011.
- ↑ NMV Verspreidingsatlas | Russula coerulea. In: verspreidingsatlas.nl. Abgerufen am 6. Mai 2012.
- ↑ G. C. A. van der Westhuizen, A. Eicker: Some fungal symbionts of ectotrophic mycorrhizae of pines in South Africa. In: South African Forestry Journal. Nr. 143, 1987, S. 20–24.
- ↑ Country records of wild useful fungi. Food and Acriculture Organization of the United Nations, abgerufen am 25. Februar 2010 (englisch).