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Psalm

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Psalm (von griech.: psalmos Saitenspiel) ist die Bezeichnung der 150 geistlichen Lieder, die in der Bibel im Buch der Psalmen vereinigt sind. Dazu kommen weitere, wie die Psalmen aus dem Hohelied Salomos, die Psalmen innerhalb des Pentateuch, der Königs- und der Prophetenbücher.

Die Psalmen haben Vorbilder in der altorientalischen Literatur, sind jedoch in ihrer Dramatik und persönlich-geschichtlichen Aussage ohne Parallele.

Herkunft, Entstehungszeit und "Sitz im Leben" der einzelnen Psalmen sind sehr unterschiedlich. Viele spiegeln kultische Vorgänge wie Wallfahrten, Tempelfeste und Thronbesteigungsfeiern wieder, andere sind eher allgemeine Loblieder auf die Schöpfungs- und Gesetzestreue JHWHs.

Daneben gibt es bewegende Klagelieder sowohl des ganzen Volkes ("wir") wie des einzelnen Beters ("ich"), die oft in der Warum-Frage gipfeln. Nicht selten führt die Klage zu einem "Wendepunkt", und das Gebet verwandelt sich in Lob und Dank für Rettung und Leben.

Das nachexilische Judentum schrieb die Mehrzahl der Psalmen dem Sängerkönig David zu.

Das aus dem Judentum entstehende Christentum übernahm die Psalmen als Grundstock der eigenen Gebetssprache. Dabei wurden sie auf Jesus Christus bezogen, von dem sie bzw. der selbst in ihnen spreche.

Nach den Passionsberichten der Evangelien stammen zwei der von Jesus während seines Todeskampfes am Kreuz gesprochenen Sieben Letzte Worte aus den Psalmen 22 und 31.

In den christlichen Kirchen gehen die meisten liturgischen Gesangsformen auf die Psalmen zurück. Vor allem bilden sie den Hauptinhalt des Stundengebets. In den orthodoxen Ostkirchen nimmt daneben der Gesang von Hymnen breiten Raum ein. Die deutsche Reformation schuf die Gattung des volkssprachlichen Kirchenlieds. Alle geistlichen Dichtungen sind aber bis heute geprägt von Psalmenmotiven und Psalmensprache.

Besonders bekannt ist der Psalm 23.

Siehe auch: