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Sigismund I. (Polen)

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Gemälde von Jan Matejko

Sigismund I., der Alte (* 1467; † 1548) war der fünfte Herrscher des Hauses der Jagiellonen, welche als Großfürsten von Litauen regierten und ebenfalls Könige von Polen waren.

Er war bereits Herzog von Schlesien im Heiligen Römischen Reich, als er im Jahre 1506 König von Polen wurde.
Sigismund I. war der Sohn von Kasimir IV. und Elisabeth von Habsburg. Er folgte seinen Brüdern Johann Albrecht und Alexander auf den polnischen Thron. Sein ältester Bruder Vladislav herrschte als König von Böhmen und Ungarn.
Seine Mutter Elisabeth war eine Enkelin des deutschen Kaisers Sigismund von Luxemburg.

Unter der Herrschaft von Sigismund I. erreicht Polen seine größte Machtfülle. Allerdings waren die innenpolitischen Machtbefugnisse des Königs stark eingeschränkt, seit auf dem Reichstag von Radom die Rechte der Szlachta gestärkt worden waren („Nihil Novi“)

Um die Bedrohung der östlichen Grenzen durch das Großfürstentum Moskau und der südlichen Grenzen durch das Osmanische Reich abzuwehren, schloss Sigismund 1515 auf dem Wiener Fürstentag ein Freundschaftsbündnis mit dem deutschen Kaiser Maximilian I. und seinem Bruder Vladislav.

Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen mit dem Deutschen Orden erkannte der Hochmeister, sein Neffe Albrecht von Brandenburg, 1525 die Lehnshoheit der polnischen Krone an. Albrecht wurde der erste Herzog von Preußen.

Ein großer Helfer in Sigismunds I. Kampf gegen die Tartaren (Osmanisches Reich) war von 1530-1550 der deutsche Schlesier Bernhard von Prittwitz ("Terror Tartarorum", † 1561), später Starost von Bar (heute in der Ukraine). Wegen der Tatsache, dass Prittwitz für seinen überaus erfolgreichen Einsatz das Amt des Starost (ab 1540) und große Ländereien (ab 1538) erhielt, obwohl er ein "Ausländer" war, sagte man Sigismunds Ehefrau Königin Bona ein Liebesverhältnis mit Prittwitz' Vater nach.

Sein Sohn Sigismund August wurde 1529 noch zu Lebzeiten des Vaters vom Sejm zum Großfürsten von Litauen und König von Polen gewählt. (Daher rührt der Beiname „Der Alte“ für Sigismund I.)

Mit seiner ersten Frau Barbara (14951515), einer Tochter des Palatins Stephan Zápolya hatte er eine Tochter.

1518 heiratete Sigismund Bona Sforza, die Nichte der verstorbenen Kaiserin Bianca Maria Sforza. Mit ihr hatte er fünf Kinder.

Durch seine zweite Frau verbreiteten sich in Polen die Ideen der Renaissance. Wissenschaft und Kultur blühten auf. Die Königin Bona ist noch heute sehr populär.

Nach dem Tode von Sigismund I. wurde sein Sohn Sigismund II. August, der schon 1544 zum Großfürst von Litauen gekrönt worden war, der letzte erbliche König von Polen aus dem Geschlecht der Jagiellonen.


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