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Kinder der Erde

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Die Kinder der Erde ist ein fünfbändiger, in der Steinzeit spielender Romanzyklus der Autorin Jean M. Auel rund um die Heldin Ayla.

Im Laufe der Würm-Eiszeit werden die in Europa und dem Schwarzmeerraum ansässigen Neandertaler langsam aber sicher von den Cro-Magnon-Menschen verdrängt. In dieser Umgebung trifft Ayla, die als Waise von einem der nur noch vereinzelt auftretenden Clans der Neandertaler aufgezogen und zur Heilerin ausgebildet wurde, auf Jondalar. Sie rettet dem schwer verletzten Jondalar das Leben, und es entspinnt sich eine erotische Liebesgeschichte zwischen den beiden.

Mit dem Erscheinen des zweiten Bandes wurde die Saga zu einem Weltbestseller und machte die Autorin fast über Nacht weltberühmt. Die weltweite Auflage belief sich auf über 25 Millionen Exemplare. Die Ayla-Romane wurden in 22 Sprachen übersetzt.

Bände

Ayla und der Clan des Bären

Aylas eigener Clan wird bei einem Erdbeben vollständig ausgelöscht; sie überlebt als einzige. Der "Clan des Bären", eine Sippe von Neandertalern, findet das verwaiste Kind und nimmt es auf. Von Iza, der Medizinfrau des Clans und Creb, deren Bruder, dem Mog-ur des Clans, wird sie am Herdfeuer aufgenommen. Iza behandelt Ayla wie eine Tochter, ist jedoch entsetzt darüber, wie groß und hässlich (in den Augen der Neandertaler) Ayla im Laufe der Zeit wird. Da sie überzeugt ist, dass das Mädchen nie einen Gefährten finden wird, bildet sie es in der Heilkunst aus. Das Wissen um Pflanzen und ihre Wirkung bringt sehr hohes Ansehen unter den Clan-Angehörigen. Obwohl die meisten Angehörigen des Clans Ayla mögen oder sie zumindest dulden, bleibt Ayla eine Außenseiterin. Von einem Clan-Mann vergewaltigt, bekommt sie ein Kind "von gemischten Geistern", das vom Clan-Führer als krank und missgebildet zunächst abgelehnt wird. Ihr Sohn Durc wird schließlich doch im Clan anerkannt und darf bei seiner Mutter bleiben.

Ayla muss letztlich den Clan wegen eines untolerierbaren Tabubruchs verlassen. Durc bleibt zurück.

Das Tal der Pferde

Ayla wurde vom Clan des Bären verstoßen und zieht alleine durch die Steppen der letzten Eiszeit. Sie findet schließlich im "Tal der Pferde" eine neue Heimat. Als sie bei einer Jagd auf Wildpferde eine Stute tötet, nimmt sie das zurückgebliebene Fohlen bei sich auf. "Winnie" lebt zusammen mit Ayla in der Höhle und leistet ihr später bei der Jagd und beim Transport der Beute gute Dienste. Ayla nimmt ein verletztes Junges des Höhlenlöwen-Rudels auf und zieht es groß. Auch "Baby" ist der Frau später beim Jagen eine große Hilfe.

Jondalar macht sich gemeinsam mit seinem Bruder Thonolan auf, um dem "grossen Mutter-Fluss" (Donau) von seiner Quelle bis zum Schwarzen Meer zu folgen. Der Bruder wird von Aylas Höhlenlöwen "Baby" getötet, Jondalar schwer verletzt. Ayla pflegt ihn wieder gesund. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte.

Mammutjäger

Ayla und Jondalar verlassen das Tal der Pferde. Auf ihrer Reise durch die eiszeitlichen Steppen treffen sie auf ein Volk von Mammutjägern (Mamutoi), denen sie sich anschließen. Im Löwen-Lager sind beide sehr beliebt. Ayla wird vom Clan adoptiert. Der dunkelhäutige Ranec hat es besonders auf Ayla abgesehen. Der talentierte Steinhauer und -schnitzer umwirbt die junge blonde Frau, und schließlich gelingt es ihm, sie in seine Felle zu locken. Auslöser dafür ist ein Mißverständnis zwischen Ayla und Jondalar, das praktisch während des gesamten Buchs aufrecht erhalten wird: Jondalar ist sich nicht sicher, dass seine Liebe bedingungsos ist. Er hat Angst, zu Ayla und ihrer "Clan"-Vergangenheit zu stehen, denn die "Flatheads" gelten in den meisten Völkern als Tiere, und Mischlinge aus Neandertalern und Cro-Magnons gelten als abscheuliche Mißgeburten. Ayla versteht aufgrund ihres Clan-Hintergrunds Jondalars Probleme nicht und kann sich ihm nicht nähern. Auel lässt keinen Zweifel, dass die beiden sich noch lieben, aber ihr Glück wird duch Verständigungsschwierigkeiten verhindert. Die beiden leben ständig aneinander vorbei, bis Jondalar beschließt, wieder in seine Heimat zu ziehen, während Ayla letztendlich einwilligt, Ranecs Gefährtin zu werden, ohne ihn jedoch so zu lieben wie Jondalar. Unmittelbar vor der "Zusammengabe" von Ayla und Ranec flüchtet Jondalar - seelisch zerrüttet - aus dem Lager der Mamutoi. Ayla folgt ihm in letzter Sekunde; das Buch endet in einem Happy End, indem Ayla und Jondalar sich auf den Weg zu den Zalandonii, Jondalars Volk, begeben. Die Reise wird im vierten Band beschrieben, ihre Ankunft im fünften.

Ayla und das Tal der Großen Mutter

Jondalar hat Heimweh. Deshalb verlassen Ayla und Jondalar den Clan der Mammutjäger, um zu seiner Sippe zurückzukehren. Über tausend Seiten geht die Reise, bis die beiden schließlich zuhause ankommen.

Ayla und der Stein des Feuers

Ayla und Jondalar leben nun bei seinem Clan, den Zelandoni. Jondalar wird nach seiner langen Reise freudig begrüßt und lebt sich schnell wieder ein, während Ayla - wieder einmal - die Außenseiterin ist. Doch auch Ayla wird schließlich akzeptiert.

Kritik

Die Verkaufszahlen und der Erfolg der Erdenkinder-Saga sprechen für die Romanreihe. Ab Ende des zweiten Bandes fängt die Autorin jedoch an, sich zu wiederholen. Die detailgetreue Beschreibung des Liebesspieles zwischen Jondalar und Ayla, die im zweiten Band viele Leserinnen begeistert hat, wird nach der zehnten oder zwanzigsten Wiederholung immer noch nicht langweilig, sondern immer wieder erotisierend, ohne ordinär zu werden. Manche Leserinnen und Leser können vielleicht noch viel davon lernen. Erstaunlich ist auch, dass Ayla im Alleingang sämtliche großen Erfindungen der Menschheit zu jener Zeit macht: Entdeckungen von der Bogenwaffe über die Domestizierung des Hauspferdes bis hin zu wichtigen medizinischen Erkenntnissen (wo kommen eigentlich die Babys her?) sind dieser bemerkenswerten jungen Frau zuzuschreiben. Im Verlauf der ersten drei Bände fällt das noch nicht ganz so negativ auf, da der Leser den Entdeckungen nach und nach folgen kann. Insbesondere im fünften Band jedoch steht Ayla mit der Summe ihrer erstaunlichen Fähigkeiten plötzlich als "Über-Figur" da, deren geballte Fähigkeiten die selbst die als fortgeschritten dargestellten Zelandoni gleich um mehrere Entwicklungsstufen zu überragen scheint.

Die Figur der Ayla wird von der Autorin sehr unkritisch dargestellt. Nach ihrer sehr schweren, tragischen Kindheit macht sie keine menschlichen Fehler mehr, sondern ist so perfekt, dass sie den Lesern und Leserinnen als Vorbild dient und Hoffnung gibt, dass man auch selbst solch ein starker Charakter werden kann. Natürlich sind die Bücher auch lesenswert für alle, die an historischen Romanen interessiert sind.

Zwischen dem dritten und dem vierten Band zeigt sich eine Kluft - während die ersten drei Bände noch die Geschichte und die Charaktere in den Vordergrund stellen und damit eine Art "historischen Fantasy" ergeben, fallen die Spannungsbögen im vierten und fünften Band eher schwach aus. Der vierte Band konzentriert sich stark auf die Darstellung der Natur, die Ayla und Jondalar auf ihrem Weg zu Jondalars Volk durchwandern. Actionreich sind nur die Auseinandersetzungen mit einem Amazonenvolk, das die Männer unterdrückt, schließlch aber von Ayla und ihrem Wolf besiegt wird. Der fünfte Band beschäftigt sich vor allem mit der Darstellung der sozialen Verhältnisse, dem Zusammenleben und Riten der Zelandoni.

Literatur