Guido Karp
Guido Karp (* 23. Januar 1963 in Mayen) ist ein deutscher Fotograf.

Leben
Guido Karp wuchs in Koblenz/Rhein auf. Bereits als Schüler fotografierte er für die Schülerzeitung "Schnurps" des Eichendorff-Gymnasium (Koblenz)s u.a. Lehrerporträts, machte aber auch Künstler- und Konzertfotos in der Jahn-Halle Bad Breisig sowie in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz von Sängern und Bands wie z.B. Franz K., Grobschnitt und der SBB Band.
1976 wurde erstmals ein Foto von Guido Karp in der Rhein-Zeitung veröffentlicht. Es zeigte Otto Waalkes während seines Liveprogramms.
1977 waren mehrere Fotos des damals 14-jährigen Karp im Rahmen einer Gemeinschafts-Ausstellung in der Liebfrauenkirche in Koblenz zu sehen. Der Werbefotograf Hans Joachim Bischoff wurde in dieser Zeit Karps wichtigster Mentor.
1978 hatte Karp seine erste eigene Ausstellung im „Le Café“ in Boppard. Sein erstes Plattencover machte er für Thomas Anders ("Ich will nicht dein Leben").
1983 erschien mit einer Aufnahme von Wham! erstmals ein Foto von Karp auf dem Cover der BRAVO (Zeitschrift). Ebenfalls 1983, unmittelbar nach dem erfolgreichen Abschluss des Abiturs, stieg Karp in die Fotoszene ein und arbeitete als Freelancer für BRAVO und „Bild“, für die er u.a. alle Fotos der ersten Castingshow Deutschlands („Bild Supergirl“) machte.
1984, nach vorzeitiger Beendigung seines Wehrdienstes, begann Karp in Mainz ein Germanistik- und Publizistik-Studium, das er zugunsten eines Fotodesignstudium in Darmstadt abbrach.
1986 absolvierte Karp ein Praktikum in den Newton Studios in Sydney. Im selben Jahr fotografierte er in Australien erstmals eine ganze Tour. Künstler waren Elton John & The Melbourne Symphony Orchestra. Durch seine Kontakte zu den europäischen Musikmedien wurde Karp zu einem wichtigen Vermittler australischer Pop- und Rock ’n Roll-Bands in Europa. Von da an wurde er bis heute ständig für Tourneen gebucht und erhielt Aufträge u.a. von AC/DC, Modern Talking, Genesis, John Farnham und Michael Jackson. Guido Karp arbeitete außerdem z.B. für Tokio Hotel, Bon Jovi, Die Flippers, HIM, Backstreet Boys, Dire Straits, Tina Turner, Rammstein. Er fotografierte bis zu 250 Shows im Jahr.
1988 gründete Karp zusammen mit seinem Assistenten Oliver Brenneisen die Konzertfoto-Agentur „The FAN Association“. Der Name „The FAN Association“ nahm vor allem Bezug auf den Umstand, dass diese Agentur ihre Fotos, anders als klassische Bild-Agenturen, nicht nur an Print- und andere Medien, sondern – basierend auf weltexklusiven Lizenzverträgen mit den abgebildeten Künstlern – auch an Konzertbesucher direkt verkaufte. Die ersten drei Projekte von „The FAN Association“ waren Fotoserien von Spandau Ballet, Howard Carpendale und „The Wall“ mit Pink Floyd am Potsdamer Platz in Berlin. Im Jahr 2000 musste im Rahmen einer Internationalisierung die Agentur umfirmiert werden in „FansUNITED“, weil das Wort „Association“ im Hinblick auf eine Firmierung in Neuseeland und Kanada karitativen Vereinigungen vorenthalten ist.
Zwischen 2001 und 2009 bestand eine Zusammenarbeit zwischen Guido Karp und dem Regisseur und Lichtkünstler Gert Hof, dessen Mega-Events Karp fotografierte. Aufnahmen von ihm erschienen in den beiden Gert-Hof-Bildbänden „Obsessions“ (2003) und „Leasing the sky“ (2006).
Seit 2002 ist Guido Karp Lead-Fotograf der international erfolgreichsten Vorher-Nachher-Show „Princess for one day“ (P41D).
Ebenfalls seit 2002 ist er regelmäßig Tutorialgast auf der weltweit größten Fotomesse „Photokina“. Seine publikumsnahen Performances setzt Karp nach wie vor auch im Rahmen von nationalen und internationalen Workshop-Reihen fort.
Seit 2006 engagiert sich Karp im Rahmen des von ihm initiierten Projekts „Fotografie statt Gewalt an Schulen“.
2007 hielt Karp auf der CeBIT einen Vortrag zum Thema: „Ist Fotografie heute eine Frage der Materialschlacht?“ Die fotografische Umsetzung seines Credos: „Es ist der Fotograf, der das Bild macht, nicht die Kamera“ fand ihren Ausdruck im Buch „The Nudes“ mit Akt-Fotos, die Karp mit einem Handy aufgenommen hatte. Bis dahin war inszenierte professionelle Fotografie mit dem Handy unbekannt. Dem folgte eine Ausstellungsserie durch Europa.
2008 waren im Landesmuseum Koblenz Guido Karps Porträtfotos von Keith Richards und Andy Klein im Rahmen einer Gemeinschaftsausstellung zu sehen. Beide Fotos wurden in die Sammlung bedeutender Kunst des Landes Rheinland-Pfalz aufgenommen.
2009 initiierte Karp ein internationales Ausstellungsprojekt mit dem Titel „Singvögel“, eine Retrospektive seiner Arbeit als Konzertfotograf, in deren Rahmen seine bekannten Fotos u.a. von den Rolling Stones und Robbie Williams gezeigt wurden.
2009 wurde Karp zusammen mit seinem legendären Sting-Porträt von Tim Mantoani für dessen Projekt der „200 most relevant contemporary photographers“ mit einer 20x24-inch Polaroid Kamera fotografiert. Das Foto ist seitdem Teil der Ausstellungsserie „Behind Photographs – Archiving Photographic Legends“. Im Oktober 2011 wurde in New York das gleichnamige Buch mit allen 200 Fotos veröffentlicht.
Karp ist Mitglied der American Society of Media Photographers (ASMP). Seit 1999 ist er beim Copyright Office der USA als Künstler offiziell registriert. Seine Arbeiten werden als besonders schützenswert unter www.copyright.gov gelistet.
2012 wurde Karp Hauptjurymitglied für den LEA Live Entertainment Award.
Bis heute hat Guido Karp die Coverfotos für mehr als 1.000 Musik-CDs und -DVDs gemacht. Darunter befinden sich auch das Coverfoto der weltweit meistverkauften Single (Elton John – „Candle in the Wind“) als auch das Coverfoto der weltweit meistverkauften Musik-DVD (Robbie Williams – „Live at the Albert“).
Karp ist seit 2004 mit Nicole Karp verheiratet und lebt wahlweise in Höhr-Grenzhausen und Los Angeles.
Auszeichnungen
Guido Karp wurde 1987, 1988 und 1992 für den Award des Music Photographer of the Year nominiert, den er 1988 und 1992 gewann.
2002 wurde Karp in New York als einer von zehn Fotografen aufgenommen in die Reihe der „Leading photographers of the world“.
Ausrüstung
Guido Karps erste Spiegelreflex-Kamera war eine Minolta SRT101b. 1980 stieg er auf das OM-System von Olympus um. Als Olympus sich 1990 vom Profi-Markt zurückzog, wechselte Karp zu Nikon, mit der er bis 2002 arbeitete. Bereits da entschied er sich für die Digitalfotografie und arbeitet seitdem mit einer Canon und den entsprechenden Canon-Objektiven. Analog fotografiert Karp noch heute im 6x6-Format mit diversen Hasselblad-Kameras. Als Lichtformer benutzt Karp Canon-Systemblitze, das Hensel Porty System der Hensel Studiotechnik und Reflektoren von California Sunbounce und Stative von Manfrotto.
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Guido Karp in der Fotocommunity
- Workshops und Ausstellungen von Guido Karp
- Princess For One Day
- Tim Mantoanis Projekt "Behind Photographs"
- Literatur von und über Guido Karp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Karp, Guido |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fotograf, Konzertfotograf und Chef von Fans United |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1963 |
GEBURTSORT | Mayen |