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20.000 Meilen unter dem Meer (Roman)

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Kapitän Nemo nimmt den Höhenstand der Sonne auf

20 000 Meilen unter den Meeren (franz. Vingt mille lieues sous les mers) ist ein Roman des französischen Schriftstellers Jules Verne. Das Buch erschien zum ersten Mal 1870 in zwei Bänden, die erste deutsche Übersetzung erschien 1874 im Wiener Verlag A. Hartleben unter dem Titel Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer. Korrekt in die heutige deutsche Sprache übersetzt müsste der Titel eigentlich 55.313 Meilen unter den Meeren lauten, da unser Sprachgebrauch unter einer (amerikanischen) Meile eine Länge von 1,609 Kilometern versteht, während 1874 wahrscheinlich die damals geltende deutsche Meile korrekt gewesen wäre. Die "Lieues" des Originals, also französische Landmeilen, sind jedoch 4,45 Kilometer lang, so dass es heute in korrekter DIN- und gesetzestreuer Übertragung heißen müsste "89.000 km unter den Meeren".

Jules Verne nimmt in diesem Buch die technische Entwicklung des Unterseebootes vorweg. Unterseeboote gab es zwar schon vor Erscheinen des Buches, nur waren sie technisch noch nicht so weit entwickelt.

Inhalt

Jules Verne erzählt die Geschichte des Kapitän Nemo und seines Unterseebootes Nautilus, auf das der französische Professor Aronnax, sein Diener Conseil und der Harpunier Ned Land durch Zufall geraten. Gefangen an Bord der Nautilus sind sie gezwungen, auf ihr eine Weltreise unter Wasser mitzumachen. Dabei erleben sie allerlei Abenteuer; sie kämpfen gegen einen Riesenkraken und einen Hai, sie sehen Atlantis und sind an Bord, als Kapitän Nemo mit seiner Nautilus den Südpol erreicht (damals war noch nicht bekannt, dass sich der Südpol auf der Landmasse des Kontinents Antarktis befindet). Während der Reise geraten sie mehrfach in gefährliche Situationen, aus denen sie durch die Nautilus gerettet werden. Jules Verne beschreibt den Sieg der Technik über die Natur - die Technik macht alles möglich.

Professor Aronnax gerät auf der Reise in einen inneren Konflikt. Zum einen möchte er als Wissenschaftler und Autor eines Buches über das Leben in der Tiefsee möglichst lange an Bord der Nautilus bleiben und zusammen mit Kapitän Nemo das Leben im Meer zu erforschen, zum anderen wird ihm von Ned Land der Wunsch herangetragen, von Bord zu fliehen, denn dieser fühlt sich als Gefangener an Bord der Nautilus. Ned Lands Abneigung gegen Kapitän Nemo, die auch nicht dadurch überwunden wird, dass sie sich im Laufe der Reise gegenseitig das Leben retten, führt dazu, dass der Professor zeitweilig "zwischen den Stühlen sitzt". Dieser Konflikt wird erst im vorletzten Kapitel des zweiten Bandes gelöst, als der Professor und seine Gefährten miterleben, wie Kapitän Nemo ein Schiff versenkt.

Film

Nachbau der Nautilus im Disneyland Resort Paris im Jahre 1996

20.000 Meilen unter dem Meer wurde 1954 von Walt Disney verfilmt. Kapitän Nemo wurde von James Mason gespielt, Ned Land von Kirk Douglas, der Diener Conseil von Peter Lorre und Professor Aronax von Paul Lukas. Herbert Lom war 1961 Kapitän Nemo im Film "Mysterious Island" (Die geheimnisvolle Insel). 1969 übernahm Robert Ryan die Rolle im Film Captain Nemo and the Underwater City (deutscher Titel: Kapitän Nemo). In den 1990er Jahren entstanden zwei Fernsehfilme nach 20 000 Meilen unter den Meeren. In einer Version wurde Kapitän Nemo von Michael Caine dargestellt. In dem Action-Film "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen" (2003) wurde Kapitän Nemo von Naseeruddin Shah gespielt.

Andere Medien

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