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Bundeswehrkrankenhaus

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Ein Bundeswehrkrankenhaus (im Sprachgebrauch der Bundeswehr: BwKrhs oder BWK) ist ein Krankenhaus, das vom Sanitätsdienst der Bundeswehr betrieben wird. Neben der ambulanten und stationären Behandlungen von Bediensteten der Bundeswehr werden ebenfalls zivile Patienten in den einzelnen Häusern behandelt. Derzeit gibt es an fünf Standorten in Koblenz, Hamburg, Berlin, Ulm und Westerstede ein Bundeswehrkrankenhaus. Das Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz hat dabei eine herausgehobene Stellung, unter anderem wird im größten spezialisierten Krankenhaus der Bundeswehr die Behandlung der bei Auslandseinsätzen verwundeten Soldaten durchgeführt.

Standorte

Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

Aktive Bundeswehrkrankenhäuser:

Bundeswehrkrankenhaus (Deutschland)
Bundeswehrkrankenhaus (Deutschland)
BWZK Koblenz
BWK Berlin
BWK Hamburg
BWK Ulm
BWK Westerstede
Bundeswehrkrankenhäuser
Bundeswehrkrankenhaus Ort Eröffnung
Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz Koblenz 1957
Bundeswehrkrankenhaus Berlin Berlin-Mitte 1991[1]
Bundeswehrkrankenhaus Hamburg Hamburg-Wandsbek 1958
Bundeswehrkrankenhaus Ulm Ulm 1980[2]
Bundeswehrkrankenhaus Westerstede[3] Westerstede

2008[4]

Quelle[5]

Ehemalige Bundeswehrkrankenhäuser:

Bundeswehrkrankenhaus (Deutschland)
Bundeswehrkrankenhaus (Deutschland)
BWK Amberg
BWK Bad Zwischenahn
BWK Detmold
BWK Gießen
BWK Glückstadt
BWK Hamm
BWK Kempten
BWK Kiel
BWK Leipzig
BWK München
BWK Osnabrück
BWK Wildbad
Ehemalige Bundeswehrkrankenhäuser
Ehemaliges Bundeswehrkrankenhaus München; heute Außenstelle des Deutschen Patent- und Markenamtes
Der Haupteingang und Hauptgebäude des früheren Bundeswehrkrankenhaus Hamm in der Marker Allee.
Datei:OstflügelNordOst.JPG
Ostflügel des ehemaligen BWK Detmold, bislang keine Folgenutzung
Bundeswehrkrankenhaus Ort Eröffnung Auflösung
Bundeswehrkrankenhaus Amberg Amberg 1958 2007[6]
Bundeswehrkrankenhaus Bad Zwischenahn Bad Zwischenahn 1959

2008[4]

Bundeswehrkrankenhaus Detmold Detmold 1957 1993
Bundeswehrkrankenhaus Gießen Gießen 1957 1997
Bundeswehrkrankenhaus Glückstadt Glückstadt 1957 1975[7]
Bundeswehrkrankenhaus Hamm Hamm 1957 2007[8][9]
Bundeswehrkrankenhaus Kempten Kempten ? ?
Bundeswehrkrankenhaus Kiel Kronshagen 1961 1996
Bundeswehrkrankenhaus Leipzig Leipzig 1991[10] 2007[11]
Bundeswehrkrankenhaus München München 1967 (?) 1994
Bundeswehrkrankenhaus Osnabrück Osnabrück 1972 1993[5]
Bundeswehrkrankenhaus Wildbad Bad Wildbad 1962 1994

Quelle für nicht einzeln belegte Daten[5]

Struktur

Die Bundeswehrkrankenhäuser untergliedern sich in die Abteilungen

und zugehörigen Ambulanzen, die sog. Fachlichen Untersuchungsstellen z. B. FU-1, FU-3, FU-6 usw., wobei nicht jedes Haus alle Abteilungen beherbergen muss.

Geschichte

1957 wurden die ersten „Bundeswehrlazarette“ zur medizinischen Versorgung der Soldaten der damals noch jungen Bundeswehr aufgestellt. Die Lazarette behandelten grundsätzlich nur Soldaten, nur in Notfällen oder auf Weisung des Bundesministers der Verteidigung konnten auch zivile Patienten versorgt werden. Die Lazarette wurden anhand der Bettenzahl grob in drei Kategorien (200-/400-/600-Betten-Häuser) unterteilt.

1970 wurden die teilstreitkraftübergreifenden Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr als Zentrale Sanitätsdienststellen der Bundeswehr (ZSanDBw) zusammengefasst, gleichzeitig wurden die Lazarette der Bundeswehr in Bundeswehrkrankenhäuser umbenannt. Weiterhin standen ab 1970 die Krankenhäuser auch zivilen Patienten ohne Einschränkung zur Verfügung. Dies dient der so möglichen In-Übunghaltung der Ärzte bei der Behandlung von Krankheiten und Verletzungen, die unter Bundeswehrsoldaten nur selten vorkommen. Besonders in Hinblick auf die Vorbereitung des Sanitätspersonals auf Auslandseinsätze oder Krisensituationen ist es nötig, die Bundeswehrkrankenhäuser auch in das zivile Rettungswesen einzugliedern.

1993 wurden vier Bundeswehrkrankenhäuser geschlossen, weiterhin aber zur Unterstützung der Bundeswehrkrankenhäuser 13 Facharztzentren neu gegründet.

Siehe auch: Geschichte der Bundeswehr

Einzelnachweise

  1. Das BwKrhs Berlin wurde als „Lazarett Berlin Mitte“ der NVA 1990 dem „Ministerium für Abrüstung und Verteidigung der DDR“ übergeben (vormals Krankenhaus der Volkspolizei) und eine Umstrukturierung begonnen. 1991 übernahm das Sanitätsamt der Bundeswehr das Kommando.
  2. Geschichte des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
  3. Das Krankenhaus in Westerstede ist aus dem ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus Bad Zwischenahn hervorgegangen und wird in Kooperation mit der Ammerlandklinik in Westerstede geführt.
  4. a b Thorsten Burger auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Nach fast 50 Jahren Abschied genommen"
  5. a b c Bundesarchiv: Krankenhäuser der Bundeswehr 1958 – 1989
  6. Joachim Horstmann auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Auflösung in Amberg: Das "Lazarett" schließt seine Pforten“
  7. Chronologie der Stadt Glückstadt
  8. Walter-Hubert Schmidt auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Zum Geburtstag gab’s keine Torte und Kerzen“
  9. [http://www.hammwiki.de/wiki/Bundeswehrkrankenhaus Der Abriss wurde im Dezember 2010 begonnen, es entsteht ein Neubau der Hochschule Hamm-Lippstadt.]
  10. Das BwKrhs Leipzig war bis zur Wiedervereinigung Lazarett der NVA und wurde dann von der Bundeswehr als BwKrhs weitergeführt.
  11. Susann Landgraf auf www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de: „Außerdienststellung des Bundeswehrkrankenhaus Leipzig“