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Duewag MGT6D

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Gelenktriebwagen MGT6D
Anzahl: 343 Triebwagen
Hersteller: Duewag, Siemens
Achsformel: Bo'+1'1'+Bo'
Länge: 28.620 mm
Höhe: 3.377 mm
Breite: 2.300 mm
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stundenleistung: 4 x 105 kW
Stromübertragung: Oberleitung
Sitzplätze: 72 (ZR)
Stehplätze: 99 (ZR)
Besonderheiten: Angaben beziehen sich auf die Bochumer Serie

Der MGT6D (DUEWAG-Niederflurwagen) ist ein Bautyp eines Straßenbahn-Niederflur-Gelenktriebwagens mit einem Niederfluranteil von ~ 63–70 Prozent.

Technik

Entwickelt wurde dieser Typ ab 1988 für Kassel. Er besaß erstmals für ein Serienfahrzeug Einzelrad-Einzelfahrwerke nach dem System Frederich (EEF). Das Fahrzeug besteht aus einem Mittelteil mit zwei EEF-Laufwerken und zwei darin eingehängten Wagenteilen mit zweiachsigen Antriebsdrehgestellen. Die Fahrzeuge in Bonn und Düsseldorf besitzen statt der EEF-Laufwerke Einachsgestelle, die Leipziger Fahrzeuge zweiachsige Kleinrad-Drehgestelle.

Je nach Betrieb sind die Fahrzeuge als Ein- bzw. Zweirichtungsfahrzeug ausgeführt, auch die Fahrzeugbreite und -länge ist je nach Ausführung verschieden.

Einsatz

Nach der Auslieferung an Kassel ab 1990 bestellte auch die Bogestra eine meterspurige Version mit nur 2,3 m Wagenkastenbreite. Bereits während der Bauphase der Bochumer Wagen wurden zwei Fahrzeuge an die HAVAG in Halle an der Saale ausgeliefert, die danach weitere, modifizierte Fahrzeuge beschaffte.

Neben diesen drei Betrieben wurde das Fahrzeug auch an Brandenburg an der Havel, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen und nach Erfurt (dort auch als Einrichtungsfahrzeug), sowie, mit einer geänderten Frontpartie (dem Stadtbahnwagen Typ M/N angeglichen) und Einzeltüren an den Fahrzeugenden, nach Heidelberg (alle Meterspur) und an Rostock (Normalspur) mit veränderter Türanordnung und daher stufenfreiem Fahrgastraum geliefert.

Auch Bonn, Düsseldorf und Leipzig setzen einen aus diesem Typ abgewandelten Wagen ein.

Normalerweise fahren die MGT6D in Einfachtraktion. Bei der Stadtbahn Erfurt, der Bogestra (nur bei Großveranstaltungen) und in Düsseldorf, sowie ursprünglich in Oberhausen werden sie aber auch als Doppeltraktion, in der dann fast 350 Fahrgäste Platz finden, eingesetzt; in Halle fuhren zwischen 1999 und 2003 Doppeltraktionen auf der Linie 2.


Betrieb Typbezeichnung
des Betreibers
Type1 Spurweite
in mm
Baujahr Anzahl Wagennr. Wagenkastenlänge
in m
Breite
in m
Besonderheiten Bild
Bochum, Gelsenkirchen NF6D 6Z 1000 1992–1994 42 401−442 28,6 2,3
Bonn R1.1 6Z 1435 1994(?) 24 9451–9474 2,4 Einachsfahrwerke statt EEF
Brandenburg an der Havel MGT6D 6Z 1000 1995 4 100−103 28,6 2,3
Düsseldorf NF6 6E 1435 1996–2000 48 2101−2148 2,4 Einachsfahrwerke statt EEF
Erfurt MGT6D 6Z 1000 1994 4 601−604 28,6 2,3
MGT6DE 6E 1000 1996–1998 12 605−616 28,6 2,3
Halle (Saale) MGT6D 6Z 1000 1992–1993 2 500−501 28,6 2,3 Der Bochumer Serie entnommen.
MGT6D 6Z 1000 1996–2001 60 601−660 28,6 2,3 Fahrerstandstüren
Heidelberg MGT6D 6Z 1000 1994–1995 12 3261-3272
ex 261−272
2,3 „M-Wagen“-Front, Fahrgasteinzeltür vorne/hinten
Kassel NGT6C 6E 1435 1990–1991 15 451−465 28,83 2,3 Fahrgasteinzeltür vorn, -doppeltür am Heck
NGT6C 6E 1435 1994 8 466−473 28,83 2,3 "
NGT6C 6E 1435 1994 2 474−475 28,83 2,3 " ; Eigentum der HLB
Leipzig NGT8 (Typ 36) 8E 1458 1994–1998 56 1101–1156 27,77 2,20 Kleinraddrehgestelle statt EEF
Mülheim an der Ruhr NF6D 6Z 1000 1995–1996 4 201−204 28,6 2,3
Rostock 6NGTWDE 6E 1435 1992–19xx 40 651−690 stufenloser Innenraum durch versetzte Türen
Oberhausen NF6D 6Z 1000 1996 6 205−210 28,6 2,3 Einsatz durch die MVG, Mülheim

1 6/8 − Anzahl der Achsen und Radpaare; E/Z − Ein- bzw. Zweirichtungsfahrzeug

Rhein-Neckar

Für Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg war ab 1993/94 die Beschaffung der MGT6D und einer auf ca. 40 Meter verlängerten Variante als erstem gemeinsamen Fahrzeugtyp für alle drei Städte und die Rhein-Haardtbahn geplant. Es wurden bereits Werbemittel ausgegeben, die die Zeichnung eines MGT6D in der damals aktuellen, grünen Mannheimer Farbgebung zeigten. Letztlich hat nur Heidelberg diese Fahrzeuge beschafft, allerdings mit veränderter, den Stadtbahnwagen M ähnlicher Front. Wegen Problemen mit der Achslast des verlängerten Fahrzeugs unterblieb in Mannheim und Ludwigshafen die Beschaffung dieses Fahrzeugtyps. Stattdessen wurden 69 Muligelenkfahrzeuge vom Typ 6MGT und 8MGT angeschafft. Lediglich die Frontpartie des MGT6D wurde für diese Fahrzeuge übernommen.

Nachfolger

Mit seinem Aufbau des Wagenkastens kann der Bombardier Flexity Classic in der achtachsigen Version als Nachfolger des MGT6D gelten. Auch bei diesem Typ war Kassel der erste Besteller.

Commons: MGT6D – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien