Bahnstadt

Die Bahnstadt ist ein im Bau befindlicher neuer Stadtteil von Heidelberg auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs, der nach seiner Fertigstellung die größte Passivhaussiedlung der Welt sein soll.[1] Es handelt sich bei dem Areal vorwiegend um eine Bahnbrache aus Rangier- und Güterbahnhofsflächen, die von der Deutschen Bahn aufgegeben worden war. Einzelne bestehende Gebäude wie zwei Wassertürme sollen in die Bahnstadt mit einbezogen werden.
Lage, geplante Größe
Das Areal der Bahnstadt erstreckt sich südwestlich des Hauptbahnhofes. Der 2011 neu geschaffene offizielle Stadtteil wurde aus Gebietsteilen der Stadtteile Weststadt, Pfaffengrund und Wieblingen gebildet und grenzt außerdem noch an die Stadtteile Bergheim und Kirchheim
Der Stadtteil Bahnstadt wird – nach aktueller Konzeption – zwischen 5.000 und 6.000 Einwohner beherbergen können, daneben sollen etwa 7.000 neue Arbeitsplätze durch Ansiedlung von Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben geschaffen werden. Mit der Bebauung der Bahnstadt soll dem enormen Bedarf an Wohnflächen einheimischer und zugezogener Bürger nachgekommen werden, der ein Hauptproblem der kommunalen Politik Heidelbergs ist.
Der Einzug der ersten Bewohner der Bahnstadt war ursprünglich für den Jahreswechsel 2006/2007 geplant. Wegen grundsätzlicher Differenzen zwischen der Stadt und dem größten Grundstückseigentümer – dem Bahn-Immobilienunternehmen Aurelis – verzögerte sich das Projekt zunächst. Im Januar 2008 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Heidelberg (EGH) rund 60 Hektar der ehemaligen Bahnflächen. Die Planung sieht darauf 15 Hektar Wohngebiet, 15 Hektar Gewerbegebiet, sechs Hektar Mischgebiet sowie 14 Hektar Grün- und Freiflächen vor.[2] Weitere 20 Hektar erwarb die Stadt Heidelberg. Insgesamt 40 Hektar sind noch in privatem Besitz oder werden von den amerikanischen Streitkräften genutzt.
Im Mai 2010 erfolgte der erste Spatenstich für das Wissenschaftsareal Campus II, das mit 60 Millionen US-Dollar von der Max-Jarecki-Stiftung gefördert wird.[3] 2012 zogen die ersten Bewohner in die Bahnstadt.[4]
Wettbewerbe
Ein städtebaulicher Wettbewerb wurde durchgeführt und nach den dabei entwickelten Ideen durch den Gemeinderat eine Konzeption verabschiedet. Im Juli 2008 wurde ein Architektenwettbewerb zur Bebauung der ersten Baufelder ausgeschrieben.
Ein zweiter städtebaulicher Wettbewerb wurde im Februar 2009 ausgeschrieben, die Sieger wurden im Mai 2009 ermittelt und bekannt gegeben. Dieser Wettbewerb bezog sich auf das "Campus II" benannte Areal, in dem unter anderem die Ansiedelung von Wissenschafts - und Forschungszentren projektiert ist.
Straßennamen
Im Dezember 2010 beschloss der Heidelberger Gemeinderat die Benennung der neu angelegten Straßen und Plätze in der Bahnstadt. Im Bereich des Campus werden die Straßen nach Wissenschaftlern und Nobelpreisträgern mit Heidelberg-Bezug benannt, im Wohngebiet hauptsächlich nach den Heidelberger Partnerstädten.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Energiekonzept der Bahnstadt
- ↑ Pressemitteilung der Stadt Heidelberg vom 7. April 2008
- ↑ „SkyLabs ist beispielhaft für die dynamische Entwicklung in der Bahnstadt“
- ↑ http://www.heidelberg.de/servlet/PB/menu/1224480_l1/index.html
- ↑ Stadt Heidelberg: Bahnstadt: Straßen haben jetzt Namen
Weblinks
- www.heidelberg-bahnstadt.de - Offizielles Internetportal der Bahnstadt
- Projekt Zukunft Bahnstadt (nicht mehr gepflegt)
Koordinaten: 49° 24′ N, 8° 40′ O