Zum Inhalt springen

Heißwasseranlage

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. November 2005 um 18:20 Uhr durch Georg Slickers (Diskussion | Beiträge) (nach welcher Definition ist das so? DIN? Irgendwelche anderen technischen Regeln? Oder ist das eine privat definierte Regel? Zwischen Zahl und °C gehört ein Leerzeichen; Zeichen ist "°", nicht "º"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Heißwasseranlage gilt jedes geschlossene oder offene System, bei dem im Kessel eine Wassertemperatur von 110 °C erreicht oder überschritten wird und dem weder heißes Wasser noch Dampf willkürlich entzogen wird. Heißwasseranlagen werden häufig in Fernheizanlagen für Städte oder für Industrieanlagen verwendet.

Ein Heißwassererzeuger muss mit einer Betriebstemperatur arbeiten, die unter der Sattdampftemperatur des Wärmeträgers bleibt und abgesichert ist.

Bei einer gewöhnlichen Heizanlage wird der Überdruck in der Anlage dazu benötigt, das Heizungswasser bis in die obersten Stockwerke eines Gebäudes zu bringen. Bei der Heißwasseranlage dient der Überdruck dazu, den Siedepunkt in der Anlage so zu erhöhen, dass Wassertemperaturen weit oberhalb 100 °C erreicht werden können.

Beispiel: Eine Heißwasseranlage, die mit einem Überdruck von 18,6 Bar arbeitet, kann Wassertemperaturen bis 175 °C erzeugen und in ein Heißwassernetz einspeisen.

Ein Heißwasserkessel ist in der Regel vollständig mit Wasser gefüllt; eine Zirkulationspumpe sichert den Zwangsdurchlauf des Wärmeträgers. Die Kessel- und Anlagenströmung muss mit einem Strömungswächter überwacht werden, bei Ausfall der Zirkulation muss die Feuerung automatisch abgeschaltet werden. Eine weitere wichtige Einrichtung ist die Expansionsanlage, welche die Ausdehnung des Wassers ausgleichen muss, bei gleichzeitiger Haltung des Anlagedruck. Das als Wärmeträger dienende Wasser muss relativ hohe Anforderungen Punkto Reinheit erfüllen. Zusätzlich wird es Konditionierungsmittel enthalten. Der Wärmeträger (Wasser) kann durch ein (wärmeisoliertes) Rohrleitungsnetz bestehend aus Vorlauf und Rücklauf über weite Distanzen zu Verbrauchen geleitet werden.

Die Verbraucher müssen über geeignete Umformer (Wärmetauscher) verfügen, welche sicherstellen, dass der Wärmeträger nicht verunreinigt wird. In der Regel ist das System geschlossen, es darf kein Wärmeträgerwasser direkt entnommen werden.

Vorteile

  • Die Wärme wird auf auf hohem Temperaturniveau transportiert. Bei Bedarf kann über einen Heißwasser-Dampf-Umformer Dampf erzeugt werden.
  • Im Gegensatz zu einem Dampfnetz ist kein Kondensat vorhanden, sondern ein einfach zu beherrschender Rücklauf des abgekühlten Wasser.
  • Im Schichtungsspeicher können größere Wärmemengen in Form von Heißwasser kurzzeitig zwischengespeichert werden.

Nachteile

Die hohen Anforderungen, denen das Material in Bezug auf die hohen Drücke und Temperaturen genügen muss. Auf Grund der hohen Vorlauftemperatur ist der Aufwand für die Isolation besonders hoch.

Wartung

Für den reibungslosen Betrieb von Dampf- und Heißwasseranlagen sind in der Schweiz die Heizwerkführer zuständig.

Website des Schweizer Vereins Heizwerkführer Forum