ZDF-Fernsehgarten

Der ZDF-Fernsehgarten ist eine Unterhaltungssendung des ZDF, die in den Sommermonaten am Sonntagvormittag live vom Gelände des ZDF-Sendezentrums in Mainz-Lerchenberg übertragen wird. Jährlich werden etwa 16 bis 20 Sendungen produziert. Moderiert wird die Sendung von Andrea Kiewel.[1]
Geschichte und Moderatoren

Der erste ZDF-Fernsehgarten wurde am 29. Juni 1986 ausgestrahlt.
Moderatoren
- Ilona Christen (1986–1992)
- Ramona Leiß (1993-1999)
- Andrea Kiewel (2000–2007 und seit 2009)
- Ernst-Marcus Thomas (2008)
- Ingo Nommsen (Vertretung 12.08.2012 und 19.08.2012 [2])
Andrea Kiewel, die im Zuge der Schleichwerbungsvorwürfe die Moderation der Sendung 2007 zunächst abgeben musste, ist seit 2009 zum zweiten Mal Moderatorin des ZDF-Fernsehgartens. Ihre Gage beläuft sich auf 16.000 Euro pro Sendung.[3]
Co-Moderation
- Kai Böcking (1996)
- Heike Maurer (1997)
- Thomas Ohrner (2001)
- Cherno Jobatey (2001)
- Wolfgang Lippert (2001)
- Gregor Steinbrenner (2000–2004)
Im Jahr 1996 meldete sich Kai Böcking als Außenreporter, 16 Folgen lang immer wieder von einem anderen Ort für eine Aktion. 1997 moderierte neben Ramona Leiß auch Heike Maurer den Fernsehgarten. Neben Andrea Kiewel kam in den Jahren 2000 bis 2004 auch des Öfteren Gregor Steinbrenner im Fernsehgarten vor. In den Jahren 2000 und 2001 moderierte er neben Andrea Kiewel als Co-Moderator, 2003 stand er als Reporter beim Biathlon bereit und 2004 moderierte er als Vertretung für Kiewel und als Reporter. Während Kiewels Schwangerschaft im Sommer 2001 wurde sie von mehreren Co-Moderatoren unterstützt, zu welchen Wolfgang Lippert, Cherno Jobatey und Thomas Ohrner sowie Gregor Steinbrenner zählten.
Schleichwerbungsvorwürfe
Im Mai 2010 wurde bekannt, dass eine im Rahmen der Sendung aufgetretene und dort nicht weiter vorgestellte „Gartenexpertin“ die Geschäftsführerin einer Gartenhandelskette ist.[4] Während ihres Auftritts warb diese ausdrücklich für mehrere durch ihr Unternehmen geführte Produkte, ohne sich als Mitarbeiterin erkennen zu geben.[5] Kiewel wies in der Sendung auf ein Onlinegewinnspiel hin, in dem es Einkaufsgutscheine der Firma zu gewinnen gab. Im zeitlichen Umfeld der Sendung führte das Unternehmen eine Marketingkampagne durch, deren Auftritt sich stark an dem des ZDF-Fernsehgartens orientierte und mit vertraglichem Einverständnis des Senders das Senderlogo einsetzte.[6] Im Abspann wurde die Unterstützung als „Produktionshilfe“ ausgewiesen. Laut dem im April 2010 in Kraft getretenen 13. Rundfunkänderungsstaatsvertrag sind Produktplatzierungen im deutschen Fernsehen ausschließlich Privatsendern gestattet. Am 21. Juni 2010 beschäftigte sich der Programmausschuss des Fernsehrates mit der Frage, ob die Präsentation der Gartenhandelskette die Kriterien für Schleichwerbung erfüllt. Das ZDF wies entsprechende Kritik zurück und verwies auf seine Kostenersparnisse durch die Ausstattung mit "Pflanzen und Gartenzubehör beziehungsweise -ausstattung sowohl für die Garten-Sequenzen einzelner Sendungen als auch für die Ausschmückung von Bühne und Gelände des Fernsehgartens" hin. Nach Informationen von sueddeutsche.de soll sich der Wert der sogenannten Produkthilfen auf 250.000 Euro beziffern.[7] In den Medien wurde die rechtliche Zulässigkeit der Kooperation wiederholt massiv in Frage gestellt.[8]
Sendung

Die Inhalte der Sendung sind Musik- und Showauftritte, wobei sowohl bekannte als auch in Deutschland weniger bekannte Künstler auftreten. Dazu werden Themen wie Mode, Kochen, Heimwerken, Gesundheitstipps, Sport (vor allem Trendsportarten) eingestreut. Artistik- und Varieténummern runden das Programm ab.
Am 17. September 2006 wurde in der Sendung das 20-jährige Jubiläum gefeiert. In der Saison 2007 veranstaltete der Fernsehgarten in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Yam! erstmals einen Schülerbandwettbewerb, der in dieser Zeit fester Bestandteil der Sendung war.
Zuschauerresonanz
Rund 2.500 bis 4.000 Gäste verfolgen die Show in Mainz live vor Ort. Die Reichweite im Fernsehen beträgt bis zu 3 Millionen Zuschauer und hat einen Marktanteil von bis zu 23 Prozent.[9] Der ZDF-Fernsehgarten ist damit eine der populärsten Fernsehsendungen des ZDF. Während Kiewels einjähriger Auszeit vom Fernsehgarten sanken die Zuschauerzahlen im Jahresschnitt auf 1,5 Millionen, der Marktanteil von 19,7 auf 15,8 Prozent, nach ihrer Rückkehr stiegen die Werte wieder deutlich an.[10]
Kritiken
„[...] Sieben Jahre lang moderierte Kiewel den "Fernsehgarten", einen bizarren Mix aus Bundesgartenschau und musikalischem Allerlei. Immer ein wenig atemlos, immer eine Spur zu fröhlich, um authentisch zu wirken. Denn: Wenn sie lacht, lachen ihre Augen nicht mit. Doch für ihr Stammpublikum ist sie das stets gutgelaunte Mädchen aus dem Osten. Denn die ehemalige Leistungsschwimmerin in der Nationalmannschaft der DDR geht auch - ohne mit der Wimper zu zucken - dahin, wo es wehtut. Sie springt nach der Sendung schon mal mit Klamotten ins Wasser. Dafür lieben sie vor allem ihre männlichen Fans. [...]“
Einzelnachweise
- ↑ ZDF-„Fernsehgarten“ holt Moderatorin Kiewel zurück auf Focus online vom 2. Januar 2009
- ↑ http://www.bild.de/unterhaltung/tv/andrea-kiewel/laengere-tv-pause-25654010.bild.html
- ↑ Das verdienen unsere TV-Stars Veröffentlichung von TV-Movie, abgerufen 23. Juli 2011
- ↑ vgl. Antje Hildebrandt: Fernsehgarten: Schleichwerbung? Fall Kölle: Dünger für Andrea Kiewel, sueddeutsche.de, 16. Juni 2010.
- ↑ vgl. ZDF-Fernsehgarten: Fernsehrat prüft auf Schleichwerbung, wuv.de, 14. Juni 2010.
- ↑ vgl. Peer Schader: Schleichwerbung beim ZDF?Vielen Dank für die Blumen!, Spiegel Online, 21. Mai 2010.
- ↑ vgl. Antje Hildebrandt: Fernsehgarten: Schleichwerbung? Fall Kölle: Dünger für Andrea Kiewel, sueddeutsche.de, 16. Juni 2010.
- ↑ vgl. Antje Hildebrandt: ZDF: Schleichwerbung? Faule Triebe im Fernsehgarten, sueddeutsche.de, 23. Mai 2010.
- ↑ ZDF-Fernsehgarten erfolgreich wie lange nicht. DWDL.de
- ↑ Katharina Riehl: Ein Kessel Konsens. In: Süddeutsche Zeitung 169/2009, 25. Juli 2009, S. 21.
- ↑ Moderatorin Andrea Kiewel-Schweigen und büßen. Abgerufen am 21. September 2009.