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Moschops

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Moschops

Zeichnerische Lebendrekonstruktion von Moschops capensis

Zeitliches Auftreten
Oberperm
ca. 255 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Therapsiden (Therapsida)
Eutherapsida
Dinocephalia
Titanosuchia (Tapinocephalia)
Tapinocephalidae
Moschops
Wissenschaftlicher Name
Moschops
Broom, 1911
Art
  • Moschops capensis Broom, 1911

Moschops ist eine ausgestorbene Gattung der Dinocephalia. Die Fossilien von Moschops stammen aus dem Oberperm von Südafrika und werden auf ein Alter von 255 Mio. Jahren datiert. Die Überreste der einzigen bekannten Art Moschops capensis wurden erstmals 1911 von Robert Broom beschrieben.

Merkmale

Skelettrekonstruktion von Moschops nach Robert Broom

Moschops wurde zweieinhalb bis fünf Meter lang. Der Brustkorb war mit 25 paarigen Rippen sehr groß. Die Gliedmaßen waren kräftig, im Verhältnis dazu waren die Füße eher klein. Die Hinterbeine wurden schon direkt unter dem Körper gehalten, etwa so wie bei Säugetieren, die Vorderbeine allerdings spreizten vom Körper ab, so wie bei den „Reptilien“. Der Kopf des Tieres war im Vergleich zur Körpergröße sehr klein; dies erinnert noch an die herbivoren Pelycosaurier. Die Schnauze war abgerundet, allerdings stieg der hintere Teil zu einer breiten, massiven Struktur an. Das Schädeldach war bis zu 10 cm dick. Allerdings war es nicht so stark gewölbt wie beim nahen Verwandten Tapinocephalus.

Systematik

Moschops ist ein Dinocephalia. Er gehört zu Familie der Tapinocephalidae, deren Schwestertaxon die Titanosuchidae sind.[1] Beide werden als Tapinocephalia [1] bzw. Titanosuchia[2] zusammengefasst.

Paläobiologie

Pachyostose

Der Schädel von Moschops capensis im American Museum of Natural History, New York

Das Schädeldach des Tieres war verdickt (Pachyostose). Wahrscheinlich wurde es zum Kopfstoßen genutzt, ähnlich wie bei Schafen, Ziegen oder den Pachycephalosauriern. Dabei traf die Hauptkraft des Stoßes auf das verdickte dorsale Schild des Schädels und wurde über die Seiten zum dicken und deutlich unter dem Schädel verlagerten Gelenkknorren des Hinterhauptsbeins (Condylus occipitalis) übertragen. Der Gelenkknorren lag genau auf der Verbindungslinie zwischen Wirbelsäule und dem Auftreffpunkt auf dem Schädeldach. Der Stoß wurde von da auf die Halswirbelsäule geleitet und in die kräftige Schulterregion übertragen.

Quellen

  • Michael J. Benton: Paläontologie der Wirbeltiere. 2007, ISBN 3-89937-072-4, S. 139 bis 140
  1. a b Robert L. Carroll: Paläontologie und Evolution der Wirbeltiere. Thieme-Verlag, Stuttgart, 1993, ISBN 3-13-774401-6
  2. Thomas S. Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0198507615.