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Unternehmertum

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Der Begriff Unternehmertum (engl. entrepreneurship, von frz. entrepreneuriat), auch Unternehmergeist, beschäftigt sich als wirtschaftswissenschaftliche Teildisziplin mit dem Gründungsgeschehen oder der Gründung von neuen Organisationen als Reaktion auf identifizierte Möglichkeiten und als Ausdruck spezifischer Gründerpersönlichkeiten. In der modernen Entrepreneurship-Literatur finden sich breitere Ansätze. Entrepreneurship ist mehr als Unternehmensgründung und effiziente Nutzung von Ressourcen, es schließt kreative Elemente wie Identifizierung von (Markt-)Chancen, das Finden von neuen (Geschäfts-)Ideen und deren Umsetzung in Form von neuen Geschäftsmodellen ein.

Der deutsche Begriff Unternehmertum bezeichnet außerdem die Gesamtheit der Unternehmer eines Landes bzw. die soziale Klasse der Unternehmer, wobei die Abgrenzung zum Kleinunternehmertum unscharf verläuft.

Geschichte

Für die Begriffe Entrepreneurship oder Unternehmertum gibt es keine allgemein gebräuchliche Definition. In wissenschaftlichen Arbeiten überwiegt die Betrachtung der unternehmerischen Funktion im makroökonomischen Kontext. Allgemein anerkannte Modelle oder einheitliche Theorien existieren nicht. Neben einem heute vorherrschenden prozessorientierten Ansatz des Gründungsmanagements, der sich gut zur Modellierung des Gründungsgeschehens eignet, finden sich persönlichkeitstheoretische, institutionenökonomische, industrieökonomische, organisationsökologische und vielfältige andere Theorieansätze zur Erklärung der Unternehmensgründung und ihrer Erfolgs- oder Scheiternsfaktoren.

Die mikroökonomische Analyse des Phänomens Entrepreneurship reicht zurück bis zu den Arbeiten von Richard Cantillon und Adam Smith im 18. Jahrhundert. Im 19. und bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es jedoch weitgehend vernachlässigt, und erst in den letzten 30 bis 40 Jahren erfuhr die Beschäftigung mit diesem Gegenstand eine Renaissance und theoretische Vertiefung.

Unser heutiges Verständnis ist weitgehend geprägt durch die Werke von Ökonomen der österreichischen Schule, vor allem die Arbeit von Joseph Schumpeter, Carl Menger, Ludwig von Mises und Friedrich von Hayek. Für Schumpeter (1950) ist ein Unternehmer eine Person, die bereit und fähig ist, neue Ideen oder Inventionen in erfolgreiche Innovationen umzusetzen. Der Unternehmer ist die Ursache von Veränderungen, die weg vom alten Gleichgewicht führen. Er ist nicht primär Erfinder, sondern Innovator, der neue Ideen aufgreift und durchsetzt, materielle und immaterielle "produktive Kräfte" kreativ kombiniert [1] und so existierende Strukturen verdrängt, zerstört und neue schafft. Diese "kreative Zerstörung" alter Strukturen - ein im Wesentlichen diskontinuierlicher Prozess - ist verantwortlich für industrielle Dynamik und langfristiges Wirtschaftswachstum. Da die neuen Kombinationen zunächst neben die alten treten, kann der Unternehmer dabei nur selten die alten, nur langsam frei werdenden Produktionsfaktoren neu kombinieren, d.h. diese werden überflüssig.[2]

Gegenüber Schumpeters Beitrag aus dem 20. Jahrhundert lässt die traditionelle Mikroökonomie in ihrem theoretischen Gerüst wenig Spielraum für Unternehmertum. Sie nimmt stattdessen an, dass die Ressourcen sich gegenseitig durch ein Preissystem finden; dem Unternehmer kommt demzufolge kaum eine aktive Rolle zu, er produziert auch kein Ungleichgewicht. Als Arbitrageur kauft er Güter billig ein und verkauft sie mit geringem Risiko zu einem höheren Preis, wobei er Marktungleichgewichte nutzt, aber tendenziell zu ihrem Ausgleich beiträgt.

Im Rahmen der volkswirtschaftlichen Perspektive interessieren am Entrepreneurship insbesondere die Gründungsdynamik und die dafür notwendigen Rahmenbedingungen, während im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Forschung eher die Unterschiede im Führungs- und Investitionsverhalten zwischen Unternehmern und angestellten Managern, z.B. in der Form der Bewirtschaftung der Ressourcen und im Entscheidungsverhalten herausgearbeitet werden.

Rollendifferenzierungen: Unternehmer, Entrepreneur, Manager

Seit den Arbeiten Schumpeters werden die Rollen, Kompetenzen und Handlungslogiken des Unternehmers und des Managers zunehmend voneinander getrennt[3], was durch die unterschiedliche Art ihres Involvements bedingt ist.

Heute wird auch die Rolle des Eigentümers deutlicher von der des Entrepreneurs unterschieden. Letzterer Begriff bezeichnet meist den persönlich Risiko tragenden innovativen Unternehmensgründer, der nicht zwingend mit umfassenden eigenen Kapitalressourcen ausgestattet sein muss. Hingegen ist der Begriff des Unternehmertums eher mit der Vorstellung der Verfügung über weitreichende Ressourcen konnotiert.

Diese zunehmenden Begriffsdifferenzierungen sind auch eine Folge der seit den 1980er und 1990er Jahren gesunkenen Markteintrittsschwelle für Neugründungen, die durch das Flexibilisierungs- und Miniaturisierungspotenzial der Mikroelektronik, die Abspaltung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen und wachsende Outsourcingmöglichkeiten bedingt ist. Infolge dieser Entwicklung kann der Entrepreneur auch bei geringem Eigenkapital immer mehr auf dem Markt vorhandene Ressourcen und Leistungsangebote kreativ nutzen und kombinieren und seine Fixkosten senken.[4]

Während in ressourcenbasierten Ökonomien die Rolle des Unternehmers infolge genereller Knappheit an Gütern oft auf die des Arbitrageurs beschränkt ist und in produktivitätsorientierten Ökonomien das Schumpetersche Modell des Unternehmers zum Tragen kommt, spielen in wissensbasierten Ökonomien die kreativen Ideen bei der Rekombination von Gegebenheiten ein wichtige Rolle. In allen Formen des Wirtschaftens gibt es jedoch auch Formen des Unternehmertums, die sich auf die Nutzung von Gratisressourcen in Nischen konzentrieren.

Varianten des Unternehmertums

Für Frank H. Knight (1967) und Peter Drucker (1970) bedeutet Unternehmertum, Risiken zu übernehmen. Das Verhalten des Unternehmers reflektiert eine Person, die bereit ist, für ihre Idee Karriere und finanzielle Absicherung aufs Spiel zu setzen und ein Risiko einzugehen; viel Zeit und Kapital für bzw. in die Idee zu investieren. Nach Knight schafft der Unternehmer primär aber auch Unsicherheit für andere.

Eine andere Sichtweise von Entrepreneurship ist die Betrachtung des Prozesses vom Entdecken, Evaluieren und Ausnutzen von Möglichkeiten, die sich dann in Form von Unternehmensgründungen vergegenständlichen. Israel M. Kirzner (1973) betont, dass der Entrepreneur im Extremfall keinerlei eigenen Ressourcen mitbringen, sondern nur brachliegende Gratisressourcen entdecken muss (Beispiel: Vermietung der Dachterrasse eines Hochhauses als Aussichtsplattform). Der Schlüsselbegriff in diesem Zusammenhang ist alertness (Findigkeit, Aufmerksamkeit), also eine kognitive Fähigkeit, der eine zentrale Rolle für die Aufdeckung von Chancen zukommt. Anders als der schumpetersche Entrepreneur trägt der kirznersche Entrepreneur zum wirtschaftlichen Gleichgewicht bei, indem er un- oder unterbeschäftigte Produktionsfaktoren einsetzt. Ähnlich argumentiert Günter Faltin, für den die Haupttätigkeit des Unternehmers in der Komposition von marktverfügbaren Ressourcen besteht.

Opportunity detection oder opportunity recognition ist damit ebenso eine unternehmerische Kernkompetenz wie die Fähigkeit, aus am Markt vorhandenen Bausteinen und verfügbaren Leistungen ohne große eigene Ressourcenbindung komplexe Geschäftsmodelle und Innovationen zu komponieren.[5] Das Internet spielt dabei eine große Rolle. Doch bleibt der Prozess der kreativen Ressourcenkombination, der zu innovativen Problemlösungen und damit zu Gründung und Wachstum neuer Unternehmen führt, weitgehend ein Black-Box-Mechanismus, der durch qualitative Studien erst allmählich erhellt wird.[6]

Innovationen, die auf diesem Wege zustande kommen, sind anders als die schumpeterschen Innovationen nicht notwendig destruktiv; sie fördern das Gleichgewicht auf dem Markt, weil sie brachliegende oder unterbeschäftigte Produktionsfaktoren in den Wirtschaftskreislauf einbeziehen. So tritt in den letzten Jahren unter dem Einfluss der Internetökonomie die Geschäftsmodellinnovation in den Vordergrund, während die Bedeutung der Produktinnovation im Gründungsgeschehen zurückgeht.

A. Shapero und L. Sokol befassen sich im Konzept des sog. Event-based Entrepreneurship mit den lebensverändernden Ereignissen und Einschnitten, die - wenn eine positive Bewertung einer Selbstständigkeit und ihrer Machbarkeit sowie eine persönliche hohe Handlungsbereitschaft hinzukommen - Unternehmensgründungen induzieren.[7] Shapero weist außerdem auf den großen Einfluss des kulturellen Umfeldes auf die Gründungsbereitschaft hin.[8]

Bis zum Anfang der 1980er befassten sich Studien zum Unternehmertum fast ausschließlich mit dem männlichen Unternehmer; über Unternehmerinnen war bis dahin wenig bekannt.[9] In den 1990ern nahm Wirtschaftsstatistiken zufolge der Umfang weiblichen Unternehmertums in den meisten entwickelten Staaten deutlich zu.[10]

Pinchot (1985) prägte den Begriff Intrapreneurship, um unternehmerische Aktivitäten innerhalb einer Organisation zu beschreiben. Corporate Entrepreneurship meint die Förderung von (Aus-)Gründungen und entrepreneurialen Verhaltensweisen des Managements und der Mitarbeiter durch etablierte Unternehmen, um sich auch auf innovativen Feldern behaupten zu können.

Das 1999 gegründete Global Entrepreneurship Monitor Consortium berichtet jährlich über die Entwicklung des Entrepreneurship in ausgewählten Ländern (2010: 59 Länder).[11]

Unternehmerisches Handeln

Das unternehmerische Handeln besteht aus Sicht der meisten Theoretiker aus folgenden vier Komponenten, die freilich unterschiedlich gewichtet werden:

  • Entdecken von Chancen: Ein Unternehmer muss in der Lage sein, systematische Geschäftsideen zu generieren, zu bewerten und auszuwählen, sowie persönliche Chancen wahrzunehmen und umzusetzen
  • Durchsetzen von Innovationen: Neue Geschäftsideen müssen entwickelt, in Modelle und Prototypen umgesetzt und schließlich vermarktet werden. Dies gilt auch für Prozesse, Dienstleistungen und in jüngster Zeit - vor allem mit der Verbreitung der Internetökonomie - auch für komplette Geschäftsmodelle.
  • Erschließung und Nutzung von Ressourcen: Der Unternehmer muss fähig sein, für ihn wichtige Ressourcen zu identifizieren, zu erschließen, zu kombinieren und für sich zu nutzen. Dabei kann er sich zunehmend auf bereits vorhandene Ressourcen stützen, auf die fallweise zurückgegriffen werden kann.
  • Tragen von Risiken: Der Unternehmer muss bereit sein, die Risiken für sein unternehmerisches Handeln abzuschätzen und ggf. zu übernehmen.

Dazu gehört weiterhin, ein bestehendes Unternehmen am Leben zu erhalten, auf Krisen, Veränderungen - z. B. auch aufgrund der eigenen Innovationen - und Konkurrenten zu reagieren, das Umfeld zu beobachten, fremde Geschäftsideen, -modelle und -prozesse zu beurteilen, diese u.U. in angepasster Form zu übernehmen. Selbstverständlich bedeutet unternehmerisches Handeln auch, möglichst frühzeitig eigene Fehlentwicklungen zu erkennen und zu korrigieren oder zu beenden.

Gefordert wird heute, dass das Tragen von Verantwortung und das Bemühen um Nachhaltigkeit Bestandteile unternehmerischen Handelns sein sollen, sowohl der Gesellschaft gegenüber (im Hinblick auf Umwelt, gesetzliche Anforderungen, Nebenwirkungen auf das soziale und wirtschaftliche Umfeld) als auch gegenüber den Mitarbeitern. Persönlichkeiten, die Unternehmertum in dioesem Sinne repräsentieren, sind in der Lage, Unternehmen im dreifachen Sinne nachhaltig aufzubauen: ökonomisch, ökologisch, sozial.

Diese und andere in der Literatur konstatierte Handlungskompetenzen treffen selten in einer Person optimal aufeinander. In verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses bzw. des Unternehmenslebenszyklus kommen daher oft ganz unterschiedliche Kompetenzen zum Tragen. Hohe Risikobereitschaft z. B. ist gründungsförderlich, geringe bis mittlere sichert eher den Erhalt des Unternehmens über einen längeren Zeitablauf. Zunehmend rücken daher Teamgründungen in den Vordergrund der Analyse. Auch kann eine zu starke Betonung der betriebswirtschaftlichen Routine effizienter Ressourcenbewirtschaftung kreativitäts- und innovationshemmend wirken und den Blick auf Marktchancen versperren.[12] Demgegenüber wird betont, dass unternehmerische Kreativität zumindest teilweise erlernbar sei.

Persönlichkeitsmerkmale und Einstellungen von Unternehmern

Als Voraussetzung für erfolgreiches Unternehmertum werden auch spezifische Persönlichkeitsmerkmale, Verhaltensweisen und Einstellungen angesehen. In der Literatur erwähnt werden u.a.

  • Leistungsmotivation: Der Unternehmer hat eine Vision, die ihn begeistert. Die Vision ist die treibende Kraft für ein Unternehmen und der Unternehmer muss bereit sein, Aufgaben anzugehen und den Wunsch haben, eigene Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Hohe Leistungsmotivation ist eine notwendige Eigenschaft unternehmerischen Handelns (so vor allem David McClelland).
  • Eigeninitiative und Unabhängigkeitsstreben: Der Unternehmer muss mit Ausdauer und Entschlossenheit Strategien entwickeln, um seine Vision selbst zu verwirklichen. Er strebt nach Selbstständigkeit sowie Unabhängigkeit und vertraut in die eigenen Fähigkeiten.
  • Realismus und Fähigkeit zur Zusammenarbeit: Der Unternehmer muss seine Grenzen genau kennen und in der Lage sein, mögliche Partner zu identifizieren oder gar aufzubauen. Insbesondere sollte er sein Umfeld genau kennen, um redundante Entwicklungen zu vermeiden.
  • Kreativität: Ein Unternehmer sollte ein schöpferisch denkender und entscheidungsfreudiger Mensch sein, der assoziativ in seinen Vorstellungen und lebhaft in seiner Phantasie ist.
  • Durchhaltevermögen: Eine hohe Kreativität kann dazu führen, dass notwendige Routinen nicht durchgehalten und Strategien zu oft geändert oder zu früh abgebrochen werden, ehe sich ihr Erfolg oder Misserfolg eindeutig abzeichnet.[13]
  • Risikobereitschaft: Unternehmerische Aufgaben bieten Chancen und Risiken. Der Unternehmer muss diese abwägen und ein abschätzbares Risiko eingehen. Er bewertet Kosten, Markt- und Kundenbedürfnisse. Der Unternehmer trägt die Verantwortung, um seine Idee zum Erfolg zu führen.
  • Emotionale Stabilität, Durchsetzungsfähigkeit, Einfühlungsvermögen: Ein Unternehmer muss fähig sein, Misserfolge schnell zu verarbeiten und in kritischen Situationen einen klaren Kopf zu behalten. Ebenfalls muss er kooperativ sein und Einfühlungsvermögen haben, um sich in z. B. Teammitglieder, Investoren oder Kunden hineinversetzen zu können und in Zusammenarbeit mit ihnen etwas zu erreichen.
  • Problemlösungsfähigkeit: Viele Aufgaben des Unternehmertums sind keine Routine-Aufgaben. Ein Unternehmer muss in der Lage sein in unbekanntem Feld zu operieren und Wege finden, um handlungsfähig zu bleiben.
  • Ambiguitätstoleranz: Der Unternehmer muss mit großer informationeller Unsicherheit und unscharf definierten Situationen umgehen können. Diese Anforderung ist nicht identisch mit Risikobereitschaft (Fallgatter 2007).[14]

Allerdings sind diese Kernkräfte der erfolgreichen Unternehmensgründung selten in einer Person gebündelt. Außerdem sind Haltungen und Fähigkeiten, die Unternehmensgründungen begünstigen, nicht immer dieselben, die zur Nachhaltigkeit der Unternehmensgründung führen. Das gilt z. B. für eine hohe Risikobereitschaft, die die Gründungsbereitschaft erhöht, aber den langfristigen Erfolg nicht unbedingt unterstützt. Die verschiedenen Haltungen und Fähigkeiten sind also in verschiedenen Phasen des Unternehmenslebenszyklus in unterschiedlicher Weise gefordert oder auch hinderlich.

Besondere Formen

Besondere Formen des Unternehmertums sind:

Youth Entrepreneurship

Als Youth Entrepreneurship wird die Förderung von Gründungsideen und unternehmerischen Aktivitäten von Jugendlichen im Rahmen von Schulen, Ausbildungseinrichtungen, Übungsfirmen oder in von jungen Menschen betriebenen realen Unternehmen bezeichnet, die in spielerischer Form manchmal schon ab dem Vorschulalter einsetzen kann (so z. B. in einigen Schwellenländern). Zunehmend spielt Youth Entrepreurship auch eine Rolle im Rahmen von Empowerment-Strategien benachteiligter Jugendlicher oder Stadtviertel.[16] Es gibt in den USA Hinweise darauf, dass die freie Wahl von Schulen und Schulformen die Entwicklung entrepreneurialer Aktivitäten fördert.[17]

In den EU-Staaten sind entsprechende Aktivitäten noch relativ gering entwickelt, werden aber insbesondere von der Zertifizierungsbranche gefördert. In Österreich wird auf Initiative der Wirtschaftskammer ein Unternehmerführerschein (Entrepreneur’s Skills Certificate) als freiwillige Zusatzqualifikation ab der achten Schulstufe in Verbindung mit Lehrerseminaren angeboten. Das Modell wurde 2006 von der Europäischen Kommission und 2011 vom Dachverband der Europäischen Wirtschaftskammern Eurochambres als Best-Practice-Beispiel für Entrepreneurship Education anerkannt und wurde in einige europäische und afrikanische Länder übertragen. Im Schuljahr 2011/12 boten mehr als 200 österreichische Schulen den Unternehmerführerschein an; fast 29.000 Schüler beteiligten sich bisher an den Prüfungen.[18]

Nascent Entrepreneurs

Nascent Entrepreneurs haben erste Schritte (z.B. Kreditbeantragung) zur Umsetzung der Gründungsidee unternommen. Im Unterschied zum Gründer befinden sich Nascent-Entrepreneurs im Gründungsprozess. Die Gründung gilt als abgeschlossen, sobald Nascent-Entrepreneurs länger als drei Monate einen positiven Cashflow erzielen und/oder sich ein Gehalt bezahlen. Der Begriff wurde vom Entrepreneurial Research Consortium (ERC) geprägt, das in den USA ab 1998 die Panel Study of Entrepreneurial Dynamics (PSED) initiierte.[19]

Internationaler Vergleich

Eine wichtige Quelle zu Unternehmensgründungen und Unternehmerausbildung im internationalen Vergleich ist der jährlich erscheinende Global Entrepreneurship Monitor (GEM) des 1999 gegründeten GEM-Consortiums. 2009 wurde eine Studie in 43 Ländern über 100.000 Interviews durchgeführt. In Deutschland wurden fast 5.000 Personen befragt, ob sie gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen oder in jüngerer Zeit gegründet haben. Dabei zeigte sich wie auch bei früheren Studien, dass die Zahl der Existenzgründer in Deutschland im internationalen Vergleich sehr niedrig ist. Nur 1,4 Prozent der 18- bis 64-Jährigen sind gerade im Begriff, ein Unternehmen zu gründen. Damit belegt Deutschland innerhalb von 20 vergleichbar hoch entwickelten Ländern (unter den sog. "innovationsbasierten Ökonomien") den 15. Platz. Schlusslichter in dieser Gruppe sind Japan und Belgien. Vordere Plätze belegen hingegen die Vereinigten Arabischen Emirate, Island und u.a. die USA. Von Experten werden die für Gründung erforderlichen, aber auch die schulische Gründerausbildung besonders niedrig eingeschätzt.[20]

International vergleichende Forschung und wissenschaftlicher Austausch über Fragen des Entrepreneurship wird auch im Rahmen des International Council of Small Business and Entrepreneurship (ICSB) und seinem europäischen Zweig, dem European Council of Small Business and Entrepreneurship (ECSB) betrieben.

Studien der OECD

Das Centre for Entrepreneurship, SMEs and Local Development der OECD finanziert im Rahmen des Programms Local Economic and Employment Development (LEED) Untersuchungen, Workshops, Erfahrungsaustausch zwischen Projekten sowie internationale Vergleichsstudien zur lokalen Entwicklung des Entrepreneurship mit dem Fokus auf Beschäftigung und Stadterneuerung.[21] Die OECD publiziert laufend Beispiele von ihr identifizierter guter Praxis, Vorbilder und Lernmodelle für Entrepreneurship.[22] Das Arbeitsprogramm 2011-2012 setzt auch Schwerpunkte im Bereich des Social Entrepreneurship.

Kritisch wird eingewendet, dass die Bewertung des Standes von nationalen Gründungs- und Ausbildungsaktivitäten durch die OECD oft aufgrund zweifelhafter Indikatoren erfolgt (z. B. durchschnittliche Bearbeitungsdauer einer Gewerbeanmeldung in Tagen). Ein solcher Indikator sagt eher etwas über das Tempo der Gründung von Zweigunternehmen ausländischer Investoren aus als über die Schwierigkeiten einheimischer Kleingründer, die an Kapitalmangel oder korrupten Behörden scheitern.

Studien der Weltbank

Seit 2006[23] führt die Weltbank regelmäßige international vergleichende Benchmarks zum Thema Entrepreneurship durch. Dabei legt sie den Fokus ihrer Bewertung auf den Abbau der Regulierung und auf die Entbürokratisierung des Gründungsgeschehens z. B. durch elektronische Gewerbeanmeldung.[24] Das führt zu Aussagen wie: "In der Kategorie Unternehmensgründung belegt Deutschland Platz 84 von 183 Nationen. Eine GmbH-Gründung dauert demnach hierzulande 18 Tage, umfasst 9 Schritte und kostet 4,7 Prozent des Pro-Kopf-Einkommens", wodurch sich Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 17 Plätze verbessert habe.[25] Ausbildungsaspekte werden durch diese Perspektive, die vor allem die der internationalen Investoren ist, weitgehend vernachlässigt.

Migranten als Unternehmer

In allen OECD-Ländern liegt die Gründungsquote unter Migranten zumindest etwas höher als unter der einheimischen Bevölkerung. So war 2009 jeder fünfte Gründer in Deutschland ausländischer Herkunft (rund 170.000 von insgesamt 870.000 Gründern). Die Gründerquote unter den Migranten lag damit bei 1,9 % und überstieg die der Deutschen um 0,3 Prozentpunkte.[26] Ein wichtiger Unterstützungsfaktor ist dabei der hohe Vernetzungsgrad von Zuwanderern, der die Kapitalbeschaffung, Rekrutierung von Mitarbeitern und den Markteintritt erleichtert.[27] Andererseits ist die Überlebensdauer von Migrantenbetrieben oft geringer als die einheimischer Betriebe, was für einen hohen Anteil von Notgründungen angesichts versperrter beruflicher Aufstiegswege spricht.[28] Auch konstatieren empirische Studien in Deutschland, dass die Migranten ihr Gründungspotenzial bei weitem nicht ausschöpfen, weil sie seltener in Schlüsselbranchen oder wissensintensiven Industrien gründen. Dadurch komme es zu Wohlstandsverlusten.[29]

Sowohl für den angelsächsischen als auch für den portugiesischsprachigen Bereich kann gezeigt werden, dass Migranten (z. B. Inder und Chinesen aus Mosambik, Goa, Macau oder Hongkong) auf ihren Wanderungen häufig in mehreren Ländern der Peripherie nacheinander gründen und dann als Entrepreneurs wieder an ihren Ausgangsort zurückkehren oder schließlich in die wirtschaftlichen und politischen Zentren (England oder Portugal) gelangen. Oft sind sie dabei als Innovationsträger tätig.[30]

Entrepreneurausbildung

Da der Begriff Unternehmertum auch eine etablierte soziale Gruppe oder Klasse bezeichnet - z. B. "das österreichische Unternehmertum", wird zur Kennzeichnung der Charakteristika von innovativen und risikotragenden Gründern in der deutschen Sprache heute oft der Entrepreneurbegriff verwendet. David McClelland war einer der ersten Wissenschaftler, der davon ausging, dass unternehmerische Kompetenzen und Motivationen trainiert werden können. Sein Kakinada-Experiment, das 1964 in Mumbay, Mexiko und den USA durchgeführt wurde, zeigte die Trainierbarkeit unternehmerischer Traits und führte zur Entwicklung von EDP (Entrepreneurial Development Programs) in vielen Ländern, die rasch auch den akademischen Bereich einbezogen.
In den vergangenen Jahren hat sich die akademische Entrepreneurausbildung in zahlreichen Staaten etabliert. Besonders auch in der Krise 2008-2009 hat sich in vielen Ländern gezeigt, dass Entrepreneurs mit akademischer Ausbildung ihre Gründungs- und Wachstumschancen trotz krisenbedingter Einschränkungen besser einzuschätzen vermögen als diejenigen ohne Ausbildung.[31] Ziel der akademischen Entrepreneurausbildung ist es u.a., die unternehmerische Lernkurve zu verkürzen. Dazu gehören heute u.a. folgenden Themen:

  • Charakterisierung des Entrepreneurs und der verschiedenen Typen
  • Phasen der Unternehmensgründung und des Unternehmenswachstums
  • Inhalte von Business-Plänen
  • Finanzierung von Gründung und Wachstum und Auswahl von Investoren
  • Krisenmanagement
  • Managerial skills wie Vertragsverhandlungen usw.

Eine ungarische Studie zeigt, dass die Beteiligung an Entrepreneurkursen mittel- bis langfristig (über einen Zeitraum von fünf und mehr Jahren) mit der Gründungshäufigkeit korreliert.[32]

Hinsichtlich der Methodik stehen Fallstudien, Praxisvorträge und Business-Plan-Wettbewerbe im Vordergrund.[33] Grundsätzlich ist es jedoch sehr schwierig, den Effekt einer schulischen oder akademischen Entrepreneurausbildung auf das Gründungsverhalten zu evaluieren, da die Absolventen - wenn überhaupt - oft erst in höherem Alter gründen.[34]

Eine immer größere und künftig wohl wachsende Bedeutung für die Entrepreneurausbildung haben MBA-Ausbildungsprogramme.[35]

Einen Beitrag zur Verbreitung und Harmonisierung der akademischen Unternehmer-, Gründer- bzw. Entrepreneurausbildung in den Ländern Mittel- und Osteuropas und zum Transfer von Best practice leistet seit 2005 Erenet.[36] Eine wichtige Aufgabe ist dabei die Modernisierung der Lehrmethoden in postsozialistischen Ländern sowie die verstärkte Orientierung der Ausbildung an den Bedürfnissen von lokalen Klein- und Mittelbetrieben und Familienunternehmen, da die Fixierung der Hochschulen auf das internationale Corporate Management eher eine Abwanderungsbewegung gut qualifizierter Nachwuchskräfte aus den Ländern Ost- und Südosteuropas hervorgerufen hat, die keine ihren Ansprüchen entsprechenden Jobs finden.

Ein Überblick über die internationale Situation der Entrepreneurausbildung bietet ein von Alain Fayolle herausgegebenes Handbuch.[37]

USA

In den USA hat sich Entrepreneurship seit ersten Anfängen an der Harvard Business School 1946/1947, an der New York University 1953 (durch Peter Drucker) und am MIT 1961 zu einer zunehmend selbstständigen, von Business Administration klar getrennte Disziplin entwickelt. Es ging nach dem 2. Weltkrieg u.a. darum, den zurückkehrenden Soldaten in der schwierigen Umstellungsphase von Kriegs- auf Friedensproduktion wenn nicht einen sicheren Arbeitsplatz so doch wenigstens eine Gründungschance zu bieten. Weitere Hochburgen der Gründerausbildung sind heute die Stanford University in Kalifornien, das Babson College in Wellesley, Massachusetts sowie die University of Texas at Austin. Das Babson College gibt zusammen mit der London Business School den jährlichen Global Entrepreneurship Monitor (GEM)-Report heraus.[38]

Die Entrepreneurship-Ausbildung in den USA ist meist eklektisch gewachsen - oft unter dem Druck der Nachfrage von Studierenden. Trotz der zunehmenden Verankerung der Entrepreneurship-Kurse in den Lehrplänen haben Kritiker lange bezweifelt, dass diese Thematik überhaupt systematisch unterrichtet werden könne. Dieser Einwand wurde sowohl von Unternehmern als auch von Vertretern der Hochschulseite vorgebracht. Außerdem wurde bezweifelt, dass im Bereich Entrepreneurship eine ernsthafte Forschung möglich sei. Dieser Vorbehalt gegenüber dem Bereich Entrepreneurship als Lehr- und Forschungsgebiet führte zu einer stiefmütterlichen Behandlung. Nachwuchskräfte forschten und publizierten lieber auf anderen Gebieten mit der Folge, dass der wichtige Impetus dieser Gruppe fehlte. Seit Mitte der 1990er Jahre zeichnet sich jedoch eine drastische Veränderung im Sinne einer neuen "Respektabilität" der Lehre im Bereich des Entrepreneurship ab.[39] So verfügt jede führende Universität mittlerweile über einen hiermit befassten Lehrstuhl, vielfach auch über einen Inkubator, der oft in Kooperation mit Unternehmen oder privaten Stiftungen betrieben wird. Eigentümer von Patenten ist meist die Hochschule, doch werden die Erträge zwischen Hochschule und Forschern bzw. Gründern geteilt. Insgesamt gibt es heute 300 bis 350 Lehrstühle für Entrepreneurship, Family Business oder Small Business.

Seit den 1990er Jahren gibt es auch eine zunehmende Zahl von Trainingsprogrammen für Intrapreneurs u.a. bei 3M, Johnson & Johnson, Merck & Co., Motorola, Citicorp, Hewlett-Packard, Intel, IBM und General Electric.

Europäische Union

Der Lissabon-Prozess sah vor, dass an allen höheren Ausbildungs- und Bildungseinrichtungen - vor allem im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich - Entrepreneurship als integraler Teil des Curriculums verankert werden sollte und dass die Studierenden und Schüler gezielt motiviert werden sollten, diese Kurse zu besuchen.[40] Allerdings wurde in einer Studie der European Foundation for Entrepreneurship Research (EFER) und der European Foundation for Management Development (EFMD) festgestellt. dass die Kurse weit überwiegend nur als Wahlfächer angeboten wurden und dass in Osteuropa größere Umsetzungsdefizite zu verzeichnen waren.

Eine Sachverständigengruppe der EU-Generaldirektion Unternehmen und Industrie konstatierte 2008, dass die Unternehmerausbildung in den Lehrplänen der Hochschulen nicht ausreichend verankert sei. "Vorliegende Daten zeigen, dass die meisten Entrepreneurship-Kurse in den volks- und betriebswirtschaftlichen Studiengängen angeboten werden. In den neuen Mitgliedstaaten, die der EU nach 2004 beigetreten sind, ist es um die Verbreitung von Entrepreneurship besonders schlecht bestellt. Fraglich ist, ob Business Schools für eine Entrepreneurship-Ausbildung besonders gut geeignet sind, denn innovative, tragfähige Geschäftsideen entstehen vermutlich eher in den technischen, naturwissenschaftlichen und gestalterischen Studiengängen." Die Herausforderung bestehe darin, interdisziplinäre Konzepte für ein handlungsorientiertes Lernen zu entwickeln und Teams zur Entwicklung und Verwertung von Geschäftsideen aus Studierenden verschiedener Fakultäten zu bilden.[41]

Die Europäische Kommission und die europäischen Strukturfonds fördern die Gründerausbildung auf verschiedenen Ebenen auch direkt durch zahlreiche Projekte.[42] Dies gilt insbesondere für die mittel- und osteuropäischen Beitrittsländer, in denen zahlreiche Projekte wie STRUDER, PHARE (für kleine und mittlere Unternehmen), SAPARD und ISPA durchgeführt wurden und werden. Bei vielen dieser Lernkonzepte steht nicht die Wissensvermittlung, sondern die Persönlichkeitsentwicklung (entrepreneurial mindset) im Vordergrund. Die europäischen Strukturfonds bieten im Zeitraum 2007-2013 direkte finanzielle Unterstützung für Entrepreneurship-Programme und Aktivitäten an den Hochschulen. Gefördert werden beispielsweise die Mobilität von Lehrenden und Forschern zwischen Hochschulen und Unternehmen sowie Geschäftsideen von Studierenden. Seit 2007 gehört Entrepreneurship auch zu den wichtigsten Zielen des EU-Programms für lebenslanges Lernen Leonardo, das auch eine Aktionslinie zur Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen beinhaltet.[43]

Mit dem European Entrepreneurship Award werden innovative Maßnahmen, die Entrepreneurship auf lokaler, regionaler oder nationaler Ebene fördern, in den 27 Mitgliedstaaten der EU sowie in Norwegen, Serbien und der Türkei prämiert.[44]

Der Small Business Act for Europe (SBA) von Juni 2008 versuchte der zentralen Rolle kleiner und mittlerer Unternehmen in der EU Rechnung zu tragen und beschrieb einen politischen Rahmen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten für eine "kohärente" Politik auf diesem Sektor, der mit seiner Betonung nationaler Aktionspläne relativ planwirtschaftlich anmutete und den Regierungen - insbesondere den Erziehungsministerien - eine zentrale Rolle bei der Umsetzung zuwies.[45] In einem Bericht über den erreichten Stand der Umsetzung des SBA im Februar 2011 finden sich denn auch keine Aussagen oder gar Evaluationsbefunde zur Rolle und Wirksamkeit der Ausbildungseinrichtungen bei der Förderung des Unternehmertums.[46] Vermutet werden kann, dass viele der von der EU geforderten nationalen interministeriellen Aktionspläne und Agreements über Curricula mit Ausnahme der nordischen Länder und der Niederlande in der Programmentwicklung stecken bleiben und die praktische Umsetzungsphase gar nicht erreichen, u.a. weil die Kooperation mit nicht-ministeriellen Stakeholdern unzureichend bleibt.

Kritisch wird weiterhin gegen EU-Programme zur Förderung des Entrepreneurship insbesondere nach der Krise 2008-09 eingewendet, dass sie durch die Überbetonung des Aspekts der regionalen Arbeitsplatzschaffung arbeitsmarkt- und regionalpolitisch überfrachtet sind.[47] Auch wurde von verschiedenen Seiten hervorgehoben, dass die Idee des Entrepreneurship insbesondere von der Politik der mittel- und osteuropäischen EU-Ländern und der Beitrittskandidaten beinahe als Allheilmittel gehandelt wird, was durch die EU-Förderung begünstigt wurde. Dieser Kritik zufolge kann durch eine überzogene Förderung der Faktoren, die die Unternehmensgründung positiv beeinflussen bzw. durch massive politische Beeinflussung der zur Unternehmensgründung führenden individuellen Entscheidungen eine unangemessen hohe und daher nicht nachhaltige Gründungsquote induziert werden. Inzwischen setzt sich die Auffassung durch, dass es eine "angemessene" oder gar "optimale" Gründungsrate gibt, die nicht ohne Not überschritten werden sollte,[48] wenn man nicht sozial schädliche, parasitäre oder unproduktive Formen des Unternehmertums - z.B. reine Arbitrage - durch Fehlanreize stimulieren will.[49]

Deutschland

Seit Ende der 1990er Jahre wird auch in Deutschland das Fach Entrepreneurship immer häufiger an Hochschulen etabliert[50], jedoch meist nur als Spezialisierungs- oder Wahlfach der Betriebswirtschaft oder (seltener) in Form eines berufsbegleitenden Masterstudiums oder einer MBA-Ausbildung. 1998 wurde der erste Lehrstuhl für Unternehmensgründung an der European Business School (heute EBS Universität für Wirtschaft und Recht) in Oestrich-Winkel errichtet.

Lange Zeit war in Deutschland grundsätzlich darüber diskutiert worden, ob und in welcher Form das Fach überhaupt lehr- bzw. lernbar ist und ob Hochschulen dafür die geeigneten Orte sind. Die seit 1998 laufenden EXIST-Programme[51] des Bundeswissenschafts- bzw. später des Bundeswirtschaftsministeriums brachten in dieser Hinsicht einen Durchbruch.[52] Im gleichen Jahr wurden fast 20 weitere Lehrstühle eingerichtet. Neben breiter angelegten Curricula [53] und Stufenausbildungsmodellen spielen maßgeschneiderte Unterstützungsprogramme von drei Tagen bis zu etwa einer Woche, die die spezifischen Bedürfnisse von Gründern in den jeweiligen Phasen berücksichtigen, eine Rolle. Größere Bedeutung für die Gründungsausbildung und -förderung gewinnen auch Hochschul-Inkubatoren bzw. die Kooperation der Hochschulen mit Technologiezentren.[54]

Mit der Zuordnung des EXIST-Programms zum Bundeswirtschaftsministerium entwickelte sich die Förderung allerdings weg von der Curricularisierung und stärker in Richtung eines Screening-Prozesses für technologieorientierte Gründungen, so vor allem an den technischen Hochschulen wie z. B. der TU München.[55]

Entrepreneurial education kann prinzipiell auf allen Bildungsstufen bis hin zum Kindergarten (wie z. B. in einigen Schwellenländern) angeboten werden. Aktivitäten im Rahmen des Youth Entrepreneurship sind in Deutschland jedoch nur schwach ausgeprägt. Vor allem das Handwerk mit seiner dualen Erst- und mit der Meisterausbildung spielt eine wichtige Rolle in der Vermittlung gründungsbezogener Kompetenzen.[56] Auch an deutschen Berufsfachschulen sowie an immer mehr Real- und Berufsschulen finden sich Ansätze zu einer Entrepreneurausbildung. Allerdings werden die Aktivitäten in der schulischen und außerschulischen Gründerausbildung ebenso wie das Engagement der deutschen Politik von Experten immer noch als unterdurchschnittlich eingeschätzt.[57] So werden ca. drei Viertel aller Studierenden während ihres Studiums nicht mit dem Thema Existenzgründung konfrontiert - einer der höchsten Werte weltweit.[58]

Businessplan-Wettbewerbe spielen als Anreiz eine Rolle, meist jedoch in der relativ unverbindlichen Form des Ideenwettbewerbs. Die Mehrzahl der eingereichten Ideen wird daher wohl nie realisiert. Eine Studie des Instituts für Innovation und Technik aus dem Jahr 2010 listet für Deutschland 83 Gründerwettbewerbe auf.[59]

Österreich

Die Entrepreneurausbildung hat in Österreich keine lange Tradition. Auch die Universitäten und Hochschulen befassen sich erst seit 1999 mit diesem Thema. Die erste Professur mit dem Schwerpunkt Unternehmensgründung wurde im Jahr 1999 an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt (AAU) eingerichtet. Hier werden verschiedene gründungsbezogene Lehrveranstaltungen für Studierende aller Fakultäten sowie Gründertrainings angeboten. Seit 2010 ist der postgraduale Masterstudiengang "Sport-Gesundheit-Entrepreneurship" im Programm der AAU. UNIUN, eine Initiative des Alumniverbands der Universität Wien und des Außeninstituts der TU Wien organisiert seit 1999 Gründertrainings in Kooperation mit INiTS, dem universitären GründerInnenservice der TU Wien und der Universität Wien.[60] An der Fachhochschule Wien gibt es einen Bachelor-Studiengang Unternehmensführung.[61] Die Business School der Donau-Universität Krems bietet einen MBA Entrepreneurship an.[62]

Verschiedene Inhalte der Entrepreneurship Education und des Faches Unternehmensführung werden auch in den berufsbildenden Schulen, im Lehrplan der Handelsakademie (an vielen verschiedenen Standorten[63]) und der Handelsschule, in den Lehrplänen der Höheren Technischen Lehranstalten, in Höheren Lehranstalten für Tourismus und Mode angeboten. Die staatliche Unternehmerprüfung ist in Österreich als Teil der Meister- oder Befähigungsprüfung Voraussetzung für die Selbstständigkeit. Der Abschluss bestimmter schulischer Ausbildungen wie z. B. kaufmännischer Berufsschulen, Handelsschulen, Handelsakademien, höherer technischer Lehranstalten, höherer und mittlerer Lehranstalten für wirtschaftliche Berufe, Tourismusschulen, bestimmter Fachakademien, Hochschulen und Universitäten ersetzt die staatliche Unternehmerprüfung[64] An allen Schultypen gibt es inzwischen Übungsfirmen.[65] Aus Österreich stammt auch das Konzept des Unternehmerführerscheins, der v.a. für Berufsschüler konzipiert wurde und inzwischen auch in zahlreichen Schulen Deutschlands, in der Schweiz, Luxemburg, Irland, Polen, Albanien, Kosovo, Russland, Tschechien, Äthiopien und Mali eingeführt bzw. zumindest pilotweise umgesetzt wurde.[66]

Schweiz

In der Schweiz ist die Entrepreneurausbildung an verschiedenen Hochschulen - vor allem auch an den Fachhochschulen - sehr gut verankert, so z. B. an der FH Westschweiz (HES-SO)[67] oder an der FH - Hochschule für Wirtschaft und Technik Chur mit ihrer Masterausbildung in Major New Business und dem Schweizer Institut für Entrepreneurship (SIFE).[68] Die Ausbildung ist meist strategisch und international ausgerichtet. Touristik bildet oft einen Ausbildungsschwerpunkt.

An der Universität St.Gallen fördert der HSG Entrepreneurship Campus[69] das Unternehmertum als Karrierealternative. Zudem werden technologieorientierte und wissensintensive Gründungsprojekte an der Universität St.Gallen gefördert. Auch der der Lehrstuhl für Entrepreneurship und Kommerzialisierung von Technologien an der ETH Lausanne ist im Bereich der Forschung und Lehre eine der führenden universitären Einrichtungen der Entrepreneursaubildung in der Schweiz.[70]

Andere Träger der Unternehmerausbildung sind Arbeitgeber- und Fachverbände. Zu nennen ist hier vor allem GastroSuisse.[71]

Der GEM Report kommt zu dem Schluss, dass die Umfang und Qualität der Entrepreneur-Ausbildung in der Schweiz in verschiedener Hinsicht vor der in Deutschland und Österreich liegt.[72]

Liechtenstein

An der Universität Liechtenstein wurden im Jahr 2008 Masterstudiengänge (Master of Science) in Entrepreneurship und in Entrepreneurship - Major Finance eingerichtet.[73] Sie betreibt mit der Kinderuniversität Liechtenstein auch ein Youth Entrepreneurship-Programm, welches das Ziel verfolgt, Unternehmensideen und -gründungen von Jugendlichen in Schulen und Betrieben zu fördern. Angesprochen werden mit dem Programm vor allem Lehrer der Sekundarstufe II sowie Lehrlingsausbilder.[74]

Großbritannien

Vermutlich sind nirgendwo Businessplan- und Gründungswettbewerbe so verbreitet wie in Großbritannien. Eine Studie des Instituts für Innovation und Technik listet allein 22 von 63 außerdeutschen Gründungswettbewerben auf, die von britischen Institutionen ausgetragen werden.[75] Es werden Preisgelder bis zu 500.000 Pfund Sterling ausgeschüttet.[76] Ein Zentrum der akademischen Ausbildung von Entrepreneurs ist seit 1985 die Warwick Business School mit dem Centre for Small and Medium Sized Enterprises(CSME). Auch die Durham University hat sich einen guten Ruf in der Gründerausbildung erarbeitet. Die Universität Wolverhampton koordiniert das Projekt SPEED (Student Placements for Entrepreneurs in Education), ein Netz von Einrichtungen, die Studierenden helfen, selbstständige Tätigkeiten als Alternative zur abhängigen Beschäftigung zu entwickeln.

International bekannt geworden sind die Aktivitäten von Kath Sunderland und ihrer 1999 gegründeten Firma Start Ability[77] zur Förderung und Ausbildung von Gründern mit Behinderungen.

In Nordirland hat das Northern Ireland Centre for Entrepreneurship (NICENT) von 2000 bis 2008 mehr als 18.000 Studierende und Postgraduates ausgebildet.[78] Hier werden auch am St. Mary's College der Queen's University Belfast Lehrer im Fach Entrepreneurship unterrichtet.

Irland

In Irland fördern u.a. die Dublin City University (DCU) und die DCU Ryan Academy of Entrepreneurship die Ausbildung von jungen Unternehmern.[79]

Niederlande

In den Niederlanden ist Entrepreneurship früh als Wachstumstreiber anerkannt und durch eine praxisnahe Ausbildung auf verschiedenen Ebenen - vor allem durch Fachhochschulen - unterstützt worden. Das international oft als vorbildlich angesehene Modell der Universität Twente verbindet Inhalte von je zwei Fächern mit der Entrepreneurausbildung, um Teamgründungen anzuregen. Zwei Masterprogramme bereiten auf die Rolle als Unternehmer bzw. die als Unternehmer in einem wissensintensiven Kontext vor.[80] Bemerkenswert ist auch das HOPE-Projekt, das seit 2010 mit erheblichem Mitteleinsatz und Partnern wie ABN AMRO, PricewaterhouseCoopers und Roland Berger Strategy Consultants eine Curricularisierung der Unternehmersausbildung an den Universitäten Leiden, Delft und Rotterdam (Erasmus-Universität) betreibt.[81]

Belgien

In Belgien organisiert beispielsweise die Flämische Agentur für unternehmerische Ausbildung (Syntra Vlaanderen) die Unternehmerausbildung im Rahmen der höheren Berufsausbildung. Auch eine akademische Gründerausbildung existiert an mehreren Hochschulen, die mit Gründerzentren gut vernetzt sind, so an der Katholischen Universität Löwen (Leuven) und an der Universität Lüttich. Das Programm in Löwen bietet die Möglichkeit, zweijährige Masterstudiengänge in Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, Psychologie, Erziehungswissenschaften oder Wirtschaftsrecht mit einer interdisziplinären Unternehmerausbildung (Formation interdisciplinaire en création d'entreprise) zu verbinden. Praktika und ein Abschlusswettbewerb sind Bestandteile der Ausbildung.[82] U.a. werden hier auch Sozialunternehmer ausgebildet.

Frankreich

Frankreich lag im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im Bereich der Entrepreneurship-Ausbildung stark zurück. Seit dem Ende der 1990er Jahre wurde die Gründungsausbildung an französischen Hochschulen eingeführt. 1996 boten rund 30 Schulen und Universitäten Kurse in Entrepreneurship oder Small Business Education an. Die meisten der Angebote waren jedoch nur von kurzer Dauer und sollten den Studierenden eher Fachwissen über Unternehmen und Business Strategien vermitteln als ihren Gründungsgeist wecken. In Frankreich wird die Mobilität von Lehrenden und Forschern zwischen Hochschule und Unternehmen auf staatlicher Ebene gefördert. Seit 1999 ist gesetzlich geregelt, dass Forscher die Hochschule und das Forschungslabor verlassen und auf der Grundlage ihrer Arbeit ein neues Unternehmen gründen dürfen. Zu ihrer Unterstützung wurde ein Netzwerk von akademischen Inkubatoren aufgebaut. Auch eine Rückkehr an die Hochschule ist möglich.[83] Seit 2000 haben sowohl die Universitäten als auch die „Grandes Écoles“ erheblichen Fortschritt im Bereich der unternehmerischen Ausbildung gemacht. Allerdings gibt es immer noch beträchtliche Unterschiede in der Lehre und Praxis der Universitäten, der „Grandes Écoles“ und der übrigen Institutionen, die Entrepreneurship-Ausbildung anbieten.[84]

Italien

Italien liegt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in der Unternehmerausbildung weit zurück, vor allem was die Mitte und den Süden des Landes betrifft. In Mailand bietet die renommierte Scuola di Direzione Aziendale Bocconi (SDA Bocconi) ein Masterprogramm in Entrepreneurship an. Auch gibt es etliche erfolgversprechende Ansätze zur Ausbildung von Social Entrepreneurs in Kooperativen und Sozialunternehmen, die oft im Rahmen von EU-Projekten entwickelt wurden.[85]

Spanien

In Spanien steckt die Entrepreneurausbildung noch in den Kinderschuhen. Erfolg versprechende Ansätze gibt es vor allem im Baskenland und in Asturien im Rahmen von regionalisierten Ausbildungsstrategien[86] sowie an einzelnen Hochschulen. So werden in asturischen Sekundarschulen Übungsfirmen im Rahmen der regulären schulischen Curricula betrieben.

Dänemark

1995 gestartete Versuche, eine Entrepreneurausbildung in Dänemark zum implementieren, schlugen zunächst fehl.[87] Die 2001 vom Bildungsminister eingesetzte Vision Group stieß dann die Gründung einer öffentlich-rechtlichen Stiftung für Entrepreneurship insbesondere für Primar- und Sekundarschulen und 2004 die Gründung der International Danish Entrepreneurship Academy (IDEA) an, einer Netzwerkorganisation, die sich für die Unternehmerausbildung an Hochschulen einsetzt, deren Methoden als z.T. noch praxisfern gelten. Partner der Stiftung sind 38 Hochschulen, mit denen zusammen die IDEA seit 2005 eine Reihe von Innovationscamps durchgeführt hat, bei denen Studierende, Lehrende und Unternehmer gemeinsam verwertbare Ideen entwickeln. Seit 2007 bietet die IDEA einen Masterstudiengang Entrepreneurship und ein Aufbaustudium Entrepreneurship für Lehrer an.[88] Die zweitgrößte Universität des Landes, die Universität Aarhus plant für 2012 einen Doktoratskurs in Entrepreneurial Education.

Schweden

Schweden hat neben Großbritannien die längste Entrepreneurship-Tradition in Europa. Ein Zentrum der akademischen Gründerausbildung in Schweden mit hoher internationaler Reputation ist seit den 1980er Jahren die Universität Linköping[89] mit dem 1993 gegründeten Centrum for Innovationer och Entreprenörskap (CIE). 1984 initiierte die Universität zusammen mit lokalen Unternehmen ein Netzwerk zur Förderung innovativer Gründungen. Der damals gegründete Mjärdevi Science Park ist einer der größten Europas. 1986 folgten Ausbildungsprogramme für Entrepreneurs. 1996 wurden die Linköping Stiftung für Entrepreneurship Research gegründet, 1999 ein Inkubator für Spin-offs. Einen ähnlichen Ruf im Hinblick auf die Förderung des Unternehmertums genießt die Universität Jönköping. Auch die Universität Lund bietet eine Masterausbildung in Entrepreneurship an.

Die Stockholm School of Entrepreneurship (SSES) ist eine Gemeinschaftsgründung von fünf schwedischen Universitäten und Instituten, welche auf der Basis erster Trainingsprogramme der 1990er Jahre im Jahre 2009 mit Hilfe privater Stiftungsmittel in der jetzigen Form institutionalisiert wurde.[90] Die Weiterbildung von Unternehmern wird im Rahmen von regionalen Netzwerken gefördert. Die Finanzierung erfolgt teils privat, teils staatlich.[91] NUTEK, die nationale schwedische Behörde für Industriepolitik, betreibt eine Unternehmensberatung für Frauen, deren weibliche Consultants Unternehmerinnen beraten und immateriell unterstützen.

Auch international sind schwedische Hochschulen im Bereich Unternehmerausbildung aktiv. Die Stockholm School of Economics förderte in Kooperation mit anderen internationalen Hochschulen das Projekt EuroFaculty in Pskow (Russland), durch welches Unternehmertum und Unternehmensgründungen in der nordwestrussischen Region entwickelt werden sollen.[92]

Norwegen

Im Jahre 2005 waren 35 % der Gründungen in Norwegen technologieorientiert. Mit dieser Quote liegt das Land europaweit mit an der Spitze (Deutschland: 10 %).[93] Ein Master in Innovation und Unternehmensführung wird am Centre for Entrepreneurship der Universität Oslo angeboten. Lehrinhalte sind Innovationstheorie, Business Development, Management, Strategie, Finanzen und Marketing. Auch die Curricula gewerblicher Fachschulen sind stark an unternehmerischer Tätigkeit orientiert.

Island

Das Icelandic Technological Institute (IceTec), das vom Ministerium für Industrie und Handel gegründet wurde, ist mit Technologietransfer-, Beratungs- und Ausbildungsaufgaben für Start-Ups befasst. Es betreibt einige Business-Inkubatoren, die vor allem im dem Bereich der Biotechnologie tätig sind.[94] Im Jahr 2010 erreichte Island den ersten Rang des INSEAD Global Innovation Index.

Finnland

Die Entrepreneurausbildung in Finnland ist weitgehend in Schul- und Hochschulcurricula verankert. Die Turkuu School of Economics and Business Administration hat ein eigenes, international beachtetes Entrepreneurship-Programm entwickelt.[78] U.a. förderte sie in Kooperation mit anderen internationalen Hochschulen das Projekt EuroFaculty in Pskow (Russland), durch welches Unternehmertum und Unternehmensgründungen in der nordwestrussischen Region entwickelt werden sollen.[92]

Weitere Zentren der Entrepreneur-Weiterbildung in Finnland sind das Helsinki Business College in Verbindung mit der Handelskammer Helsinki, die Satakunta University of Applied Sciences (SAMK) mit einem berufsbegleitenden MBA-Programm in Entrepreneurship und die University of Applied Sciences Lahti (Finnland) mit ihrem Programm „Business Succession School“, in dem Studierende und Unternehmer, die einen Nachfolger suchen, zusammengebracht werden.

Die Timiakatemia (Team Academy) an der Jyväskylä University of Applied Sciences[95] in Mittelfinnland bildet seit 1993 in einem international angesehenen Curriculum genossenschaftliche Gründer und Social Entrepreneurs aus.[96]

Polen

In Polen wurden Elemente einer Entrepreneurausbildung im allgemeinbildenden Schulwesen ab der Sekundarstufe I implementiert. Allerdings sei der Unterricht zu makroökonomisch und weitgehend theoretisch orientiert.[97] Die (regional teils schwach entwickelte, wenig koordinierte) Gründungsförderung und Unternehmerausbildung stellt die Qualifizierung für kleine und mittlere Unternehmen in den Vordergrund, wodurch sie sich jedoch von eher großbetrieblich und vorrangig auf internationale Investoren ausgerichteten Konzepten in anderen mittel- und osteuropäischen Ländern positiv unterscheidet. Ein Lehr- und Forschungsschwerpunkt mit entsprechenden Spezialisierungen im Rahmen eines Bachelor- und Masterprogramms ist die Wirtschaftsuniversität Krakau.[98]

Tschechien

Fünf tschechische Hochschulen verfügen über eigene Inkubatoren. Der größte davon wurde 2008 an der Technischen Universität Ostrava eingerichtet. Er bietet Platz für ca. 35 Start-Ups.

Slowakei

1998 wurde ein Slowakisches Zentrum für Übungsfirmen (SCCF) durch das slowakische Erziehungsministerium errichtet. Das Zentrum soll alle 594 (Stand: Oktober 2008) Übungsfirmen in der Slowakei beraten und die internationale Kooperation in diesem Bereich sicherstellen. Die Übungsfirmen wurden an den slowakischen Berufsschulen sowie an Businessakademien eingerichtet, ferner an den Wirtschaftshochschulen Bratislava und Nove Zamky.

Das landesweite Projekt “First-rate schooling – successful living” wurde 2007 vom Erziehungsministerium in Verbindung mit der Arbeitgebervereinigung und der F. A. Hayek-Stiftung an Sekundarschulen eingerichtet. Über 1.300 Lehrer wurden in für die Enterpreneurausbildung wichtigen Fächern ausgebildet, 36.000 Schüler nahmen an den Modulen teil.[99]

Ungarn

Die Mehrheit der Studierenden in Ungarn nimmt heute an Entrepreneurkursen teil. Eine der aktivsten Hochschulen ist die technisch profilierte István-Széchenyi-Universität in Györ, gefolgt von der Universität Pécs.[32]

Rumänien

Die Situation in Rumänien ist symptomatisch für die Entwicklung von Programmen zur Förderung des Unternehmertums in Ostmittel- und Südosteuropa. 2003 wurde hier von der Non-Profit-Organisation Junior Achievement Romania mit Unterstützung von USAid und Genehmigung des rumänischen Erziehungsministeriums ein Programm zur Förderung der Entrepreneurausbildung (Junior Achievement - Young Enterprise) an Sekundarschulen und Hochschulen gestartet. Dieses sah u.a. die Gründung von Übungsfirmen und betriebliche Praktika vor. Über eine reguläre Implementierung dieses Programm gibt es jedoch keine Informationen. In einer Befragung von Hochschulen durch die Petru Maior-Universität in Targu Mures ergaben sich keine Hinweise auf eine Evaluation oder auch nur ein Monitoring des Gründungsgeschehens. Offenbar diente das Programm wie viele ähnliche Aktivitäten eher dem Abgreifen von Fördermitteln zum Aufbau der Zivilgesellschaft durch rasch gegründete NGOs.[100] Die Hochschulen leiden wiederum unter einem Mangel an Autonomie und Flexibilität; Entrepreneurship wird z.T. von Dozenten gelehrt, die schon vor 1989 im Amt waren.[101]

Einzelne Hochschulen entwickelten jedoch durchaus erfolgreiche eigene Initiativen zur Gründungsförderung, teils auch mit deutscher oder EU-Hilfe. Die Universität Politehnika Bucharest und die Titu Maiorescu-Universität in Bukarest haben im Rahmen des Projekts TASE 2009-2011 etwa 80 Gründer bis zur Erstellung eines Businessplans ausgebildet.[102] An der Petru Maior-Universität in Targu Mures wurden 2007-2009 im Rahmen eines internationalen Projekts Curriculumelemente entwickelt, die auch in Masterstudiengängen anderer europäischer Länder eingesetzt werden, so u.a. an der Fachhochschule Frankfurt am Main.[103] An der Academia de Studii Economice din Bucuresti (ASE Bukarest) gibt es einen deutschsprachigen MBA in Unternehmensführung und Innovation. Auch an der Politehnika Timisoara werden Entrepreneurs ausgebildet.

Da in den vergangenen Jahren jedoch betriebswirtschaftliche Studiengänge mit Blick auf (später oft ausbleibende) internationale Investoren meist recht einseitig auf internationales Business Administration hin orientiert waren und Fächer wie Entrepreneurship und Small and Family Business Management vernachlässigt wurden, bestehen einerseits erhebliche Probleme bei der Gewinnung qualifizierter Entrepreneurs für Gründungen kleiner und mittlerer Unternehmen im Lande. Andererseits sehen sich auch z. B. technisch-naturwissenschaftlich qualifizierte Entrepreneurs gezwungen, wegen des allgemeinen Kapitalmangels und schwach entwickelter Märkte in Dienstleistungsbereichen zu gründen, in denen ihre spezielle technische Kompetenz gar nicht gefragt ist und ohne dass sie hinreichend betriebswirtschaftlich qualifiziert werden. Das Ministerium für kleine und mittlere Unternehmen, Handel und Business Environment hat mit EU-Hilfe einen Sechsjahresplan 2007-13 zur KMU-Förderung mit sieben Teilprogrammen konzipiert, darunter eines für junge Unternehmer und eines zur Verbesserung des Zugangs zum Kapitalmarkt.[104]

Slowenien

Das IRP – Institute for Entrepreneurship Research der Universität Maribor erforscht die Gründungsaktivitäten in Slowenien. Die Rahmenbedingungen insbesondere für junge Gründer in Slowenien gelten immer noch als schlecht.[105]

Kroatien

In Kroatien fördert das CEPOR - Zentrum für Entwicklungspolitik von KMU und Unternehmertum, eine 2001 in Zagreb gegründete Non-Profit-Organisation als Denkfabrik die Entwicklung von und die Ausbildung für kleine und mittlere Unternehmen.[106] Schwerpunkte liegen in den Bereichen Touristik, Dienstleistungen, Holz- und Möbelwirtschaft.

Insbesondere die J. J. Strossmayer-Universität in Osijek bemüht sich seit 2000 aktiv um die Intensivierung und Modernisierung der akademischen und schulischen Gründerausbildung (2005: 250 Studierende im Fach Entrepreneurship), ebenso die Professional High School (Fachhochschule) VERN[107] in Zagreb. Die Aktivitäten des Landes gelten jedoch insgesamt in institutioneller und disziplinärer Hinsicht als zersplittert.[108] Es besteht die Befürchtung, dass viele kleine und mittlere Unternehmen des Landes auch wegen unzureichender Qualifikationen einen EU-Beitritt nicht überstehen werden.

Serbien

Wichtige Zentren der Unternehmensgründung und Unternehmerausbildung sind die Universität und der Wissenschafts- und Technologiepark Novi Sad mit einem Inkubationszentrum.[109]

USAID führt in Serbien Hilfs- und Trainingsprogramme für das Agrobusiness durch.[110] Die serbische Regierung hat unter dem Eindruck der Krise im Jahre 2009 ein bis 2013 projektiertes Förder- und Trainingsprogramm für Klein- und Mittelbetriebe aufgelegt.[111]

Russland

Die Entrepreneurausbildung ist noch immer die Achillesferse der russischen Modernisierungspolitik.[112] Unter den Hochschulen spielte vor allem die Moscow State Technical University (MSTU) eine größere Rolle bei der Initiierung von Start-Ups. Erst nach der Krise 2008-2009 wurden in Russland flächendeckende Initiativen zur Intensivierung der Entrepreneurausbildung gestartet. Über 200 Hochschulen sind im Rahmen eines staatlichen Programms in der Gründungsförderung und -ausbildung involviert und haben z.T. spezialisierte Business-Inkubatoren gegründet.[113] In den höheren und berufsbildenden Schulen wurde der Wirtschaftskundeunterricht modernisiert, um den enormen Bedarf an Qualifikationen im Bereich Finanzen und Rechnungswesen zu decken. Die Sozialpartner wurden in die Ausbildung einbezogen. Die EU, die USA, Deutschland[114] und die skandinavischen Ländern unterstützen die Ausbildung unternehmerischer Kompetenzen und den Aufbau eines breiten Mittelstands im Rahmen von Gemeinschaftsprojekten und in Sonderwirtschaftszonen.

Kaukasusstaaten

Armenien, Georgien und Aserbaidschan haben unter dem Einfluss der Weltbank in den letzten Jahren den Sektor kleiner und mittlerer Unternehmen ausgebaut. Sie fielen dabei durchaus durch positive Ratings auf, waren jedoch von der Krise 2009 stark betroffen und erlitten kräftige Rückschläge.[115] In dieser Situation wurden besonders der Mangel an unternehmerischer Kompetenz und die fehlende Ausbildung deutlich. So werden die Aussagekraft der Ratings der Weltbank, von Forbes und Doing Business, des Enabling Trade Index und anderer Institutionen und Ratingeinrichtungen zunehmend bezweifelt. Die dafür verwendeten Indikatoren beziehen sich vor allem auf das Tempo von Gewerbeanmeldungen, von Baugenehmigungen (Georgien liegt weltweit auf Platz 7), auf die Durchsetzung der Gewerbefreiheit (Platz 5) oder die Investitionssicherheit (Aserbaidschan auf Platz 20). Dabei liegt das Bruttoinlandsprodukt z.T. unter 3.000 US-$ pro Kopf (Georgien), d.h. die Märkte sind eng begrenzt, Kleinunternehmen sind so gut wie nie auf internationalen Märkten vertreten und Infrastruktur und Steuersystem funktionieren nur unzureichend.[116] Trainings- und Kreditprogramme wie das georgische Governmental Employment Program for Small and Medium Business Development für Arbeitslose von 2007 und weitere brachten unter solchen Bedingungen kaum Abhilfe.

Eine Ausnahme bilden einige relativ erfolgreiche Neugründungen im Dienstleistungsgewerbe für den boomenden Ölsektor in Aserbaidschan. Die Kehrseite dieses Booms ist die mangelnde Diversifizierung, die wenig Nischen für Gründungen in anderen Branchen zulässt.

Eine Infrastruktur von Beratungs- und Serviceunternehmen für Gründer und Kleinunternehmer, die deren Kompetenzdefizite ausgleichen kann, steht am ehesten in Armenien zur Verfügung.

Eher schädlich ist der Wettbewerb der internationalen Organisationen und Investitionsbanken um regionalen Einfluss, der mehr mit Geld als mit nachhaltigem Know-How-Transfer erkauft wird. Allein in Georgien sind in der Förderung von Kleinunternehmen die folgenden Einrichtungen tätig, ohne dass deren Arbeit jemals sichtbar evaluiert wurde: United States Agency for International Development (USAid), United Nations Development Programme (UNDP), United States Department of Agriculture (USDA), Millennium Challenge Georgia (MCG), Eurasia Partnership Foundation (EPF), die Internationale Organisation für Migration (IOM), die Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC), die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Friedrich-Naumann-Stiftung und andere. Solche Förderstrategien führen eher zu Mitnahmeeffekten als zur nachhaltigen Entwicklung einheimischer kleiner und mittlerer Unternehmen.

Kasachstan

Ein Bericht der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen (UNECE) von 2007 konstatiert massive Defizite bei der Entwicklung und Förderung des Unternehmertums und von Unternehmensgründungen.[117] Trotz Gründung von 44 Inkubatoren, die teils durch die Soros-Stiftung gefördert wurden, blieben viele dieser Initiativen stecken, teils wegen Finanzmangel, teils wegen bürokratischer Hürden oder weil keine Kooperation mit Großunternehmen (z. B. durch Outsourcing oder Franchising) zustande kam. Bedingt durch Überregulation werden 43 % der Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft erzeugt. Gründungen konzentrieren sich daher auf den Einzelhandel. Die Gründerausbildung gilt als unsystematisch; internationales Know-how werde nur in geringem Umfang genutzt.

Türkei

Die Türkei hat insbesondere seit der Krise 2008-2009 große Anstrengungen unternommen, die Entrepreneurausbildung zu intensivieren. Die Organisation zur industriellen Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen KOSGEB hat 26-stündige Kurzkurse für junge Entrepreneurs und 42-stündige Kurse für Hochschulabsolventen eingeführt, die bei erfolgreicher Teilnahme zur Beantragung von Krediten in Höhe von 5.000 bis 20.000 € berechtigen. 11 Inkubatoren wurden für arbeitslose Gründer eingerichtet. Die Young Businessmen Association of Turkey (TÜGIAD) richtet Entrepreneurclubs, Foren und Chatrooms sowie Websites mit FAQ und Erfolgsstories ein. Die Women Entrepreneurs Association (KAGIDER) bemüht sich um die Erhöhung der Frauenquote unter der Gründern. 6 % (73.000) von ca. 1,2 Mio. türkischen kleinen und mittleren Unternehmen werden von Frauen geleitet – EU-weit sind es 28 %. Allerdings schneidet die Türkei in vielen Parametern nicht schlechter ab als Deutschland: Der GEM 2006 stellte fest, dass die Türkei Platz 25 von 42 untersuchten Ländern im internationalen Gründungsgeschehen einnimmt.[104] Insbesondere internetbasierte Unternehmensgründungen boomen in der Türkei: 30 Millionen Türken haben einen Facebook-Account.[118]

Indien

Schwerpunkte der öffentlichen Entrepreneurausbildung in Indien liegen u.a. im Bereich des Familiy Business, der Mikrounternehmen und des Social Entrepreneurship. Das National Institute for Entrepreneurship and Small Business Development (NIESBUD) wurde 1983 vom Industrieministerium (heute Ministry of Micro, Small & Medium Enterprises (MSMEs) gegründet und verfügt über eigene Lehr- und Trainingskapazitäten.[119] Eine weitere wichtige Ausbildungs- und Forschungseinrichtung mit ähnlichen Zielsetzungen ist das Entrepreneurship Development Institute of India (EDI) in Ahmedabad, eine 1983 gegründete unabhängige Non-Profit-Institution, die von der Finanzwirtschaft gesponsert wird und Bachelor- und Masterprogramme ebenso wie Trainings aller Art anbietet. Gefördert wird auch die Ausbildung von Mikrounternehmern sowie das Youth Entrepreneurship. Das Institut unterhält weitere regionale Niederlassungen in Indien und im südostasiatischen Raum.[120]

China

In China gibt es seit den 1990er Jahren erste Ansätze zur Unternehmeraus- und -weiterbildung, die seit ca. 2002 rasche Verbreitung findet. In diesem Jahr gab es schon 43 National Qualified University Science Parks. Einen besonderen Ruf in der Gründungsförderung hat sich die Fudan-Universität in Shanghai erworben. Ein Chinese High and New Technology Venture Service Centre (CHNTVSC) soll die zahlreichen Businessinkubatoren koordinieren.

Außeruniversitäre Träger der Untermehmerausbildung sind vor allem Verbände und Non-Profit-Organisationen, die ihre Angebote teils auch in Kooperation mit dem Ausland entwickeln. 2010 wurde die Academy of Chinese Entrepreneurs in Shanghai und Beijing gegründet. Immerhin geben in einer Untersuchung 23 % aller chinesischen Unternehmer an, dass sie ein "Training" in der Schule erhalten haben; doch halten 93 % Beziehungen für den wesentlichen Erfolgsfaktor.[121]

Afrika südlich der Sahara

Zentren der schwach entwickelten Entrepreneurausbildung in Afrika südlich der Sahara sind Südafrika[122], das jedoch nach Einschätzung der GEM-Experten weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, und Kenia[123]. Einrichtungen der Entwicklungszusammenarbeit, international tätige Stiftungen (z. B. die Siemens Stiftung) und Freiwilligenorganisationen (z. B. die niederländische PUM[124]) sowie Social Entrepreneurship-Projekte im Bereich der Grundversorgung - z. B. gefördert von Ashoka - spielen dabei eine große Rolle. Die Gründungsquoten in Afrika südlich der Sahara sind hoch, so vor allem in Ghana und Sambia. Frauen sind stark am Gründungsgeschehen beteiligt, ebenso indische Zuwanderer z. B. in Südafrika, Mosambik und Tansania.

Marokko

Marokko verfügt über eine wohlhabende und erfahrene Händlerschicht, die jedoch lange zögerte, sich in industriellen Sektoren oder modernen Dienstleistungsbranchen zu engagieren. Zwar hat sich die Zahl der jährlichen Neugründungen von 2004 auf 2008 um fast 140 % erhöht, doch dominiert darunter nach wie vor deutlich das Handelsgewerbe. Die Hochschulen beschränkten auf die Sensibilisierung für das Thema Existenzgründung, so dass bis 2005 keinerlei Ausbildungs- oder Begleitprogramme für akademische Gründer angeboten wurden.[125]

Angesichts hoher Jugendarbeitslosigkeit sind die Bemühungen um die Förderung von Existenzgründungen jedoch seit 2005 stark intensiviert worden. Ca. 44 % aller 18- bis 64-Jährigen hatten nach einer Erhebung in 2009 während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet und/oder waren gerade dabei, ein Unternehmen zu gründen. Das ist die höchste Quote im internationalen Vergleich der Länder mit sog. faktorbasierten Ökonomien.[126] Tausende Gründungen junger Menschen („Jeunes Entrepreneurs“) wurden u.a. durch Mikrokredite besonders gefördert.[127]

Insbesondere wird versucht, akademisch qualifizierte Rückwanderer aus Europa zur Ansiedlung in sog. Offshore-Parks zu gewinnen, wo sie z. B. für europäische Firmen arbeiten und den Kristallisationspunkt für weitere lokale Gründungen bilden sollen.[128] 2011 waren 7 solcher Parks im Betrieb bzw. in Planung. Das Pilotprojekt ist Casashore in Casablanca.[129] Parallel dazu gibt es Ansätze, insbesondere die Ausbildung von Ingenieuren in Entrepreneurship an den Universitäten und Fachhochschulen (Ecoles Nationales des Sciences Appliquées) zu fördern.

Im Jahr 2013 wird die Sommerakademie der kanadischen École internationale des jeunes entrepreneurs de Sherbrooke (ÉIJE) für den Maghreb in Agadir stattfinden.

Tunesien

In Tunesien sind seit Ende der 1990er Jahre teils mit Unterstützung durch die GIZ (früher gtz) Initiativen zur Entrepreneurausbildung[130] und zur Unterstützung des Sozialunternehmertums entstanden, doch ist ihre Wirksamkeit bisher nicht evaluiert worden. Die Aktivitäten konzentrierten sich lange Zeit auf den Bereich der Gastronomie. Die Ecole Supérieure de Commerce de Tunis (ESC Tunis), eine Gründung der Université de la Manouba, bildet seit dem Jahr 2000 Unternehmer für den Hotel- und Tourismusbereich aus. [131]

Seit 2012 wurden die Aktivitäten zur Förderung junger Unternehmen mit internationaler Unterstützung intensiviert. In diesem Jahr wurden erstmals Gründungswettbewerbe zwischen studentischen Teams aus sieben Hochschulen ausgetragen, und die Sommerakademie der kanadischen École internationale des jeunes entrepreneurs de Sherbrooke (ÉIJE) für den Maghreb fand in Sousse statt. .

Arabische Staaten

In der arabischen Welt gibt es einen hohen Anteil von Klein- und Kleinstunternehmern, die jedoch zum großen Teil auf traditionellen Geschäftsfeldern tätig sind. Die Rate der Neugründungen liegt unter dem weltweiten Durchschnitt[132] ; Frauen sind weit unterdurchschnittlich am Gründungsgeschehen beteiligt, Staatsfonds dominieren große Bereiche der Wirtschaft. Chancen für Entrepreneurs ergeben sich u. a. in den Bereichen IT, Außenhandel, Touristik, Wellness, Agrobusiness und auch im Bereich des Social Entrepreneurship. Jedoch reichen die Ausbildungskapazitäten für Nachwuchsunternehmer bei weitem nicht aus. Das gleiche gilt für die Mikrokreditfinanzierung, die oft durch den engen Rahmen von traditionellen Wohlfahrtssystemen begrenzt wird. So kann der arabische Frühling in Tunesien teilweise als Aufstand perspektivarmer Kleinunternehmer und Social Entrepreneurs angesehen werden.[133]

Die Entrepreneureliten werden bisher überwiegend in Europa und den USA ausgebildet. Doch finden sich auch vereinzelte Ansätze zum Youth Entrepreneurship ab dem Vorschulalter für Jungen und Mädchen z. B. in Saudi-Arabien. Ein Zentrum der Entrepreneurausbildung in Ägypten ist die American University in Cairo (AUC).[134]

Im Oktober 2011 gab die Schwab Foundation im Rahmen des World Economic Forum Treffens in Jordanien die diesjährigen Gewinner des „Social Entrepreneur Of The Year Award“ für die Arabische Welt bekannt. Einer der Preisträger ist Sameh Seif Ghali – Mitglied der Community Impact Development Group (CIDG) von Siemens Stiftung und Ashoka. Die Auszeichnung erhält er für sein Sozialunternehmen „Together Association for Development and the Environment“ (TA).[135]

Brasilien

Insgesamt gab es 2007/2008 in Brasilien je nach Schätzung 11 bis 15 Millionen neue Unternehmer, die vor bis zu dreieinhalb Jahren ihre Aktivitäten gestartet hatten. Die Letztere Zahl entspricht 12,7 % der erwachsenen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren. Dabei handelt es sich zum großen Teil um Kleinstunternehmen und Notgründungen. Entsprechend groß ist der Trainingsbedarf. Das Angebot an Trainingsprogrammen für Unternehmer ist jedoch stark zersplittert und meist lokal organisiert. Quantitativ ist es weniger umfassend als in anderen lateinamerikanischen Ländern, was durch die verstärkte Nutzung von Videos und elektronischen Medien kompensiert werden soll.[136] Neben einigen Regierungsprogrammen, Programmen der Bundesstaaten und Gemeinden gibt es zahlreiche Programme von Non-Profit-Organisationen, christlichen Initiativen und Universitäten. Viele dieser Aktivitäten wurden als Antwort auf lokale Unterbeschäftigung gestartet und professionalisieren sich nur langsam. Social Entrepreneurship-Programme spielen dabei eine große Rolle.[137]

Mexiko

Mexiko weist eine hohe Gründungsintensität bei insgesamt schlechten institutionellen Rahmen- und Förderbedingungen auf. Viele Ausbildungsaktivitäten - auch im Rahmen von Projekten der Entwicklungskooperation - bereiten auf eine Rolle im Bereich des Social Entrepreneurship oder Family Business vor, so z. B. das der University of Panamericana in Mexiko-Stadt. Als international vorbildlich wird oft das Angebot des Instituto tecnologico y de Estudio Superiores de Monterrey (ITESM) angesehen. Das Programa Empresario und das Programa Emprendedor bieten Ausbildung und Gründungsunterstützung bis hin zur Promotion mit verschiedener Ausrichtung an (z. B. auch auf Familienunternehmen). Lehre wird hier kombiniert mit Motivation und Praxiserfahrung. Auf dem Campus steht ein Inkubator zur Verfügung.[80]

Kolumbien

Die kolumbianische Regierung betreibt seit ca. 2008 eine aktive Politik der Entwicklung des Entrepreneurship, die in Verbindung mit verschiedenen Reformen zu einem raschen Aufschwung der Aktivitäten geführt hat. Viele Schulen und Hochschulen haben Entrepreneurkurse in ihr Curriculum aufgenommen. Die Universidad de los Andes (Kolumbien)[138] hat gemeinsam mit internationalen Partnern das Programm New Ventures Colombia gegründet, in dem die Entwicklung von Businessplänen gefördert wird. Das Programm Incubar Colombia fördert und inkubiert technikbasierte Gründungen.[139]

Kanada

In Kanada gibt es seit 1985 akademische Kurse zur Ausbildung von Entrepreneurs meist auf Master-Niveau, die einen starken Zulauf verbuchen. Ein Beispiel ist der Masterkurs in Engineering, Entrepreneurship and Innovation (MEEI) der McMaster University in Hamilton (Ontario), der von ehemaligen Industriemanagern entwickelt wurde, die sich zum Ziel gesetzt hatten, das innovative Denken in ihren ehemaligen Unternehmen (u.a. Xerox) zu fördern. Der Kurs dauert eineinhalb Jahre und besteht aus vier Modulen: 1. Erkennen technischer Innovationschancen und Marktevaluation, 2. Technische und Marktentwicklung, 3. Business Development, 4. Start-up-Phase. In den letzten Jahren ist es den kanadischen Hochschulen erfolgreich gelungen, eine Balance zwischen den Bedürfnissen großer sowie kleiner und mittlerer (auch neugegründeter) Unternehmen zu finden.[140]

Die Canadian Young Business Foundation (CYBF) unterstützt Gründer von 18 bis 34 Jahren durch Mentoring, Beratung und Netzwerkeaktivitäten.[141]

Neuseeland

Neuseelands offene und liberale Volkswirtschaft weist eine sehr hohe Gründerquote auf. Insbesondere sind 5 % der erwachsenen weiblichen Bevölkerung selbstständig. Es gibt zahlreiche Familienbetriebe.[142] Neben Gründungen kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich der Landwirtschaft, der Nahrungsmittelindustrie und der lokalen Produktion, die z. B. von der Massey University an mehreren Campusstandorten und durch Fernlehrprogramme gefördert werden,[143] existiert ein Hochtechnologiesektor, der aus Spin-offs der Hochschulen hervorgangen ist. Die Stadt Dunedin und die Otago University haben ein Centre for Entrepreneurship gegründet, das ein Masterprogramm in Entrepreneurship organisiert.[143]

Methoden der Unternehmer- und Gründerausbildung

Die in der Unternehmer- und Gründerausbildung angewandten Methoden unterscheiden sich deutlich von denen des Business Administration. Geht es dort um die Verwaltung knapper Ressourcen, steht hier das Erkennen von Chancen, das Generieren und Evaluieren von Geschäftsideen und das Elaborieren von Businessplänen im Vordergrund.[144] Dafür werden u.a. Fallstudien, Planspiele, Unternehmenssimulationen und Brainstorming-Methoden verwendet. Da auch Ad-hoc-Bedürfnisse der Entrepreneurs berücksichtigt werden müssen, die ihre Geschäftsentwicklung in den seltensten Fällen mit einer curricularen Ausbildungstruktur synchronisieren können, spielen flexible Coaching- und Weiterbildungsformen mit hohem Selbstlernanteil sowie Expertenfeedbacks eine bedeutende Rolle. Wettbewerbe dienen der Evaluation von Businessplänen, Gründerstammtische und Campus-Entrepreneurclubs[145] dem Austausch.

Für die Didaktik des Entrepreneurship in Einrichtungen des Sekundar- und z.T. sogar Primarschulwesens sind besondere Lernformen erforderlich, die ebenfalls meist Wettbewerbselemente enthalten. Youth Entrepreneurship-Programme beziehen in einigen Ländern bereits Vorschulkinder mit ein und vermitteln in spielerischer Form kreative unternehmerische sowie elementare Verhandlungs- und Vertriebskompetenzen.

Zunehmend gehen große Unternehmen wie Siemens, die Deutsche Telekom oder Merck dazu über, Coachingprogramme für Intrapreneurs oder Trainingsaktivitäten im Rahmen des Corporate Entrepreneurship[146] zu organisieren.

Literaturhinweise

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Zeitschriften

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  • Entrepreneurship: Theory and Practice [147]
  • Journal of Small Business Management [148]
  • ERENET Profile, hrsg. von ERENET seit 2008. ISSN 1789-624X (Online).

Siehe auch

Einzelnachweise

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  2. Schumpeter, S. 101
  3. In den USA schon seit den 1940er Jahren, als das angestellte Management die Bedeutung der Eigentümer bei der Unternehmensführung relativierte, in Deutschland erstmals Heinz Klandt (1991): Zur Existenzberechtigung einer speziellen Betriebswirtschaftslehre für die Gründungs-und Frühentwicklungsphase, in: Detlef Müller-Böling u.a. (Hrsg.): Innovations- und Technologiemanagement, Stuttgart: Poeschl, S. 479-494
  4. Günter Faltin (2010): Kopf schlägt Kapital. München: Hanser, 8. Aufl.
  5. Hans-Jürgen Weissbach, Georgeta Boarescu, Thomas Dück u.a.: Entrepreneurial Creativity and Innovation Management, Frankfurt/M. / Kosice 2009, S. 144 ff., ISBN 978-3-924100-38-4
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  8. Shapero, A. (1984), The Entrepreneurial Event, in: C. A. Kent (eds.), The Environment for Entrepreneurship, Lexington Books, Toronto.
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  10. Attila Bruni, Silvia Gherardi, Barbara Poggio: Gender and entrepreneurship: an ethnographic approach, Routledge, 2005, und Digital Printing, 2006, ISBN 0-415-35228-2, S. 12
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  12. Voigt, Martina; Weißbach, Hans-Jürgen (2005): Kompetenzentwicklung von Start-ups: Herausforderungen und Strategien, in: Arbeitsgemeinschaft Betriebliche Weiterbildungsforschung e.V. (Hrsg.): QUEM-report: Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen, Heft 93, S. 9 - 116.
  13. Dazu Steve Ballmer: Hast Du aufgehört, weil es zu schwierig war oder hast Du weitergemacht und es immer und immer wieder versucht, bis es am Ende geklappt hat? Du kannst niemals als Unternehmer erfolgreich sein, wenn Du nicht weitermachst, wo andere aufhören. http://www.importblog.de/2008/08/erfolgsfaktoren-fur-unternehmer-ausdauerdurchhaltevermogen/
  14. Eine ähnliche Liste findet sich bei Rainer Nahrendorf, Der Unternehmer-Code, Wiesbaden: Gabler 2008, ISBN 978-3-8349-0790-5
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  45. http://ec.europa.eu/enterprise/policies/sme/small-business-act/index_en.htm
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  133. http://www.openmindjournal.com/2011/03/11/demokratie-im-arabischen-stil/
  134. http://www.aucegypt.edu/Business/newsroom/Pages/WELGraduationCohort7.aspx Zugriff 16. Januar 2012
  135. http://www.siemens-stiftung.org/de/big/presse-aktuelles/pressemeldung/article/Auszeichnung-Social-Entrepreneur-Of-The-Year-geht-an-CIDG-Mitglied-Sameh-Seif-Ghali.html?no_cache=1&cHash=677cc31f63aac03fb3405f9c563c
  136. http://ree.stanford.edu/archives/archive09/latinamerica/presentations/seabra-secondary_edu.pdf Zugriff 6. Oktober 2011
  137. Hildebrando, Valdemiro, u.a.: Brazilian Entrepreneurship Education Training: Risk, Innovativeness, and Achievement, 2007, http://educatore.com.br/artigos/Artigo_EETP_Risk%20Innov%20nAch_English.pdf
  138. http://www.uniandes.edu.co/ Website der Universität
  139. http://www.incubarcolombia.org.co/ Website von Incubar Colombia
  140. Lawrence Hewick: Overview of Canadian Entrepreneurship Education, ERENET Profile III, Nr. 3, 2008, http://erenet.org/publications/profile11.pdf
  141. http://www.cybf.ca/programs/ Website der CYBF, zugriff 17. Januar 2012
  142. http://www.internationalentrepreneurship.com/Australasia_entrepreneurship/New_Zealand_entrepreneur.asp
  143. a b http://www.allanwilsoncentre.ac.nz/massey/learning/departments/school-of-management/staff/wellington-staff.cfm?stref=176150
  144. Eine im Rahmen des Projekts UNIUN in Berlin, Frankfurt und Wien entwickelte Toolbox liefert eine vergleichende Systematik von Trainingsmethoden und gibt Literaturhinweise. Siehe http://uniun.tuwien.ac.at/Toolbox.html#RP
  145. z. B. das Center für Innovation & Entrepreneurship am Karlsruher Institut für Technologie, http://www.cie-kit.de/
  146. Beispiele unter http://www.rene-rohrbeck.de/documents/Arnold_Linke_Rohrbeck_(2006)_Corporate-Entrepreneurship.pdf
  147. Website des Verlages Blackwell Publishing
  148. wiley.com