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Wehrmachtsausstellung

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Mit dem Begriff Wehrmachtsausstellung sind genau genommen zwei Ausstellungen gemeint, die die deutsche öffentliche Meinung stark beeinflusst haben.

Die erste Ausstellung Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 19411944 wurde vom Hamburger Institut für Sozialforschung unter der Leitung des Historikers Hannes Heer erarbeitet und von März 1995 bis November 1999 in 33 Städten der Bundesrepublik und Österreichs gezeigt. Sie zeigt die Mitwirkung der Wehrmacht an zahlreichen Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg. Nach vielen Protesten wiesen der polnische Historiker Bogdan Musial und der ungarische Historiker Kristi&#225n Ungv&#225ry erhebliche Fehler nach. Es wird belegt, dass nur zehn Prozent der Fotos Exekutionen und Erniedrigungen durch Wehrmachtsoldaten zeigen. Diese zehn Prozent enthalten auch Exekutionen, die nach damaligem Kriegsvölkerrecht zulässig waren. Trotz eines starken Andrangs wurde die Ausstellung im November 1999 zurückgezogen und im Auftrag des veranstaltenden Instituts von einer Historikerkommission überprüft.

Die Ausstellung wurde vom Hamburger Institut für Sozialforschung neu konzipiert. Diese zweite Ausstellung ist von November 2001 an unter dem Titel Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941–1944 als Wanderausstellung unterwegs. Sie war bisher an insgesamt elf Orten in Deutschland, außerdem in Luxemburg und in Wien zu sehen, abschließend vom 29. Januar bis zum 31. März 2004 in Hamburg. Vorübergehend wird sie im Magazin des Deutschen Historischen Museums in Berlin archiviert.

Kritiker der Ausstellung weisen darauf hin, daß Hannes Heer wegen diverser Vergehen vorbestraft ist, sowie in der linksextremen Szene verkehrt. Seine Glaubwürdigkeit wird daher angezweifelt. Auch die Frage der Befangenheit stellt sich angesichts seines politischen Hintergrundes.

Literatur

Geschichte in Wissenschaft und Unterricht (GWU) Bd.50 (1999) Heft 10, S. 589–595 und S. 596–603. ISSN 0016-9056