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Lützow (Schiff, 1939)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Schwere Kreuzer Lützow war der fünfte und letzte Kreuzer der Admiral Hipper-Klasse (die Klasse wurde nach dem zweiten Schiff Admiral Hipper benannt, weil dieses als erstes vom Stapel lief) wurde unter dem Haushaltsnamen Kreuzer L bestellt und sollte den Namen Lützow, nach dem preußischen General Adolf Freiherr von Lützow, bekommen. Diese Einheit ist nicht mit dem vorherigen Panzerschiff Deutschland zu verwechseln. Nachdem man entschieden hatte, den Kreuzer L an die Sowjetunion zu verkaufen, wurde das Panzerschiff Deutschland im November 1939 in Lützow umbenannt und anschliessend zum schweren Kreuzer umklassifiziert. Nach dem Verlust von dessen Schwesterschiff Admiral Graf Spee wollte man verhindern, dass möglicherweise ein Kriegsschiff mit dem Namen Deutschland untergeht.

Schwerer Kreuzer "Lützow"

Technische Daten

  • Kiellegung: 2. August 1937
  • Stapellauf: 1. Juli 1939
  • Indienststellung: nie
  • Bauwerft: Deschimag in Bremen
  • Wasserverdrängung (max.): ca. 20.000 t
  • Länge über alles: 212,50 m
  • Breite: 21,90 m
  • Tiefgang: ca. 8 m
  • Antrieb: drei Turbinen mit 132.000 PS
  • Maximale Geschwindigkeit: 32 kn (ca. 60 km/h)
  • Treibstoffvorrat: ca. 3500 t
  • Fahrbereich: 6100 sm bei 15 kn
  • Panzerung
    • Deck: 30 mm
    • Seitenpanzer der Wasserlinie: 80 mm
    • Vorderer Kommandostand: 150 mm
    • Achterer Kommandostand: 10-20 mm
    • 20,3 cm Geschütztürme
      • Stirnwände: 105 mm
      • Turmdecken: 70-105 mm
      • Seiten: 70 mm
  • Bewaffnung
    • 8 Geschütze 20,3 cm S.K.C in vier Zwillingstürmen
    • 12 Geschütze 10,5 cm S.K.C/33 (Doppellafetten)
    • 12 Geschütze 3,7 cm (Doppellafetten)
    • 8 Geschütze 2,0 cm MG C/30
    • 12 Torpedorohre (53,3 cm) in vier Drillingssätzen
    • 3 Wasserflugzeuge vom Typ Arado 196 (1 Katapult)
  • Besatzung: vorgesehen ca. 1400 Mann
  • Baukosten:  ?? Reichsmark

Schwesterschiffe

Geschichte

Im Oktober 1939 forderte Sowjetunion, für ihre geleistete Wirtschaftshilfe, die beiden letzten, noch im Bau befindlichen, Schweren Kreuzer der Admiral Hipper-Klasse. Es wurde aber nur das letzte Schiff an die Russen verkauft.

Am 15. April 1940 wurde das halbfertige Schiff nach St. Petersburg (damals Leningrad) geschleppt und dort weitergebaut. Es erhielt den Namen Petropavlowsk. Mit Beginn des Russlandfeldzuges war der Kreuzer ungefähr zu zwei Dritteln fertig. Im September 1941 versuchte man mit den Geschützen der Petropavlowsk die vorrückenden deutschen Truppen zu beschießen. Durch deutsche Gegenwehr erhielt sie mehrere schwere Treffer und sackte im Hafen von Leningrad auf den Grund. Die Aufbauten schauten noch aus dem Wasser. Im April 1942 wurden diese durch Fliegerbomben getroffen. 1944 nahm das nunmehr in Tallin umbenannte Schiff, provisorisch wieder hergerichtet, an der Befreiung Leningrads teil. Richtig fertig wurde das Schiff nie. In der Folgezeit diente es bis zur Verschrottung, 1960, als Wohnschiff Dnepr.

Literatur

  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Die Schweren Kreuzer der Admiral Hipper-Klasse, Bernard & Graefe, 1998, ISBN 3-76375-896-8