Zum Inhalt springen

Magneto Optical Disk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. November 2005 um 08:08 Uhr durch YurikBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: ru Ändere: en). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Magneto Optical Disk (MOD)
MO-Laufwerk

Die Magneto Optical Disk (MOD) ist ein rotierendes Speichermedium, das optisch ausgelesen und magnetisch beschrieben wird.

Bei der Magneto Optical Disk gibt es keine einheitliche Schreibweise. Einige bezeichnen Sie auch als Magneto Optical Disc (mit „c“ in Disc). Andere bekannte Synonyme der MOD sind MO-Diskette (engl. MO-Disk) oder kurz MO. Letztere gibt es auch in den populären Varianten MO-Laufwerk und MO-Medium (bzw. seltener) MO-Cartridge.

Geschichte und Varianten

  • 1992: MD (MiniDisc) von Sony, Speicherkapazität: Anfangs 140 MB, später 1 GB (Hi-MD). Die MiniDisc ist der bekannteste MOD-Vertreter und wurde vornehmlich für mobile Musikplayer und in Radiostationen genutzt.

Magnetooptische Technologie

Vor dem Schreiben ist zusätzlich ein Löschvorgang nötig, der durch Erhitzen über den Curie-Punkt realisiert ist.

Spezifikation der Medien

Das Wissen über die Spezifikation des Datenträgers ist nützlich bei der Bewertung der MO-Technologie und beim Kauf von MO-Geräten und -Medien. Im Folgenden werden nur die Informationen dargestellt, die von unmittelbarem, allgemeinen Interesse sind. Rein technische Details sind in den Quellen ersichtlich, siehe Kapitel Normen und Standards.

  • Aussehen: Die MO-Medien sind dauerhaft in einer Schutzhülle, die einer 3,5" Diskette ähnelt, untergebracht, daher auch der Name MO-Disk. Diese Schutzhülle wird auch als Cartridge bezeichnet. Ein 3,5" MO-Medium ist ungefähr doppelt so dick wie eine 3,5" Diskette.
  • Durchmesser: Die MO-Medien gibt es in zwei verschiedenen Durchmessern: 90 mm (entspricht dem 3,5" Formfaktor) und 130 mm (das dem 5,25" Format entspricht).
  • Speicherkapazität: Die Speicherkapazität der MO-Medien hängt vom Durchmesser, der Spurdichte, der Bitdichte und der Sektorgröße ab. Folgende Kapazitäten sind üblich, wobei die jeweils kleineren nur zur Unterstützung älterer Laufwerke noch erhältlich sind:
    • 3,5" Durchmesser, mit 512 Byte Sektoren 128 MB (MegaByte), 230 MB, 540 MB
    • 3,5" Durchmesser, mit 2.048 Byte Sektoren 640 MB, 1.300 MB und 2.300 MB
    • 5,25" Durchmesser, mit 512 Byte Sektoren 650 MB bis 4.100 MB
    • 5,25" Durchmesser, mit 1.024 Byte Sektoren 650 MB bis 4.800 MB
    • 5,25" Durchmesser, mit 2.048 Byte Sektoren 5.200 MB bis 13.700 MB

Unterschiede der MO zu einer DVD-RAM

Eine geöffnete MOD, an welcher ihre Sektorierung erkennbar ist die sich in vielen kleinen verstreuten Rechtecken äußert (siehe auch Vergrößerung).
Eine DVD-RAM besitzt die gleiche Sektorierung wie die MOD.

In der Literatur und Praxis wird die MO oft mit der DVD-RAM verglichen. Beide Speichermedien weisen die Gemeinsamkeit der Sektorierung auf (vgl. Abbildungen), aber ansonsten haben sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Aufnahmeverfahren nicht viel gemeinsam. Kurz gesagt, eine MO zeichnet die Daten magnetisch, eine DVD-RAM optisch auf.

Neben diesen prinzipbedingten Unterschieden kommen noch weitere bei der Speicherkapazität, den Medienpreisen, der Transferleistung sowie der Verbreitung hinzu. Eine aktuelle 3,5" MO-Disk bringt es auf maximal 2,3 GB, eine DVD-RAM auf 4,7 GB. Preislich gibt man für eine 2,3 GB MO-Disk gut 20 Euro, für ein 4,7 GB DVD-RAM Medium etwa 6 Euro aus. Die Transferleistung von DVD-RAM-Laufwerken ist der von MO-Laufwerken überlegen. MO-Systeme findet man eher in professionellen IT-Bereichen, während ein DVD-RAM-Brenner heutzutage für jedermann erschwinglich ist. Die MOD wird von neueren Betriebssystemen als Festplatte erkannt, während die DVD-RAM teilweise als DVD-Brenner eingebunden wird. Hieraus ergeben sich folgende Handhabungsunterschiede:

  • Die MOD wird, da sie sich wie eine Wechselfestplatte verhält, von vielen Betriebssystemen nativ unterstützt. Ein DVD-RAM Brenner wird üblicherweise als gewöhnlicher DVD-Brenner erkannt und installiert, dieser lässt sich anschliessend mit einer beliebigen Packet-Writing-Software beschreiben. Zusätzlich kann man einen DVD-RAM Brenner aber auch über einen DVD-RAM Gerätetreiber als Wechseldatenträger ansprechen. (Anmerkung: Diese Art der Wechseldatenträgereinbindung unterscheidet sich teils erheblich unter den verschiedenen Betriebssystemen sowie Windows-Versionen, zudem bestehen nicht die gleichen Einstellmöglichkeiten wie bei einer MOD-Wechselfestplatte.)

MOD besitzt gegenüber der DVD-RAM eine höhere physikalische Datensicherheit, weil:

  • MO-Medien vollkommen lichtunempfindlich sind,
  • MO-Medien bis ca. 100 °C temperaturunempfindlich sind,
  • MO-Medien bis ca. 100 °C unempfindlich gegenüber Magnetfeldern sind,
  • aktuelle MO-Medien immer von einer schützenden Kunststoffhülle umgeben sind (ähnlich 3,5" Disketten - nur stabiler). DVD-RAM-Medien dagegen (je nach verwendetem Brenner) immer häufiger ohne schützende Cartridge verwendet werden müssen, was die Gefahr von Beschädigungen (z.B. Kratzer) bei der Verwendung erhöht.
  • MO-Medien immer über einen mechanischen Schreibschutzschalter verfügen, der das Löschen durch Fehlbedienung oder durch fehlerhafte Software zuverlässig verhindert.

Normen und Standards

  • ISO/IEC 10090 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 128 MB Speicherkapazität.
  • ISO/IEC 13963 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 230 MB Speicherkapazität.
  • ISO/IEC 15041 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 540 MB und 640 MB Speicherkapazität.
  • ISO/IEC 15286 - Definiert MO-Medien von 130 mm Durchmesser mit 5,2 GB Speicherkapazität.
  • ISO/IEC 22092 - Definiert MO-Medien von 130 mm Durchmesser mit 9,1 GB Speicherkapazität (basiert auf der ECMA-322).

Literatur

  • Becker, Stephan: „Feingebrannt“ in: c't, ISSN 0724-8679, 15. Jahrgang (1998), Ausgabe 25, Seiten 190–195, auch online kostenpflichtig abrufbar. Der Artikel stellt die technischen Unterschiede zwischen der MOD und DVD-RAM verständlich und ausführlich dar.

Vorlage:Commons1