Bahnstrecke Mannheim–Basel
Die Rheintalbahn ist eine elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke in Baden-Württemberg. Sie verläuft durch die Oberrheinische Tiefebene von Mannheim über Heidelberg, Karlsruhe, Rastatt, Baden-Baden, Offenburg und Freiburg im Breisgau nach Basel und wird daher auch Oberrheinbahn genannt.
Die Strecke wurde als Teil der badischen Hauptbahn gebaut. Zwischen Mannheim und Rastatt verläuft sie parallel zur badischen Rheinbahn. Unter dem Titel Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel läuft ein viergleisiger Neu- und Ausbau der Strecke.
Geschichte
Die Rheintalbahn wurde von den Badischen Staatseisenbahnen finanziert und gebaut. Das erste Teilstück zwischen Mannheim und Heidelberg wurde 1840 eröffnet, bis 1855 wurde die Strecke in mehreren Teilen bis Basel fertiggestellt.
Die Strecke wurde zunächst mit einer Spurweite von 1600 Millimeter erbaut. Da die umliegenden Länder und andere Bahnlinien jedoch die Normalspurweite von 1435 Millimeter einsetzten, wurde zwischen 1854 und 1855 die gesamte Strecke auf Normalspur umgebaut.
Da der Stadt Mannheim, deren natürliches Einzugsgebiet um Schwetzingen und Hockenheim herum lag, der Umweg über Heidelberg nicht gefiel, wurde 1870 als zweite Strecke die Rheinbahn Mannheim–Schwetzingen–Graben-Neudorf–Eggenstein–Karlsruhe eröffnet. Im Zuge des Baus strategischer Bahnlinien kam 1895 dann die Strecke Graben-Neudorf–Blankenloch–Karlsruhe hinzu, die kürzer als die Verbindung über Eggenstein ist und günstiger an den Karlsruher Hauptbahnhof und Rangierbahnhof angebunden ist. Die Strecke Karlsruhe–Eggenstein–Graben-Neudorf geriet somit ins Abseits (siehe Hardtbahn).
Im nördlichen Teil zwischen Mannheim und Karlsruhe existieren also zwei getrennte Strecken, die Strecke Mannheim–Graben-Neudorf–Karlsruhe (so genannte Rheinbahn) sowie die Strecke Mannheim–Heidelberg–Bruchsal–Karlsruhe-Durlach–Karlsruhe (Baden-Kurpfalz-Bahn), die eine Teilstrecke der Rheintalbahn darstellt. Besonders nach dem Ersten Weltkrieg gewann die Strecke für den internationalen Verkehr an Bedeutung. Ab den fünfziger Jahren wurde die Rheintalbahn deshalb auch elektrifiziert, bis sie Mitte 1958 durchgehend elektrisch befahrbar war.
Der jetzige Bahnhof Baden-Baden hieß ursprünglich Oos, seit 1906 Baden-Oos bis zur Stilllegung (1977) des Stadtbahnhofs und erhielt dann dessen Namen.
Bis 2008 sollte nach einem deutsch-schweizerischen Staatsvertrag die gesamte Strecke mindestens viergleisig ausgebaut werden, um dann als nördliche Hauptzufahrtsstrecke zum neuen Gotthard-Basistunnel Richtung Italien zu dienen. Die Deutsche Bahn hat hierzu das Projekt Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel aufgelegt.
Zwischen Karlsruhe und Rastatt verlaufen in relativ kleinem Abstand ebenfalls die beiden Strecken der Rheintalbahn und der Rheinbahn. Zwischen dem Rastatter Bahnhof und der Kreuzung mit der A 5 ist die Strecke bisher noch zweigleisig, da die Streckenführung in diesem Bereich lange umstritten war. Jetzt ist ein Tunnel unter Rastatt hindurch zwischen Rastatt-Niederbühl und dem Abzweig von B 3 und B 36 geplant. Zwischen Rastatt und Durmersheim sind bereits Erdarbeiten entlang der B 36 für die Neubaustrecke durchgeführt. Zwischen Baden-Baden-Haueneberstein und Offenburg wurden inzwischen durchgängig neben den beiden alten Gleisen zwei neue Schnellfahrgleise in Betrieb genommen. In Bau ist derzeit der Katzenbergtunnel zwischen Freiburg und Basel zur Umgehung des Nadelöhrs „Isteiner Klotz“. Der restliche Bereich zwischen Offenburg und Basel ist derzeit noch in Planung.
| Datum | Abschnittsanfang | Abschnittsende |
|---|---|---|
| 12. September 1840 | Mannheim Hbf | Heidelberg Hbf |
| 10. April 1843 | Heidelberg Hbf | Karlsruhe Hbf |
| 1. Mai 1844 | Karlsruhe Hbf | Rastatt |
| 6. Mai 1844 | Rastatt | Baden-Oos |
| 1. Juni 1844 | Baden-Oos | Offenburg |
| 1. August 1845 | Offenburg | Freiburg Hbf |
| 1. Juni 1847 | Freiburg Hbf | Müllheim (Baden) |
| 15. Juni 1847 | Müllheim (Baden) | Schliengen |
| 8. November 1848 | Schliengen | Efringen |
| 22. Januar 1851 | Efringen | Haltingen |
| 1855 | Haltingen | Basel |
Heutige Situation

Die Rheintalbahn zählt heute zu den meistbefahrenen Bahnstrecken Deutschlands sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr, unter anderem wegen des länderüberschreitenden Verkehrs in die Schweiz und nach Frankreich auf dieser Strecke. Fernzughalte sind stets Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Basel Bad. Bf, teilweise auch Wiesloch-Walldorf, Bruchsal, Rastatt, Baden-Baden und Offenburg.
Auf dem Abschnitt Mannheim–Karlsruhe verkehren seit Dezember 2003 die Linien S3 (Germersheim–Karlsruhe) und S4 (Germersheim–Bruchsal) der S-Bahn RheinNeckar. Zwischen Bruchsal und Achern verkehren die Stadtbahnlinien S31, S32, S4 und S41 der Stadtbahn Karlsruhe. Zwischen Karlsruhe und Offenburg verkehren die RE-Züge der Schwarzwaldbahn stündlich, seit Dezember 2009 teilweise halbstündlich; zwischen Offenburg und Basel ergänzen sich RE und RB-Züge zu einem Halbstundentakt.
An beiden Endpunkten befindet sich jeweils einer der größten Rangierbahnhöfe Europas: Mannheim Rbf sowie jenseits der Staatsgrenze Basel SBB RB im Ort Muttenz, beide zweiseitig angelegt. Die weiteren Rangierbahnhöfe dieser Strecke – in Heidelberg, Karlsruhe, Offenburg, Freiburg im Breisgau und Basel Badischer Bahnhof – sind stillgelegt worden.
Bedienungsangebot
Fernverkehr
Im Schienenpersonenfernverkehr wird die Rheintalbahn von diversen Intercity-Express- und Intercity-Linien befahren.
Siehe auch Liste der Intercity-Express-Linien bzw. Liste der Intercity-Linien.
| Linie | Zuglauf |
|---|---|
| ICE 12 | Berlin – Braunschweig – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Karlsruhe – Basel (– Bern – Interlaken Ost) |
| ICE 20 | (Kiel –) Hamburg – Kassel-Wilhelmshöhe – Frankfurt (Main) – Karlsruhe – Basel (– Bern – Interlaken Ost) |
| IC 30 ICE 31 |
Kiel – Hamburg – Dortmund – Duisburg/Wuppertal – Köln – Koblenz – Frankfurt (Main) – Karlsruhe – Basel – Chur |
| ICE 43 | (Amsterdam – Duisburg bzw. Dortmund –) Köln – Frankfurt (Main) Flughafen – Karlsruhe – Basel |
| ICE 83 | Paris – Karlsruhe – Stuttgart (– München) |
| IC 60 | Strasburg – Baden-Baden – Bruchsal – Stuttgart – München |
| IC 61 | Basel – Freiburg – Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg |
| IC 26 IC 35 |
Norddeich Mole – Köln/Hamburg – Frankfurt – Karlsruhe – Offenburg – Triberg – Singen – Konstanz |
Nahverkehr
Im Schienenpersonennahverkehr wird die Rheintalbahn von einer Interregio-Express-Linie, sowie von verschiedenen Regional-Express-, Regionalbahn-, S-Bahn- und Stadtbahnlinien bedient.
| Linie | Zuglauf |
|---|---|
| IRE | Karlsruhe – Baden-Baden – Offenburg – Hausach – Villingen – Konstanz |
| RE 1 | Mannheim – Heidelberg – Eberbach – Heilbronn |
| RE 2 | Mannheim – Heidelberg – Sinsheim – Heilbronn |
| RE | Karlsruhe – Baden-Baden – Offenburg – Hausach – Villingen – Konstanz |
| RE | Heidelberg – Wiesloch-Walldorf – Bruchsal – Bretten – Stuttgart |
| RE | Offenburg – Lahr – Emmendingen – Denzlingen – Gundelfingen – Freiburg (– Basel Bad Bf) |
| RE | (Offenburg –) Freiburg – Bad Krozingen – Müllheim - Weil am Rhein – Basel Bad Bf (– Basel SBB) |
| RB 2 | Biblis – Mannheim – Schwetzingen – Hockenheim – Graben-Neudorf – Karlsruhe |
| RB | (Offenburg –) Emmendingen – Kollmarsreute – Gundelfingen – Freiburg-Herdern – Freiburg |
| RB | Freiburg – Schallstadt – Norsingen – Bad Krozingen – Müllheim – Neuenburg |
| RB | Freiburg – Schallstadt – Norsingen – Bad Krozingen – Müllheim – Basel Bad Bf |
| SWEG | Freiburg – Schallstadt – Bad Krozingen – Oberkrozingen – Staufen |
| BSB | Elzach/Waldkirch – Denzlingen – Gundelfingen – Freiburg-Zähringen – Freiburg-Herdern – Freiburg Hbf (– Staufen) |
| OSB | Offenburg – Appenweier – Achern |
| S-Bahn RheinNeckar: | |
| Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Homburg – Kaiserslautern – Mannheim – Heidelberg – Mosbach – Osterburken |
| Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Kaiserslautern – Mannheim – Heidelberg – Mosbach |
| Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Germersheim – Mannheim – Heidelberg – Bruchsal – Karlsruhe |
| Vorlage:S-Bahn-RheinNeckar | Germersheim – Mannheim – Heidelberg – Bruchsal |
| Stadtbahn Karlsruhe: | |
| Vorlage:S-Bahn-Karlsruhe | Öhringen – Heilbronn – Bretten – Karlsruhe-Durlach – Karlsruhe Marktpl. – Rastatt – Baden-Baden – Achern |
| Vorlage:S-Bahn-Karlsruhe | Odenheim – Bruchsal – Karlsruhe – Ettlingen West – Rastatt – Freudenstadt |
| Vorlage:S-Bahn-Karlsruhe | Menzingen – Bruchsal – Karlsruhe – Ettlingen West – Rastatt – Baden-Baden – Achern |
| Vorlage:S-Bahn-Karlsruhe | Karlsruhe-Marktpl. – Durmersheim – Rastatt – Freudenstadt – Eutingen im Gäu |
| Regio S-Bahn Basel: | |
| Vorlage:S-Bahn-Basel | (Schopfheim –) Steinen – Lörrach – Weil am Rhein |
| Vorlage:S-Bahn-Basel | Zell im Wiesental – Basel Bad Bf – Basel SBB |
Rollendes Material
Im EC/IC-Verkehr werden meist die Baureihen 101 und 120 eingesetzt. Im Regionalverkehr wird die oft mit Doppelstockwagen bespannte Baureihe 146 eingesetzt. In Mittelbaden setzt die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) auf der Stadtbahn Karlsruhe Zweisystemstadtbahnwagen der Baureihe 450 ein. Je nach Lieferserie mit WC und Panoramaverglasung. Am Oberrhein sind im RB- Verkehr meist Triebwagen der Baureihe 425 im Einsatz sowie gelegentlich die Baureihe 111 mit n-Wagen. Die SWEG, OSB und die BSB setzen Regio-Shuttle ein. Zwischen Basel SBB und Basel Bad. Bf setzt die SBB Stadler Flirt ein.
Literatur
- Helmut Röth: Auf Schienen zwischen Odenwald und Pfalz. Fotografien 1955–1976. Ludwigshafen am Rhein, Verlag Pro Message. 2006. 168 Seiten. ISBN 3-934845-18-5. 297 alte Fotografien.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6. Auflage. Schweers + Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Fehler in Vorlage:Tunnelportale – Pflichtparameter Streckennummer fehlt
