IFR-Instrumenten Flugschule Reichelsheim
Die IFR-Instrumenten Flugschule Reichelsheim, kurz IFR-Flugschule, ist eine öffentliche Verkehrsfliegerschule und Fernschule mit Sitz am Verkehrsflugplatz Reichelsheim (Wetterau). Sie wurde 1988 gegründet und bildet seit dem Berufspiloten in Theorie und Praxis aus, ihre Rechtsform ist GmbH.
Namensgebung
Die Abkürzung "IFR" steht für Instrumenten Flugschule Reichelsheim. Diesen Namen trägt die Flugschule seit ihrer Gründung und ist auf die "Instrumetenflugberechtigung - IR(A)" zurückzuführen. Zurzeit der Firmengründung war die Ausbildung im Instrumentenflug im Vergleich zu heute selten anzutreffen und galt in Ergänzung der Privatpilotenlizenz, bzw. der Berufspilotenlizenz als etwas Besonders.
Struktur
Die IFR-Instrumeten Flugschule Reichelsheim GmbH ist als FTO (Flight Training Organisation) gemäß den Anforderungen für die Pilotenausbildung nach JAR-FCL 1 zertifiziert und trägt die Zulassungsnummer FTO 1.035. Der Schwerpunkt der Schule liegt bei der modularen Ausbildung, d.h der Lizenzwerwerb findet in mehreren Einzelstufen statt. Dem entgegen steht die durchgehende Ausbildung, die die Schule nur noch für Flugdienstberater anbietet. Modulare Ausbildungen lassen sich flexibler, z.B. auch berufsbegleitend absolvieren, dauern aber in der Regel etwas länger. Trotz des außergewöhnlich breiten Ausbildungsspektrums ist die IFR-Flugschule stets eine relativ kleine Flugschule geblieben. Mit 60 bis 80 Schülern pro Jahr wird die Ausbildung sehr persönlich gestaltet und ist weniger auf die Serienproduktion ausgerichtet.
Firmengeschichte
1988 bis 1990
Während der ersten Jahre beschränkte man sich in der jungen Flugschule zunächst neben der Privatpilotenausbildung auf die Ausbildung der Berufspiloten-(in). Beide Ausbildungen konnten durch die Instrumetenflugberechtigung ergänzt werden. Firmengründer waren die Herren Erst Meuser und Ottmar Reithel.
1991 bis 1999
Im Frühjahr 1991 wurde das Spektrum der Ausbildung erweitert. Hinzu kamen die Ausbildungen zum Verkehrsflugzeugführer(-in) und die Longrange-Berechtigung. Ebenfalls 1991 wurde das Team durch Familie Reinhold verstärkt. Hierbei übernahm Christiane Reinhold zudem die Aufgaben eines weiteren Geschäftsführers, Ottmar Reithel verließ unterdessen das Unternehmen.
1999 bis 2001
1999 stieg als weiterer geschäftsführender Gesellschafter Dipl.-Ing. Klaus Hübschen in die Flugschule ein. Er begleitet zusätzlich bis heute die Aufgabe des Ausbildungsleiters. Im Jahr 2000 wurde die Ausbildung zum Type-Rating für die Piper PA46-Reihe mit in das Programm aufgenommen und ist bis heute fester Bestandteil. Hieran ist besonders, dass die Schüler ihre Ausbildung auf ihrem eignen Flugzeug absolvieren können. Diese Ausbildungsform wurde später auf alle Ausbildungen übertragen.
2001 bis 2011
Als einzige öffentliche Flugschule erhielt die IFR-Flugschule im Jahr 2001 die Ausbildungsgenehmigung für Flugdienstberater (Dispatcher). Die nach der Verordnung über Luftfahrtpersonal (LuftPersV) durchgeführte Ausbildung gibt es so nur in Deutschland und wird in Zusammenarbeit der TUIfly GmbH durchgeführt. 2003 verlässt Ernst Meuser das Unternehmen, die Schule wird fortan von Klaus Hübschen und Christiane Reinhold verantwortlich geführt. Seit 2010 begann die Flugschule in Zusammenarbeit mit der Softwareschmiede Peters Software GmbH aus Köln eigene Fernlehrgänge zu entwickeln.
2011 bis heute
Die neuen Fernlehrgänge der „Corporate eAcademy“ wurden zunächst durch die Zentralstelle für Fernunterricht am 12. Januar 2011 für die Ausbildung zugelassen. Der Lehrgangsumfang erstreckt sich von der Privatpilotenlizenz bis zur Verkehrspilotenlizenz und schloss die Ausbildungen zum Flugdienstberater und der Instrumentenflugberechtigung mit ein. Zur Vorlage beim Luftfahrt-Bundesamt im Anschluss kam aber zunächst nur die ATPL(A). Dem Antrag auf Ausbildung auf Basis der neuen eAcademy für ATPL(A) wurde am 12. Januar 2012 stattgegeben. Seit dem ist die IFR-Flugschule offizieller Anbieter für Fernlehrgänge. Im März 2012 folgten die andern Lehrgänge, die bereits durch die ZFU genehmigt waren. Ihre Zulassung erfolgte am 21. August 2012. Am 08. März 2012 wurde Roland Otto zum weiteren geschäftsführenden Gesellschafter bestellt.
Ausbildungen
Das Ausbildungsspektrum der IFR-Flugschule umfasst folgende Lizenzen und Berechtigungen:
- Verkehrsflugzeugführerlizenz - Airline Transport Pilot License ATPL(A)
- Berufsflugzeugführerlizenz - Commercial Pilot License CPL(A)
- Privatpilotenlizenz für Flugzeuge - Private Pilot License PPL(A)
- Instrumentenflugberechtigung – Instrument Rating IR(A)
- Berechtigung für Hochleistungsflugzeuge – High Performance Aeroplane HPA
- Klassenberechtigung für mehrmotorige Luftfahrzeuge – Class-Rating Multi-Engine MEP(L)
- Klassenberechtigung für Piper PA46-Reihe – Class-Rating Piper PA46
- Fluglehrberechtigung für Flugzeuge – Flight Instructor Aeroplane FI(A)
- Flugdienstberater – Flight Dispatcher
Ausbildungsdurchführung
Die Ausbildung zum ATPL(A), CPL(A) und zur IR(A) wird modular angeboten. Die theoretische Ausbildung wird über die flugschuleigenen Fernlehrgänge realisiert. Die Ausbildung zum Flugdienstberater wird sowohl als Vollzeitunterricht als auch als Fernlehrgang angeboten. Für die praktische Ausbildung setzt die Schule neben einem FNPT II-Flugsimulator auf eine Flugzeugflotte aus bewährten Modellen wie z.B. Diamond DA20, Piper PA28-Arrow und Diamond DA42-NG mit Glascockpit. Eine weitere Besonderheit der Schule ist, dass Schüler, insofern sie ein eigenes Flugzeug besitzen, die Ausbildung auch auf ihrem eigenen Flugzeug durchführen können. Hierzu muss das Flugzeug für die Dauer der Ausbildung in die Halterschaft der Flugschule genommen werden.
Weblinks
IFR-Flugschule Peters Software
Einzelnachweise
JAR-FCL 1 LBA Liste der Flugschulen