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Functional Food

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Functional Food (auch Designer Food, Nutraceutical - von nutrition=Ernährung und pharmaceutical=Pharmazeutikum - oder auf deutsch "funktionale Lebensmittel") ist ein Begriff, der Nahrungsmittel bezeichnet, die über den Nährwert und den Genuss hinaus dem Verbraucher einen, meist gesundheitlichen, Vorteil verschaffen sollen. Als Beispiel sei eine Margarine genannt, die seit einigen Jahren in der BRD erhältlich ist. Sie enthält bestimmte Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel senken sollen. Auch Joghurts, die lebende Bakterienkulturen enthalten, die die Abwehr stärken sollen, fallen in die Kategorie Functional Food. Oft sind es auch Lebensmittel, die durch bestimmte Zusätze angereichert werden, zum Beispiel mit Vitaminen.

Aber in diesem zusätzlichen Nutzen liegt auch das Problem: Rechtlich ist ein Lebensmittel, das mit dem Hinweis auf z. B. seine cholesterinsenkende Wirkung verkauft wird, kein Lebensmittel mehr, sondern ein Arzneimittel. Diese müssen aber klinisch auf Nebenwirkungen untersucht werden. Eine Prozedur, die man sich bei Lebensmitteln schon allein wegen der Kosten kaum vorstellen kann. Für LM gilt außerdem das Verbot der gesundheitsbezogenen Werbung, so darf z. B. nicht damit geworben werden, dass ein LM ihr Kind vor Osteoporose im Alter schützt. Diese LM dürfen nicht in Kapseln, Pillen oder Pulverform angeboten werden. Sieht man sich die Aussagen, mit denen manche Functional Foods beworben werden, unter diesem Aspekt an, wird deutlich, dass sich viele rechtlich auf dünnem Eis bewegen.

Das Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten stellt verschiedene Forderungen auf, die Functional Food-Produkte erfüllen sollen:

  1. Bei funktionellen Lebensmitteln sollte es sich ausschließlich um übliche Lebensmittel als Bestandteil der täglichen Mahlzeiten handeln, nicht z.B. um Nahrungsergänzungsmittel.
  2. Funktionelle Lebensmittel sollten eine Modifikation gegenüber einem herkömmlichen Lebensmittel aufweisen, die auch im Endprodukt identifizierbar ist.
  3. Die Modifikation muß einen für den Verbraucher konkreten nachweislichen Nutzen über die übliche (basale) Nährstoffversorgung hinaus bieten.

Mittels dieser Anforderungen ist es möglich, Produkte als funktionell zu identifizieren und gegenüber "normalen" Produkten abzugrenzen.

Abgesehen davon taucht der Begriff "Funktional Food" bislang in keiner Rechtsform auf. Sie fallen unter das allgemeine Lebensmittelrecht, bzw. unter die Rahmenrichtlinien für diätische Erzeugnisse. Bei Nährstoffen oder Lebensmitteln, die in der EU bisher in geringem Umfang verzehrt werden, greift die "Novel Food Verordnung" vom 12. Mai 1997.

gute Links zum Thema Functional Food auf www.medinfo.de