Bosch Solar Energy
| Bosch Solar Energy AG
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|---|---|
| Rechtsform | Aktiengesellschaft |
| Gründung | 1997 |
| Sitz | Arnstadt, Deutschland |
| Leitung |
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| Mitarbeiterzahl | 3.500 (Juli 2011)[1] |
| Umsatz | 788 Mio. EUR (2011)[2] |
| Branche | Photovoltaik |
| Website | www.bosch-solarenergy.de |
Die Bosch Solar Energy AG (vormals ErSol Solar Energy Aktiengesellschaft) mit Sitz in Arnstadt[3] ist ein Unternehmen, das siliziumbasierte Photovoltaik-Produkte, insbesondere Wafer und Solarzellen, herstellt.
Geschichte
Das Unternehmen wurde am 12. März 1997 als ErSol Solarstrom GmbH & Co. KG gegründet. Die erste Fertigungsanlage war eine Produktionslinie für multikristalline Silizium-Solarzellen im Format 100 mm x 100 mm.
2001 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft mit Claus Beneking als Vorstandsvorsitzendem umgewandelt und firmierte seitdem als ersol Solar Energy AG. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung nach dem Börsengang 2005 trat der Ventizz Capital Fund II als Mehrheitsaktionär ein. Mit dem Erwerb des Ingot- und Waferproduzenten ASi Industries GmbH in Arnstadt expandierte die ersol-Gruppe. Der Unternehmensumsatz wuchs auf 64 Millionen Euro und der operative Gewinn auf 9,5 Millionen Euro.


Im Februar 2006 erwarb ersol den kalifornischen Silizium-Recycler Silicon Recycling Services Inc. (SRS). Im Juli 2006 erfolgte daraufhin der Spatenstich für die Dünnschichtfabrik (ersol Thin Film GmbH). Ein zweites Solarzellenwerk in Arnstadt wurde später begonnen und im November 2007 eingeweiht. Zur Finanzierung der Expansion unterzeichnete ersol bereits im Oktober 2006 einen Konsortialkreditvertrag unter Führung der Deutschen Bank über 157 Millionen Euro.
Zur Jahreswende 2006/2007 kam es zu Veränderungen der Vorstandsstruktur. Auf der 22. Europäischen Photovoltaik-Konferenz und -Ausstellung (PVSEC) in Mailand präsentierte ersol im Jahr des 10-jährigen Unternehmensjubiläums zusammen mit den Projektpartnern Crystal Growing Systems GmbH (CGS), dem SolarZentrum Erfurt, der Roth & Rau AG und Day4 Energy Inc. ein Solarpanel basierend auf 16 monokristallinen SuperSize-Solarzellen. Zum 31. Dezember 2007 beschäftigte die Unternehmensgruppe mehr als 800 Mitarbeiter.
Am 2. Juni 2008 kündigte Bosch an, 50,45 Prozent der „ersol Solar Energy AG“ zu übernehmen, um damit sein Geschäft im Bereich der erneuerbaren Energien auszubauen. Gleichzeitig unterbreitete Bosch den ausstehenden Aktionären ein freiwilliges Übernahmeangebot. Am 12. August 2008 wurde die Übernahme nach Zustimmung aller kartellrechtlich relevanten Behörden vollzogen.
Mit Beschluss der Hauptversammlung vom 23. Juli 2009 wurden sämtliche Anteile der Minderheitsaktionäre im Zuge eines Squeeze-outs an die „Robert Bosch GmbH“ übertragen. Am 1. September 2009 folgte die Umbenennung der „ersol energy AG“ in die „Bosch Solar Energy AG“.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit eröffnete das Unternehmen im Sommer 2011 sein neues Kompetenzzentrum in Arnstadt mit neuer Modulfertigung, Zentrale, Forschungszentrum und Ausbildungszentrum. Seit Januar 2012 ist Arnstadt nun auch der offizielle Firmensitz der Bosch Solar Energy. Im Frühjahr 2012, nach achtmonatiger Umbauzeit, entstand zudem am ehemaligen Bosch-Standort für Diesel-Einspritzpumpen in Vénissieux, in der Nähe von Lyon, eine Fertigung für kristalline Solarmodule. In Malaysia investiert Bosch 520 Mio. € in eine Solarfabrik in Batu Kawan (Bundesstaat Penang).[5]
Aktie
Am 30. September 2005 erfolgte der Börsengang. Die Aktie notierte im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse, war seit 19. Dezember 2005 im TecDax und ab 4. Juni 2007 im ÖkoDAX vertreten. Die Aktie wurde am 22. September 2008 aus dem TecDAX und dem ÖkoDAX genommen. Mit Wirkung zum 8. September 2009 wurde die Notierung der Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse eingestellt.
Struktur und Produkte
Bosch Solar Energy ist ein integrierter Hersteller von Photovoltaikprodukten:

- Am Firmensitz in Arnstadt stellt das Unternehmen monokristalline Ingots und Wafer her. Dabei werden monokristalline Ingots über einen Ziehprozess – die sogenannte CZ-Methode – produziert. Anschließend werden daraus dünne „Scheiben“ – die Wafer – gesägt. Deren Dicke ist ab 160 µm frei wählbar. ersol Wafers (bis 2009) war eine der ersten Produktionsstätten außerhalb der USA mit eigener Aufbereitung der Schneideflüssigkeit („Slurry“).
- Der Kerngeschäftsbereich ist die Produktion von Solarzellen im Format 156 mm x 156 mm. Bei einer Zelldicke von 180 µm und weniger liegt der durchschnittliche Wirkungsgrad der monokristallinen Solarzellen bei rund 17 Prozent. Die Produktion erfolgt durch die Muttergesellschaft Bosch Solar Energy AG in Arnstadt.
- Basierend auf den monokristallinen Solarzellen produziert das Unternehmen kristalline Solarmodule mit 48 oder 60 Zellen. Die Modulfertigung ist in den Gesamtkomplex am Standort Arnstadt integriert.
- Als wesentliches neues Geschäftsfeld wurde der Vertrieb von Solargroßprojekten seit 2009 aufgebaut. Das Unternehmen übernimmt hierbei die Errichtung von Solarparks von der Planung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ wiwo.de: "In Zukunft ohne Förderung", 12. Juli 2011
- ↑ http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDELN59999220090324/
- ↑ Arnstadt ist neue Solar-Zentrale von Bosch. MDR Thüringen, 22. Juli 2011.
- ↑ Bosch startet in Arnstadt neues Kompetenzzentrum für Photovoltaik. Bosch Pressearchiv, 22. Juli 2011
- ↑ neckar-chronik.de: Bosch baut Solarsparte aus, 24. Juni 2011.